Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

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Czarek
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Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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flocke
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von flocke »

Na dann lass dich mal in den Arm nehmen...

Dein "Wert" bemisst sich nicht danach ob jemand dich braucht.

LG Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
Czarek
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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Czarek
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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maki

Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von maki »

Willkommen Hund,

Was meinst damit, du kannst noch nicht mit HIER umgehen?
Bringfriede
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Bringfriede »

Hallo Hund...

du kannst Deine Gefühle hier beschreiben...
das ist doch schon mal was. Und den Umgang mit der Technik hier drinnen, das kommt im Laufe der Zeit. Habe ich die letzten Tage auch Probs gehabt. Macht aber nix....

Fühl Dich willkommen und aufgenommen,
alles Liebe und Gute
Bringfriede
j_ulia
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von j_ulia »

Hallo Hund,

ich bin auch erst seit kurzem hier und muss mich auch erst ein bisschen einleben!
aber es ist schön,dass du hier bist.

für mich ist es sehr schön mit leuten zu schreiben,denen es ähnlich geht.vielleicht kann dir das auch ein kleines bisschen trost geben.

fühl dich gedrückt.
BB08
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von BB08 »

Hey Hund,

ich kenne das zur genüge.. Durch meinen Arbeitsplatzwechsel, inkl. Freunde u. Bekannte, Familie weit weg, wurden die "Depressionen" immer schlimmer.

Wenn Du mein Leiden wissen willst, dann klicke bitte bei meinen Namen "weitere Beiträge des Autors"

Also, fühl Dich von mir verstanden.

LG BB
BB08
Beiträge: 39
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von BB08 »

Hey J_ulia,

Deine Leidensgeschichte hat mich sehr betroffen. Hoffe, kommst da irgendwie raus!

LG BB
grün-orange

Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von grün-orange »

Hi Hund

willkommen hier.

Ich liebe Tiere (und Menschen) und ich habe selber 4 Hunde.

Darf ich dich fragen,
was hat dich bewogen Dich HUND zu nennen?
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von kormoran »

liebe czarek,

("hund" möchte ich dich denn doch nicht nennen)

jetzt setze ich schon zum dritten mal an, dir zu antworten. ich möchte deinen schmerz und deine bedürftigkeit anerkennen - ich kann das nachvollziehen, wie es dir geht!

doch ist mir sehr daran gelegen, dich dazu zu motivieren, einen anderen blickwinkel zu wagen!

als es mir ziemlich schlecht ging, fühlte ich mich sehr bedürftig. jede anregung, etwa in der therapie, mir anerkennung und zuwendung selbst zu geben und mich einfach so anzunehmen wie ich bin: ganz ohne leistung und völlig losgelöst von der zuwendung anderer! löste bei mir nur wut und protest aus. wie käme ich dazu, hatte ich doch so viel gegeben und war ich doch so leer! wie sollte ich selbstwert empfinden, konnte ich doch zu dem zeitpunkt nichts mehr, war von denen, dich mich einst "gebraucht/benutzt" hatten, abgewiesen, war ich doch völlig nutzlos, nicht liebenswert .....

es hat lange gedauert, doch inzwischen kann ich es anders sehen: die liebe kommt nicht von außen; oder jedenfalls, sie kann dich nicht erreichen und nicht erfüllen, wenn sie nicht eigentlich in dir selbst ist. dein wert wird nicht durch andere oder durch deine leistung definiert. er besteht einzig und allein in dem, was du selbst bist.

das heißt, alles fängt damit an, dass du dich selbst liebst und anerkennst.
dass du kritisch betrachtest, wie du über jahre deine identität definiert und aufgebaut hast.

das ist kein vorwurf, dass du bisher "falsch" gelebt hättest, dass du "selbst schuld" wärest. nein, du hast es so gut gemacht, wie du konntest, so, wie du wohl von kleinst auf zu leben und überleben gelernt hast. vielleicht hast du nie erlebt, dass du geliebt und in ordnung bist, einfach so wie du bist, ohne leistung, ohne anderen nützlich zu sein.

so bist du völlig abhängig von außen.
du kannst aber wieder das steuer in deinem leben in die hand nehmen!

auch wenn sich der gedanke zunächst sicherlich überfordernd anfühlt: es hat nichts mit kraft zu tun, mit einer art von autonomie à la "ha, ich komme allein zurecht und ihr könnt mich alle mal".

am anfang ist es schmerzlich, aber du kannst dir täglich selbst etwas gutes tun, und ganz klein damit anfangen, dir die anerkennung und liebe zu geben, die du verdienst. sammeln, was du gut an dir findest. (hey! ehrlich sein!!)

und so wie die wertschätzung für dich selbst (SELBST ohne jede leistung!) wächst, wächst auch die offenheit für außen, und wächst wahrscheinlich auch wieder die achtung der anderen für dich.

denn, so weh es tut, das zu sehen: du bist es zur zeit, die dich selbst verachtet und in den schatten rückt!

oje, ich glaube ich habe es noch immer nicht geschafft, irgendeinen roten faden in diese worte zu bringen.

vielleicht findest du dennoch den einen oder anderen anhaltspunkt.

alles liebe
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
grün-orange

Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von grün-orange »

@ kormoranin,

super geschrieben!
Nico Niedermeier
Moderator
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Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo an Alle,
ich bin immer sehr sehr ambivalent wenn ich Threads dieser Art lese.
Auch dieses "reflexhafte" "wir verstehen Dich" macht mir eher Angst, als dass es mich beruhigt. Dies hier ist ein Diskussionsforum. In DBT Kliniken ist es in Gruppensitzungen explizit verboten Geschichten wie diese hier zu erzählen.
Der Hintergrund ist klar und simpel.
A) Kann es nicht Aufgabe aller anderen Betroffenen sein, sich einfach mal als "Hilfegeber" (miss??)brauchen zu lassen.
B) Könnte man bei Geschichten wie der obrigen schon fragen..wo der eigene Anteil an der ganzen Geschichte sein könnte? (Zumal der Autor darüber KEIN einziges Wort verliert...)
C) Könnte der Autor (wenn er wirklich das Gefühl haben sollte, dass ihm da alles nur zustösst und er keinen eigenen Beitrag daran hat)in exakt dieser (falschen??)Meinung super verstärkt werden....
Gruß
Dr. Niedermeier
UND Ich danke Kormoranin sehr, dass sie diesem reflexhaften Schulterklopfen widersteht und ein klasse differenziertes Posting dazu geschrieben hat.
Czarek
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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Czarek
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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Czarek
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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Czarek
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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Czarek
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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mystery60
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von mystery60 »

Hallo,

ich finde den Ansatz, der kormoranin gewählt hat auch sehr treffend und ich komme immer mehr zu der Überzeugung, dass es in vielen Fällen immer darauf hinausläuft, wie man sich selbst sieht, wie man subjektiv die Welt betrachtet, welcher Traum oder Film oder Realität bei einem selbst abläuft. Und da ist man selbst der Träumer, der Mann an der Kamera oder der Gestalter.

Ich habe es kürzlich in einem anderen thread angesprochen, die Sicht oder die Arbeit mit dem sog. "inneren Kind". Sich also mal zurück zu erinnern, wie man als Kind war. Wie man war, nicht wie einen andere gesehen haben. Vielleicht ist das manchmal kaum möglich, weil man die "Anderen-Sicht" schon so übernommen hat, dass man keinen ungetrübten Blick mehr auf sich selbst hat.

Ich denke, Kinder sind nicht schlecht, böse, untauglich, nur lästig, etc. Kinder sind toll, ganz kleine Kinder sind einfach nur lebendig, interessiert an allem, was um sie herum vorgeht, lächeln viel, haben ein Ur-Vertrauen (da idR noch keine schlechten Erfahrungen gemacht) --- und dann begegnet ihnen die Welt, mit suboptimalen Bedingungen wie man so schön sagt. Das können die Eltern sein, die Familie, die Lebensumstände, später Vernachlässigung, Strafen, Gewalt, etc.

Oft werden Glaubenssätze der Eltern und der Umgebung übernommen. Wenn einem tausendmal gesagt wird, man sei nichts wert, zu nichts zu gebrauchen oder man fühlt sich einfach so, weil man z.B. vernachlässigt, verprügelt oder mißbraucht wurde und denkt, man sei selber Schuld oder schlecht (denn wie soll ein Kind es sonst verarbeiten, da ja meist ein aufgeschlossener Ansprechpartner fehlt), dann verinnerlicht man das - es wird zu der eigenen Realität obwohl man so einem Kind aus der Ferne gerne zurufen würde: nein, du bist nicht schlecht, du kannst nichts dafür, es ist nicht DEINE Schuld!

Wie kormoranin sagt - es ist zum guten Teil die Sicht der Dinge, der Blickwinkel. Ich denke es gibt die Chance, mit einem neuen Blickwinkel zu starten, eine neue Sichtweise zu erlernen. Man kann davon ausgehen, dass man selbst als kleines Kind weder schlecht noch böse noch sonst etwas war, sondern nur ein Kind, das Liebe braucht und offen ist für die Welt. Dann kann man auch erkennen, dass vieles von dem, was einem "zugestoßen" ist, nichts mit einem selbst zu tun hat, sondern mit den anderen. Warum waren die Eltern so hart und lieblos, vielleicht, weil sie selbst harte und lieblose Eltern hatten, weil sie selbst Traumatisierungen unterschiedlichster Art hinter sich hatten und hat man früher davon gesprochen, in den Familien, hatte man Psychologen und Psychotherapeuten zur Betreuung?

Also mit einem anderen Blick kann man sich sehen als kleines Kind, offen für die Welt (inneres Kind) und mit seinem Weg, ggf. ja auch Leidensweg, der einen so weit gebracht hat bis hierher bis heute. Und hat man nicht viel geschafft?
Ich habe trotz aller Hemnisse und Widerstände meiner Eltern geschafft, eine gute Ausbildung zu erreichen. Trotz aller Unkenrufe habe ich es geschafft einen guten Beruf zu bekommen und finanziell selbständig zu sein. Ich habe trotz mancher Zweifel eine liebe Partnerin gefunden, meine heutige Frau, habe selbst eine Familie gegründet und bin froh und stolz, dass ich bei deren Erziehung erkenne, wie wesentlich sie von dem abweicht, was ich selbst als Kind "erfahren durfte".

Gleich, was man bis heute erreicht hat und gleich, welchen Stellenwert man dem gibt, man hat dieses Leben gelebt und es gibt dabei gute und schlechte Dinge, man hat Fehler gemacht aber eben auch gute Sachen hingekriegt. Das Problem liegt nur oft darin, dass man die Eigenbewertung weitgehend davon abhängig macht, von was man auch als Kind abhängig war. So z.B. von der Anerkennung durch die Eltern, von Lob und Bestätigung, Beförderung, Akzeptanz durch den Partner, etc.

Aber darum geht es gerade nicht - das ist die Sicht von außen. Man gibt wieder den anderen die Definitionsmacht, den Eltern, den Chefs, den Nachbarn, der Familie,.....

Man muss zu sich selbst kommen. Sich selbst auf den Prüfstand stellen und fragen, was habe ich gut gemacht, was weniger. Wo stehe ich heute und wie bewerte ich das. Dabei muss ich natürlich auch klar einbeziehen, unter welchen äußeren Umständen ich dahin gekommen bin.

Und so will ich mein Leben von jetzt an weiterleben. Mit einer Bewertung, die von innen kommt. Wenn ich mich als das nehme, was ich bin, nämlich geworden aus einem kleinen Kind, das nichts Böses und Wertloses an sich hatte, dann kann da auch eine Liebe zu mir sein, an die kein anderer herankommt, die mir keiner nehmen kann. Und das ist der Grundstock auf dem ich aufbauen will und kann. Ich bin wer, ich bin nämlich ich und ich lebe und ich kann dieses Leben leben, ich kann mich entscheiden, wofür ich es verwende, wie wichtig mir bestimmte Dinge sind, ob ich z.B. mehr Wert lege auf Karriere und gesellschaftliche Anerkennung, ob ich immer weiter mich abrackere um Lob und Anerkennung meiner Eltern zu bekommen oder ob ich ggf. mehr Zeit mit meinen Kindern verbringe, öfter einfach mal frage, wie es ihnen geht, was sie so vom Leben erwarten oder einfach mal mit ihnen blödeln, Spaß haben, mal etwas gutes für meine Frau machen, sie mal zum Kaffe in eine Cafe einlade, einfach mal reden, ohne Kinder, oder mal einen Familienausflug machen, bei der Arbeit mal weniger machen, mal einen halben Tag frei nehmen, alte Hobbies wieder aufnehmen, sich mal einen lang gehegten Wunsch erfüllen, kurz sich ein schönes Leben zu machen.

Das ist nicht einfach und nicht einfach so getan. Aber die Sichtweise will ich darauf ausrichten, das Leben selbst gestalten, nicht Opfer sein für andere, nein Ich sein, vielleicht auch für andere - im guten Sinn.

Und wenn ich der ein oder anderen Anforderung von außen nicht genüge, dann brauche ich auch Verständnis - aber nicht in erster Linie von anderen, sondern von mir selbst. Ich muss versuchen, mit mir im Reinen zu sein. Ich treffe die Entscheidungen, ich trage auch die Folgen, ich bestimme über mich selbst, nicht andere. Wenn ich wütend werde, dann weil ICH wütend werden will und nicht weil andere wollen, dass ich jetzt wütend werde.

Also auch von mir die Idee: mal einfach diesen Blickwinkel zu verfolgen, mal heraustreten aus dem Lichtkegel, den andere auf einen werfen. Mal selbst einen kleinen Lichtschein auf sich selbst richten und einfach mal interessiert hinsehen, was man erkennt, wer man ist, was man ist und wohin der Weg jetzt gehen soll.

Dafür allen viel Kraft und Mut und - kann ja auch nicht schaden - ggf. mal Unterstützung von außen.

Schönen Gruß
TG
Czarek
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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Czarek
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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mystery60
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von mystery60 »

Hallo T.

mach Dir keinen Stress - du musst gar nichts, du kannst - du musstest nicht helfen, du hast geholfen, das find ich schon mal gut. Ob einem das gedankt wird, ist ne andere Frage, aber auch hier ist die Sichtweise entscheidend.

Ich finde es toll, dass du geholfen hast und anderen helfen ist gut, was andere daraus machen, wie sie das sehen ist DEREN Sache.

Also, antworte wenn du willst und kannst, du MUSST nicht - keinerlei Verpflichtung, es liegt im warsten Sinne des Wortes ganz an Dir.

Schönen Gruß
TG
Clown
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Clown »

Michl, und wo ist dann dein Zuspruch für sie? Sie möchte Liebe und Trost, also mach mal ...

Der Doc schreibt von DBT-Kliniken, die sind für andere Störungen spezialisiert und dort gilt das, was er hier schreibt:

>Auch dieses "reflexhafte" "wir verstehen Dich" macht mir eher Angst, als dass es mich beruhigt. Dies hier ist ein Diskussionsforum. In DBT Kliniken ist es in Gruppensitzungen explizit verboten Geschichten wie diese hier zu erzählen.
>Der Hintergrund ist klar und simpel.
>A) Kann es nicht Aufgabe aller anderen Betroffenen sein, sich einfach mal als "Hilfegeber" (miss??)brauchen zu lassen.
>B) Könnte man bei Geschichten wie der obrigen schon fragen..wo der eigene Anteil an der ganzen Geschichte sein könnte? (Zumal der Autor darüber KEIN einziges Wort verliert...)
>C) Könnte der Autor (wenn er wirklich das Gefühl haben sollte, dass ihm da alles nur zustösst und er keinen eigenen Beitrag daran hat)in exakt dieser (falschen??)Meinung super verstärkt werden....

Ich verstehe diese Hinweise als Sorge, das 'Päppeln' könnte das Gegenteil von Heilung und Entwicklung bewirken.

Ein Vergleich: Bei der Krankengymnastik wird man angeleitet, trotz Schmerzen kontrolliert die Bewegung zu machen, weil jede Schonhaltung nur zu Muskel- und Sehnenabbau und letztendlich Bewegungslosigkeit führt.

Grüße,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
kormoran
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von kormoran »

hallo czarek,
hallo alle,

@ michael: dr. niedermeier hat ja czarek nicht abgesprochen, dass sie auch wärme kriegen darf; bloß, dass man nicht reflexhaft lieb und bestätigend reagieren sollte, sondern mal nachfragen und überlegen, was die/den andere/n wirklich weiterbrächte. (nicht, dass ich meinte, das zu wissen, ich hab's versucht aus meiner erfahrung heraus und auch tiefgrund.)

hätte meine therapeutin damals, als ich so am boden bei ihr gelandet bin, einfach nur bestätigt, wie arm und geprügelt ich doch bin, ich würde noch heute mit der vergangenheit verhaftet und in hass und wut an die bösen anderen gekettet mein leben fristen (jetzt einmal ein bisschen drastisch ausgedrückt ... )

es hat eben beides gebraucht, und, liebe czarek, das ist es was ich dir gerne vermitteln möchte - und dabei möchte ich unterstreichen, was tiefgrund fast am rande seines sehr gehaltvollen postings erwähnt:

in einer psychotherapie bekommst du die professionelle unterstützung, die dich zunächst auch ein bisschen "auffängt", die dich aber gleichzeitig fordert und wohlwollend dabei begleitet, aus der opferrolle heraus und in dein eigenes selbstbestimmtes leben zurückzufinden.

die grundlage der therapie, so wie ich sie erlebt habe, war so eine grundsätzliche annahme meiner person - und dieses beharrliche wohlwollen meiner therapeutin hat mich wohl auch dazu gebracht, nach und nach mich selbst wahrzunehmen und anzunehmen.

auf dieser basis war es möglich, mir zu vergeben für das, was ich "falsch" gemacht habe: weil ich eben damals nicht anders konnte.

so konnte ich mich von vergangenem lösen, befreien. das setzt kraft frei, die man dazu braucht, jetzt zu leben und mit widrigkeiten klarzukommen!

  (was ich auf diesem wege der therapeutischen beziehung und therapeutischen arbeit auch gelernt habe, war:
  dass das gleichzeitig passiert und nicht im widerspruch zueinander steht: die annahme der person durch den anderen und die offene kritik und auseinandersetzung mit dingen, die ich tue, denke.
so konnte ich lernen, mein selbst vorbehaltlos anzunehmen und gleichzeitig fähig zu sein, respektvoll und konstruktiv an eingeübten und unbrauchbaren mustern des "ego" zu arbeiten, ungutes verhalten und denkweisen abzulegen.

so, wie dein wert sich nicht daran bemisst, wie nützlich du für andere bist,
so, wie du nicht von einem tag auf den anderen als mensch wertlos wirst, wenn du diesen nutzen nicht mehr bringst oder die anderen ihn nicht mehr brauchen;
so wirst du auch nicht wertlos oder ein schlechter mensch, wenn du mal einen fehler machst.
nicht DU bist falsch, eine einzelne entscheidung oder handlung war objektiv gesehen falsch.
na gut, dann machst du es eben beim nächsten mal anders!

diese unterscheidung, dass ich mich nicht als person in grund und boden verdamme und ablehne weil ich einen fehler mache oder von anderen in einer sache abgelehnt oder kritisiert werde, habe ich auch auf diesem weg gelernt.)

das war jetzt aber schon ein bisschen vom thema ab gelabert ...

du hast medikamente erwähnt, aber noch keine therapie - hast du das schon mal versucht?
wäre das der logische nächste schritt?

liebe grüße
kormoranin
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Czarek
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Re: Bin ...neu...brauche ...Verständniss..

Beitrag von Czarek »

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"Liebe Dich selbst - dann können die andere Dich gern haben"
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