Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

maki

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von maki »

Hallo Regenbogen,

Du schreibst:

"Eigentlich komm ich mir sehr egoistisch vor, mir ständig Gedanken um meine Person und mein Leben zu machen, kommt eh nichts bei raus aber ich werde in allem was ich tue daran erinnert."

Das ist überhaupt nicht egoistisch, sondern ein ganz normaler Prozess der gerade bei dir abläuft. Auch wenn diese Gedanken im Moment noch wirr sind, so werden sie mit der Zeit geordneter, dein Blick darauf wird klarer, und du kommst nach und nach "auf einen grünen Zweig".

Aber, du musst versuchen die negativen Gedanken auszusortieren, mach es so wie Sedna es dir geraten hat. Bei mir hat das jedenfalls auch geholfen (nicht sofort, aber nach und nach).

Es erfordert an erster Stelle GEDULD sich mit der Depression auseinanderzusetzen. Wie du erwähnt hast, liest du auch sehr viel hier durch. Pick dir das Passende für dich heraus, schreib es ggfls auf ein Blatt Papier, und dann probierst du nach und nach Strategien aus, die dir hilfreich sind.

Bis dann, ich wünsch dir GEDULD

Milly
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

Hallo Milly,

ja, egoistisch, in dem Moment wo ich alleine bin interessiert es sicherlich niemanden. Wenn ich dann aber zu Menschen gehe, die ich eigentlich unterstützen möchte oder die mir ihre Dinge erzählen komm ich sofort mit meinen gesundheitlichen Problemen oder meinen "negativen" Gedanken, was ich im Moment doch alles nicht hin bekomme oder wie ich mich fühle oder was ich nicht mehr habe. Ich konnte "früher" eigentlich sehr gut zuhören, Rat geben, für andere da sein.... Im Nachhinein weiß ich auch immer was gerade falsch gelaufen ist aber nicht in diesem Moment.

Egoistisch in sofern wenn ich z.B. bei Familie bin, dass die Menschen teilweise noch härtere Schicksalsschläge hatten als ich und an der Situation auch nichts ändern können, da die Menschen um die es geht nicht mehr am Leben sind. Da kommt Jemand, der lebt noch und zieht Sie noch weiter runter....ich würde wahrscheinlich auch auf Abstand gehen...

Im Moment ist es so, dass wenn mich einer fragt wie es mir geht oder was los ist, ich mit kurzer Antwort sage es ist alles ok oder das der Jenige das eh nicht versteht, jedoch jeder merkt wie es mir geht. Ich kann es nicht mehr verstecken. Was ich sehr lange konnte. Es gelingt nur noch an wenigen Tagen oder wenn ich "muss".

Mir wird dann gesagt, dass ich auch immer daran denken soll, wie andere sich dabei fühlen und dass ich eiskalt wirke. Meine Versuche mit anderen darüber zu reden gingen aber sehr oft nach hinten los. Auch ziehe ich andere damit runter, habe ich gehört. Und das tut weh, das ist nicht meine Absicht.

Ja, ich versuche mir hier sehr viel rauszupicken und hoffe, bestimmte Sachen auch umsetzen zu können.

GEDULD muss ich dann wohl haben in der Hoffnung, nicht noch mehr liebe Menschen wegen meiner Art zu verlieren. Die Angst alleine zu sein, verfolgt mich ständig, wenn es nicht schon so ist.

Danke Milly!

Liebe Grüße

rainbow
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

Gute Morgen Sedna,

ich habe gestern versucht alle meine Gedanken zusammen zu nehmen und verschlossen in einer Kiste aus dem Fenster zu schmeissen.

Es hat nicht ganz geklappt. Bildlich gesehen sind manche Gedanken einfach wieder rausgehüpft. Ich glaube ca 1,5 h hat es gedauert bis ich eingeschlafen bin, allerdings war die Nacht "relativ" ruhig. 3 Mal habe ich auf die Uhr gesehen. Aber mit dem bildlichen Vorstellen, das ist gut. Ich werde es jeden Abend wieder versuchen, bis sich alle Gedanken einschliessen lassen. Zumindest die "Schlechten".

Schönen Feierabend wünsche ich dir später!

Bis bald

Liebe Grüße

rainbow
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

Hallo,

ich habe da noch etwas was ich gern aufschreiben möchte.

Ich leide außerdem seit langem unter "Zwängen oder Zwangshandlungen" Da ich am Anfang meiner Therapie stehe, weiß ich noch nicht, ob das zusammenhängen kann mit Ängsten oder Depressionen.

Bevor ich näher darauf eingehe. Ist das ein Thema, was hier angesprochen werden darf???

Ich habe nicht viel dazu im Forum gefunden.

Viele Grüße

rainbow10
himmelskörper
Beiträge: 778
Registriert: 10. Jul 2009, 14:13

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von himmelskörper »

hallo rainbow,

das mit dem verpacken von schlechten und schwierigen Gedanken, das ist eine Übungssache, das klappt nie ganz beim ersten Mal.
Am besten du übst es wirklich täglich, wenn du im Bett liegst.

Du kannst es auch tagsüber mal mit leichteren Dingen probieren, quasi zum üben, wenn dich z.b. ein Nachbar unfreundlich angeschaut hat oder ein Autofahrer hat dich genervt.

Je öfters du es machst, desto leichter wird es.

Nicht aufgeben, alles braucht seine Zeit.

Alles Liebe sedna


rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

Hallo Sedna,

ich werde es in jedem Fall weiter versuchen. Danke für deine aufbauenden Worte!!!!

Liebe Grüße

rainbow
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

so, jetzt ist es weider soweit.

Es ist dunkel und Sonntagabend. Mein bester Freund heute Kerzen und Musik und meine Gedanken. Ich komm seit Tagen nicht mehr hoch aus meinen "negativen Gedanken".

Ich hoffe ich nerv hier niemanden mit meinen ständigen Gedanken denn ihr könnt sehen, ich nehm es echt ernst und schreibe auch wenn es mir nicht gut geht. Wenn doch, sorry.

Seit einer Ewigkeit mach ich mir Gedanken darum, einfach umzuziehen....Ich möchte nicht weglaufen, das kann ich auch vor meinen Gedanken nicht, ich denke ich möchte einfach neu anfangen. Doch diese Entscheidung treffen, da habe ich echt Panik vor. Später nicht klar zu kommen mit meiner Entscheidung oder mit den Menschen dort. Komm ich mit meiner Arbeit dort klar oder nicht? Was ist mit dem was ich hier zurück lasse? Was wäre wenn, wie und wann.....Das macht mich echt kaputt.

Warum ist es so schwer Entscheidungen zu treffen? Warum kann man es nicht einfach machen?

Hat Jemand damit Erfahrungen? Wie kommt man dazu mal wieder klar zu denken?

Danke für Eure Antworten

Liebe Grüße

rainbow10
chimera

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von chimera »

Hi Rainbow,

yeah, ich kann Dich [leider ] gut verstehen. Und ich denke, der "Ausweg" kann nur darin bestehen, das Grübeln, das panische Eine-Lösung-finden-Wollen zu beenden – auch wenn das in unsere Depri-Dickschädel irgendwie nich' reingehen will, Grübelactions werden keine Lösung des Problems hervorbringen, sie sind (unter anderem) das Problem!

Seit einer Ewigkeit mach ich mir Gedanken darum, einfach umzuziehen....Ich möchte nicht weglaufen, das kann ich auch vor meinen Gedanken nicht, ich denke ich möchte einfach neu anfangen. Doch diese Entscheidung treffen, da habe ich echt Panik vor. Später nicht klar zu kommen mit meiner Entscheidung oder mit den Menschen dort. Komm ich mit meiner Arbeit dort klar oder nicht? Was ist mit dem was ich hier zurück lasse? Was wäre wenn, wie und wann.....Das macht mich echt kaputt.

Warum ist es so schwer Entscheidungen zu treffen? Warum kann man es nicht einfach machen?

Weil depressive Stimmungen Stimmungen des Zweifels, der Verwirrung, der Verneinung sind; weil es in der Depression keine Hoffnung, keine Bejahung, keine Zuversicht, kein Vertrauen gibt. Auf dem Nährboden solcher Gefühle ist es nahezu unmöglich, Entscheidungen positiver Energie zu treffen. Die Depression ist ein fucking Ich-kann-nicht-Ich-will-nicht-Ich-habe-Angst, ist Blockade, ist Ambivalenz, ist Lähmung – und sie gründet auch auf der schädlichen Grundannahme, man müsse dem Leben / der Welt / sich selbst ängstlich, vorsichtig, misstrauisch, zweifelnd gegenüberstehen. Blöde ist nur, dass man dadurch jeden Antrieb, jedes "Ich-will"-Gefühl, jede Spontaneität abtötet und irgendwann nur noch aus einem trüben, umgekippten Teich aus "Was wäre wenn?", "Aber ich sollte eigentlich" und "Ich bin zu blöd"-Gedankenfragmenten besteht.

Das Befinden, so denke ich, bessert sich alleine dadurch, wenn man sich gegen das Grübeln und einfach für's Machen entscheidet; es kann unter Umständen sogar zweitrangig sein, ob die Entscheidung die richtige ist. Welche Entscheidungen sind schon in allen Belangen richtig, welche in allen Belangen falsch? Und welche dieser Entscheidungen erweisen sich auch nach einem Jahr noch als richtig oder als falsch? Weiß man irgendwie alles nich' so richtig, is' aber vielleicht auch alles nich' so wichtig.

Klar, es ist wohl sinnvoll, die dem Umzug zugrundeliegende Motivation genauer anzuschauen: Macht man sich nur was vor, indem man die Hoffnung hegt, man würde sich an 'nem anderen Ort besser fühlen? Ist es 'ne Flucht? Was verspricht man sich konkret von 'nem Umzug? Doch: ich halte es eher für unmöglich, all diese Fragen wirklich zu beantworten, ebenso wie es unmöglich ist, potentielle Gefahren auszuschließen. Ich denke, man kann irgendwie Jahre damit verbringen, sich irgendwie zu überlegen, ob es das richtige ist, was man tut – aber gründet das nicht nur auf einer mega Super-Angst, die besagt, dass es ultra-schlimm wäre, auch mal das Falsche zu tun?

Zu meiner Situation: Ich habe mich jetzt entschlossen, den Umzug meinetwegen mit grober Gewalt durchzuziehen – ich schleppe dieses Ding jetzt seit Jahren vor mir her, einerseits wegen verschiedener Sachzwänge, andererseits wegen meiner bombastischen Angst. Bin aber heute auch übelst finster drauf, wohl auch, weil ich letzte Nacht mal wieder ein fett dramatisches Gespräch mit meiner Noch-Freundin hatte, der ich (ohne es zu wollen) krassen Kummer bereite, wenn ich von hier abhaue – yeah, und an meine Family, an meine WG und an meinen Job darf ich gar nicht denken; brutal das alles.


My two cents...
Chimera
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

Hi Chimera,

danke für deine Antwort trotz meiner "miesen Gedanken".

Danke auch für deine Erläuterungen, wie du vielleicht gelesen hast, fange ich erst an mich mit dem Thema "Depressionen" auseinanderzusetzen oder versuche es zumindest. Ich bin da echt für jeden Rat dankbar.

Du schreibst: [Klar, es ist wohl sinnvoll, die dem Umzug zugrundeliegende Motivation genauer anzuschauen]

Es ist richtig, ich kann mir leider all diese Fragen nicht beantworten. Doch die Angst ist bei mir sehr groß, nicht mehr in mein "altes Leben" zurückzufinden, wenn ich dann 700 km weg wohne und dann merke, nein, stop, ich bin hier am falschen Ort, die Leute dort akzeptieren mich hier nicht.....etc. Ob es eine Flucht ist? Ich weiß es nicht. Allerdings sehe ich egal wo fröhliche und glückliche, zumindest nach außen, Menschen und denke mir echt, das kann es bei mir doch noch nicht gewesen sein.

Was habe ich geschafft bisher? Kann ich es nicht weiter schaffen? Sorry, schonwieder diese Fragen....Gedanken..

Habe aber verstanden, was du damit sagen möchtest und hoffe, wenn ich alles im Kopf mal sortieren kann auch zu einer Entscheidung zu kommen. Klar, dass meine extreme Angst nicht weggehen wird, weiß ich aber vielleicht kann ich irgendwann mal "ordentlich" mit umgehen.

Du schreibst: [Ich habe mich jetzt entschlossen, den Umzug meinetwegen mit grober Gewalt durchzuziehen – ich schleppe dieses Ding jetzt seit Jahren vor mir her, einerseits wegen verschiedener Sachzwänge, andererseits wegen meiner bombastischen Angst. Bin aber heute auch übelst finster drauf, wohl auch, weil ich letzte Nacht mal wieder ein fett dramatisches Gespräch mit meiner Noch-Freundin hatte, der ich (ohne es zu wollen) krassen Kummer bereite, wenn ich von hier abhaue – yeah, und an meine Family, an meine WG und an meinen Job darf ich gar nicht denken; brutal das alles.]

Weiß deine Freundin oder Familie bescheid über deine Ängste? Steht deine Freundin da hinter dir und würde dich begleiten? Oder auch deine Familie, steht die hinter dir? Klingt nicht ganz so. (Musst da natürlich nicht drauf antworten, wenn es zu persönlich ist, ist kein Problem wenn nicht!!!)

Bei mir habe ich das Problem, dass ich denke, meine Familie nimmt langsam Abstand von mir und dann kommen immer weitere Gedanken......

Es ist richtig, weiß ja nicht worum der Streit bei Euch ging, eigentlich auch egal, aber weiß aus Erfahrung, das solche Gespräche, zumindest bei mir, extreme Selbstzweifel, Unzufriedenheit und vor allem Traurigkeit und Frust auslösen. Habe viele Jahre in meiner damaligen Beziehung so etwas erlebt und das war nicht nur einmal im Monat zum Ende hin. Habe es allerdings damals einfach weg gesteckt. 1 Nacht heulen und dann alles weggeschoben. Funktioniert heute leider nicht mehr.

Weißt du, ich verletze anscheinend in letzter Zeit auch viele Menschen, echt ungewollt, aber ich kann Ihnen nicht erklären warum ich jetzt so handel wie ich das tu.


Liebe Grüße und danke chimera

rainbow

PS: Sorry, wenn ich alles etwas durcheinander geschrieben habe. Besser mich!
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »



Ich wünsche unbekannter Weise allen hier schon einmal eine Gute und vor allem schlafreiche Nacht!!

Danke an die Jenigen, die sich heute meine miesen Gedanken "angehört" haben!!!!
chimera

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von chimera »

Hey Rainbow,

wir alle sind ja aus dem Grunde hier, weil uns miese Gedanken plagen, mit denen wir irgendwie umgehen müssen – brauchst Dich also dafür nich' entschuldigen oder so .

> Doch die Angst ist bei mir sehr groß, nicht mehr in mein "altes Leben" zurückzufinden, wenn ich dann 700 km weg wohne und dann merke, nein, stop, ich bin hier am falschen Ort, die Leute dort akzeptieren mich hier nicht.....etc.
Klar, die Angst ist ein Killer und ein großer Verhinderer; das ist sie auch bei mir so. Und klaro, die Angst ist ein real existierendes Gefühl, aber was sie so verzapft ist in den allermeisten Fällen nicht die Realität. Ich denke, man hat zum Beispiel immer die Chance, Menschen zu finden, von denen man akzeptiert wird, wenn man sich darum bemüht. Ich hab' vor ein paar Jahren bereits weite Teile meines alten Lebens "entsorgt", stand dann so ziemlich ohne Freunde da. Aber so blieb das nicht; ich hab' dann einen mutigen Schritt getan und hab' ganz, ganz viele neue Menschen kennengelernt, die eine große Bereicherung für mein Leben waren – und die mich akzeptieren und gern haben.

> Allerdings sehe ich egal wo fröhliche und glückliche, zumindest nach außen, Menschen und denke mir echt, das kann es bei mir doch noch nicht gewesen sein.
Kann's auch nicht . Ich kenne Deine Geschichte nicht und würde somit niemals behaupten wollen, dass ein Umzug in eine andere Stadt die Veränderung ist, die Du brauchst – ich denke aber, dass ein Ortswechsel durchaus Steine ins Rollen bringen kann, die dann zu weiteren Veränderungen führen.

> Was habe ich geschafft bisher? Kann ich es nicht weiter schaffen? Sorry, schonwieder diese Fragen....Gedanken..
Mach' Dir keine Gedanken darüber , dass diese Gedanken in Dir sind – ist ja auch völlig normal, solche Gedanken zu haben. Zum Problem werden sie erst dann, wenn die Relation zwischen Denken und Handeln ins Ungleichgewicht geraten ist – ich denke, wenn Du Dich wieder ins Leben traust, wieder aktiv bist, wird diesen Gedanken ein wenig der Raum entzogen werden.

> Klar, dass meine extreme Angst nicht weggehen wird, weiß ich aber vielleicht kann ich irgendwann mal "ordentlich" mit umgehen.
Hmm... Mir gefällt das "Irgendwann" nicht – "Irgendwann" bedeutet in den meisten Fällen, sich der Angst nicht gewachsen zu fühlen, und die Konfrontation mit ihr vermeiden zu wollen. Ich verstehe das und auch ich kann mich meinen Ängsten in vielen Fällen nicht stellen, nur irgendwie ist meine Erfahrung die, dass es mir sehr geschadet, mich meinen Ängsten nicht konsequenter zu stellen. "Irgendwann" kann sehr weit in der Zukunft liegen (so meine Erfahrung), und bis dieses Irgendwann mal eintritt, hat man sich viele Jahren mit den lebenseinschränkenden Folgen der Angst herumgeplagt.

> Weiß deine Freundin oder Familie bescheid über deine Ängste? Steht deine Freundin da hinter dir und würde dich begleiten? Oder auch deine Familie, steht die hinter dir? Klingt nicht ganz so.
Meine (seit heute Ex-)Freundin weiß Bescheid und ist auch sehr lieb und bemüht um mich – da sie aber nicht depressiv ist, kann sie meine Beweggründe nicht so ganz nachvollziehen; mein Umzug (auch circa 700 km) wird aber aus verschiedenen Gründen sowieso das Ende unserer Beziehung bedeuten müssen – die Beziehung ist auch einer der Beweggründe, warum ich weg möchte. (Komplizierte Geschichte; die Beziehung war nicht etwa destruktiv oder so...)

Meinen Eltern stehen natürlich nicht hinter mir; sie werden sicherlich nicht wohlwollend reagieren, wenn sie von meinem (beschlossenen) Vorhaben erfahren.

> Bei mir habe ich das Problem, dass ich denke, meine Familie nimmt langsam Abstand von mir und dann kommen immer weitere Gedanken......
Puh, ich kenne das – ich könnte mir vorstellen, dass dann Gedanken wie "Jetzt wollen sogar meine Eltern nichts mehr mit mir zu tun haben" aufkommen.

Kannst Du denn eigentlich (neben Deinen Ängsten) auch benennen, was Du Dir von einem Umzug erhoffst/erwünscht? Okay, irgendwie einen Neuanfang, aber hat es auch berufliche oder ähnliche Hintergründe?

> Weißt du, ich verletze anscheinend in letzter Zeit auch viele Menschen, echt ungewollt, aber ich kann Ihnen nicht erklären warum ich jetzt so handel wie ich das tu.
Ja, kenne ich auch. Ich bin eigentlich nicht mal so richtig im Konflikt mit nahestehenden Menschen, ich fühl' mich nur in dieser Stadt hier mittlerweile so fehl am Platze, so leer, so überflüssig – so wie bestellt und nicht abgeholt.


Ähm, gude Nacht und so ,
Chimera
maki

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von maki »

Hallo Rainbow,

Ich habe den Austausch mit Chimera durchgelesen, und sie gibt dir wirklich sehr gute Ratschläge, beschreibt das Ganze sehr treffend, da kann ich mich nur anschliessen.

Von mir aus kann ich dir nur raten, kümmer dich nicht um die Personen die dir im Moment nicht wichtig und auch nicht hilfreich sind. Mach ihnen ganz einfach klar, dass du im Moment Zeit für dich brauchst. Mach dir keine Gedanken, wie sie reagieren. Einige werden es verstehen, andere vielleicht nicht,aber da hast du keinen Einfluss.

Du musst einfach mit dir selber ins Reine kommen. Ueberlegen, ob es mit einem Umzug besser wird, oder ob die Veränderung in dir stattfinden soll. Denn, ein Umzug würde dir zum jetztigen Zeitpunkt zuviel an Kraft abverlangen. So sehe ich das jetzt mal...

Bis dann, hoffe du bekommst noch viele hilfreiche Anregungen hier im Forum.

Alles Liebe

Milly
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

Hallo Chimera,

klar, vielleicht kann ich überall Menschen finden die einen akzeptieren, denke aber auch hier, das ICH das Problem bin. Wie kann ich austrahlen was ich nicht bin? Bin im Moment seeeeehr unzufrieden mit mir und ich denke, dass die anderen das mitbekommen und ich mir dadurch selber viel verbaue. Ich weiß es, aber es will nicht dort oben reeeeeeeeein. das macht mich verrückt.

es freut mich aber natürlich riesig für dich, wenn ich solche Erfolgsgeschichten höre, dass es bei dir geklappt hat und du Freunde hast, die hinter dir stehen. Das kann in vielen Situationen doch sehr aufbauen.

Du schreibst: Kann's auch nicht. Ich kenne Deine Geschichte nicht und würde somit niemals behaupten wollen, dass ein Umzug in eine andere Stadt die Veränderung ist, die Du brauchst – ich denke aber, dass ein Ortswechsel durchaus Steine ins Rollen bringen kann, die dann zu weiteren Veränderungen führen.

Ja, an einem Tag bin ich mir zu 99% sicher, ich mach das jetzt, Ich plane und zieh einfach um ohne Rücksicht. Diese 99% halten nicht lange an....ein paar Stunden später sind es nur noch 40%.

Du schreibst: Zum Problem werden sie erst dann, wenn die Relation zwischen Denken und Handeln ins Ungleichgewicht geraten ist – ich denke, wenn Du Dich wieder ins Leben traust, wieder aktiv bist, wird diesen Gedanken ein wenig der Raum entzogen werden.

Genau das sind Gedanken, die ich habe. Vielleicht wird alles besser, wenn ich einfach aktiv bin. Dazu muss ich mich mich erst überwinden können. Das ist mein GROßES PROBLEM im Moment. Die Gedanken, was denken andere jetzt wenn die mich sehen, mein Gott, das quält mich....dabei bin ich so ein kleines Licht am Himmel und garantiert schaut nicht Jeder auf mich.....

Du: Hmm... Mir gefällt das "Irgendwann" nicht – "Irgendwann" bedeutet in den meisten Fällen, sich der Angst nicht gewachsen zu fühlen, und die Konfrontation mit ihr vermeiden zu wollen.

Sie wird auch tatsächlich, je mehr ich mir Gedanken mache, immer größer...da ich die Angst nicht nur in Bezug auf eine Sache habe. Nur leider muss ich erst denken um zu wissen was ich machen soll....hilft mir im Moment nicht wegen Kabelsalat im Kopf...
Viellecht hoffe ich wirklich, das löst sich alles von alleine oder ich laufe tatsächlich davon....ich weiß es nicht...

Du: ...lebenseinschränkenden Folgen der Angst herumgeplagt

Da ist schon wieder meine Angst, aber du hast den Nagel auf den Kopf getroffen...denn genau das macht die Angst mit mir...ich denke, jetzt kannst du es noch, du bist noch jung, doch eh man sich versieht, ist wieder ein Jahr rum...Aber wann ist man nicht mehr jung?? Wieder so ein Widerspruch.....Vielleicht fehlt mir Lebenserfahrung....Wenn ich manche "Powermenschen" sehe, einfach machen, nicht an Folgen denken, das wird schon alles.....Vorbilder Nummer 1 für mich...Habe davon auch mehrere im Bekanntenkreis....

Oh, das tut mir leid, das sie ab heute deine EX-Freundin ist. Ich hoffe du kommst damit klar......Schön ist aber für mich zu hören, dass sie doch trotz deiner Umstände bemüht ist um dich...wenn ich das richtig verstehe, bist du ihr anscheinend nicht Sch....egal.

Du: Puh, ich kenne das – ich könnte mir vorstellen, dass dann Gedanken wie "Jetzt wollen sogar meine Eltern nichts mehr mit mir zu tun haben" aufkommen.

Wieder 100% richtig erkannt!! Erschreckend.

Was ich mir von einem Umzug erhoffe? So ganz genau kann ich die Frage wegen bekannten Kabelsalat leider nicht beantworten, ich hoffe sicherlich neue Menschen kennenzulernen, mich neuer Herausforderung stellen zu können (auch mit gemischten und ängstlichen Gefühlen...), mir zu beweisen, dass ich das schaffen kann, aber mit Sicherheit auch Abstand von den Dingen hier zu bekommen, die mich an Vieles nicht so Schönes aus meiner Vergangenheit erinnern und mir im wahrsten Sinne Schmerzen bereiten. Wenn ich mehr sagen kann werde ich berichten.

Du: Ja, kenne ich auch. Ich bin eigentlich nicht mal so richtig im Konflikt mit nahestehenden Menschen, ich fühl' mich nur in dieser Stadt hier mittlerweile so fehl am Platze, so leer, so überflüssig – so wie bestellt und nicht abgeholt.

Dem kann ich nichts mehr hinzufügen.....Genau meine Gedanken....

Es ist sehr komisch aber auch gleichzeitig möchte ich Euch danken, "draußen" habe ich echt das Gefühl mittlerweile von keinem mehr verstanden zu werden, da konnte ich mich um Kopf und Kragen reden, das mich hier jemand echt versteht.....das gibt Hoffnung...

Eigentlich egoistisch zu denken, dass nur man selber betroffen ist, wa? Aber man sieht es den Menschen ja von außen nicht an....meistens...man fühlt sich zumindest mit seinen Gedanken allein...auch wenn man es nicht ist...

Danke chimera
Liebe Grüße

rainbow
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

Hallo Milly,

ja, ich finde auch dass chimera den Nagel auf den Kopf getroffen hat und auch die Ratschläge helfen mir sehr, auch wenn ich doch sehr negativ wirken muss.

Du schreibst: Von mir aus kann ich dir nur raten, kümmer dich nicht um die Personen die dir im Moment nicht wichtig und auch nicht hilfreich sind. Mach ihnen ganz einfach klar, dass du im Moment Zeit für dich brauchst. Mach dir keine Gedanken, wie sie reagieren. Einige werden es verstehen, andere vielleicht nicht,aber da hast du keinen Einfluss.

Das ist das Schlimme, ich habe keinen Einfluss und wenn dann mal wieder einer "reiß aus" nimmt, grübel ich nur noch, da ich "wieder einen lieben Menschen" verloren habe. Es sollte mich nicht interessieren, da der Jenige das mit mir dann sicherlich nicht ernst gemeint hat, leider geht es mir nicht am .... vorbei. Es wäre für mich einfacher, wenn es so wäre. (Versteh meine Einstellung bitte nicht flasch hierzu!!) ich weiß wie du es gemeint hast. Wieder meine Angst, alleine dazustehen, nichts mehr auf die Reihe zu bekommen ist da größer als alles andere.

Richtig, da alleine der Gedanke an den Umzug mich jeden Tag viel Kraft kostet. Vielleicht bewältige ich mit diesem Stress viele Dinge besser wenn ich drin stecke, kann mir nicht mehr soviel Gedanken um mich und meine "Probleme" machen....Das sind bis jetzt jedoch alles nur "Gedanken".

Ich versuche immer in die Zukunft zu schauen, klar, das kann keiner, aber man versucht sich einen Notfallplan zu erstellen, der nicht befriedigend ist. Ich kann auch viele Sachen nicht wirklich genießen, da ich immer an das denke, was folgen könnte. Mach jetzt bloß nichts falsch, verbaue dir bloß nichts, verletze niemanden....geschieht ungewollter Weise immer wieder.

Ich wünsche mir ganz doll, dass diese Veränderung stattfindet, das weiß ich, aber Angst vor Ablehnung usw. .....ist immer mit im Spiel.

Das mit mir ins Reine kommen, ist mit Sicherheit wichtig, das versuch ich ständig....Ich hoffe es gelingt irgendwann.

Wieder einmal vielen lieben Dank milly!!!!!

Du hast doch immer sehr aufbauende Worte. Wenn ich das in die Tat ansatzweise umsetzen kann, werde ich hoffentlich auch mal Positives berichten können.

Bis bald milly

Liebe Grüße

rainbow10
maki

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von maki »

Hallo rainbow, ich nochmal

Weisst du, bei mir sind in all den Jahren auch viele Kontakte abgebrochen. Das war mir auch nicht egal, es hat mich traurig gemacht, ich hatte auch Angst zu "vereinsamen".

Manche dieser Kontakte waren aber nur "eingeschlafen". Mittlerweile taste ich mich wieder vorsichtig an einzelne heran, natürlich nur die, die mir am Herzen liegen. Es waren auch welche dabei, wo ich froh bin, dass der Kontakt abgebrochen wurde, die taten mir einfach nicht gut.

Ich bin auch so manches Mal enttäuscht worden. Meine Hilfsbereitschaft wurde ausgenutzt. Das sind ganz normale Erfahrungen die wir im Laufe unseres Lebens machen. Anfangs grübelt man halt noch sehr viel, aber mit der Zeit merkt man, dass diese Erfahrungen auch durchaus bereichernd sind für die Zukunft.

Ich weiss, dass du es schaffen wirst, ich höre das aus deinen Worten heraus. Trau es dir zu!

Was mir unheimlich viel Mut macht, ist, dass sich dieses Gefühl der völligen Hoffnungslosigkeit endlich verabschiedet hat. Ich sehe wieder klar den Sinn meines Seins, denn der war mir auch abhanden gekommen.

So, jetzt hab ich dir hoffentlich nicht zuviel in den Kopf geworfen.

Alles Gute bei deiner "Arbeit"

Milly
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

Hallo milly,

nein, du hast mir nicht zu viel an den Kopf geworfen, es bringt mir sehr viel hier zu lesen und mich auszutauschen. Das in die Tat umzusetzen ist ein anderes Kapitel.

Du schreibst: Manche dieser Kontakte waren aber nur "eingeschlafen". Mittlerweile taste ich mich wieder vorsichtig an einzelne heran, natürlich nur die, die mir am Herzen liegen. Es waren auch welche dabei, wo ich froh bin, dass der Kontakt abgebrochen wurde, die taten mir einfach nicht gut.

Das mit dem herantasten an alte Kontakte habe ich auch schon gemacht. leider in einer Phase, wo sie bestimmt gedacht haben, ey was ist denn mit der los. Deshalb mach ich es jetzt so, ich habe den ersten Anstoß gegeben und bilde mir einfach ein, der bzw diejenige möchte den Kontakt einfach nicht mehr. Auch wenn ich das nicht so leicht weg stecke wie es jetzt klingen mag. Manchmal meldet sich einer nach 2 Jahren aus dem Nichts, ist aber ohne ein Wort zu sagen verschwunden gewesen, dann fühle ich mich doch sehr veräppalt. Vielleicht tun ein die Jenigen dann wirklich nicht gut und die Erkenntnis folgt später. Hast du durchaus wieder Recht.

Aber klar, umso schöner ist es, wenn es, so wie du schreibst, klappt. Zumindest bei Einigen die dir gut tun. Das ist schön zu hören.

Ja, vielleicht gehört die Enttäuschung einfach dazu, klar wird man nicht nur einmal im Leben enttäuscht werden nur das Problem, wie oft kann man so etwas einstecken. Klar, kommt wieder auf die Persönlichkeit an...

Du schreibst: Ich weiss, dass du es schaffen wirst, ich höre das aus deinen Worten heraus. Trau es dir zu!

Danka dafür, milly!!!!!!!

Du: . Ich sehe wieder klar den Sinn meines Seins, denn der war mir auch abhanden gekommen.

Das klingt gut. Ich denke auch der fehlt mir im Moment. Ich werde weiter versuchen mir klar zu werden.

Bis bal milly und danke!!!!

rainbow10
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

schon wieder ich.....

Großer Graul, muss heute zu einem Termin.....komm nicht wirklich hoch, ich weiß, ich MUSS. Einziger Trost, es ist dann dunkel!

Fühle mich gaaaanz besch....... . und habe dazu gar keinen Drang. Man kann doch nicht "dauerdown" sein.

Was soll daraus noch werden....Kann damit im Moment echt nicht umgehen.

an Sedna: versuche echt meine Gedanken zu sammeln, sie kommen immer wieder... Weiß, ich brauch Geduld, die habe ich im Moment nicht....
chimera

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von chimera »

Hey Rainbow, nur ganz kurz, da ich noch in der Arbeit bin:

Wenn Milly und ich es geschafft haben, aus dem Dauerdown-Sein herauszufinden, dann schaffst Du das auch . Ich war echt schon völlig unten in meinem Leben, und war mir irgendwie ziemlich sicher, dass es das jetzt war, dass ich nie mehr aus diesem Loch herausfinden werde – Pustekuchen, es kamen danach wieder richtig gute, sogar glückliche Zeiten!

Easier said than done, ich weiß, aber am allerwichtigsten isses, zunächst mal das crazy Gedankenmonster zu beruhigen. Gönn' Dir doch jetzt vielleicht mal ein paar Tage, in denen Du absolut nichts von Dir erwartest – akzeptiere den Zustand, in dem Du Dich jetzt befindest, sag' Dir, dass das jetzt so sein darf. Alles darf so sein, wie es ist – und Deine Gedanken und Ängste sind nur (Negativ-)Projektionen Deiner aktuellen Stimmung. Lass' die Depression Depression sein – die hat schon ihre Berechtigung, sie ist nicht Dein Feind. Erst wenn Du sie annehmen kannst, wird sie an Macht verlieren – kann ich Dir ein andermal sogar "wissenschaftlich" begründen. Das Prinzip vorweg: alles, wovor man Angst hat, was man abwehrt, setzt sich quasi im Gedächtnis fest, und auch Dein Körper memoriert diese Emotionen. Dagegen anzukämpfen bringt's also eher nicht.

Chimera
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

Hi chimera,

Du schreibst: Dagegen anzukämpfen bringt's also eher nicht.

Stimmt aber ich MUSS irgendwie, Herzrasen geht nicht weg, tut besonders weh, Schweißausbrüche .... etc. Bin echt überfordert....

Ich weiß, es gibt kein Geheimrezept...

Ich lass Euch jetzt lieber mit meinen derart schlechten Gedanken....

Danke chimera trotzdem!!!!!...ich glaube, jetzt bring ich mich nur selber immer weiter runter und andere auch indem ich schreibe. Ich muss da wohl durch...

rainbow
chimera

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von chimera »

Doch, das geht schon weg, wenn man aufhört, sich ultra-krassen psychischen Druck zu machen. Ich hatte schon häufig heftige Panikattacken, bei denen ich das Gefühl hatte, kurz vor dem Herzinfarkt zu stehen – das Einzige, was mir dann half, war, den Druck, die Überforderung rauszunehmen.

Das ist auch kein Geheimrezept – sondern es ist eine logische Folge einer seelischen Beruhigung, dass dann auch der Herzschlag ruhiger wird.

Aber klar, ich verstehe schon, wie Du Dich gerade fühlst...

Lieber Gruß!
rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

Hallo chimera,

bin jetzt zwar nicht oben aber Herzrasen und Schweißausbrüche habe ich überstanden, Schmerzen sind leider noch da , Termin liegt hinter mir, ui.... das hat mich echt irgendwie umgehauen. Ob die Beruhigungstropfen, der kurze Schlaf, dazu beigetragen haben oder einfach diese Last nicht mehr zu haben.....jedenfalls bin ich etwas ruhiger...

Ich wollte mich echt entschuldigen, mit was für einen Egoismus, ich wahrscheinlich so manch anderen an dieses nicht Schöne Gefühl erinnert zu haben. Werde mich in Zukunft zurück halten, wenn es so schlimm ist. Ich weiß, ihr seid nicht meien Therapeuten!!! Die leider in solchen Momenten dann nicht erreichbar ist für mich.

Ich wünsch mir dann in dem Moment einfach, kann jetzt nicht irgendeiner hier sein, der mich so versteht wie ich denke und mich dann einfach nur aufbaut.... ist ein anderes Thema.

Dir chimera, vielen dank, trotz Arbeit hast de so viele Worte für mich gehabt. Ich wollte dich nicht abservieren, nur ich glaub, es war echt besser so.....

Du schreibst: Wenn Milly und ich es geschafft haben, aus dem Dauerdown-Sein herauszufinden, dann schaffst Du das auch . Ich war echt schon völlig unten in meinem Leben, und war mir irgendwie ziemlich sicher, dass es das jetzt war, dass ich nie mehr aus diesem Loch herausfinden werde – Pustekuchen, es kamen danach wieder richtig gute, sogar glückliche Zeiten!

Es ist schön, solche Erfolgsgeschichten zu hören und ich lese hier auch wie gesagt sehr viel und denke, gut, hast ne schlechte Phase, viele klingen hier sehr aufbauend, ich mach genau das Gegenteil im Moment....

Nach den glücklichen Zeiten sehne ich mich echt. Das was in letzter Zeit bei mir so abgelaufen ist, war alles andere als schön.

Du: Lass' die Depression Depression sein – die hat schon ihre Berechtigung, sie ist nicht Dein Feind. Erst wenn Du sie annehmen kannst, wird sie an Macht verlieren – kann ich Dir ein andermal sogar "wissenschaftlich" begründen. Das Prinzip vorweg: alles, wovor man Angst hat, was man abwehrt, setzt sich quasi im Gedächtnis fest, und auch Dein Körper memoriert diese Emotionen. Dagegen anzukämpfen bringt's also eher nicht.

Danke auch wieder einmal für diesen Rat, werde es in jedem Fall versuchen!!! Klingt in diesem Moment für mich auch logisch, nur das Umsetzen...weiter brauch ich glaube nicht zu schreiben.

Weißt du, meine körperlichen Beschwerden Schmerzen in Herzgegend, zischen in den Ohren.....uvm. erinnern mich, ob ich Ruhe habe oder nicht, immer wieder daran, das abschalten fällt mir da sehr schwer, bestimmt nichts Neues für Euch.....Wenn das sich mit meinen Gedanken mischt, ey, ich denk dann echt, ich kipp gleich um, ist mir letztens beim einkaufen passiert, ich muss dazu sagen, ich gehe eigentlich sehr gerne shoppen aber das war fernab von meinem Ufer...

Ich fange ja gerade an, denke ich, mich damit auseinander zu setzen, es mir wissenschaftlich zu erklären, muss du nur, wenn es nicht zu viel für dich ist... vielleicht sollte ich mir echt um alles zu verstehen, doch ein paar Bücher zu legen.

Du schreibst: Doch, das geht schon weg, wenn man aufhört, sich ultra-krassen psychischen Druck zu machen. Ich hatte schon häufig heftige Panikattacken, bei denen ich das Gefühl hatte, kurz vor dem Herzinfarkt zu stehen – das Einzige, was mir dann half, war, den Druck, die Überforderung rauszunehmen.

Wie schaffst du das, wenn du Termine hast, die du nicht absagen kannst? Angst hast, etwas falsches zu tun, zu sagen.... Mir fällt es schwer, mich den "psychischen Druck" zu entziehen....

Chimera, herzlichen dank vom andern Ende hier!!!!!

Irgendwann geht das auch in meinen Dickschädel hoffentlich rein.

Liebe Grüße

rainbow
rainbow10

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Beitrag von rainbow10 »

rainbow10

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von rainbow10 »

mensch milly, dein Name sollte auch in obigen Text mit rein.....völlige Verwirrung auf meiner Tastatur hier....

auch heute wieder dir ganz lieben Dank. Auch wenn es vielleicht nicht so rüber kommt aber ich denke, ich lerne hier mit jedem Wort etwas oder pack es mir zumindest in mein "Hausaufgabenheft".

auch dir eine gute nacht

und natürlich auch allen anderen hier.
chimera

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von chimera »

Haaallooo liebe Rainbow,

ich wollte Dir nur mal kurz die Info rüberschicken, dass ich Dich gelesen habe. So 'ne richtige Antwort werde ich gerade nicht zustandebekommen, aber ein paar Dinge wollte ich doch kurz schreiben:

Es ist nicht so, dass Dir hier irgendjemand wirklich einen Rat geben könnte – das nur aus dem Grunde nicht, weil Du eben Deine ganz individuellen Seelenschmerzen hast, die – und so ist es bei jedem von uns! – ziemlich Rat-resistent sind. Aber das geht uns allen so, wirklich! Viel wichtiger, als irgendwelche "Ratschläge" zu befolgen, ist es, dass Du beginnst, Dich selbst zu lieben, ein tiefes, wohlwollendes Verständnis für Dich zu entwickeln, den Widerstand Dir selbst gegenüber abzulegen – in der Liebe zu sich selbst beginnt die Freiheit, einfach SEIN zu dürfen, sich nicht mehr kritisieren zu müssen. Okay, man liebt ja nur das an sich selbst nicht, was man dafür verantwortlich sieht, dass man leidet – aber, und jetzt wird's ziemlich philosophisch , wir SIND alle nicht das, was wir an uns nicht mögen. Wie kann man etwas sein, gegen das man sich klar entscheidet? Du denkst nur, Du müsstest die leidende Rainbow sein, die es nicht schafft, glücklich zu sein, oder es nicht verdient hätte, glücklich zu sein – aber das ist nichts weiter als ein (sicherlich hartnäckiges) mentales Konstrukt, das aufgelöst werden muss (und kann). Gelingt mir auch nicht immer – aber so ab und an dann doch .

Das Wichtigste ist, dass Du so nach und nach wieder den Glauben und das Gefühl in Dir installieren kannst, dass Du ein toller Mensch bist, der glücklich sein darf und kann – und ein solches (neues!) Grundgefühl kann wirklich alles verwandeln, was in uns an Gefühlen so existiert. Erlebe ich immer wieder, und deswegen bin ich so mutig, mich hier so optimistisch zu äußern . Behaupten möchte ich natürlich nicht, dass das super-easy ist – aber behaupten möchte ich, dass es sich definitiv lohnt, sich auf den Weg zu machen.

Chimera
maki

Re: Antriebslosigkeit-Unzufriedenheit-Traurigkeit

Beitrag von maki »

Hallo Rainbow,

Chimera hat dir sehr gute Worte mit auf den Weg gegeben. Vielleicht solltest du es dir ausdrucken, damit du es immer wieder hervorholen kannst, und dann wirst du mit der Zeit merken, dass du verschiedene Strategien schon meisterst.

Der Erfolg kommt sehr langsam, dessen sollte man sich bewusst sein. Und darum dürfen wir nicht auf halber Strecke aufgeben!

Vielleicht solltest du dir wirklich ein paar Bücher besorgen. Anregungen findest du auch hier unter "Literatur",scroll dich da mal ein bischen durch. Mir hat das Lesen anfangs auch sehr geholfen, hier UND in meinen Büchern.

Erwarte nicht zuviel von dir selbst.

Bleib tapfer. Und, du brauchst keine Scheu zu haben, einfach aus dem Bauch heraus hier zu schreiben. Es findet sich immer jemand, der dir in der jeweiligen Situation einen guten Rat geben kann.

Bis dann, einen ruhigen, entspannten Tag wünsch ich dir - und natürlich auch Chimera (hab gesehen, sie hat auch einen Bericht hier hinterlassen, geh jetzt mal rüber lesen)

Milly
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