Ich weiß nicht mehr so recht weiter

hvwezel
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Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von hvwezel »

Hallo,
bin zur Zeit etwas verzweifelt.
Nehme schon seit 2 Monaten Fluoxetin, aber viel gebracht hat es nicht.
Erst ging es ganz gut, aber seit letzter Woche ( z.Zt. ist meine Ehe etwas schwierig, es gibt oft Auseinandersetzungen, Vorwürfe seinerseits, dass ich bequem wäre, was mich immer wieder runterzieht)habe ich so eine innere Unruhe, dabei aber auch eine extreme Müdigkeit/Antriebslosigkeit. Ich weiss nicht, ob es mit den Schwierigkeiten in meiner Ehe zu tun hat, oder die Tabletten nicht richtig wirken, oder falsch für mich sind. Ich will nur meine Ruhe haben, möchte am liebsten weglaufen-> was natürlich bei zwei kleinen Kindern schwierig ist. Meine Tochter ist herzkrank, ist aber jetzt stabil und mein Sohn hat ADHS. Also mit der Ruhe ist es etwas schwierig. Und dann noch mein Mann, mit seinen Vorwürfen, die einen selber schon zweifeln lassen, ob sie wahr sind.
Aber was mich verrückt macht ist diese Unruhe, aber gekoppelt mit Müdikeit.Und dann noch diese Schulterbeschwerden.Nicht so richtige Schmerzen, sondern mehr das Gefühl auf meinen Schultern würden Zwei Zentner liegen. Und seit heute auch noch so ein Zittern in den Händen.
Weiterhin diese blöden Gedanken, wie ich meinen Mann dazu bringen könnte aufzuwachen...Das er merkt, wie es mir eigentlich geht. Ich mag es garnicht schreiben, aber es müßte irgendetwas passieren....Wißt ihr was ich meine ?

was soll ich machen?
Würde mich über Antworten freuen.
L.G.
Heike
remi
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von remi »

hallo, H.

alle die beschwerden, die du berichtest, sind typisch für uns deprikranke, alle genannten kenne ich auch.
am anfang meiner depri-phase bekam ich auch fluoxetin 20 verschrieben.
doch das reicht für mich einfach nicht. ich kam zum facharzt, machte eine therapie mit und bekam fluoxetin 40.
danach dauerte es noch etliche wochen, wenn nicht sogar monate, bis ich eine besserung verspürte.
hab also geduld und versuche einfach erstmal, für dich selber zu sorgen.
vielleicht kannst du mal für einige wochen eine psychosomatische klinik aufsuchen.
ich selber habe damit die besten erfahrungen gemacht, muss allerdings dazu sagen, dass die eigeninitiative und arbeit an mir selber nie aufhören darf.

erstmal willkommen hier bei gleichgesinnten,
lies viel, denn die beiträge und erfahrungen ähneln sich in vielem.

lg, kreati
kormoran
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von kormoran »

liebe heike,

ich kann gut verstehen, dass du langsam nicht mehr ein- noch aus weißt

ich nehme ja auch fluoxetin, und ich bin damit endlich wieder in bewegung gekommen - das wirkt eben unterschiedlich (geschlafen habe ich freilich auch nicht wenig). aber die zähe schwere war weg, also anders als bei dir.

was die wirkung und nebenwirkungen des medikaments betrifft, sprich bitte mit deinem arzt. möglicherweise ist es wirklich nicht das richtige - oder du brauchst erst mal wirklich ruhe, um wieder in tritt zu kommen.

zum anderen: in einem früheren beitrag hast du erwähnt, dass ihr zu einer familientherapie geht. ist das noch aktuell, und bewegt sich da etwas; ist das auch eine möglichkeit, um deinen mann dafür zu gewinnen, stärker unterstützend mitzuwirken, und zu verstehen, was mit dir los ist?

hast du auch versucht, einen therapieplatz für dich zu bekommen? mit dem AD ist es ja auf die dauer auch nicht getan.

leider sieht es so aus, dass zunächst - obwohl du dich schon so dahin schleppst - du selbst handeln musst, damit sich etwas ändert; damit die bedingungen entstehen, unter denen du wieder gesund und lebensfroh werden kannst.

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Minze
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von Minze »

hallo, H.

das ist eine extreme Situation, die du da schilderst. Verständlich und nachvollziehbar, dass es da zu Überforderungen kommt.

mit dem Medikament kenne ich mich persönlich nicht aus, dennoch, aufgrund anderer ADs weiß ich, dass es drei bis zu sechs Wochen dauern kann, bis eine Festigung eintritt.

Hast du denn eine Anlaufstelle, wo du deine Überforderung äußern und eventuell Hilfestellung bekommen kannst?

alles Gute Dir

lg Minze
hvwezel
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von hvwezel »

Hallo ihr Lieben,
ich mag nicht mehr... Bin heute wieder enttäuscht worden, Heute hatte ich einen Zahnarztbesuch, beidem mir ein Zahn gezogen wurde. Mit der großen Bitte an meinen Mann abends pünktlich oder eventl. auch früher zu kommen.
Aber nein es wurde wieder sehr spät. So das ich mich mit meinen Zahnschmerzen um meine Kinder kümmern mußte,plus Nachmittagsaktivitäten. Ich bin sehr sehr enttäuscht...Heute vor dem Zahnarztbesuch habe ich eigentlich schon mit einen schlechten Gewissen 1mg Tavor genommen.Wegen der Angst davor, und heute Abend habe ich nochmal 2mg genommen, habe jetzt natürlich Angst, das mich abhängig werde. Und auch die Angst auch in einer #Verzweiflung viel zu viel zu nehmen.
was soll ich machen ?
Heike
Nabi
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von Nabi »

Hallo Heike, ich kenne mich mit den Medis nicht aus aber Du selbst bist ja die beste Alarmanlage für Deinen Körper: Du schriebst, du hast Angst zu viel zu nehmen. Du kannst es alleine steuern, Du bist diejenige die entscheidet wie viel Du nimmst und was Du machst. Wenn Du denkst es wird zu viel, dann nimm weniger. Dein Arzt kann Dir besser erklären was passiert wenn Du die Medis einfach falsch einnimmst. Dein Mann kann sicher auf der Arbeit nicht so gehen wie Du ihn brauchst, er ist ja an seinen Chef und Job gebunden. Es ist schwer mit zwei Kindern das kann ich mir vorstellen, aber sie haben ja am Tag nur Dich wenn Dein Mann arbeitet. Für sie musst Du fit sein und stark sein, sie brauchen Dich. Rede mit Deinem Mann, ganz ruhig, er wird Dir sicher helfen.

Schreib hier wenn es Dir schlecht geht, wir hören Dir zu.
ego57
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von ego57 »

Hallo Heike,

lies mal die letzten zehn Beiträge bei
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1262579649
Ich glaube das da etwas für dich dabei ist.
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

hvwezel
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von hvwezel »

Hallo ego,

was soll ich genau mit diesen Beiträgen anfangen, oder was willst du mir damit sagen?
Ich bin z.Zt am Ende, weiss nicht mehr weiter, Gott sei Dank fahre ich in zwei Wochen zu einer Mutter-u.Kind Kur.
Am liebsten möchte ich schon morgen fahren.
An nichts kann ich mich erfreuen. Außer meine Gespräche mit meiner Therapeutin. Aber die Helfen dann mal für ca. 2 Std, und dann ist man wieder im alten Käfig.
Ich hoffe so, das mir die Kur etwas bringt.
Klar mit den Tabletten bin ich mein eigener Herr, aber ich habe einfach Angst in einem verzweifelten Moment irgendetwas zu tun, was man sonst nicht tun würde.
Aber es tut hier schon mal ganz gut einfach das zu schreiben, was man zur Zeit denkt und fühlt.
Und momentan kann ich einfach nicht mehr, was mich eigentlich nur hält sind meine Kinder. Für die stehe ich morgens auf und mache das was ich mache. Ich weiss nicht was wäre, wenn die beiden nicht wären...
Ich hoffe ich habe nicht so viel geschrieben.
L.G.
Heike
remi
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von remi »

hey, heike !

dein zustand hört sich aber sehr schlimm an.
tu nichts, was du einmal bereuen könntest !!

rufe deine therapeutin an und schildere deine gedanken,
vielleicht kannst du vorher noch einige tage stationär in einer psycho klinik aufgenommen werden.

ich hatte eine freundin, die genau so klang wie du. wir haben sie sofort als notfall im lkh aufnehmen lassen.
auch sie hat ein kind, für das aber anderweitig gut gesorgt wurde
(jedenfalls besser als bei einer mutter mit solchen gedanken!!!)

eine depression ist eine sehr schwere krankheit - du mußt dich schützen !
remi
Beiträge: 386
Registriert: 23. Jun 2006, 14:08

Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von remi »

ich bin´s nochmal,
habe eben deine ersten beiträge mal überflogen.
du bist ja noch ganz frisch in der depression und hast dir sicherlich auch noch nicht so viel information holen können.

versuche auch mal, die medis etwas erhöht zu bekommen. mir selber haben fluoxetin 20 nicht gereicht, ich habe stetig erhöht, bin jetzt bei fluoxetin 60 - und fühle mich gut.

die anfänglichen nebenwirkungen wie müdigkeit, trockener mund, leichte benommenheit sind vorbei. ich spüre nur noch, dass sie mir helfen und habe auch keine sorgen mehr, abhängig zu werden.

bitte sorge dich um dich selber !!
ego57
Beiträge: 500
Registriert: 15. Sep 2009, 21:56

Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von ego57 »

Hallo Heike,

leider kann ich dir heute nicht mehr viel
dazu sagen, aber Angehörige verstehen die
Krankheit nicht. Ich hoffe das du bei deiner Kur
erfährst was du ändern mußt um ein normales
Leben zu führen. Das wünsche ich dir.
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

Engelsgeduld
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von Engelsgeduld »

Hallo Heike,

ich nehme keine Medikamente, trotzdem weiss ich wie die Nebenwirkungen sind.

Mein Exgatte hat welche genommen. Zyprexa.
Extreme Müdigkeit...lies aber nach längerer Zeit nach. Auch die innere Unruhe.

Es ist eine Frage der Zeit und der für Dich passenden Einstellung durch einen Arzt.

Ich denke es ist nicht gut, wenn Du selbst daran herum experimentierst.
Mein Exgatte hat sie nicht regelmäßig genommen, es kam immer wieder zu einem Auf- und einem Ab. Daher dauerte es umso länger.

Du schreibst Du gehst in Therapie, das ist doch schon mal was.

Hm, Familientherapie kenne ich sehr gut. Mir war das immer äußerst unangenehm. Mir hat es manchesmal sehr, sehr weh getan. Meine Stimmung war dann gleich auf Null.

Wo findet die Therapie statt ? In den eigenen 4 Wänden oder woanders ?
Sofern Sie bei Euch zu Hause stattfindet, war bei mir der Fall, hat mir folgendes sehr gut geholfen:

Nachdem die Therapeuten, bei mir ein Mann und eine Frau, gegangen waren, bin ich rausgegangen. Ab an die frische Luft. Meist lief ich mit unserem Hund eine gute Stunde. Kopf klar kriegen. Raus aus dem was da gerade so besprochen wurde. Mein Sohn tat im übrigen das Selbe - ohne das wir uns vorher abgesprochen hätten.

Es half mir sehr.

Ich war auch in dieser Zeit schrecklich müde und innerlich unruhig. War keine schöne Zeit.

Hast Du schon mal an Entspannungsübungen gedacht, wegen der inneren Unruhe.
Mir hilft, Autogenes Training und Meditation.

Für Deine extreme Müdigkeit hilft Sport.
Ausdauertraining. Derzeit fahre ich auf einem Trimmdichrad.


"Klar mit den Tabletten bin ich mein eigener Herr, aber ich habe einfach Angst in einem verzweifelten Moment irgendetwas zu tun, was man sonst nicht tun würde."

Freu Dich auf die Kur. Sie wird Dir bestimmt gut tun.


"Und momentan kann ich einfach nicht mehr, was mich eigentlich nur hält sind meine Kinder. Für die stehe ich morgens auf und mache das was ich mache. Ich weiss nicht was wäre, wenn die beiden nicht wären..."

An diesem Punkt war ich auch einmal.

Sie brauchen Dich und sie sind da.
Ich habe mich damals gefragt, ob es das wert wäre. Und die Antwort kam prompt:

Ja, das ist es wert. Wert, für die Kinder da zusein, Wert sie aufwachsen zu sehen. Wert mit ihnen zu lachen und mit ihnen zu streiten. Allemal ist es das Wert.

LG

Silke
hvwezel
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von hvwezel »

Hallo Silke,
vielen Dank für deinen lieben Worte.

Familientherapie haben wir eigentlich abgeschlossen, haben jetzt ganz gute Hilfen / anregungen bekommen. Haben eigentlich durch die schwere Krankheit meiner Tochter die Regeln einer guten Erziehung vergessen bzw. man hatte einfach keine Kraft mehr dazu.

Jetzt machen wir alle 3-4 Wochen eigentlich nur ein Paargespräch und ich gehe wöchentlich zu der Therapeutin.
Nur das letzte Gespräch mit meinen Mann hat mich total runtergezogen.
Und dann hat man halt so dumme Gedanken, wozu noch....
Ich habe sonst eigentlich keinen....
Und man hat so das Gefühl, es versteht einen sowieso keiner.Man will einfach nur weg, keinen mehr sehen und hören.
L.G.
Heike
FönX
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von FönX »

Hallo Heike,

erst durch das Zitat von Silke wurde ich auf deine Aussage aufmerksam:
> Klar mit den Tabletten bin ich mein eigener Herr, aber ich habe einfach Angst in einem verzweifelten Moment irgendetwas zu tun, was man sonst nicht tun würde.
Eigentlich wird doch andersrum ein Schuh draus. Steht man nicht eher durch eine akute unbehandelte Depression in der Gefahr, unvenünftig oder unangemessen zu agieren oder zu reagieren? Etwas zu tun, was man normalerweise "sonst nicht tun würde", von so einer Wirkung habe zumindest ich bei Antidepressiva noch nie gehört.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
hvwezel
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von hvwezel »

Hallo,
ihr habt mich glaube ich nicht so gut verstanden.
Ich nehmen Fluoxetin 20mg, dass auch immer regelmäßig, und wie ich es von meiner Psychiaterin vorgeschrieben bekommen habe.
Aber zusätzlich habe ich Tavor im Haus, was ich mal in einer Krisensituation vom Hausarzt verschrieben bekommen habe, als meine Tochter am Herzen operiert wurde.
Da weiss ich die liegen in meiner Kulturtasche, und die habe ich sonst außer zu der genannten situation noch nie genommen.
Aber nun, wo es mir echt nicht so gut geht, habe ich so üble Gedanken, einfach mal von diesen Tabletten Gebrauch zu machen.
Ich weiss, das Tavor abhängig macht.
Deshalb habe ich da Angst vor, wirklich in einer extremen Situation, irgendetwas unüberlegtes zu machen.
Heike
freebird
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von freebird »

Hallo Heike

Hast du schon einmal an einer Einzeltherapie für dich gedacht?

Es gibt auch Selbsthilfegruppen für Eltern von schwer kranken Kindern. Forsche doch mal im Internet oder wende dich an die Stellen in deinem Heimatort, die Selbsthilfegruppen vermitteln.

Du schreibst, dass dir die Postings hier nicht viel geholfen haben. Vielleicht haben sie alle nicht gewusst, was genau du dir an Hilfe von uns wünscht. Vielleicht formulierst du es ein bisschen konkreter.

Ganz liebe Grüße
Corinna
----------------------------------------------------------

Frage nicht danach, warum du lebst. Akzeptiere einfach, dass du existierst.
FönX
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von FönX »

Hallo Heike,

vor Tavor & Co. ist Respekt schon angebracht. Ich habe Tranquilizer (Bromazepam, ein Witz gegen Tavor, glaube ich) auch im Medikamentenschrank. Ab und zu kommen unerklärliche Angstgefühle in mir hoch. Dann nehme ich eine. Danach auch tage-, wochen- oder auch monatelang keine mehr. Solange man solche Medis situationsbezogen im Einzelfall nimmt, ist die Gefahr der Abhängigkeit sehr klein. Bedenklich wird die Dauereinnahme über Wochen. Ich weiß allerdings nicht, wie Tavor wirkt, ob da eine Gefahr, etwas "unmögliches" zu tun, besteht.
FönX

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hvwezel
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von hvwezel »

Hallo,
ich habe ja Einzeltherapie, und in einer Selbsthilfegr. bin ich auch.
Ich habe nicht geschrieben, das mir die Postings nichts gebracht haben. Ich habe mir nichts konkretes von euch gewünscht. Es tut sogar gut hier einfach mal alles aufzuschreiben.
Bin z. Zt. Nur in einen Zustand, der so schwer zu ertragen ist,solche Unruhe, aber dann Lust zu nichts.
Meine Therapeutin fragt immer, wie Sie mir helfen kann. Ich weiß es aber nicht...........................
Man, ich weiß es nicht........
Vielleicht habe ich mir paar Tips erhofft, was ich machen soll.
H.
ego57
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Registriert: 15. Sep 2009, 21:56

Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von ego57 »

Hallo Heike,

es ist oft nicht einfach sich so auszudrücken, daß
der andere das auch so versteht wie man es gemeint
hat.
Du hast hier im Forum viele Möglichkeiten von den
Erfahrungen anderer zu lernen. Und das erste wäre
sich von diesem Negativdenken wegzubringen.
Ein Gehirn das sich nur mit solchen Sachen beschäftigt
zieht Körper und Seele runter. Hierzu gibt es viele
Beispiele das zu ändern. z.B. Achtsamkeitsübungen.
http://www.panik-attacken.de/index.php? ... &Itemid=48

Zweitens, lebe im "Jetzt", du hast zwei Kinder mit denen
es nicht leicht war, aber es gibt bestimmt viele schöne
Momente mit ihnen. Die kannst du aufschreiben damit
du in nicht so guten Zeiten Nachlesen kannst das es auch
schöne Zeiten gibt. Tagebuch.:
http://web4health.info/de/answers/bipol ... onitor.htm

Drittens, ich habe noch nie gehört das Diabetiker sich mit
Freunden austauschen ob sie mal weniger Insulin spritzen
sollen, hier passiert das öfters, siehe Pharmakotherapie.
Die Dosis und das Medikament sollte nur von deinem
Facharzt bestimmt werden. Wenn es dir mit der Dosis
nicht gut geht ist das dein erster Weg.
Es dibt hier 3 gute Dinge des Tages, dort solltest du ab
jetzt auch schreiben, auch wenns nur 1 gutes gibt,
wichtig ist das du dich fragst was an diesem Tag war schön,
heiter, worüber hab ich mich gefreut, was habe ich heute
trotz Depriphase geschaft. Lies mal dort ein bisschen
und erkenne das man auch mit kleinen Schritten vorwärts
kommt. Dr. Eckart von Hirschhausen: Gutenachtgeschichte.
http://www.youtube.com/watch?v=_AQtNaxJ ... re=related

Humor hilft heilen, reden hilft, verschenke öfter ein Lächeln
http://www.youtube.com/watch?v=b11C7MEsAb4
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

hvwezel
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von hvwezel »

Lieber Ego,
deiner Worte hören sich gut an. Wenn alle Depris danach leben würden, gäbe es wahrscheinlich keine mehr.
Aber ich kann z. Zt. Nichts schônes mehr erkennen. Außer meine kleine Tochter , die mich mit ihrem Lächeln auf den Beinen hält.
Sonst habe ich einfach zu nichts mehr Kraft und Lust.
H.
FönX
Beiträge: 3370
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von FönX »

> Wenn alle Depris danach leben würden, gäbe es wahrscheinlich keine mehr.
Danach musst du leben, UM NICHT depressiv zu werden. Wenn der Knacks erstmal da ist, kann es lange dauern, bis alles wieder heil ist. Viele müssen zeitlebens mit dem Kram leben. Davon gehe ich bei mir aus. Aber ich werde es schaffen!
FönX

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flora80
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von flora80 »

Hallo Heike,

du steckst wirklich in einer verdammt schwierigen Situation. Egos Aufmunterungsversuche in allen Ehren, aber mein Gefühl sagt mir, dass du gerade an einem ganz anderen Punkt bist, als dem, jetzt aus dem nichts heraus plötzlich Dinge wie Achtsamkeit oder "das positive am Tag sehen" umsetzen zu können. Vielleicht liege ich falsch, aber für mich klingt es eher so, als bräuchtest du zunächst mal einen kompetenten Arzt und Therapeuten, der dir zur Seite stehen kann, ganz in der Realität Lösungen zu finden, die dich erst mal dazu befähigen, letztlich achtsamer, etc. zu sein. Wenn das Fluoxetin nach mehreren Wochen keine Wirkung zeigt, dann sprich mit deinem Arzt über einen evtl. Medikamentenwechsel. Du schreibst, dass dir die Gespräche mit deiner Therapeutin nur kurzzeitig helfen und du trotdem keinen Ausweg auf lange Sicht findest. Hast du das mit ihr schon einmal thematisiert? Das wäre doch ein ganz wichtiger Punkt. Vielleicht könnt ihr gemeinsam herausfinden, was dir zu einer längerfristigen Stabilität verhelfen könnte, damit du überhaupt wieder in der Lage bist, deinen Alltag leben zu können.

Ich wünsche dir, dass du in der Kur ein wenig Kraft schöpfen kannst.

LG, Flora
hvwezel
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von hvwezel »

Danke Flora,
habe jetzt am Mo. Ein Termin mit meiner Therapeutin.
Hoffe ich überstehe das WE.
Ich habe so null Kraft, könnte nur heulen!
aber hier zu schreiben erleichtert ein wenig .
Wie übersteht ihr so große Tiefs?
H.
ego57
Beiträge: 500
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von ego57 »

Hallo Heike,

ein positives in deinem Leben ist deine Tochter, wenn
es dir gut tut beschäftige dich mit ihr. Spielen und
kuscheln, sie hat da nach dem Krankenhausaufenthalt
bestimmt auch bedarf. Und wenn es schön ist schreib
es auf.
Du kannst auch mit ihr eine schöne Phantasiereise
unternehmen. Alles ist besser als die Gedanken die
nur um kann nicht, versteht mich nicht, bringt nichts
kreisen zu lassen.
Deine Besuche bei der Therapeutin werden dann besser
laufen, wenn du bereit bist dich zu öffnen.
Beziehungsprobleme, schwieriger Sohn und keinen Antrieb.
Da ist schon reichlich Gesprächsstoff. Aber du mußt dich
öffnen und auch Rat annehmen können. Du kannst deine
Beiträge ausdrucken und mitnehmen oder dir vorher Sachen
notieren. Sieh sie als Vertrauensperson und erzähl ihr von
deinen Problemen. Was sie nicht weiß kann sie auch nicht
beurteilen.
Hast du aus deiner Selbsthilfegruppe gute Bekannte die
mit dir spazieren gehen würden, oder hast du da mal
über Achtsamkeit gesprochen?
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

flora80
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Re: Ich weiß nicht mehr so recht weiter

Beitrag von flora80 »

Hallo Heike,

hm... wie ich solche Tiefs überstanden habe? Das ist eine schwierige Frage. Ganz wichtig war für mich, dass ich erst einmal auch in meinem Leiden gesehen und wahrgenommen wurde, dass das "sein durfte". Wenn ich in einer schweren Depression war, dann sind mir alle Hinweise darauf, was ich doch alles schönes habe oder welche Momente am Tag wertvoll waren, einfach nur wie Hohn vorgekommen. Wesen der schweren Depression ist es ja nun einmal, dass man eben diese Dinge gar nicht mehr spüren kann und mir hat auch die Aufforderung dazu nicht geholfen... Vielleicht ist es bei anderen anders, das weiß ich nicht. Aber das, was zum Beispiel Ego jetzt schreibt, das war für mich erst zu einem viel späteren Zeitpunkt möglich. Bis dahin brauchte ich Halt von außen, in meinem Fall von meiner sehr kompetenten Therapeutin. Erst, nachdem ich mich dann einigermaßen stabilisiert hatte, konnte ich auf die Dinge achten, die vielleicht auch schön waren in meinem Leben. Mein erster Schritt aus der Depression fängt immer mit der Anerkennung des Leidens an.

Ich weiß nicht, ob dir das so weiterhilft, aber vielleicht kannst du ja damit etwas anfangen. In der Kur wirst du vielleicht die Möglichkeit haben, dein Leid intensiv und noch genauer wahrzunehmen und anzusehen, damit du es später überhaupt loslassen kannst. Es hat ja einen Grund, dass es da ist und der braucht Aufmerksamkeit. Nicht Missachtung, denn dann drängt er sich nur noch mehr in den Vordergrund mittels der Depression. - So war meine persönliche Erfahrung. Erst hinsehen, dann verändern. Nicht sofort verändern.

Lieber Gruß, Flora
Antworten