Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

nepomuck
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von nepomuck »

was ist ein Zap?!
FönX
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von FönX »

So ein Gefühl wie ein elektrischer Stromschlag.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
nepomuck
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von nepomuck »

Also, das hatte ich überhaupt nicht. Aber da reagiert wohl jeder anders drauf.
Wolf_56
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von Wolf_56 »

Ich nehme Venlafaxin jetzt seit 3 Monaten. Meine Stimmung ist deutlich besser geworden. Suizidgedanken gibt es keine mehr. Da ich z. Z. allein lebe, störte mich die fehlende Lobido/Potenz noch nicht wirklich. Jetzt habe ich aber noch eine neue Therapieform für mich entdeckt. Ich habe mich verliebt. Das Medikament wirkt stärker als alle ADs der Welt. Jetzt rückt die Wirkung auf die Sexualität wieder in den Focus. Hat jemand von seinem behandelnden Arzt schon mal einen Ausweg aus dieser Misere augezeigt bekommen?
Eine gute gefestigte Partnerschaft hält sowas aus, aber wenn der Start schon misslingt?
Grüße Wolf
nepomuck
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von nepomuck »

Wie gesagt, mein Arzt hat mir gesagt, dass wenn ich absehen kann, dass ich an einem Tag Sex habe, dann soll ich an dem Tag das Medikament weglassen. Das wirkt mitunter auch ganz gut und zieht keine anderen großartigen Wirkungen nach sich. Sowohl habe ich dann eine erhöhte Libido als auch eine Ejakulation (die mit der Medikation teilweise sehr schwer zu erreichen ist). Einmal habe ich das Medikament aber an zwei Tagen hintereinander weggelassen, das war nicht so gut. Am zweiten Tag nachmittags gings mit deutlich schlechter und ich habe dann doch noch die Tablette geschluckt. Also ein Tag ist drin, zwei nicht. Aber das musst du deinen Arzt fragen.
Mit deiner neuen Flamme hilft aber wirklich nur Ehrlichkeit, alles andere nützt nichts...
Andreas01

Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von Andreas01 »

@Wolf,
>>>Eine gute gefestigte Partnerschaft hält sowas aus, aber wenn der Start schon misslingt?<<<

wie gut und gefestigt muss eine Partnerschaft sein um "so was" auszuhalten ?

Eine neue Partnerschaft kann jetzt schon gut sein aber "gefestigt" kann sie jetzt noch keineswegs sein.

Gruß
Andreas
alfher
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von alfher »

@nepomuck: ...wenn ich mich da als Frau mal einmischen darf:

Ehrlichkeit ist am Besten - in jeder Hinsicht....in Bezug auf die Krankheit oder die Potenz!..gibt ja übrigens auch noch andere Wege, eine Frau zum Orgasmus zu bringen oder??? Nette kleine Toys oder google doch mal nach einem Erotikpinsel (hoffentlich wird das nicht zensiert...)

Darf mal erwähnen, das ich als Frau nicht so arge Probleme mit dem Trevilor habe...*grins*

Grüße natsch
CoSch
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von CoSch »

Hallo, ich möchte hier auch mal meine Erfahrung mit Venlafaxin mitteilen.

Erstmal ein kleines Vorwort zu meiner Erkrankung:

Das erste mal tauchten die Depressionen mit 18 auf. Damals wusste ich allerdings nicht, was da mit mir geschieht und habe mein Leiden nicht als Depression verstanden.

Meine Depressionen haben sich immer wie folgt geäußert: extreme Antriebsschwäche, tiefe Traurigkeit und das Gefühl von Sinnlosigkeit und Einsamkeit.

Ich habe mich verkrochen, zurückgezogen, soziale Kontakte extrem vernachlässigt und das einzige, was ich wollte, war schlafen, schlafen und nochmal schlafen.

In der akuten Zeit, als ich 18 war und kurz vor'm Abi stand, habe ich den ganzen Tag regungslos im Bett gelegen und meist geschlafen und nachts war ich wach und hatte Horror vor dem nächsten Tag.

Trotz meines häufigen Fehlens, habe ich mein Abi noch recht gut hingekriegt, habe kurz darauf einen Auslandsaufenthalt gemacht, mich verliebt und bin in's Berufsleben eingestiegen.

All diese Veränderungen hatten dazu beigetragen, dass es seelisch bergauf ging, auch wenn ich jetzt so im Nachhinein sagen muss, dass die depressiven Verstimmungen immer da waren, oft schleichend, sodass ich irgendwann glaubte, ich sei halt so komisch.

Mittlerweile bin ich 37 und nachdem ich mit 27 zum ersten Mal mit Antidepressiva (damals Jatrosom MAO-Hemmer und Amytriptylin) behandelt wurde (für eine Dauer von 4 Monaten), nehme ich nun seit 5 Jahren Venlafaxin (ehemals Trevilor).

Ich habe damals 75mg verschrieben bekommen, habe aber zum Einschleichen mit einer halben Kapsel (retard) begonnen und mich innerhalb von 3 Wochen auf 75mg und dann in weiteren 4 Wochen auf 150mg hochdosiert.

Die ersten 4 Tage waren die Nebenwirkungen ziemlich heftig. Ich fühlte mich wie auf Drogen. Schwindel, Schweißausbrüche vom Feinsten und das Gefühl, neben mir zu stehen.

War aber alles irgendwie auszuhalten. Nur Auto fahren sollte man dringendst vermeiden, bis man gut eingestellt ist!

Die antriebssteigernde und depressionslösende Wirkung trat recht schnell ein - so etwa nach 10 - 14 Tagen.

Ich war ein neuer Mensch! Endlich, nach all den Jahren, hatte ich das Gefühl, wirklich Ich zu sein. Ich war kontaktfreudig (was ich von Natur aus schon immer war!), hatte Energie, mein Gesichtsausdruck war komplett aufgehellt und ich hatte endlich wieder diese Ausstrahlung, die meine wahre Persönlickeit wiedergegeben hat.

Zu kämpfen hatte ich lediglich mit diesen Schweißausbrüchen und meiner kaum vorhandenen Libido. Da ich aber in keiner Partnerschaft war, war auch das auszuhalten.

Innerhalb des ersten halben Jahres habe ich etwa 5kg zugenommen (ohne mehr zu essen); ich weiß allerdings nicht, ob das auf das AD zurückzuführen ist, oder ob sich mein Stoffwechsel einfach aufgrund des Alters verändert hat.

Ich hatte weder gesteigerten, noch geminderten Appetit. Lediglich die ersten 2 Wochen hab ich kaum was essen können.

Grauenvoll sind die Absetzsymptome! Wer hierzu mehr wissen will, bitte nachfragen.

Ich bin nach etwa 2 Jahren wieder auf 75mg runter und nach einem weiteren Jahr auf 37,5mg. Nicht weil mein Arzt es so gewollt hat, sondern weil ich mir beweisen wollte, dass es auch mit einer Minimaldosis klappt.

Leider hat es das nicht. Seit über einem Jahr bin ich wieder ständig depressiv mit Zeiten, die auszuhalten sind, aber auch mit Phasen, in denen ich NICHTS auf die Reihe kriege. Und da sich das bei mir immer sehr schleichend darstellt, merke ich immer viel zu spät, dass ich wieder mitten in einer tiefen Depression stecke.

Habe nun vor gut 2 Wochen wieder auf 75mg erhöht, merke aber bisher keine Veränderung. Werde wohl wieder auf 150mg hochgehen müssen, auch wenn mir das sehr widerstrebt.

Im Großen und Ganzen halte ich Venlafaxin für ein sehr gutes AD, zumindest wenn man, wie in meinem Fall, "nur" an Depressionen leidet. Angstörungen hatte ich Gott sei Dank nie.

Ich denke, dass man zu Beginn der Therapie mindestens 150mg braucht - als Erhaltungsdosis aber auch 75mg reichen. Je nach Schwere der Depression.
nepomuck
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von nepomuck »

hey, danke für den beitrag. zufälligerweise hatte ich heute auch das erste mal seit langem wieder das bedürfnis, hier etwas zu schreiben. all deine beschreibungen kommen mir sehr bekannt vor, sowohl die schweißausbrüche als auch die sache mit der libido. und die tatsache, dass es mir sonst generell mit dem AD ganz gut geht. bis auf eine sache: ich finde es manchmal anstrengend, mich gedanklich zu konzentrieren. das ist natürlich insofern doof, weil ich in den letzten paar monaten an meiner master-arbeit gesessen habe und das ein ganz schön schwieriges unterfangen war. manchmal habe ich an einem tag bewusst die tablette weggelassen, weil ich das gefühl hatte, ich kann mich an so einem tag besser konzentrieren UND weil ich an diesem tag definitiv eine bessere libido und keine ejakulationsstörung hatte.
da ich seit zwei tagen wieder eine geringere dosis nehme (75 mg) und das venlafaxin mittelfristig wieder abgesetzt werden soll, bin ich jetzt gerade dabei, mich genau zu beobachten.ich habe quasi ein bißchen angst: heute morgen habe ich mich so ein bißchen trist gefühlt gedankenverloren und unkonzentriert, wie schon länger nicht mehr, und hatte natürlich gleich die befürchtung, die depression setzt direkt wieder ein. und da hätte ich gerade so überhaupt gar keine lust zu. insofern finde ich es interessant, ob auch andere ohne das AD "überleben".
CoSch
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von CoSch »

Hallo nepomuck,

ich hatte irgendwann vor 1,5 Jahren auch mal versucht, das AD komplett wegzulassen. Das habe ich ganze 3 Wochen geschafft - ganz tiefer Absturz! Nicht nur, dass ich mich so depressiv wie selten zuvor in meinem Leben gefühlt habe - besonders schlimm war die extreme Müdigkeit, die mich meinen Alltag überhaupt nicht mehr meistern ließ.

Ich muss dazu sagen, dass meine Lebenssituation in den letzten Jahren auch sehr schwierig war (alleinerziehend mit einem ADS Kind und ständige finanzielle Sorgen) - eine stabilere Lebenslage würde mir sicherlich helfen, die Depressionen einigermaßen in Griff zu bekommen, aber mittlerweile glaube ich kaum noch daran, dass ich irgendwann komplett geheilt sein werde.

Konzentrationsschwierigkeiten hatte ich nie. Weder mit, noch ohne AD.

Was ich noch festgestellt habe, ist, dass ich ziemlich gefühlskalt geworden bin. Ich bin ansich ein sehr gefühlvoller, sensibler Mensch, aber die Emotionen kommen nicht so richtig durch.

Ich bin z.B. nicht in der Lage zu weinen. Wenn ich allerdings mal die Einnahme vergessen habe, werde ich ganz "weich". Dann kommen - je nach Situation - die Tränen, was ich dann aber als sehr angenehm empfinde.

Aber so generell kann ich nicht mal einen Tag aussetzen. Die Absetzsymptome sind dann einfach zu stark. Maximal 8 Stunden nach vorgesehener Einnahme fangen die "Stromschläge" im Kopf an. Das ist gar nicht auszuhalten.

Was die Libido betrifft (ich bin eine Frau) - unter 150mg ging gar nix mehr. Kaum sexuelles Verlangen und vorallem keine Chance auf einen Orgasmus.

Mit 37,5mg und auch mit 75mg ist das aber ok.

Leider kann ich nicht sagen, wie es komplett ohne wäre - dazu nehm ich die Dinger schon zu lange. Und wie man weiß, wird der Sex bei Frauen ja mit zunehmendem Alter immer besser
nepomuck
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von nepomuck »

also das mit den "stromschlägen" habe ich nicht ganz so stark. ich weiß, was du meinst, aber es war bisher nicht sehr stark oder unangenehm. ich merke es aber insgesamt auch, wenn ich die tablette weglasse. vor allem daran, dass ich relativ intensive schlechte träume habe (sonst erinnere ich meistens nie an meine träume) und mich am nächsten morgen meist etwas (sorry!) ausgekotzt fühle. ich habe einmal probehalber versucht, die tablette auch nen zweiten tag wegzulassen, da ging es mir aber nachmittags wirklich schlecht und ich habe sie doch noch geschluckt. zumindest merkt man daran, dass die wirkung de medikamente keine einbildung ist
Yazdi
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von Yazdi »

Hallo nepomuck!

Falls es noch für dich aktuell ist mit dem Medikament: tja, ich habe sehr gute Erfahrungen, was die Hauptwirkung angeht. Es ist ein "normaler " Tagesablauf möglich, ich arbeite an mir selbst, was früher überhaupt nicht möglich war und kann überhaupt - und das ist finde ich das Wichtigste- Signale gut wahrnehmen, wenn mein Verhalten sich als schädlich erweist, suche die Fehler nicht nur außerhalb von mir.
Alles Gute für Dich,
es grüßt Yazdi
ignisfatuus
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von ignisfatuus »

Hallo,

ich nehme seit Januar Venlafaxin und angefangen habe ich mit 75mg die nur kurz gewirkt haben. Nach 50 Tabletten von 75mg bin ich auf 150mg hochdosiert worden wo ich jetzt ca. 60 Tage dosiert bin. Seit 3 Wochen ca. habe ich immer mehr Erschöpfungssymptome und bin seit Montag wieder Krank geschrieben weil gar nichts mehr ging. Nur noch müde. War gestern beim Neurologen um mich einweisen zu lassen und wollte Hilfe wegen der Potenzprobleme die das Medi mit sich bringt. Er hat in sein Büchlein gescheut und meinte das Venlafaxin nicht daran schuld ist und dies Psychisch ist. Ich weiß das es vor dem Medi super funktioniert hat und jetzt so gut wie gar net mehr. Hab ja hier auch schon von anderen gelesen das sie diese Probleme haben. Einen Tag aussetzen kommt für mich nicht in Frage da es mir dann sofort schlecht geht wenn ich mal das medi zu spät nehme.Das einzige was gut ist ich habe nicht nur keine Tiefs mehr sondern habe überhaupt keine Gefühle mehr. Auch wenn was sehr negatives passiert nehme ich es hin weiß es ist sehr schlecht und ab in die Schublade. Nur eben die Antriebssteigernde Wirkung is komplett weg und noch höher will ich net gehen mit der Dosierung. Mag die Nebenwirkungen jetzt schon nicht. Ich hoffe das es mit der Klinik was wird da ich auch keinen Psychater mehr habe. Aber hab erst für den 6.5. einen Termin zum Vorgespräch, die Klinik ist wohl sehr ausgelastet.

Lg
Zorra
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von Zorra »

Hallo zusammen,

ich hol den Thread mal wieder hoch

Ich nehme seit dem 21. Mai 75 mg Venlafaxin retard - schön eingeschlichen - und habe das auch gut vertragen. Weil aber mein Antrieb immer noch nicht besser wurde, bin ich seit dem 1. Juni beim höher dosieren auf 150 mg.

Krank geschrieben bin ich bis 7. Juni und dann sollte/wollte ich eigentlich wieder arbeiten.

Jetzt spüre ich schon Nebenwirkungen (leichte Übelkeit, Schwindel), kann das insgesamt aber tolerieren.

Was mir Sorgen macht ist, dass ich immer noch nicht so gut früh rauskomme. Also immer erst 10:00 Uhr besser noch später .

Sollte ich vorher aufstehen, z. B. für Arztbesuch um 8:00 Uhr, dann falle ich danach wieder auf die Couch - um erst gegen 11:00 Uhr unter den Aktiven zu weilen. Da hilft auch keine "eiserne Disziplin" - geht nix, kann nicht denken, sehe oberobermies aus ...

Dann geht es mir aber gut, d. h. ich mache durchaus wohlgemut meinen Haushalt, lese, unterhalte mich ... habe keine "schlechte Laune", kann mich auch freuen an Dingen.
Könnte mit dem Gefühl dann eigentlich auch arbeiten, wenn das MORGENTIEF nicht wäre (das aber mehr ist, als Müdigkeit - also ich taumele wirklich nur so dahin). Und da ist egal, wann ich ins Bett gehe.

Kennt ihr das auch? Mir graut schon davor, wenn das nächste Woche nicht besser wird ... Ich mache ja auch Sport und alles, was hilfreich ist (oder sein soll).

Ich will doch wieder auf Arbeit ... und meine Geduld mit mir geht jetzt ein bisschen zu Ende, obwohl ich diesmal wirklich "lieb" war und mich nicht unter Druck gesetzt habe. Jetzt fängt es aber schon an ...

LG von der Maskentänzerin


Wir sind nicht die Masken, die wir tragen ... doch wenn wir sie zu lange aufhaben, werden wir dann nicht wie sie?

© Aya Yven

Mjamjam
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von Mjamjam »

Hallo!

Supi gemacht, Maskentanz, so hab ich den auch mal gefunden
Mir gehts da etwas ähnlich wie dir.
Meine Erfahrungsdauer mit Veneflaxin ist zwar noch nicht so lang, aber leider nicht ganz so erfolgreich wie die meisten hier schreiben.

Hatte am Anfang auch nur eine Tablette 37,5 mg am morgen. Mir gings von einem Tag auf den anderen superschlecht (hab zuvor Fluoxetin und Trimipramin genommen, zwar auch nicht mit dem Megaerfolg, aber naja...besser als das jetzt). Von Elan und Antriebsfreude spüre ich auch null.

War dann bei der Vertretung von meinem Neurologen, der mir die Dosis Veneflaxin verdreifachte (morgens, mittags, abends je 37,5mg). Das war Donnerstag, also vor vier Tagen. Mir gehts immer noch besch***** und ich weiß nicht, wie ich die kommenden Tage Arbeit meistern soll.

Ach, alles doof...*motz*

Liebe Grüße,
Mjamjam
LaraMaria
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von LaraMaria »

Hallo!
Ich habe Venlafaxin von September bis Januar genommen und dann abgesetzt. Musste lange dafür diskutieren in der Klinik, der Psychologe war dagegen, der Oberarzt dann aber dafür. Freu!
Waren aber schon irgendwie schräg, diese Grabenkämpfe zwischen den Beiden, und dann in meinem Beisein. Fand ich nicht sehr professionell, naja...
Ich hatte auch eine gewisse Gefühlskälte verspürt und als ich absetzte, kamen auch die Tränen wieder und mir hat es gut getan, dass ich endlich über die Ereignisse des vergangenen Jahres richtig weinen konnte.
Ich habe abgesetzt, weil V. seltsame Dinge mit meinem Blutbild angestellt hat und dies auch keiner in der Klinik so erklären konnte, dass ich mich damit noch gut fühlen konnte.
Ich bin auch nicht sicher, dass es das richtige Medi für mich war. Ich bin immer so getrieben, voller Unruhe und mit dem Medi hätte ich abends Gräben in mein Laminat rennen können. Ätzend! Ich habe dann irgendwann bemerkt, dass ich ständig mit den Füßen herumscheuere und außerdem war ich eine rechte Plaudertasche und fand mich selbst nervig. Total überdreht!
Das alles hat den Nutzen überwogen. Ich hab mit 37,5 angefangen und bei 75 war auch Schluss. Erst wollte ich höher, die in der Klinik nicht, dann hab ich gesagt "Schluss damit, was bringt mir das dann für die Nebenwirkungen?"
Ich hatte üble Absetzungserscheinungen. Es hat die ersten Tage in meinem Kopf geraschelt, wie wenn man eine Kiste mit Schrauben schüttelt - ich dachte, ich werd jetzt ganz wahnsinnig.
Außerdem habe ich jeden Türpfosten mitgenommen, der rumstand, bin wie besoffen durch die Gegend gewandelt.
Jetzt ohne Medis bin ich einfach nur froh, sozusagen "clean" zu sein. Ok, ich bin auch sehr beeinflusst. In der Klinik war eine Mitpatientin, die jeden Tag davon erzählte, welchen "Entzug" ihre Töchter schon hinter sich haben, also Entzug von ADs. Für mich waren das alles solche Horrorgeschichten, dass es mich nur noch verängstigt hat.
Ich verlasse mich jetzt rein auf die Psychotherapie und wenn es mir schlecht geht, dann ist das so und wenn bestimmte Gedanken kommen, dann weiß ich, dass die bisher auch noch immer wieder gegangen sind. Und wenns mal gar nicht mehr geht, dann Notfallaufnahme. Ok, dann sicher wieder Medis, aber bis dahin (und das muss ja nicht geschehen): lieber keine.

Geträumt habe ich auch wie verrückt, als ich die Dinger genommen habe. Und irgendwie ständig von Leuten, mit denen in nicht im Reinen bin. Hat mich auch genervt. Man kann nicht mit allen seine Rechnungen auseinandernehmen, weil gar nicht alle bereit zu so etwas sind. Habe es mit einer ehemaligen Freundin versucht, die auch durch meine Träume spazierte und mich darin immer auslachte. Sie ist nicht zugänglich, hat ihre eigenen Sorgen und Nöte und "mit mir nix zu klären". Nun bin ich froh, dass ich auch nicht mehr von ihr träume.

Gute Nacht + gute Träume!
LaraMaria
Xayide1
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von Xayide1 »

Hallo Ihr Lieben,

dann erzähl ich jetzt auch mal:
Gestern morgen: 1 x 75 mg Venlafaxin (das erste Mal)
Exakt 1 Stunde später wurde mir schwindlig und total schwammig im Kopf
und ich mußte mich spontan übergeben.
Was alles ziemlich besch... war, da ich gerade mit dem PKW unterwegs zur Arbeit war.
Also Kehrtwende, ab nach Hause und ins Bett.

Heute bin ich noch etwas matschig im Kopf, aber es wird langsam besser.
Nach Rücksprache mit der Vertretung meines Arztes (weil mein Arzt, wie sollte es anders sein, seit gestern im Urlaub ist) neuer Versuch ab Sa. mit halber Dosis (37,5mg).
Na ich bin ja mal gespannt, ob ich wieder die Kloschüssel umarme.

So heftige Nebenwirkungen hatte ich weder mit Citalopram noch mit Valdoxan.
Die Ärztin meinte das kann schon sein das man auf Venlafaxin so reagiert.
Prima, das mich der Arzt nicht vorgewarnt hat und ich im Auto saß...

Drückt mir die Daumen für Sa.

Grüße
Xayide
LaraMaria
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von LaraMaria »

Hallo Xayide,
will dich nicht entmutigen, aber das hatte ich mit 37,5g auch. Total leerer Magen, schlimmsten Hunger und dann lief eine Kellnerin mit einem vollen Tablett an mir vorbei und mir kam es (was? der Magen war wie gesagt leer) fast hoch. An Essen war nicht mehr zu denken. Das gibt sich aber nach ein paar Tagen. Danach bleibt so eine leichte Appetitlosigkeit.
Ich war damals krank geschrieben.
Vielleicht kann dein Arzt ja wenigstens für die erste Woche mal ne Krankschreibung rausrücken, damit du dich in das Medi einschleichen kannst. Wenn die Ärzte eh wissen, dass viele so reagieren, dann frage ich mich manchmal, ob die bei der Arbeit auch noch nachdenken...
Ts.

Hoffentlich gehts dir bald besser!

Lieben Gruß
LaraMaria
hvwezel
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von hvwezel »

Hallo,
ich war heute bei meiner 'Psychiaterin.
Habe Fluoxitin genommen, soll jetzt auf Venlafaxin 75 ret.umstellen.
Mann liest hier ja echt viel, kann einem ja echt Angst machen.
Was ich komisch finde: Habe extra heute beim Arzt das massive Problem Nähe ( geschweige dann Zärtlichkeiten) von meinem Mann zuzulassen.
Was mich wirklich manchmal Ängstlich macht, ob das mal besser wird. Und bei Venlafaxin ist oft das ein großes Problem.
Gibt es Überhaupt einAD,was nicht die Libido senkt?
Ich weiss echt nicht, ob ich das AD nehmen soll???
Scheint ja echt ein heftiges AD zu sein???
Nehmen das eher die ;schweren ' Fälle???
Obwohl so wie jetzt geht es auch nicht weiter......
Heike
Zorra
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von Zorra »

Hallo zusammen,

also mit der antriebssteigernden Wirkung ist bei mir zur Zeit noch nicht so viel los Allerdings spüre ich keine Nebenwirkungen mehr, wie Schwindel und leichte Übelkeit - das ist total weg.

Am Montag muss ich wieder zur Ärztin und meiner Chefin muss ich eigentlich sagen, wie es weitergeht. Wenn ich das denn mal wüßte? Gestern hatte ich mit Kolleginnen telefoniert und obwohl die wirklich ganz lieb sind, hat mich das dann doch so ein wenig aus der Bahn geworfen. Ich hatte die Gedanken an die Arbeit ziemlich verdrängt und wollte erst mal wieder arbeitsfähig werden und darauf meine Kraft verwenden.

In der Wohnung geht alles. Sobald ich rausgehe empfinde ich die Belastung als größer und mag nicht unter Leute.

Naja, ich warte mal noch ein bisschen, vielleicht braucht das Venlafaxin noch Zeit?

@Heike: naja, einigen hat es ja schon geholfen (daran halte ich mich gerade fest), allerdings hatte ich auch nicht die krassen Nebenwirkungen, die andere hier schildern - also ich empfand es als aushaltbar für mich. Einen Versuch ist es wert? Ich gebe jedenfalls noch Zeit rein - dauert eben alles, denke ich im Moment jedenfalls.
Man weiß eben vorher immer nicht, wie es bei einem selbst wirkt. Ein bisserl Prinzip: Versuch und Irrtum oder es klappt

LG von der Maskentänzerin


Wir sind nicht die Masken, die wir tragen ... doch wenn wir sie zu lange aufhaben, werden wir dann nicht wie sie?

© Aya Yven

Xayide1
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von Xayide1 »

Hallo Laramaria und alle anderen,

Venlafaxin kam für mich nicht in Frage, habe in Absprache mit dem Arzt nicht mit diesem Medi weiter gemacht.
Ich habe nun über knapp 2 Wochen Cipralex 10 mg tropfenweise eingeschlichen und das ist mir viel besser bekommen.
Mir geht es ein klein wenig besser (was aber vermutlich eher auf den Urlaub zurückzuführen ist, seit ich wieder auf Arbeit bin geht es mir wieder etwas schlechter).
Jetzt hoffe ich das die Wirkung auf die Stimmung noch etwas besser wird. Bin grad noch etwas ungeduldig.

Liebe Grüße
Xayide
Tournesol1342
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von Tournesol1342 »

Erstmal ein "Hallo!" in die Runde, denn ich bin neu hier im Forum!

Ich nehme seit etwa drei Monaten Venlafaxin, zuvor habe ich einige Jahre lang (!) andere SSRI ausprobiert, die aber immer ohne positive Wirkung blieben.

Das Venlafaxin bringt eine spürbare Besserung - allerdings kämpfe ich mit vielen Nebenwirkungen. Eine dieser unerwünschten Wirkungen ist, dass ich viele Stunden am Tag müde und schläfrig bin, vor allem morgens und am Vormittag.

Meine Idee war nun, das Medikament am Abend einzunehmen - und mich würde interessieren, wann ihr die Medikamente nehmt und ggf. auch mit ähnlichen Nebenwirkungen beschäftigt seid...
Meine Dosis ist allerdings so hoch (300mg), dass ich nicht alles auf einmal nehmen kann.
Wie teilt ihr euch das ein?

Bin gespannt auf Antworten!

Viele Grüße,
Tournesol.


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Die Dinge sind nie so, wie sie sind.

Sie sind, wie man sie macht.

(J. Anouilh)
heike56
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von heike56 »

Hallo Sonnenblume,

herzlich Willkommen im Forum. Ich wünsche dir hier einen netten und hilfreichen Austausch.

Bezüglich Venlafaxin bin ich ein Oldie. Ich nehme es seit 1996. Die Dosierung ist wie bei dir. Ich hatte auch mal versucht die Gesamtmenge am Morgen zu nehmen, was dazu führte, dass ich am nächsten Morgen wieder depressive Symptome spürte.
Ich nehme mit Erfolg 150 mg Venlafaxin am Morgen und 150 mg am Abend (ca. 19 Uhr). Es kann sich evt. ein bißchen auf den Schlaf auswirken, dass er unruhiger wird. Vielleicht würde es helfen, es am späten Nachmittag zu nehmen.

Die Halbwertzeit von Venlafaxin ist mit 12 Stunden relativ gering. Von daher kann der Blutspiegel am nächsten Morgen schon deutlich abgefallen sein und damit auch die Depressionssymptome sich ein bißchen wieder zeigen.

Vielleicht funktioniert es bei dir ja auch.

Liebe Grüße

Heike 47
FönX
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von FönX »

Moin Heike,

sprichst du von den Retard-Kapseln?
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Tournesol1342
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Re: Erste Erfahrungen mit Venlafaxin

Beitrag von Tournesol1342 »

Moin!

Ja, FönX - das hatte ich vergessen zu schreiben: Meine Medikamente sind Retardkapseln... Darum war ja auch mein Gedanke, dass die Müdigkeit am Morgen von der Kapsel kommt, die ich am Morgen zuvor geschluckt hatte...
Aber ob diese Pillen eine so einfache Logik haben? Wer weiß...


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(J. Anouilh)
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