Aus der Praxis verbannt.

Antworten
Serhat

Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von Serhat »

Hallo Leute,

heute ist mir echt etwas peinliches passiert und es hat mich auch sehr unsicher und traurig gemacht. Ich hätte am 25. Februar einen Termin bei meinem Psychiater, doch da ich es nicht ausgehalten habe und Ihm sagen wollte das er mir bitte endlich meine Medikamente umstellt, (ich nehme schon seit 5 Monaten die selben Medis nehmen und es mir keinen Millimeter geholfen hat) hat mich mein Psychiater zurückgewissen und aus seiner Praxis verbannt. Ich war schockiert und bekam plötzlich ein Gefühl das mir gar nichts mehr hilft und mir niemand mehr helfen möchte. Er was schon die letzte Zeit von mir genervt und hat mir gesagt das er mir nur alle 4 Wochen einen Termin geben kann, ich habe Ihn angefleht und gesagt das er mich doch in der schwierigen Zeit unterstützen soll er meinte nein das kann er nicht und hat mich rausgebeten. Was haltet Ihr von seinem Benehmen, ich komme mir gerade so hilflos vor und überlege den Psychiater zu wechseln. Ich meine ich habe schwere Depressionen und mir geht es schon so lange schlecht. Echt sorry, aber manchmal denke ich Ihr seid die einzigen wo mich verstehen.


Glg Serhat
alfher
Beiträge: 72
Registriert: 26. Mär 2009, 14:06

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von alfher »

Machst du auch eine Therapie bei Ihm - oder ist er nur für die Medis zuständig???

Bis ein Psychiater jemanden rausschmeisst, muss ja schon ne Menge im Vorfeld gelaufen sein....wieso hast du nicht bis zum 25. Feb gewartet?

Sorry wenn ich jetzt nicht so antworte, wie du es ggf. erwartet hättest, aber sei mal ehrlich und selbstkritisch: Wie war denn dein Verhalten so...hast du mitgearbeitet?

natsch
imagine
Beiträge: 1068
Registriert: 18. Jun 2006, 20:46

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von imagine »

Lieber Serhat,
viele Ärzte sind von ihren Medikamenten sehr überzeugt und können es nur schwer "verkraften" wenn etwas nicht wirkt, wie es vielleicht bei anderen schon geholfen hat.
Wenn es dir so schlecht geht, solltest du wirklich mal den Arzt wechseln, vielleicht stimmt die Chemie zwischen euch nicht und dann kann man dir auch keine Schuld geben, ich finde, er hätte das thematisieren können und auch müssen.

Liebe Grüße
imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
quarktasche
Beiträge: 299
Registriert: 9. Nov 2009, 12:18

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von quarktasche »

Lieber Serhat,

vielleicht solltest du dir wirklich überlegen, den Psychiater zu wechseln. Egal was vorgefallen ist, irgendwie braucht man schon eine gemeinsame Ebene.
Zu den Medikamenten: Manchmal dauert es verdammt lange, bis sie wirken. 5 Monate sind allerdings mehr als lang.
Hast du dir schon mal überlegt, in eine Klinik zu gehen, wenn es dir so schlecht geht? Mir hat es erstmal geholfen.

LG bohne
Serhat

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von Serhat »

hallo bohne,

in der klinik war ich dieses jahr schon 2 mal und letztes jahr auch einmal.
in der klinik ging es mir nur noch schlechter.

lg serhat
bradforhelp
Beiträge: 344
Registriert: 11. Nov 2009, 13:55

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von bradforhelp »

Hallo Serhat,

ich möchte mich mal natsch 1101 anschließen. Am 25.02.10 hast du einen Termin, da hat der Arzt für dich Zeit.
Ich habe schon einige deiner Beiträge gelesen und denke auch, dass du deine Krankheit etwas differenzierter betrachten solltest.
Die Anrede, liebe Mitdepressive, finde ich mehr als daneben.

brad
"In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt."

Albert Camus
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von cool »

Hallo Serhat,

ich habe Dir gerade etwas in Deinen Medikamenten-thread geschrieben.

Zu diesem Thema hier, kann ich nicht viel sagen, weil ich bei dem schief gelaufenen Psychiater-Besuch nicht dabei war.

Auf die Schnelle sage ich völlig wertfrei :

Du wünscht Dir derzeit eine engmaschigere Betreuung, die dieser Psychiater nicht leisten kann.

Gehe am 25.02. zu Deinem regulären Termin und sage ihm das. Mach Dir vorher schon Gedanken, wie sich das Problem lösen ließe.
(Tagesklinik, Psychotherapie, Selbsthilfegruppe, Hausarzt ....... ??? )

Wie ist Deine Region mit Psychiatern versorgt ? Evtl. wirst Du auf die Schnelle keinen (besseren) Psychiater finden.

Viele Grüße Cool
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von flora80 »

Hallo Serhat,

ich verfolge deine Threads auch ab und an und ich habe ein paar Fragen an dich:

Was erwartest du von einer Therapie? Hast du schon mal konkret darüber nachgedacht, was du brauchst? Wenn nein: Tu das! Wenn ja: Hast du das deinen Behandlern schon mal so konkret mitgeteilt?

Wie, glaubst du, funktioniert eine Psychotherapie?

Warum, glaubst du, hat dein Arzt entnervt reagiert?

Neigst du zum katastrophisieren? Wenn ja, was tust du dagegen? Hast du schon einmal damit gearbeitet, Katastrophengedanken zu identifizieren und eine Realitätsüberprüfung zu machen?

Neigst du dazu, zu generalisieren (z.B. im Bezug auf dein Befinden)? Wenn ja, hast du schon einmal versucht, deine Gefühle zu differenzieren? Wenn es dir schlecht geht, wird es dir mit ziemlicher Sicherheit nicht immer gleich schlecht gehen, hast du da schon mal besonders drauf geachtet?

Vielleicht bringt es dich weiter, diese Fragen mal für dich ganz ehrlich zu beantworten. Kannst es ja mal probieren. Mir erscheint es nämlich auch so, dass du dich gerne in einen generaliersten Sumpf von Deprigefühlen fallen lässt, was ich nachvollziehbar finde, dir aber auf Dauer nicht helfen wird.

Ich würde dir auch raten, dir einen neuen Psychiater zu suchen und dort einen differenzierten Neustart zu wagen. Aber das ist nur mein persönlicher Eindruck (der sich jedoch offenbar mit dem von manch anderem hier deckt).

Grüße von Flora
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von flora80 »

PS: den Ratschlag von Cool finde ich gut! Aber auch hier ist wichtig, sich selbst im Vorfeld ganz konkrete Gedanken zu machen und nicht die Verantwortung vollends dem Arzt zu überlassen (schreibt Cool ja auch! Vorher konkret überlegen, was du sagen willst und auch schon mal selbst nach möglichen Lösungen suchen und diese Vorschlagen!). Du hast Verantwortung für deine eigene Behandlung!

Flora
Tears
Beiträge: 127
Registriert: 9. Nov 2009, 00:25

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von Tears »

Virtuella
imagine
Beiträge: 1068
Registriert: 18. Jun 2006, 20:46

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von imagine »

Lieber Serhat,
ich kenne dich nicht und bin auf deinen Beitrag eingegangen, so wie ich es heute mittag für richtig empfand.
Nun, aber du scheinst ja wirklich schon einige Erfahrung mit Medikamenten und Kliniken und damit auch mit Ärzten gemacht zu haben
Daher gebe ich meinen Vorrednern Recht, Du musst schon wollen und mithelfen, sonst wird das nichts, immer nur jammern ist auch eine erprobte Methode von mir, die aber leider nicht hilft

Imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von HelH3 »

N'Abend Serhat,

lese deine Beiträge schon länger mit, sie kommen erschütternd hoffnungslos rüber, und gerade deshalb möchte ich dich auch etwas fragen:

Kann es sein, dass Depression nicht deine psychiatrische Hauptdiagnose ist? Ich frage das nicht, um ggfs ein tolles Argument zur Ausgrenzung deiner Person am Start zu haben - hier im Forum gibts ja schließlich etliche, die weitere Diagnosen mit sich rumschleppen.

Deine Medikation (Seroquel und andere Neuroleptika sowie bis vor kurzem Tavor hattest du genannt) wird in einer so hohen Dosierung üblicherweise eher bei Schizophrenie, schwerer Manie, Psychose, schweren Angst- und Panikzuständen verordnet. Deine Befürchtungen gehen aber vor allem in Richtung "therapieresistente Depression" - deckt sich das denn halbwegs mit deinen bisher stationär und ambulant gestellten Diagnosen oder ist das ausschließlich deine eigene Deutung deiner Erkrankung?

Mir fällt auch auf, dass du wenig bis gar nichts über belastende Lebensumstände schreibst - du erwähntest nur die Geburt deines zweiten Sohns als zeitlichen Auslöser, aber gar nichts darüber, wie es dir ansonsten privat und beruflich geht, Beziehung, Familie, Arbeit...? Und wie kam es zu den mehreren Klinik-Aufenthalten: Selbsteinweisung, Zwangseinweisung...? Über ambulante Psychotherapie hast du, glaube ich, auch noch nichts geschrieben.

Du scheinst gerade alle Hoffnung an zwei ältere Medikamente, MAO-Hemmer zu knüpfen - hattest du es denn nun eigentlich schon mit Lithium oder eben mit EKT probiert, nach beidem hattest du hier ja mal gefragt?

Wie auch immer, alles Gute dir, Helena
Stromi
Beiträge: 49
Registriert: 13. Nov 2009, 18:17

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von Stromi »

Hallo Serhat,

warum eröffnest du ständig neue Threads, ohne in den "alten" mal auf die Fragen bzw. die Postings der Leute einzugehen, die dir geschrieben haben?

Zudem muss ich meinen Vorpostern Recht geben, du schreibst wenig über die gesamte Situation, die zum Praxisverweis geführt hat. Weshalb es mir auch schwerfällt, die Situation einzuschätzen.
Kannst du denn den Termin am 25. noch wahrnehmen?

Gruß Stromi
____________________________________________________________

Vergangenheit ist, wenn es nicht mehr weh tut. Mark Twain
freebird
Beiträge: 1137
Registriert: 15. Dez 2003, 13:58

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von freebird »

Hallo Sehrat,

hier weht ein kalter Wind .

Auch auf die Gefahr hin, dass mein Beitrag von dir auch nicht gelesen wird, antworte ich mal.

Ich habe auch schon einige, sagen wir mal vorsichtig ausgedrückt, interessante Begegungen mit Psychatern gehabt, aber rauskomplimentiert wurde ich noch nie.

Ich gehe auch mal davon aus, wie einige meiner Vorposter, dass da noch was anderes vorgefallen sein muss.

Viele Grüße
Corinna
----------------------------------------------------------

Frage nicht danach, warum du lebst. Akzeptiere einfach, dass du existierst.
LaLeLu

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von LaLeLu »

Hallo Serhat

Zitat von Flora:

Was erwartest du von einer Therapie? Hast du schon mal konkret darüber nachgedacht, was du brauchst? Wenn nein: Tu das! Wenn ja: Hast du das deinen Behandlern schon mal so konkret mitgeteilt?

Wie, glaubst du, funktioniert eine Psychotherapie?

Warum, glaubst du, hat dein Arzt entnervt reagiert?

Neigst du zum katastrophisieren? Wenn ja, was tust du dagegen? Hast du schon einmal damit gearbeitet, Katastrophengedanken zu identifizieren und eine Realitätsüberprüfung zu machen?

Neigst du dazu, zu generalisieren (z.B. im Bezug auf dein Befinden)? Wenn ja, hast du schon einmal versucht, deine Gefühle zu differenzieren? Wenn es dir schlecht geht, wird es dir mit ziemlicher Sicherheit nicht immer gleich schlecht gehen, hast du da schon mal besonders drauf geachtet?

Vielleicht bringt es dich weiter, diese Fragen mal für dich ganz ehrlich zu beantworten. Kannst es ja mal probieren. Mir erscheint es nämlich auch so, dass du dich gerne in einen generaliersten Sumpf von Deprigefühlen fallen lässt, was ich nachvollziehbar finde, dir aber auf Dauer nicht helfen wird.




Floras Gedanken kann ich mich nur anschliessen.

Schon die Wahl Deines Thread-Titels:

"Aus der Praxis verbannt."

klingt wirklich dramatisch...

Vielleicht magst Du ja über Floras Gedanken und Fragen einmal nachdenken!?

Alles Gute und liebe Grüße
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Aus der Praxis verbannt.

Beitrag von cool »

Hallo Serhat,

ich hoffe Du hast den Mut, Deinen regulären Termin übermorgen wahr zu nehmen.

Ich würde es so machen :
Ich würde einen Brief schreiben, in dem alles steht was Du ihm sagen willst, allerdings auf maximal 2 DIN A4 Seiten beschränkt. Den würde ich in einen Umschlag stecken und mitnehmen.
Falls er Dich wirklich wieder wegschicken sollte, würde ich ihm den Brief einfach geben und gehen.

Ich denke aber nicht, daß er Dich wegschickt.
Ich denke, es wird ein Gespräch wie sonst auch. Zum Schluß kannst Du ja Deinen Brief kurz rausholen um zu prüfen, ob Du nichts wichtiges vergessen hast.

Ich drücke Dir auf alle Fälle die Daumen und melde Dich bitte, wie es gelaufen ist.

Viele liebe Grüße Cool
Antworten