Versuch: positives/lustiges Erlebnis gehabt?

[uli2705]

Liebe Forianer,

ich habe so bei mir gedacht: leider ist unser Leid eher negativ ausgerichtet. Aber wie wäre es denn, wenn man auf der anderen Seite auch mal etwas positives oder lustiges schreibt, was man z.B. heute erlebt hat? Das bringt doch einen unter Umständen vom negativen denken ein wenig weg ins positive.

Wie wär's?

Wie z.B. der Hund heute, der doch tatsächlich einem Mann beim Fußball ans Bein gepiescht hat. Junge, war der sauer und ist gesprungen (und peinlich war es dem). Und hat sich der Hund gefreut.

Habt Ihr was positives/lustiges erlebt?

Es handelt sich hierbei um einen Versuch. Wird es nicht angenommen, "geht der Thread eben unter".

Lieber Gruß
Ikarus

[just]

Thema verfehlt.

[rajo1]

Die Idee ist nicht schlecht, aber darüber kann wohl keiner lachen.
Und eher würden wohl positive/lustige Geschichten ankommen, die man selbst erlebt hat, wo man selbst Akteur war und die irgendetwas an sich haben - etwas Überraschendes, etwas Witziges, wo man selbst über seine Grenzen hinausgegangen ist, neue Erfahrungen und Erkenntnisse gesammelt hat.

[otterchen]

Hallo,

das haben wir doch im Thread
3 gute Dinge des Tages
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1247508005

[Babi]

otterchen.....
das ist richtig, aber meist fallen einem keine drei Dinge ein... mir geht es jedenfalls so..... ich weiß meist nur eins.
Also hier mein Erlebnis vom heutigen Tag:
Ein Kunde kam zu einem Termin in unser Amt. Er sah meine langen Haare und meinte, ob er ein Stück davon abschneiden könnte, sie würden sich gut für einen Rasierpinsel eignen. Ich hab den wie ein Auto angeguckt, hinterher aber doch grinsen müssen.

[bine2]

Liebe Babi,

in dem Thread "3 gute Dinge..." müssen es auch nicht unbedingt 3 Dinge sein. Gerne darfst du auch nur eine Sache schreiben, die Hauptsache ist, auf das Positive zu schauen!

Grüßle, Curly

[otterchen]

... und es gibt bestimmt 3 gute Dinge - es kommt nur darauf an, wie hoch man die Latte legt.

Wenn man in einem Depri-Tief das Bett verlässt, ist das schon gut! Wenn man duscht - ebenfalls! Wenn man die Sonne ansieht und einen Moment Freude darüber empfindet: auch!

Es gibt jeden Tag gute Dinge - es kommt nur darauf an, sich ihnen zu öffnen. Weg vom Anspruchsdenken "ich habe etwas geleistet", hin zum anfänglichen "ich habe etwas wahrgenommen" und "ich bin aufgestanden".

[Babi]

Dank dir curly für deinen Hinweis

Otterchen...
das was du sagst, ist wirklich gut, in diese Richtung habe ich noch nicht gedacht, geb ich zu. Ich dank dir für den tollen Gedankenanstoß.
Daß gute Dinge auch nur sein können, in Depri-Phasen zu Duschen oder überhaupt aufzustehen oder was positives wahrzunehmen...
Du hast wirklich recht!
Es kostet oft in Depri-Phasen viel Kraft, ganz normale einfache Dinge wie einfach aufstehen oder duschen gehen zu machen....
Man muß wirklich auf die kleinen Dinge schauen, die man geschafft hat und nicht immer großes erwarten.....
Ich werde das für mich jetzt so ausprobieren, denn ich finde das echt gut...

[Jenn79]

Aber ist es denn wirklich positiv, wenn man duschen geht? Versteht mich nicht falsch, aber ich gehe duschen, weil ich es muß. Sonst würde mich mein Freund unter die Dusche stellen
Ich denke auch immer so, wenn ich nicht dusche,nicht arbeiten gehe... stinke ich, bekomme ich kein Geld dann geht alles den Bach runter. Aber es ist sooo schwer, dass das alles mit viel Mühe zu tun hat !!!

[otterchen]

Jenn,

Ja, weil es eine Entscheidung beinhaltet - die Dir vielleicht noch nicht bewusst ist. Du willst nicht stinken, Du willst nicht von Deinem Freund unter die Dusche gestellt werden, sondern Du tust es selbst.

Ich glaube, Dir ist vielleicht gar nicht bewusst, was Dein Wille und was eigentlich ein MUSS ist. Aber Du hast auch in diesem Punkt die Wahl: entweder Du duschst - oder Du müffelst und erntest vielleicht Missbilligung von Personen, die in Deine Nähe kommen.
Positiv ist, wenn Du das als Hürde wahrnimmst, die Du trotzdem überwindest! Und wenn Du dann noch wahrnimmst, wie das Wasser Dir gut tut und wie frisch Du Dich hinterher fühlst - warum soll es nicht positiv sein?

In einem Tief ist duschen nicht immer möglich... und wenn man es trotzdem macht, dann finde ich schon, dass das ein positives Ding ist, was man für sich durchaus anerkennen kann.

[BeAk]

Liebe Jenn,

zu all dem richtigen was Otterchen bereits geschrieben hat, möchte ich noch hinzufügen,
das man sich über die Warnehmung seiner Körpergrenzen auch psychisch mehr stabilisieren kann. Z.B. in dem man sich mit einem Peelinghandschuh komplett abreibt. Und das läßt sich wunderbar unter den Dusche durchführen.

Es ist enorm wichtig zu lernen sich etwas zu gönnen, sich Gutes zu tun. Duschen kann ein Teil davon sein.

[otterchen]

Ja Bea,
sowas mache ich auch hin und wieder gerne... dann noch verschiedene Duschzusätze (Duschöl oder was kräftig schäumendes), tolle Düfte, sanft einreiben, nicht nur mechanisch säubern, sondern sich seinem Körper richtig zuwenden

[petra3741]

Hallo miteinander,

ich grabe ja gerne alte positive Threads heraus.

Eine Geschichte von mir von vor ca 10 Jahren.
Mein Mann hat sich getrennt und es war Weihnachten vor der Tür.
Ich war so depressiv und ich konnte mich bewegen, in dem ich das beste Weihnachtfest aller Zeiten für mich und die Jungs machen wollte.
Ich habe eine Weihnachtsbaum auf den Balkon gestellt, mict sehr viel Mühen und eine Lichter kette angebracht, wie gesagt mit sehr viel Mühen.
Dan sagte meine 5 jähriger Sohn dazu, dass macht du aber gut für eine Frau.

Ich hoffe Ihr versteht die Pointe.

LG Gina

[mystery60]

Hallo Gina Petra Reglus,

den Spruch finde ich toll!

Konter dazu wäre: Wow, so eine Aussage ist für einen Sohn aber beachtlich! (oder so)

[AiméeSophie]

Abend!

Ich find den Thread eine gute Idee. Man hat hier die Möglichkeit lustiges zu erzählen.


* Ich war in Urlaub am Meer. An einem Tag erkundigten wir die Gegend. Ich bin neugierig und möchte wissen, was hinter einem Hügel ist, laufe los und tue einen großen Sprung. Als ich lande, spüre ich, dass ich nicht auf festen Untergrund gesprungen bin. Einer meiner Füße versinkt voll im Schlamm, konnte mich nur langsam befreien, erstmal ging nichts. Sockig aus dem Schlamm gelaufen. Ja, ich habe mich geärgert, aber ich grinste vor mich hin, denn ich kenne mich!

liebe Grüße, AMY im Wind

[gfb]

Hai Reglus,

>sagte meine 5 jähriger Sohn dazu, dass macht du aber gut für eine Frau.

Also.... DA hätte ich mir den Knaben aber zur Brust genommen!

Im Ernst: ich finde, man/frau kann gar nicht früh genug anfangen, aus dem Ruder laufende Frauenbilder der (Nachwuchs)-"Männer" zu korrigieren, oder?

Als ich dem Kurzen (damals war er 14 oder so) erzählte, das unsereins früher die Mädels immer an den Zöpfen zog meinte er, heutzutage würde man die Mädels gleich in den Hintern zwicken - und als ich dann fragte, wie er wohl reagieren würde, wenn ihm daraufhin ein Mädchen eine langt, dass die Ohrwaschl wackeln erntete ich einen langen, einen sehr langen Blick; ich meine, er hätte anhand meiner Frage etwas kapiert...

Also... ich hätte ein Problem damit, wenn der Kurze mit 20 Frauen einfach so in den Hintern zwickt...

Grüßle

Friedrich (der meint, dass sich Zwicken nur unter SEHR vertrauten Personen schickt)

[maggy]

Dieses Erlebnis hatte ich vor 10 Jahren, die schon länger hier sind kennen es sicher schon,
aber für die "Neuen": eine Gute-Nacht-Geschichte:

Ich musste (heute würde ich schreiben: wollte )mit einem unserer Mitarbeiter von München nach Hannover zur Messe fliegen. Wenn ich nicht alleine fliegen musste ging das zum damaligen Zeitpunkt irgendwie: in München noch einmal tief Luft geholt und in Hannover wieder ausgeatmet.
Am Abend vor unserem Abflug starb der Schwiegervater unseres Mitarbeiters. Also, es war klar ich fliege alleine.
Ich bin hier fast Amok gelaufen und habe Gott und die Welt verrückt gemacht: Ich muss ALLEINE nach Hannover fliegen. Bis ein Freund am Telefon zu mir sagte: Maggy, das stimmt doch gar nicht, du fliegst nicht alleine, du fliegst mit deiner Angst. Komisch von dem Moment an wurde ich ganz ruhig und ein Gefühl von: falls ich umkippe wird mich schon jemand aufklauben machte sich breit.
Unser Sohn brachte mich am nächsten Tag zum Flughafen. Fast wäre ich in der Maschine nach Berlin gelandet, wenn der Stewardess beim einchecken nicht aufgefallen wäre, dass mein Ticket nach Hannover ausgestellt war.

Ganz mutig hatte ich mir zum ersten mal einen Fensterplatz ausgesucht, neben mir der Platz war frei (da wäre ja unser Mitarbeiter gesessen) und am Gangplatz saß ein geschäftiger Manager, der gleich sein Notebook raus zog, auf den leeren Sitz in der Mitte schaute und sagte: Ach, ich warte noch, bis der kommt, der in der Mitte sitzt, sonst muss ich mein Notebook beim aufstehen wieder zuklappen.
Ich sagte: Ach, sie können ruhig anfangen, der Platz ist schon besetzt. Sie müssen wissen, ich fliege nämlich nicht alleine, sondern mit meiner Angst, und für die habe ich reserviert. Er schaute mich an, nahm seinen Laptop, schaute mich noch mal an (und dann für den Rest des Fluges überhaupt nicht mehr) so mit dem fragenden Blick, ob das vielleicht ansteckend sein könnte. Ich hatte einen wunderbaren Flug, die Angst war nicht in sondern neben mir, es war der erste Flug den ich wirklich genossen habe.
In Hannover angekommen holte mich mein Mann (der schon seit einigen Tagen mit unseren anderen Mitarbeitern auf der Messe war) am Flughafen ab.
Ich musste etwas länger auf mein Gepäck warten und später erzählte er mir was er während des Wartens erlebt hatte. Eine Frau wankte kreidebleich auf ihren Mann zu und sagte: Es war ein schrecklicher Flug, lauter Luftlöcher und Turbulenzen, so was habe ich noch nie erlebt.
Mein Mann überlegte sich, dass man mich jetzt wahrscheinlich auf einer Trage rausbringen würde und er fragte sich, welches Krankenhaus in Hannover wohl das beste für mich wäre. Als ich ihm dann energiegeladen, wie ich war, meine Reisetasche entgegen warf und ihm voll glücklich um den Hals fiel, verstand er die Welt nicht mehr.
Als er mir dann erzählte, was die Frau gesagt hatte verstand ich die Welt nicht mehr; denn Luftlöcher und Turbulenzen hatte ich nicht wahrgenommen.

Ja, und seit der Zeit habe ich meine Angst sozusagen als Bodyguard immer bei mir und das Vertrauen in mich und die Existenz, die mich immer das erleben lässt was ich gerade brauche, wird immer größer.

[maki]

Hey Maggy, sehr schöne Geschichte!

Das zeigt wieder mal, dass wir auf solche Kleinigkeiten angewiesen sind, wir aber selber nicht immer drauf kommen.

Milly

[petra3741]

Hallo miteinander,

ich bin ja heute nicht gut drauf bis jetzt 17 Grad minus bei uns.
Aber es hat mich erheitert, dass da einiges steht zu positives lustiges Erlebnis.

Ein Schwank von meinem Leben noch. Es war so 2001 vor der Euroumstellung. ich ging mit meinem Sohn zum Weltspartag. Wir hatten nur rote Kässchen. In der Bank waren nur grüne Kässchen ausgestellt. Mein fünfjähriger Sohn fragte mich, ob er auch so ein Eurokässchen haben könnte.

LG Gina

[petra3741]

Hallo,

da ich Humor sehr gut, heilsam.....finde
Möchte ich diesen Thread wieder ausgraben.

Ein Depri Witz:

Zwei von der Depri- Selbsthilfegruppe treffen sich in der Stadt.
Fragt der Eine: Weißt du wo der Bahnhof ist?
Sagt der andere: Nein
Am anderen Tag treffen sie sich wieder in der Stadt.
Fragt der Eine: und hast du gestern den Bahnhof noch gefunden?
Sagt der Andere: Nein, aber ich kann heute damit umgehen.

Nehmt mir es nicht übel, die denen gerade nicht zum Lachen ist. Aber ich hatte auch schon viele tiefe Depris. Und heute kann ich auch sogar, neben allen Gefühlen auch wieder lachen.

LG Petra

[maki]

He Petra,

Kurz aber schmerzlos dein Witz. Hat mich zum Lachen gebracht. Leider kann ich ihn nicht weitererzählen, nicht-depressive verstehen nix.

Bis dann

Milly

[AiméeSophie]

Hallo an alle!
Danke Reglus für den Witz, auch mich hat das Lachen gepackt und bekanntlich ist Selbstironie wichtig.

AMY

[maggy]

Hallo Petra,

da sehen wir wieder wie Depris in der lage sind kurz und knapp
mit den Dingen umzugehen.


Hier die Langversion der Therapeuten, Moderatoren und Lehrer:

Ein Mensch in einer fremden Stadt fragt:
"Wo geht's denn hier zum Bahnhof?"

Es antworten ihm:

ein Gesprächstherapeut: "Sie möchten also wissen, wo der Bahnhof ist?"

ein Psychoanalytiker: "Sie meinen diese dunkle Höhle, wo immer etwas Langes rein- und rausfährt?"

ein Verhaltenstherapeut: "Heben Sie den rechten Fuss! Schieben Sie ihn nach vorn! Setzen Sie ihn auf! Geht gut, hier haben Sie einen Keks."

ein Hypnotherapeut: "Schliessen Sie die Augen. Ihr Unbewusstes kennt den Weg zum Bahnhof."

ein Reinkarnationstherapeut: "Geh zurück in die Zeit vor Deiner Geburt. Welches Karma lässt Dich immer wieder auf die Hilfe anderer angewiesen sein?"

ein Familientherapeut: "Für wen in der Familie ist es besonders wichtig, dass Sie zum Bahnhof gehen?"

ein Logotherapeut: "Welchen Sinn macht es, zum Bahnhof zu gehen? Und versuchen Sie einmal, den Bahnhof NICHT zu finden!"

ein Esoteriker: "Wenn Du dahin sollst, wirst Du den Weg auch finden."

ein NLPler: "Stell Dir vor, Du seiest schon da. Welche Schritte hast Du getan?"

ein Coach: "Wenn ich Ihnen die Lösung vorkaue, wird das Ihr Problem nicht dauerhaft beseitigen."

ein Moderator: "Schreiben Sie alle möglichen Lösungswege auf diese farbigen Kärtchen."

ein Lehrer: "Wenn Sie aufgepasst hätten, müssten Sie mich nicht fragen.

[petra3741]

Hallo ihr beiden,

das freut mich aber, dass ich euch zum Lachen
gebracht habe. Das ist doch super.

ich hätte noch einen ganz markaberen Depri witz,
den kann ich aber nicht erzählen, der ist zu
schwarz.

LG Petra

[maki]

Ich würde jetzt spontan sagen "raus damit", ist aber wohl besser so, schliesslich sind wir nicht alleine hier

Milly