Diagnose???

Antworten
cg72
Beiträge: 24
Registriert: 1. Apr 2009, 18:33

Diagnose???

Beitrag von cg72 »

Hallo ihr.
Ich war jetzt 3 Monate in der Klinik und habe u.a. die Diagnose:
Kombinierte Persönlichkeitsstörung (ICD10: F 61) MIT EMOTIONAL INSTABILEN UND ABHÄNGIGEN ZÜGEN

Kann mir mal jemand erklären was das genau bedeutet???
Hab's schon gegoogled, aber so richtig komm ich da nicht weiter.
Lasst mich nicht dummn sterben:-(
Claudia
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Diagnose???

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Claudia,

die Diagnose bedeutet, dass bei dir Symptome aus zwei verschiedenen Persönlichkeitsstörungen vorliegen (emotional instabile/Borderline PS und abhängige/dependente PS), Du aber die Kriterien für jede einzelne dieser beiden Störungen nicht voll erfüllst.

Hier gibts einen Artikel zu Persönlichkeitsstörungen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Pers%C3%B6 ... %C3%B6rung

LG, Wolke
cg72
Beiträge: 24
Registriert: 1. Apr 2009, 18:33

Re: Diagnose???

Beitrag von cg72 »

Ja genau das Borderline macht mich stutzig. Die Psychologin hatte ausdrücklich gesagt dass nicht Borderliner bin und ich das auch aus meiner Sicht verneinen muß.

Zitat:
Die abhängige Persönlichkeitsstörung (ICD-10: F60.7) ist geprägt durch mangelnde Fähigkeit zu eigenen Entscheidungen, ständiges Appellieren an die Hilfe anderer, Abhängigkeit von und unverhältnismäßige Nachgiebigkeit gegenüber anderen, Angst, nicht für sich selbst sorgen zu können und der Angst, von einer nahestehenden Person verlassen zu werden und hilflos zu sein.

>Ich bitte nicht um die Hilfe anderer, im Gegenteil, ich lass mir nie von anderen helfen
>Angst verlassen zu werden. Hab niemanden der mich verlassen könnte, weder Freunde noch Familie

Für mich klingt das so, als ob sie einfach keine genaue Diagnose stellen können weil sie sowieso in der Therapie mit mir überfordert waren.
Hört sich jetzt böse an aber er war so.
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Diagnose???

Beitrag von Regenwolke »

>Ja genau das Borderline macht mich stutzig. Die Psychologin hatte ausdrücklich gesagt dass nicht Borderliner bin und ich das auch aus meiner Sicht verneinen muß.

Der Diagnose nach hast Du ja dann auch keine Borderlinestörung, sondern nur einige Anteile davon, die aber eben nicht ausreichen, um eine Borderlinediagnose zu stellen.

Mit den Diagnosen ist das so eine Sache... Meine Erfahrung ist, dass es Behandler leider unterschiedlich genau mit der Diagnose nehmen und auch, dass - trotz beschreibbarer Kriterien für eine Diagnose - die Meinungen über Diagnosen manchmal auseinandergehen.
Machst Du eine ambulante Psychotherapie oder hast Du einen Facharzt? Falls ja, würde ich dort über die Diagnose noch einmal sprechen und nachfragen, ob die Einschätzung dort ähnlich ist.

Und ansonsten (ich weiß, leicht gesagt...) versuche, es nicht zu schwer zu nehmen. Diagnosen sind leider Notwendigkeiten unseres Gesundheitssystems, aber sie sind auch Schubladen, manchmal paßt jemand ganz gut in eine solche Schublade, manchmal auch weniger. Wenn die Diagnose Dir hilft, problematische Seiten an Dir zu erkennen und daran zu arbeiten, ist das gut; falls nicht, versuche, Dich davon etwas frei zu machen.

LG, Wolke
Antworten