bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Clown
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Clown »

Boah, Jordi, raus mit dir aus dem Elternhaus!

Denkst du das nicht selbst schon ewig?

Rein ins Alleinsein, selber Mittagessen kochen, Wäsche waschen, einkaufen gehen oder eben hungern ....

Sicher wirst du Gründe haben, dass du noch im Elternhaus lebst -

aber ist das 'leben'?

Klinikaufenhalte hast du gemacht? Betreutes Wohnen, Betreuung vom sozialpsychiatrischen Dienst ... alles ist besser für die eigene Entwicklung als noch mit den Eltern zusammenzuleben, finde ich!

Ich glaube einfach nicht, dass man sich sonst entwickeln, rauswickeln kann aus dem Spinnennetz des Familiensystems, die Fäden sind zu fein, unsichtbar und reißfest!

Aufrüttelnde Grüße,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Bringfriede
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Bringfriede »

Clown....mein lieber Clown...

derselben Meinung bin ich auch.
Doch wollte ich es so drastisch nicht ausdrücken.
Vor allem wissen wir doch nicht, ob es finanziell möglich ist, das Jordy da rauszieht.
Aber vielleicht etwas positives für Dich Jordy,
ich bin seinerzeit mitten in meiner Ausbildung mit wehenden Fahnen zuhause ausgezogen.
Mit den paar Kröten in eine WG. Alles besser als die Eltern ständig im Türrahmen zu haben.

Ich wünsche Dir Kraft, Ruhe und alles was Du brauchst,
Bringfriede
Glompy

Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Glompy »

Liee Bringfriede,

danke für deine lieben Worte. Dabei hast du nach deinen Beschreibungen schon ganze andere Sachen durchgemacht. Im Vergleich dazu habe ich doch eine "depression light".

Ich hoffe, dass ich aus meinem jetzigen Zustand "bipolar-mäßig" rauskomme: Zwei Tage konzentrierte Ruhe und dann mit vollem Elan weitermachen (bis zum nächsten Rückschlag). Es ist schon schade, dass ich mit meinen Eltern über diese Sache - wie auch über manches andere - nicht reden kann: Ich werde sie nicht ändern können, und sie mich auch nicht. Zum Glück habe ich hier wenigstens meine eigene Wohnung unterm Dach, aber ich musste auf meinem Zettel sehr deutlich werden, sonst würde alle halbe Stunde jemand von ihnen mit einer Schale Äpfeln, einer Tafel Schokolade oder einer Packung Salzstangen hochkommen, nicht ohne mich in den Arm nehmen zu wollen, "damit es mir wieder besser geht", oder um mich zu irgendeiner Fernsehsendung einzuladen, um mich "auf andere Gedanken zu bringen". Ich habe selbst schon Schuldgefühle, weil ich ihnen ziemlich drastisch geschrieben habe, dass ich das alles nicht will. Jetzt sitzen sie wahrscheinlich den ganzen Tag unten und machen sich Sorgen um ihren armen Jungen, weil der sich so abkapselt.
Ist heute irgendwie ein ganz kleines, aber den ganzen Tag dauerndes Erdbeben? Der Stuhl, auf dem ich sitze, scheint zu zittern, ebenfalls der Schreibtisch mit dem PC drauf. Bin ich auf einem Trip oder was?

Danke für die Grüße und alles Liebe und Gute zurück!
Jordi
Bringfriede
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Bringfriede »

Nun weiß ich es...Du bist also ein junger Mann.
Danke für die Info

Da ich selbst in der Situation war, mit meinem Sohn in einer Wohnung (beide schwerst depri) zu leben, weiß ich ungfähr was in deinen Eltern vorgeht.
Sie wollen Dir natürlich Leid vom Halse halten. Und mit den kleinen, netten Gesten wollen sie dir helfen.

Aber versuche mit allen Mitteln....das sie verstehen, dir von der Pelle zu bleiben.

Solltest Du Bock auf Salzstengel, Äpfelchen oder ähnliches haben, wirst Du sie dir holen.
Sage ihnen, das Du Dich sonst noch minderwertiger fühlst, als es in der Situation ohnehin schon ist.
Ich muß jetzt mal was einkaufen gehen...
bin später aber wieder da...
ich hoffe, das Dein Stuhl dann nicht mehr wackelt.

Liebe Grüße
Bringfriede
Glompy

Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Glompy »

Alter ist relativ (außer das offizielle Geburtsdatum laut Ausweis): Für die Eltern bleibt man ewig das Kind, während ich selbst im Moment gefühlte 80 Jahre alt bin. Das wird schon wieder runtergehen, aber junger Mann - grins, das war einmal.
Für die Gesellschaft ist mein Geschlecht außerdem: Keins.
Ansonsten hast Du mit allem Recht und richtig getippt. Danke nochmals für Dein Mitgefühl.
Bislang herrscht Ruhe an der "Front"; habe zwischendurch auch etwas geschlafen.
Falls sie hochkommen, werde ich ihnen einfach sagen, dass ich im Moment krank bin und sie nicht anstecken möchte.
Bringfriede
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Bringfriede »

Hallo Jordy,

Danke für die Antwort. Es hat mich etwas verwirrt.
Würdest Du mir eine mail senden, wenn Du in der Lage dazu bist? Mein Profil ist offen.
Vielleicht komme ich dann mit...gedanklich meine ich.

Fühl Dich umarmt,
Deine Bringfriede
Clown
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Clown »

Bringfriede,

guggsch du hier:

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1264677607

Auch für mich ist es so ziemlich das Schwerste, von den Eltern (innerlich) nichts mehr zu wollen, nicht einmal Verständnis. Wenn mir das passiert (Verständnis haben wollen oder wenigstens eine passende Resonanz auf Ereignisse, die ich erzähle), merke ich es inzwischen schnell an meiner Frustration und kann mich ändern.

Schwieriger ist es für mich, zu merken, wenn ich vom Partner Ersatzelternliebe will - aber oft merkt der das dann und grenzt sich ab.

Also, Jordi, nochmal und in aller 'Härte' : Raus mit dir aus dem Elternhaus, aus deinen Hoffnungen und Erwartungen, irgendwann und von irgendwem doch noch das schmerzlich Vermisste zu bekommen.

Geht nicht. Nur vom eigenen inneren liebevollen Erwachsenen kannst du alles haben, was dir fehlt - das ist die gute Nachricht dabei!

Grüße,

Clown
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Eckhart Tolle
Glompy

Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Glompy »

Hallo Bringfriede und Clown,

eure Beiträge um 12:43 und 13:04 hatte ich übersehen, weil sie sich mit meinem eigenen Posting um 13:05 Uhr überschnitten haben. Und seitdem habe ich nicht weiter hochgescrollt, so dass für mich neu ist, was ihr heute Mittag geschrieben hat.
Mein Kommentar dazu: Ich habe erst vor einer Woche von diesem Forum erfahren und finde es sehr begrüßenswert, dass es diese Oase in unserer eigentlich recht egoistischen Gesellschaft gibt. Hier kann man versuchen, anderen Menschen, denen es noch schlechter geht als man selbst, Unterstützung zu geben, und man kann auch mal den ganzen Frust abladen und bekommt von jemanden ein paar aufbauende Worte und natürlich auch Denkanstöße. Was ich aber nicht gut finde, ist die Holzhammermethode von Clown. Du kennst nur ein paar Mosaiksteinchen aus meinem Leben, und den Rest bastelst du dir zusammen, wie es dir gerade gefällt, und hast sofort die einzig wahre Lösung parat - etwas, was bei meinem ersten Schub vor knapp einem Jahrzehnt ein halbes Jahr lang wöchentliche Sitzungen nicht geschafft haben. Nur zur Info, bevor du weiter mit dem "Spinnennetz des Familiensystems" und anderen Sachen, die du gar nicht beurteilen kannst, rumspinnst: Ich habe knapp 20 Jahre lang in einer eigenen Wohnung in einer Großstadt gelebt und bin in das Haus meiner Eltern zurückgekehrt, weil ich das Großstadtleben satt hatte, weil hier gerade die (vorher vermietete) Wohnung frei wurde und weil diese Wohnung groß genug ist, so dass ich hier auch mein Büro einrichten konnte, in dem ich als Freiberufler arbeite. (Vorher arbeitete ich in einer Bürogemeinschaft und musste immer zwischen Wohnung und Büro pendeln.) Das Zweite ist, dass du die Eltern zum Kern meines Problem machst. Klar, die Nähe und die Verpflichtung zu Geselligkeit nervt manchmal, aber gestern hatte ich überhaupt einen bad day, und die Sprüche meiner Mutter lieferten nur das Sahnehäubchen zum Abschluss. Andere erleben das gleiche Unverständnis, wenn sie ihren Freunden oder Kollegen gegenüber ihre Krankheit erwähnen. Wahrscheinlich habe ich mich da heute wirklich 'reingesteigert', aber deine Diagnose, "von den Eltern (innerlich) nichts mehr zu wollen, nicht einmal Verständnis" und "vom Partner Ersatzelternliebe", ist mir selber neu. Dankbar bin ich dir auch dafür, Bringfriede durch den Link auf das "Gästebuch" vor mir zu warnen. Und bitte Vorsicht mit Formulierungen wie "Raus mit dir aus dem Elternhaus, (raus) aus deinen Hoffnungen und Erwartungen", also raus aus allem! Ist dir eigentlich bewusst, wo du eine labilere Person als mich damit verleiten könntest, sonst noch 'raus' zu gehen? Solche Pauschalurteile wie von dir habe ich nicht nötig - dafür gibt es bereits im Real Life genug Menschen, die meinen, sich in die Seele eines Depris hineinversetzen zu können.
Also, Clown, was du geschrieben hast, finde ich überhaupt nicht lustig! Das muss ich jetzt auch mal in aller Härte sagen.

Für den Rest des Tages bin ich jedenfalls 'raus' aus diesem Forum. Bringfriede, wenn es dir immer noch recht ist, sende ich dir morgen gerne eine Mail. Ich habe in dieser einen Woche gelernt, dass man auch in diesem Forum vorsichtig sein muss mit den Informationen, die man über sich selbst preisgibt. Schreibt man zuviel, weiß es morgen 'die ganze Welt'. Schreibt man zuwenig, kann es immer jemanden geben, der sich daraus einen falschen Reim bastelt.
Clown
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Clown »

Hallo Jordi,

du scheinst richtig sauer auf mich zu sein. Bin ich dabei, eine heilige Kuh zu schlachten?

Deine seltsame 'Drohung' weise ich zurück, werde aber natürlich nichts mehr zu deinen Beiträgen schreiben.

Grüße,

Clown
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Eckhart Tolle
flora80
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von flora80 »

Sorry Clown, aber ich kann keine heilige Kuh sehen, höchstens deine eigene?

Flora
Bringfriede
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Bringfriede »

Hallo Jordy,

mein Profil ist offen. Schreibe wenn Du es für Dich als hilfreich empfindest.

Liebe Grüße

Bringfriede
thom
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von thom »

Liebe Clown,
Ich stimme Deinem Beitrag vom 30.1.2010 voll überein.
Das dauerhafte Leben im Elternhaus oder gar nur eine schwierige Beziehung über das Telefon kann sehr belastend und hinderlich sein.
Du hast mich mal angegriffen, dass ich hier so viel negatives über meine Mutter schrieb.
In der Zeit und seit Jahren davor bin ich mit der Beziehung nicht mehr klar gekommen.
Ich bin auch nun ein Mensch.
Meine Mutter lebt nicht mehr.
Nachdem alle meine Bemühungen eine gute Beziehung zu erreichen fehl geschlagen sind und nur etwas Verbesserung eingetreten ist, leide ich sehr darunter und finde keinen Frieden.
Bemühungen habe ich vor dem Versterben meiner Mutter immer wieder angestellt.
Grüße von thom
Nathanaelle
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Nathanaelle »

Hallo, bin neu hier aber finde mich in so vielen Beiträgen wieder. Meine Eltern haben meine Krankheit erst als Folge meiner EpsteinBarr-Infektion akzeptieren können. Und dann haben sie in der Zeitung (ich glaube Welt am Sonntag vor ca 2 Wochen) einen Artikel gelesen darüber, dass sich frühkindliche Traumata genetisch verankern können. Will sagen, dass für meine Krankheit die Traumata meiner Mama in ihrer Kindheit "schuld" waren - Jippi, Hurra, endlich werde ich nicht mehr bedrängt...
Best, Nathanaelle
Bringfriede
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Bringfriede »

Guten Morgen Nathanelle,

willkommen hier im Forum. Und Glückwunsch, das Deine Eltern offensichtlich eine Form gefunden haben...das, was nicht sein darf... doch sein kann und zulassen.

Informieren sie sich wenigstens weiter?
Und bitte, kannst Du mir erklären was eine Epstein-Bar-Infektion ist???

Einen schönen Sonntag noch,
Deine Bringfriede
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Ich finde das nicht besonders beglückwünschenswert, denn wenn man das erste Posting von Natanelle liest, dann ist einem schnell klar, dass es sich nicht nur um ne Depression handelt, sondern um ein "deutlich mehr". Und es ist auch klar, dass es nicht darum gehen kann nicht mehr bedrängt zu werden, sondern dass es darum gehen muss die "EIGENVERANTWORTLICHKEIT" ganz ganz groß zu halten und sich auf nen therapeutischen (und psychiatrischen ) Weg zu machen....
Gruuß
Dr. Niedermeier
Bringfriede
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Bringfriede »

Guten Morgen Herr Doktor,

nun habe ich erstmal gegooglet wegend des epsteinbar...

Ich empfinde es sehr wohl als "GLÜCK" und beglückwünschenswert, wenn sich die nächsten Angehörigen informieren und sich daraus resultierend mit den zum größten Teil unqualifizierten und dem restlichen Selbstwertgefühl zerstörerischen Bemerkungen zurück halten.

Jahrelang mußte ich mir Bemerkungen wie:

Du bist zu faul....
Die spinnt mal wieder....
Depressionen gibt es doch gar nicht...
Die ist nur bekloppt...

anhören.

Ich hätte es vor Jahren als "Glück" empfunden, hätten meine Eltern mich verständnisvoll behandelt und mich "wenigstens" in Ruhe gelassen.
Ewiges gezetere seitens der Familie hat mich nur noch mehr zermürbt und verzweifelt.

Sicherlich wäre es besser gewesen, sie hätten mich zu einem Arzt gebracht. Mußte ich aber alleine durch.

Einen schönen Sonntag noch,
Eure Bringfriede
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Nico Niedermeier »

"Jippi, Hurra, endlich werde ich nicht mehr bedrängt..."

Ich sehe es trozdem anders ....ein Eppstein Barr Virus macht keine bipolare Störung. Und ne 8 jährige Tochter, ein Alkoholproblem und KEIN Lithium nehmen (das ist zumindest das Medikament das statistisch gesehen am besten hilft)und dann ist das (ohne dass wir hier alle mehr wissen) reflexhaft schon mal Klasse wenn einen keiner mehr bedrängt??
Bringfriede...auch hier geht es mir um den "Reflex" und ich finde einfach Ihren Kommentar für jemanden in dieser Situation vorsichtig gesagt suboptimal, da ändert auch Ihr Nachkommentar nichts drann...
Grüße
Dr. Niedermeier
UND ich will jetzt wirklich kein Fass mit Ihnen aufamchen, aber uns geht es einfach so oft so und wir würden uns wünschen, dass öfter mal nachgefragt (oder nachgelesen) wird BEVOR die große Empathie startet:-)
(und dies ist einfach nur ein Beispiel dafür...wie viele andere auch)
Bringfriede
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Bringfriede »

Nochmal ich Herr Doktor,

ich nehme das für mich an. Ein Fass aufmachen..das mag ich nicht wirklich. Und schon gar nicht mit Ihnen. Dafür haben Sie und das Forum mir in den letzten Jahren zu sehr geholfen.

Ich denke, das Nathanaelle ihre Reaktion auf meine "zu sehr empathische" Einstellung gelesen hat und ihre Schlüsse daraus zieht.
Natürlich hoffe ich, das sie sich in ärztliche Behandlung gibt und die erforderlichen Medis einnimmt.
Aber womit und wie beginnt man, Hilfe zu zulassen und anzunehmen. Bei dieser Diagnose...ist es möglich das alleine zu bewältigen?

Nathanaelle, keinesfalls sollte Dich mein nicht so optimaler Zuspruch von dem in Anspruch nehmen professioneller Hilfe abhalten.

In diesem Sinne,
einen Schönen Sonntag an alle,
Bringfriede
Nathanaelle
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Nathanaelle »

Es tut mir leid, dass ich durch meine flapsige Bemerkung diese Diskussion ausgelöst habe. Das hat mich wohl so mitgenommen, dass ich einen langen Beitrag zwar geschrieben, aber nicht richtig abgeschickt habe... Zweiter Versuch:
Liebe Bringfriede, du hast mich schon richtig verstanden. Meine Eltern haben meine Depressionen nie ernst genommen - so was hat man in unserer Familie nicht und dann vielleicht noch zum PSYCHIATER? ("Jetzt reiß dich mal zusammen und lass dich nicht so gehen"). Es ist leichter für sie, die psychischen Probleme ihrer Tochter als Folge einer körperlichen Ursache zu akzeptieren. Und Epstein-Barr kann auch Depressionen auslösen. Da ich für sie nun offiziell krank bin, setzen sie mich nicht mehr so massiv unter Druck wie vorher.
Ich nehme seit über 10 Jahren ADs und mache seit drei Jahren Therapie, lange sogar zweimal/Woche. Letztes Jahr hatte ich trotzdem eine so rabenschwarze Depression, die vier Monate gedauert hat. Bin dann zu einem neuen Arzt, einem Neurologen, der als erster bipolar angesprochen hat. War sehr geschockt und wollte auf keinen Fall Antipsychotika brauchen. Den Folgetermin hatte seine Helferin verdaddelt, und ich war zu gelähmt, zu protestieren. Letzte Woche hatte ich dann endlich einen Termin und er hat mir Seroquel verschrieben. Das nehme ich seit drei Tagen.
Ich fürchte, dass ich ein Alkoholproblem habe, da ich mich seit einiger Zeit nur mit viel Wein aktiv, sonnig und kreativ fühle. Dann kann ich mich auch aufraffen und richtig gut arbeiten. Aber mir ist schon klar, dass das kein guter Weg ist.
Mit freundlichen Grüßen
Nathanaelle
Nathanaelle
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Nathanaelle »

Hallo Alle da draußen,-
da hab ich nun einen ganzen Tag und eine halbe Nacht gewartet und gebibbert, ob jemand reagiert. Leider nein. Aber was ich geschrieben habe, erscheint nicht unter aktuellen Mitteilungen - darauf reagieren wohl die Meisten? Scheine ich mal wieder was falsch zu machen. Kann mir jemand bitte sagen, was ich falsch mache?
Ganz allein - N.
Bringfriede
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Bringfriede »

Guten Morgen liebe Nathanaelle,

es tut mir leid, das Du Dir soo viele Gedanken gemacht hast. Da ich Dich nicht einfach so dastehen lassen möchte schreibe ich Dir:

Du hast nichts falsch gemacht und deshalb die Bitte:

Zieh Dir solche Schuhe einfach nicht mehr an.
Weigere Dich.

Nathanaelle, wenn Du magst schreibe eine mail. Ich möchte in der nächsten Zeit dem Forum aus dem Wege gehen. Könnten via mail jedoch in Kontakt bleiben. Mit einigen lieben Menschen hier aus dem Forum habe ich ebenfalls solch einen Kontakt.

Mein Thread wurde geschlossen...ich glaube letzten Endes wegen eines sehr emotionalen und wie ich denke nicht wirklich ernst gemeinten "Froop-Verlustes".
Auf solche Querelen, wie wir sie am Wochenende hatten und auf Dein Statement kommen keine Antworten...wie hilfreich ist das denn??? Einfach stehen gelassen wurdest Du!!!

Habe mir gestern meine Beiträge ab 2006 rauskopiert. Und ich muß jetzt sagen...diese jetzige Situation vor vier Jahren...ich wäre total verzweifelt gewesen.

War das Forum...in meiner sehr akuten, einsamen Phase der einzige Halt.

Also, Nathanaelle, Du kannst mir gerne eine mail schreiben.
Und nochmal: dieser Schuh passt nicht!!!
Kopf hoch, Stück für Stück voran, und es wird besser gehen.

Fühl Dich umarmt ...

Deine Bringfriede
Tears
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Tears »

Liebe Nathanaelle,

ich kenne dieses Gefühl auch sehr gut, ständig zu denken und zu zittern etwas falsch gemacht oder etwas Falsches gesagt zu haben. Das ist furchtbar quälend und kraftraubend. Ehrlich gesagt, nutze ich dieses Forum und seine Anonymität u.a. auch dafür, diesbezüglich etwas mutiger zu sein, so gut es geht zu meinem Empfinden zu stehen und die Angst vor Community-Keile auszuhalten. Das stärkt mich auf der einen Seite, und auf der anderen stelle ich bei sämtlichen Diskussionen hier fest, wie viele Wahrnehmungsfacetten es geben kann. Das ist eine große Bereicherung, finde ich. Denn in dieser Intensität tauscht man sich ja sonst nicht mit so vielen unterschiedlichen Menschen aus.

Ich kann Deine Verzweiflung über fehlende Reaktion und Zuspruch verstehen. Aber ich wusste auch nicht recht, was ich schreiben sollte, da Du in erster Linie äußere Parameter mehr oder weniger als eine Aufzählung vorgetragen, aber wenig von Deinen inneren Prozessen preis gegeben hast. Mehr als zu fragen, ob Du jetzt eine Therapie machst, fiel mir dazu nicht ein.

Also deshalb, habe doch noch mal den Mut zu schreiben. Ich schrieb schon mal an anderer Stelle, dass die Dynamik des Forums nach meiner auch noch recht frischen Erfahrung hier unvorhersehbar ist. Manche Threads kommen schnell und heftig in Gang und versiegen ebenso schnell. Manche beginnen schleppend und werden immer lebendiger. Ich finde es aber gut, dass Du Dich noch mal gemeldet hast. Das hätte ich mich wahrscheinlich nicht getraut.

Alles Liebe

Und auch liebe Grüße an Bringfriede
Virtuella
Nathanaelle
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Registriert: 23. Jan 2010, 02:17

Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Nathanaelle »

Hallo Bringfriede und Tears,
danke für das Feedback. Leider fehlt in meiner Antwort das für mich wichtigste - Versuch der Rehabilitierung meiner angeblich fehlenden Eigenverantwortung. Hätte mir dazu eine Antwort gewünscht. Aber da ich ein Optimist bin, werde ich nicht meinem ersten Impuls nachgeben und dieses Forum wutentbrannt verlassen
Beste Grüße N.
Nathanaelle
Beiträge: 9
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Nathanaelle »

Hallo Herr Dr. Niedermeier, bitte bitte teilen Sie mir mit, warum Sie meinen Beitrag gekürzt und nicht beantwortet haben. Das ist für mich seht wichtig. Liebe Grüße Nathanaelle
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: bipolar II-gibt es Leidensgenossen hier?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Hallo Nathanelle,
sie können mir gerne ne Mail schicken, dann besprechen wir das per E-mail. Aber editiert habe ich wahrscheinlich weil wir wenig Lust haben uns schräg anreden zu lassen:-) UND ich fand Ihr Posting mit dem "Yeah" (wenn man Ihr erstes Posting dazu gelesen hat) enfach extrem schwierig. Was ich daran schwierig fand dürfte Ihnen ja auch klar sein (oder ?) Ich selbst hätte aber auf Ihr Posting nicht reagiert. Meine Reaktion bezog sich sehr stark auf die Antwort die Ihnen gegeben wurde. Die fand ich (wie ja zur Genüge ausgedrückt)fast noch schwieriger.
Ich wäre dankbar wenn wir es hier dabei belassen könnten?
Gruß
Dr.Niedermeier
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