Vorstellung

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Katja70
Beiträge: 10
Registriert: 1. Mär 2010, 03:11

Vorstellung

Beitrag von Katja70 »

Hallo zusammen,

auch ich bin neu hier und möchte mich kurz vorstellen. Ich leide an einer bipolaren Störung und bin gerade aus einer monatelangen Depression aufgetaucht. Meine Medikation ist Quilonum (Lithium) und neuerdings Abilify, das scheint mir gut zu bekommen - und da wäre ich auch interessiert mich auszutauschen. Mein momentanes Programm besteht aus viel Bewegung + Ruhe, außerdem beschäftigt mich der Gedanke, wie sich das Abgleiten in die Finsternis verhindern lässt. Dazu lese ich im Augenblick das Buch "The Mindful Way through Depression. Freeing Yourself from chronic unhappiness", das kognitive Therapie mit Meditationstechniken verknüpft.
Liebe Grüße an alle,
Katja
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: Vorstellung

Beitrag von wennfrid »

Hi Katja
Quilonum nehme ich auch, hier ist eine Überwachung des Lithiumspiegels notwendig.
Lithium zu AD scheint eine hilfreiche Mischung zu sein. Wie kann ich ein Abgleiten in die Finsternis vermeiden, ich kenne kein Rezept. Ich glaube, es hätten viele gern, wenn man Depri oder Ängste ähnlich wie das Licht ausknipsen könnte. Die Depression überwinden, dadurch wird's nicht mehr so tragisch. Es gibt viele Strategien, wie man solche schwarze Löcher überwinden kann. Entspannung, Atemübungen, Bewegung in der Natur, Austausch mit anderen, die ähnliches erleben müssen und deshalb diese Gefühle verstehen. Es gibt viele Strategien, die greifen, letztendlich wird eine individuelle Strategie am Hilfreichsten sein. Welche, kann nur durch ausprobieren festgestellt werden.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
Katja70
Beiträge: 10
Registriert: 1. Mär 2010, 03:11

Re: Vorstellung

Beitrag von Katja70 »

danke für deinen Beitrag. Ja, der Lithiumspiegel wird regelmäßig überwacht, demnächst muss ich auch mal für ein Screening zum Internisten. Darf ich dich fragen, wie lange die Erkrankung bei dir schon diagnostiziert ist?
Auch dir viel Kraft und alles Liebe.
Katja
wennfrid
Beiträge: 799
Registriert: 15. Feb 2010, 08:01

Re: Vorstellung

Beitrag von wennfrid »

Hi Katja
Ich denke, daß ich in meinen Leben immer wieder mit Problemen, wie kleines Selbstwertgefühl, Ängste, Schuld-und Schamgefühl, (gerade das Schamgefühl habe ich als ein sehr mächtiges Gefühl festgestellt) Konzentrationsstörung, Denkblockaden, Mangel an Eigenliebe, eigentlich alle Gefühle, über die in den Depressionstests geschrieben werden, fertig werden mußte. Ich habe Jahre gebraucht, bis mein Arzt und ich festgestellt haben, die Problmatik ist einer Depression zuzuordnen. Somit steht seit ca. 15 Jahren die Diagnose. endogene Depression. Seit Jahren informiere ich mich über diese Krankheit/Zustand, um einfach für mich das Beste rauszuholen. Meine Depression kommt ohne äußeren Anlaß und verschwindet auf die gleiche Weise. Zwischen den depressiven Phasen, fühle ich mich super und kann mit einer inneren Ruhe und Gelassenheit den Alltag bewältigen. Das Einzige negative ist, daß diese gute Zeit eines Tages wieder vorbei ist und ich wieder in einem depressiven Loch sitze. Mit folgenden Einstellungen komme ich einigermaßen zurecht. 1. Säule, eine medikamentöse Unterstützung, (welches Medikament am Besten hilft, kann nur durch ausprobieren festgestellt werden.)2. Säule, Selbsthilfegruppen oder ähnliches. Hier finde ich Menschen, die mich verstehen und deren Gefühle ich nachvollziehen kann. Die 3. Säule betrifft meine Lebensstruktur. Steigerung meines Selbstwert und Persönlichkeit, Eigenliebe, Vergebung, inneres Kind, Affirmationen. Ich stelle gerade fest, daß meine Änderung der Lebenseinstellung so umfangreich ist, es würde ein ganzes Buch füllen. Ich glaube, daß anfangs die Diagnose, "Depression" nicht angenommen werden will. Wiederstand stellt sich ein und durch Selbstkritik und Willensstärke glaubt man, daß dadurch die Depression verschwindet. Irgendwann muß man sich eingestehen, ich lasse jetzt Veränderungen zu, auch wenn dadurch erstmal noch mehr Angst auftaucht. Ich habe ca. 30 Bücher, die sich mit Depressionen, Ängsten, Selbstvertrauen, Glaube an sich selber, Macht und Hilflosigkeit beschäftigen. Alles in allem ein riesiges Thema und jede Depression ist individuell. Was für mich gut ist, bewirkt bei einem Anderen gar nichts und umgekehrt.
Ich kann nur Denkanstöße aus meinem Leben geben, ob es für einen Anderen hilfreich ist, wird er durch ausprobieren feststellen. Ein Gedankenaustaus mit Anderen tut mir sehr gut. So ich denke jetzt reicht,s, es ist ein bißchen viel geworden. Du wirst selber feststellen, ob für dich was dabei ist.
Viel Kraft und Energie

Fridolin
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