Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

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SkyandSand
Beiträge: 2
Registriert: 4. Nov 2009, 22:32

Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von SkyandSand »

Hallo Zusammen,
ich hab vor einiger Zeit dieses Forum entdeckt und seit dem mit mir gerungen, ob ich meine "Probleme" hier schildern sollte. Heute ist nun wieder einmal einer dieser Tage...und ich dachte mir "Warum eigentlich nicht?"...hier also der Grund meines Beitrags:
Früher war ich ein Partymensch. Ich war immer unterwegs, habe mich bei jeder Gelegenheit mit meinen Freunden getroffen und war eigentlich nur zum Schlafen zu Hause.
Heute ist das anders. Ich bin erst 23 und überlege mir dreimal, ob ich Abends am Wochenende aus dem Haus gehe. Ich komme Morgens nicht aus dem Bett. Ich könnte manchmal weinen, weil ich einfach nicht aufstehen möchte. Wenn ich mir meinen Wecker nicht stellen würde, würde ich nicht mehr aufstehen und einfach den ganzen Tag liegen bleiben. Manchmal kann ich Nachts nicht einschlafen, weil mich urplötzlich Gedanken über den Tod meiner Eltern, die Sorge um meinen Vater oder die Zukunftsängste plagen. Mein Freundeskreis ist geschrumpft. Ich habe kaum noch Freunde, die ich spontan anrufen kann um einen Kaffee trinken zu gehen. Mein bester Freund hat mir die Freundschaft gekündigt weil er meinte, ich würde nicht mehr lachen, keinen Spaß mehr am Leben haben und ich solle mal wieder die Sonnenseiten des Lebens genießen... Meine Stimmung ist meist gedrückt und unterkühlt. Bei jeder Kleinigkeit versinke ich in Selbstmitleid und rege mich darüber auf, dass die ganze Welt so furchtbar ungerecht zu mir ist. Zu meiner Familie bin ich mehr als unterkühlt – ich will es nicht, aber ich kann irgendwie nicht anders. Mein Kopf fühlt sich an, als würde da drin permanent ein Schleier die Sicht und die klaren Gedanken versperren. Ich hatte seid sechs Jahren keinen Freund mehr, was in meinem Alter recht ungewöhnlich ist. Mein Selbstwertgefühl und die Fähigkeit, mich selbst schön zu finden ist auf ein Minimum geschrumpft. Im Büro kann ich mich nicht mehr konzentrieren, vergesse viel.
Ich kann einfach nicht aufhören mir um jeden noch so unwichtigen Mist Gedanken zu machen. Ich hab Angst vor allem Neuen, wie z.B. einen neuen Job. Ich kriege kein Wort raus, wenn ich neue Menschen kennen lerne – und auch wenn ich sie dann regelmäßig sehe ändert sich das nicht. Ich habe immer panische Angst etwas falsches oder peinliches zu sagen oder ich weiß einfach überhaupt nicht was ich sagen soll und fühle mich sehr unwohl. In diesem „Zustand“ befinde ich mich seit ca. drei Jahren und er ist in dieser Zeit eher schlechter als besser geworden. Es gibt zwar auch „Hochphasen“ in denen ich denke, dass alles gut wird, dass ich Erfolg im Leben haben werde und alles gar nicht so schlimm ist...diese Gedanken verfliegen leider aber auch immer schnell wieder...Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann nicht einordnen, ob es einfach meine Persönlichkeit ist, die sich in den letzten Jahren verfahren hat und vielleicht einfach zu schwach ist um mit gewissen Dingen umzugehen oder ob es eventuell ein Problem, wie z.B. eine Depression ist was ich einfach selber nicht in den Griff bekommen kann... Vielleicht hat der eine oder andere eine Antwort für mich...Danke!
DYS-
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Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von DYS- »

Hallo SkyandSand

Willkommen im Forum.

Es ist gut, das du deine Probleme hier geschildert hast.

Du fühlst dich seit drei Jahren unwohl.
Ich möchte dir Mut machen, einmal mit einem Fachmenschen zu reden. Das könnte am Anfang dein Hausarzt sein. Du kannst aber auch gleich einen Termin bei einem Psychiater machen.
Nur diese ausgebildeten Leute können in einen persönlichen Gespräch beurteilen, welche Art Hilfe dir gut tuen würde. Und Hilfe benötigst du meines Erachtens schon.

Noch mal meine persönliche Meinung: Also wenn dein angeblich bester Freund seine Freundschaft aus den genannten Gründen gekündigt hat, dann schmerzt das, aber auf solche Freunde sollte man verzichten können.

Dir alles Gute
dys
°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°^°

Gerade weil wir alle in einem Boot sitzen,

sollten wir heilfroh darüber sein,

dass nicht alle auf unserer Seite stehen.
postsparbuch
Beiträge: 44
Registriert: 18. Nov 2009, 11:58

Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von postsparbuch »

Guten Morgen SkyandSand,

in Deinen Ausführungen erkenne ich mich wieder. Angst vor neuen Dingen, fremden Menschen, die fehlende Antriebskraft sowie die Gefühlslosigkeit gegenüber der eigenen Familie. Und dann noch das ständige Grübeln über alles mögliche in meinem Leben, meinem Umfeld und der ganzen Welt.

Erst nach Jahren habe ich festgestellt, dass das doch eigentlich nicht normal sein kann. Da war ich schon die Arbeit los, Freunde waren alle weg und die Familie habe ich nur noch selten besucht. Bei den seltenen Besuchen hat es mich dann nicht interessiert, was man mir an Neuigkeiten zu berichten hat. Wenn ich nicht zuhause war hatte ich stets nur ein Ziel: schnell wieder heim.

Auch mein erster Schritt war dann dieses Forum. Da habe ich mir die ganze Sache von der Seele geschrieben und danach fühlte ich mich irgendwie besser. Wenige Wochen später hatte ich sogar den Mut und die Kraft einen Arzt aufzusuchen. Diagnose: Depression. Nach dieser Überwindung fühlte ich mich ohne jegliche Therapie und Medikamente schon ein wenig besser.

Für Dich sieht es ähnlich aus und ich möchte Dir hiermit Mut machen ebenfalls einen Arzt aufzusuchen. Das Forum ist ein erster Schritt, wird Dir aber auf die Dauer als alleiniges Heilmittel nicht helfen.

Bei mir sind die ersten Schritte hinsichtlich der Behandlung auch nur wenige Wochen her. Dank der erhaltenen Medikamente geht es mir heute schon etwas besser. Im März beginne ich eine Therapie in einer Tagesklinik. Heute mache ich mir sogar schon wieder Gedanken und erste Pläne über meinen beruflichen Wertegang nach der Therapie. Allein die Medikamente und die offenen Gespräche mit dem Arzt haben etwas zum Besserung meiner Situation beigetragen. Noch vor wenigen Wochen war es mir völlig egal, was beruflich aus mir wird. Heute freue ich mich auf die Zeit nach der Therapie.

Also: Mut im Forum tanken, Arzt aufsuchen und auf Genesung warten.

Schöne Grüße
Postsparbuch
postsparbuch
Beiträge: 44
Registriert: 18. Nov 2009, 11:58

Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von postsparbuch »

Hallo dys,

genau das waren auch noch meine Gedanken: Wenn der beste Freund die Freundschaft beendet, weil man nicht mehr für den täglichen Spass im Leben sorgt, muss man dieser Freundschaft wohl nicht allzu lange nachtrauern. Freunde sollten schließlich auch in Krisen da sein.

Die andere Seite ist natürlich das fehlende Verständnis für die Handlungen eines depressiven Menschen. Besonders dann, wenn nicht bekannt ist, dass man an einer Depression erkrankt ist. Vielleicht findest Du nach ersten Behandlungserfolgen die Kraft für ein klärendes Gespräch mit dem Freund. Dann wird ihm sicherlich klar werden, wieso sich vieles zwischen euch geändert hat. Wenn es ihm nicht klar wird, dann kannst Du auf diesen Freund wohl wirklich verzichten.

Schöne Grüße
Postsparbuch
j_ulia
Beiträge: 12
Registriert: 25. Jan 2010, 14:54

Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von j_ulia »

hallo SkyandSand,

herzlich willkommen!
schön,dass du dich dafür entschieden hast zu schreiben und es nicht für dich zu behalten.vor kurzem stand ich genau wie du auch vor dieser entscheidung und jetzt fühle ich mich schon nach ein paar einträgen hier sehr wohl.
ich kann dich sehr gut verstehen,da ich in einigen dingen ähnlich fühle.
ich bin erst 17 und war früher auch ein gruppenmensch.immer mit freunden unterwegs und nicht gerne alleine.das hat sich jetzt alles geändert.ich bin ungerne mit anderen zusammen und lieber für mich.meine freunde wissen nichts von meinen problemen.
da ich aber noch nicht 18 bin hat meine mutter mir die entscheidung zum glück abgenommen und hilfe geholt.ich nehme jetzt medikamente und mache eine therapie.ich kann dir nur empfehlen,dir hilfe zu suchen!
es ist zwar ein sehr anstrengender weg aber vielleicht hilft er dir mehr als der jetzige!

liebe grüße
SkyandSand
Beiträge: 2
Registriert: 4. Nov 2009, 22:32

Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von SkyandSand »

puuuh - Danke. Es hilft ehrlich gesagt schon, wenn einem andere sagen, dass es für dieses trübe und "komische" Verhalten einen Grund gibt. Ich denke auch, dass ich mit einem Arzt darüber sprechen sollte. Immer wenn ich es mir fest vornehme, grüble ich stundenlang darüber , wie ich es meiner Hausärztin sagen soll und am Ende lass ich es dann doch lieber sein
Ich habe auch irgendwie Angst vor der Reaktion meiner Freunde und Familie..Ich möchte nicht, dass ich danach behandelt werde, als wäre ich irgendwie "gestört"..oder dass meine Familie dann ständig mit mir darüber sprechen möchte...
Wie seid ihr das angegangen? Termin beim Hausarzt gemacht und gerade heraus alles erzählt? Mein Problem ist auch, dass sobald ich darüber offen spreche, ich meistens anfange zu weinen...das wäre mir gegenüber meiner Ärztin irgendwie unangenehm..
MadMax
Beiträge: 383
Registriert: 1. Jun 2003, 14:05

Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von MadMax »

Hallo SkyandSand,

weinen ist nichts Schlimmes
Hast du mal darüber nachgedacht, warum es dir bei deiner Ärztin unangenehm wäre? Hat das mit ihrer Person zu tun oder eher mit dir selbst?

Klar ist so ein erstes Gespräch mit einem Arzt mit viel Überwindung verbunden. Ich habe damals auch mehrere Anläufe gebraucht. Aber du fühlst dich danach normalerweise sehr erleichtert. So wie dir das Feedback hier im Forum ja offensichtlich auch gut tut
Ich glaube, das Rezept ist in der Tat "einfach machen". Termin bei deiner Ärztin vereinbaren und das Grübeln nach Möglichkeit verbannen (ja, ich weiss, einfacher gesagt als getan...). Vielleicht kannst du der Ärztin gegenüber beginnen mit:
"Mir geht's irgendwie nicht gut, psychisch..."
Einfach nur ein ganz kurzer einleitender Satz, mit dem schon ganz viel gesagt ist und die grösste Hürde überwunden. Wenn die Ärztin einigermaßen kompetent ist, wird sie ganz behutsam weiter nachfragen und das Gespräch wird sich ergeben.
Und wenn du dabei weinen solltest, ist es nicht schlimm. Im Gegenteil, es zeigt doch nur, dass es dir wirklich schlecht geht.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei dem Schritt!

MadMax
ego57
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Registriert: 15. Sep 2009, 21:56

Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von ego57 »

Hallo SkyandSand,

passt jetzt vieleicht nicht ganz hierher aber da es auf meinem mp3 Player
am Anfang dreimal läuft wollte ich dir zeigen das es viele Möglichkeiten
gibt sich ein bisschen hochzubringen. Wenn ich spazieren gehe finde ich
damit meinen Rhythmus und walke dann auch recht zügig. http://www.myvideo.de/watch/5413220/Pau ... y_and_sand.

> Es hilft ehrlich gesagt schon, wenn einem andere sagen, dass es für dieses
> trübe und "komische" Verhalten einen Grund gibt.

Richtig und dieser Grund heißt Depression und ist eine Krankheit.
Und dafür kann man sich Hilfe suchen und es wird dir wieder besser gehen.
Mach den Termin bei deiner Hausärztin und erzähl ihr das von deiner
Schlaflosigkeit, Antriebslosigkeit und Freudlosigkeit seit Jahren.
Wenn sie dich verstanden hat wird sie dir eine Überweisung zum
Phsychologen oder Psychater geben.
Und wenn du dabei weinst, weinst du halt, es wäre bestimmt nicht das
erste Mal das ihr sowas passiert.
Deine Freunde und Verwandten werden dich nicht für gestört halten wenn
sie ein bisschen Zeitung gelesen haben. Stand ja genug darüber drin.
Aber denke nicht soviel über andere nach sondern denke jetzt erstmal
an dich.
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

Whitesharky
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Registriert: 19. Apr 2010, 18:33
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Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von Whitesharky »

Hallo Leute,

möchte hier auch mal meine Probleme schildern und mir das mal "von der Seele schreiben". Vielleicht hat hier ja noch der eine oder andere einen guten Rat für mich

zu meiner Person: bin 20 Jahre alt, noch gut 3 Monate bis zu meinem 21. Geburtstag und männlich.

Also, meine Geschichte:
Ich hatte am Sonntag in der Nacht zum Montag vor einer Woche einen schweren Verkehrsunfall gehabt (Ich war nur leicht verletzt, aber Auto ist schrott).
Hab mich dann für Montag und Dienstag krank schreiben lassen und am Mittwoch bin ich wieder zur Arbeit (körperlich war ich wieder fit). Nun ja, aber so um ca 8 Uhr (so ca 5 min nachdem mir ein Kollege ordentlich Stress gemacht hatte) hat michs einfach übermannt und hab das Heulen angefangen und bekam auch kaum mehr einen Ton raus (Heulkrampf). Der Kollege mit dem ich zusammen arbeite und mich gut verstehe hat mich dann getröstet und hat mich dann auch gleich gut abgelenkt. Wir haben dann über Computerspiele geredet, wodurch der Heulkrampf sofort wieder aufgehört hat. (Muss dazu sagen, mit Computerspielen konnte ich schon immer sehr gut aus meinem Alltag fliehen.)

Danach gings eigentlich wieder.
Eine halbe Stunde nach der Frühstückspause ca 10 Uhr, bin ich dann zu der schönen Azubine (in die ich mich in der Woche vor dem Unfall total verliebt hatte und mich deswegen nicht die ganze Woche habe krankschreiben lassen.) und habe sie angesprochen. Mein Herz war zwar in meine Fußsohle gerutscht, aber ich hatte sie angesprochen. Nun ja, auf jeden Fall sagte sie mir, dass sie schon einen Freund hatte.
Das war natürlich auch ein schwerer Schlag für mich.
Die Ironie des Schicksals daran ist: Ihr Freund ist nicht gerade der attraktiveste Mann und als ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte dachte ich mir: "der hat bestimmt keine Freundin". Naja, Pustekuchen wars, ausgerechnet die Frau in die ich mich verliebt hatte war seine Freundin.
Noch eine Erklärung warum mir das oben gennante so zu schaffen macht: Bin jetzt fast 21 Jahre alt und hatte noch nie eine Freundin gehabt oder sonst eine nähere Beziehung zu einer Frau. Während meine Kumpels teilweiße schon die zweite Freundin hatten.
Außerdem hatte ich mich das ganze Wochenende darüber gefreut gehabt endlich mal jemanden kennengelernt zu haben, der sich für mich interessiert und nicht mehr auf diese elendigen Partys gehen zu müssen.

Nun, auf jeden Fall konnte ich schon 4 oder 5 Stunden danach wieder ganz normal darüber reden, ohne, dass es in irgendeiner Weiße im Herzen (emotional) weh getan hätte.

Seit dem Tag konnte ich auch keine einzige Träne mehr weinen und war irgendwie den ganzen Tag niedergeschlagen. Hatte es auf den Liebeskummer geschoben, aber irgendwie kann das auch nicht alles sein.
Auf der Arbeit war es dann besonders schlimm gewesen. War nur noch wortkarg, fast kein Lachen mehr auf dem Gesicht (hatte als den Spitznamen Grinsebacke, oder Strahlemann, weil ich einfach den ganzen Tag über gegrinst hatte als ich bestimmte Kollegen sah).
Und die Kollegen haben mich auch immer gefragt was los sei und ob mit mir alles ok ist.

Und seitdem häufen sich auch immer mehr die Fantasien wie ich Selbstmord begehe (habe die zwar schon seit einem Jahr immer mal ab und zu gehabt, aber noch nie so intensiv und häufig wie jetzt und sie haben auch nicht meinen Alltag beeinträchtigt). Aber jetzt ist es anders, viel intensiver und drängender irgendwie.

Aber ich habe heute deswegen sogar die Arbeit abgebrochen (habs da einfach nicht mehr ausgehalten und dort wars immer besonders schlimm) und hab mich von meinem Vater heimfahren lassen (wir arbeiten in der selben Firma). Jedenfalls habe ich ihm auch davon erzählt und er schien wohl ziemlich erschrocken zu sein. Was natürlich auch verständlich ist. Nur das ganze meiner restlichen Familie davon erzählen zu müssen und mir dann besonders wieder die 1000 Fragen von meiner Mutter anhören zu müssen macht mir doch schon etwas bange.
Auf jeden Fall habe ich aber morgen früh einen Termin beim Arzt und hoffe, dass mir da weitergeholfen werden kann. Und wer weiß, vielleicht ist es ja alles nur halb so schlimm .
Aber mir gehts jetzt schon besser, die Last nicht mehr alleine tragen zu müssen und auch mal mein Herz ausgeschüttet zu haben.
Eigentlich hab ich das schon viel zu lange mit mir rumgetragen. Und der Unfall war wohl der Tropfen (oder eher Eimer), der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Gruß
Whitesharky
flower123
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Registriert: 4. Apr 2010, 19:02

Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von flower123 »

Hallo Whitesharky!

Erstmal Willkommen im Forum!

Lass dir Zeit damit, wem du von deinen Gedanken oder einer Diagnose, die dir dein Arzt stellt, erzählst.

Ich habe meinen Eltern und meinem Bruder noch nichts von meiner Depression erzählt, da ich ebenso keine Lust hatte, mich "rechtfertigen" zu müssen; vor allen Dingen, weil mein Vater glaubt, dass man sich Depressionen "einbildet"...

Diese schlimmen Gedanken kenne ich und hatte sie das letzte Mal, als ich noch als Jugendliche bei meinen Eltern gewohnt habe...
Umso mehr hat es mich umgehauen, als diese Gedanken letzte Woche wieder auftraten:

Ich hab die Notbremse gezogen:
Am Donnerstag war ich in der psychiatrischen Ambulanz, nehme seitdem ADs, es geht mir wesentlich besser und ab morgen beginnt meine Therapie in der Tagesklinik.
Im Moment befinde ich mich in einer Ausbildung und umso glücklicher war ich, dass meine Schulleiterin hinter mir steht

PS: Depressionen sind keine Frage des Alters.
Ich habe mich schon als Kind immer anders als andere gefühlt, viel gegrübelt, etc.
Und ich bin auch erst 21

LG white orchid
Whitesharky
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Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von Whitesharky »

Da ich ja noch daheim wohne und ich mich von meinem Vater auch nicht heimfahren lassen kann, weil ich keinen Bock mehr habe musste ich ihm ja davon erzählen. Aber außer meiner Familie werde ich davon niemandem erzählen.

Ich werde erstmal abwarten was der Arzt morgen sagt. Im Moment gehts mir ja relativ gut und versuche bewusst nicht daran zu denken.

Gruß
Whitesharky

PS: Es tut gut, mal mit anderen darüber zu reden
flower123
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Registriert: 4. Apr 2010, 19:02

Re: Neu und nicht sicher, ob ich hier richtig bin...

Beitrag von flower123 »

Hallo Whitesharky!

Das ist natürlich noch etwas anderes, wenn man noch bei seinen Eltern wohnt; da kann man seine Verhaltensweisen nicht verstecken.

Wünsche dir sehr, dass deine Eltern dich unterstützen!

In der Tat, es tut wirklich gut, sich mal mit anderen, denen es genauso geht, auszutauschen.
Allerdings muss man, wenn man in seinem Umfeld depressive Menschen hat, aufpassen, dass Gespräche mit denselben einen nicht weiter runterziehen...
(dies fällt mir vor allem bei meinem Bruder schwer)

Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, meinen Eltern & meinem Bruder von der Depression & dem kommenden Besuch der Tagesklinik zu erzählen, da meine Mutter sowie mein Bruder beide selbst betroffen sind und mein Vater Depressionen für eine "eingebildete Krankheit" hält.

PS: Es gibt auch einiges an Literatur zum Thema Depression; dies hat mir viele Aspekte dieser Krankheit näher gebracht

Viel Erfolg, Kraft und Durchhaltevermögen!

LG white orchid
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