konzentration finden

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Sada
Beiträge: 99
Registriert: 6. Dez 2009, 22:00

konzentration finden

Beitrag von Sada »

Hallo an alle, hätte eine Frage;
wie ich schon einmal geschrieben hab, gab es Ende letzten Jahres die Diagnose Depression, nehme Antidepressiva, mittlerweile habe ich das Gefühl, dass es mir etwas besser geht. Nun ist bei mir so, dass das Studium sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, fast nur noch Praktika, dann muss ich aus finanziellen Gründen noch die Arbeit dazwischen kriegen. Ich will bis zu meinem Abschluss durchhalten (ca. 1 Jahr, wenn alles gut klappt), um mich dann intensiv um eine Therapie zu kümmern. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich einfach den Kopf nicht frei habe und auch einfach keine Zeit habe. Nun habe ich aber das Problem mit der lieben Motivation. Wenn ich mir denke, fang schonmal an für die Prüfung was zu machen, dann setz ich mich kurz hin, und bald driften schon Gedanken ab, ich komme zu nichts. Und wenn ein Tag vergangen ist, und ich wieder nur das nötigste getan habe, dann kommen wieder negative Gedanken auf. Du schaffst es nicht, du bist nicht intelligent genug, nicht gut genug, was willst du überhaupt damit erreichen? Gerad wo ich denke, es wird besser, geht das Gedankenkreisen wieder los.

Hat irgendjemand Ideen, wie man sich besser auf das Fokussieren kann, was man gerade tut? Wie man die Konzentration wieder etwas verbessern kann? Wäre über Tipps dankbar. Ich probiere beispielsweise schon, mir die Arbeit einzuteilen, Pausen zu machen. Aber meist halte ich nicht durch, die Pausen werden zu lang, ich lasse mich ablenken.
chimera

Re: konzentration finden

Beitrag von chimera »

Hi Sada,

ich hab' auch mit Konzentrationsproblemen zu kämpfen, die ich auf mangelnde Motivation zurückführe. Mein Job interessiert mich einfach nicht so richtig; ich möcht' mich (wenn überhaupt) mit anderen Dingen beschäftigen.

Zu Deinen Fragen: Man sagt, es müsse eine Art von Grundzufriedenheit vorherrschen, um bereit zu sein, sich auf komplizierten Stoff wie Studium/Arbeit einzulassen – emotionale Schmerzen sind wie Zahnschmerzen; wenn solche Dich plagen, versteht die Psyche es nicht, dass sie sich mit [für sie ] unwichtigem Kram auseinandersetzen muss; sie möchte zunächst die emotionalen Schmerzen beseitigt haben, um wieder bereit zu sein, sich mit Themen auseinanderzusetzen, die ihr ja eigentlich nicht so wirklich nahestehen. Die Seele versteht Gedanken wie "Wenn ich das jetzt mache, wird's mir in fünf Jahren gutgehen" wohl irgendwie nich' so richtig. Äh, verständlich, was ich damit sagen möchte? [Ritalin möchte (und könnte) ich Dir ja nich' empfehlen; das wäre auch nur wieder ein Bekämpfen der Symptome .]

>Du schaffst es nicht, du bist nicht intelligent genug, nicht gut genug, was willst du überhaupt damit erreichen?
Tja, geht mir auch oft so – ich brauch', neben den diversen Selbstzweifeln, auch irgendwie ein Fernziel, das mir sinnvoll und erfüllend erscheint. Und weil das nich' is', erscheint mir mein Tun sinnlos.

Mein "Tipp" (und ich meine zu wissen, dass man kaum 'ne andere Chance hat): es geht irgendwie nich' anders, als sich mit dem Hier und Jetzt einverstanden zu erklären und ganz klar zu sagen: Ey, genau das ist jetzt meine Aufgabe – die macht einen Sinn und is' okay, selbst wenn das eine andere psychische Instanz in mir irgendwie anders sieht. Es ist also eine inneres Einverstanden-Sein mit der Tätigkeit, mit dem Leben in seiner momentanen Form, notwendig, um bereit zu sein, das zu tun, was eben im Moment gerade so anzustehen scheint.


Gruß,
Chimera
bradforhelp
Beiträge: 344
Registriert: 11. Nov 2009, 13:55

Re: konzentration finden

Beitrag von bradforhelp »

Ich glaube, es ist wichtig, sich kleine Ziele vorzunehmen und nicht zu viel auf einmal. Wenn man sich das große Ziel in kleine realistische Happen zerlegt, hat man leichter Erfolgserlebnisse. Bei mir klappt das inzwischen ganz gut. Es ist aber immer wieder Arbeit.

brad
"In den Tiefen des Winters erfuhr ich schließlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt."

Albert Camus
Sada
Beiträge: 99
Registriert: 6. Dez 2009, 22:00

Re: konzentration finden

Beitrag von Sada »

Danke für eure Antworten,

Ja, mangelnde Motivation spielt sicher eine große Rolle. Interesse, vor allem, wenn neue Sachen erzählt werden, ist schon da. Viel ist es vielleicht auch einfach Angst, im Praktikum was falsch zu machen ...
Der Vergleich mit Zahnschmerzend find ich sehr gut, danke für das Bild! Und das Fernziel ist wohl auch gerad nicht da, daher vielleicht die ganzen Zweifel. Ich muss wahrscheinlich wirklich noch dran arbeiten, akzeptieren zu können, dass ich für den Moment was mache.
Vielleicht kommt im Moment auch einfach dazu, dass ich mich sehr schnell durch äußere Einflüße, die andere wahrscheinlich als Kleinigkeiten bezeichnen würden ablenken/runterziehen lasse (Auszug einer WG-Mitbewohnerin, keine Tiere mehr in der Wohnung)

Kleine Ziele sind auch sicher eine gute Idee. Ich muss nur erstmal einen Anfang finde, wenn ich sehe, wieviel zu tun ist, was die Dozenten alles wissen wollen, werde ich schon fast erschlagen. Vielleicht sollte ich mir den Tipp meines Chefs "Mut zur Lücke" ein wenig zu Herzen nehmen. Ist aber als Perfektionist sehr schwer...
chimera

Re: konzentration finden

Beitrag von chimera »

> Vielleicht kommt im Moment auch einfach dazu, dass ich mich sehr schnell durch äußere Einflüße, die andere wahrscheinlich als Kleinigkeiten bezeichnen würden ablenken/runterziehen lasse (Auszug einer WG-Mitbewohnerin, keine Tiere mehr in der Wohnung).
Das kommt nicht im Moment dazu, sondern das wird auch in Zukunft dazukommen. Sorry, Sada, das mag nun etwas hart klingen, aber vielleicht hilft es Dir ja dennoch. Depressive zeichnen sich dadurch aus, dass sie in ihren Gedanken stets bei irgendeiner Angst, bei irgendeinem Schmerz aus irgendeiner Zeit (Zukunft oder Vergangenheit) sind, und somit niemals gegenwärtig sein können. Ein Depressiver ist ein Mensch, der immer Zahnschmerzen hat, der also niemals Ja zu diesem Moment sagen kann – weil ihn da der Schmerz so sehr plagt. Und, nachdem ja die Gegenwart so unerträglich ist, denkt sich der arme Depressive: "Hey, die Zukunft wird es rocken, das beruhigt mich nun..."

Ich behaupte, dass dieser Zugang zum Leben niemals den Schmerz beseitigen können wird, niemals Erfüllung bringen wird.
sinaronja
Beiträge: 39
Registriert: 11. Jan 2010, 15:05

Re: konzentration finden

Beitrag von sinaronja »

hi,

ich schreibe seit fast zwei jahren an meiner diplomarbeit und habe Tage (so wie heute) wo absolut gar nix geht. dachte ich finde hier tipps. dass ich jetzt einen gebe ist schon wieder lustig...

er entspricht dem schon genannten kleine happen. wegen dem erfolgs erlebnis.

ich wollte zb den Teorieteil schreiben.

musste feststellen dass ich nicht weiß wo oben und unten ist. habe dann den Theorie teil in seine einzel brocken zerlegt. (gibt drei haupt teile, also überschriften) habe mir dann einen ausgesucht wo ich das gefühl hatte dass ich ein biscchen ahnung habe und vorallem den ich interesant fand.

das war aber immer noch zuviel. dann habe ich mir überlegt was für überschirften ich da machen würde. habe in die unterabschnitte stichwörter rein geschrieben und mir rein geschrieben in welchem buch die infos stehen.

dann habe ich ein neues Dokument aufgemacht habe nur den einen unter unterabschnitt gemacht als nur die überschrift. habe mir die stichpunkte gesucht und gesagt das ding beackern wir bis in 4 tagen. ich hatte den abschnitt schon nach 2 tagen fertig. waren 2 Steien die ich geschrieben habe. inhaltlich richtig und ich war stolz drauf.

dann habe ich mir den nächsten unterabschnitt vorgenommen. wieder in einem nagel neuen dokument wo nur der drinnen war.

inzwischen habe ich 12 seiten geschrieben und die unterabschnitte zusammengefügt. und was mir auch gut tut. ich hatte das ihnalts verzeichnis ausgedruckt und immer wenn ich ein unterdokument zu meiner zufiredenheit erledigt habe einen Dicken roten hacken hinter das inhalts verzeichnis gemacht. (und da steht nur die eine überschrift mit den unterkapiteln drauf) wenn ich den PArt habe mache ich ein neues inhalts verzeichnis und arbeite die unterdokumente ab.

es ist müsig es dauert ewig aber wenn man nach 3 oder 4 tagen nen hacken machen kann und sieht dass ein ende in sicht ist ohne das riesen gesamt packet zu sehen. hilft. weil man sieht was man geschafft hat nicht was alles noch fehlt.

denke so kann man auch lernen. sich einen großen block holhen. sich ein unter thema suchen (eventuell nochmal zerlegen) und dann schritt für schritt das runter lernen und immer shcön hacken machen wenn mans schafft. und wenn man nen sau guten tag hat und in wenigen stunden fertig ist. juhu brüllen und was schönes machen. nicht zum nächstens hetzen.

und an tagen an denen ncihts geht mache ich pille palle rechtschreibung überprüfen kommas einfügen sehen ob die bilder an der richitgen stelle sitzen kuclken ob die formeln richitg stehen. da könntest du ja schon verstandenes nochmla durch kucken oder dir überlegen was der prof zu den verstadenen, fragen könnte (alte prüfungs protokolle duch gehen) die fragen aufschreiben und an einem guten tag die antworten drauf geben.

kleine schritte nerven vorallem wenns tage gibt an denen man alles hinwerfen möchte und denkt ich pack das eh nciht, Tage die alles was man bisher geleistet hat in zweifel ziehen. aber wie hat hier wer in seinem Profil stehen: Mutig ist nicht der de keine ANgst hat sonder der der trotz angst kleine schritte geht.

Wie gesagt mir hilft es das große ganze ganz ausser sicht zu lassen zu viele gendanken zu viel im kopf. wenn ich ein wniziges kapitel vor mir habe kann ich mich voll darauf einlassen. und wenn es tage braucht bis es fertig ist. dann das nächste und irgendwann gibt es eine große einheit und wenn ich das geschafft habe (das geschriebne zusammen gestzt) ignoriere ich die zeit die ich dafür gebarucht habe sondern bin einfach stolz dass ein vollständiges kapitel habe. nehme mir den rest frei und überlege mir was las nächstes kommt.

Was auch ab und an hilft vom schreibtisch aufstehen dehnübungen machen tief durch atemen was trinken. und sich nochmal hinsetzen. und wenn man sich nur überlegt welchen kleinen part man morgen macht.

Was auch helfen könnte sich für
kleineigkeiten belohnen. (aber das schaffe ich auch nicht)

PS. die zwei jahre kommen deshlab zu stande weil ich ewig zuviel wollte und dann gar nix geschafft habe. seit ich extrem kleine schritte gehe komme ich voran nicht zügig aber wesentlich schneller als ich wegen jedem mist geheult habe und damit beschäftig war mich selbst runter zu machen.

liebe grüße sina
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