Leidensgeschichte mit Happy End?

Geranie
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von Geranie »

nochmal @BB08: Es ist manchmal nicht leicht, den Punkt zu finden, wo man die Reissleine ziehen muss, mir ist es leider 2x so ergangen, dass ich ihn nicht erkannt habe. Versuch aber bitte, nicht an den Punkt zu kommen wo Du weder Haupt- noch Nebenjob ausüben kannst.

@Milli: Hallo
Geranie
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von Geranie »

Schon wieder ich:

Mein Happy-End:
Energie, Kraft, Zuversicht, Beimirseinundbleiben und normaler Schlaf, damit ich mein Leben angehen kann. Und bitte nicht wieder eine Katastrophe nach der anderen, sondern endlich 'Normalität'. Normalität heisst für mich endlich in diesem Leben mal ne Partnerschaft, 1-2 'enge' Freundschaften und ein Job, in dem ich mich wohlfühle. Alles, was noch an netten Dingen dazukommt, nehme ich gerne an
BB08
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von BB08 »

Hi Geranie:

Also den NJ brauch ich nicht des Geldes wegen. Ich brauch ihn, als Ausgleich zu meinem Hauptjob, um den Streß von dort abzubauen, Kontakte zu knüpfen, vielleicht auch Anerkennung (die ich mir aber nicht oft annehme ) habe immer was auszusetzen

Und das wichtigste ist, es macht mir ja normalerweise Freude und Spaß.

Ich glaub auch nicht unbedingt, dass es am NJ liegt, eher an die ganzen anderen Umstände, Ängste, Verlustsein, Anerkennung, Allein, Akzeptiert uvm.

Ich lenke mich halt ab....

""
Das ist ein totaler Kreislauf. Ich bin in meinem "realen" Leben zur Zeit allein, kann aber nicht allein zu Hause rumsitzen und entspannen, da fällt mir die Decke auf dem Kopf. Also unternehme ich was, meistens Arbeit/Hobby. Habe deswegen keine Ruhephasen mehr.. kann mich ja nicht ausruhen, weil das macht man zu Haus... das geht aber nicht, da mir sonst die Decke auf dem Kopf fällt. Das ist ein Teufelskreislauf... aber wem sag ich das
""

Das mit der Reissleine kenne ich. Leider hängt die manchmal sehr hoch und ich komme nicht ran... klingt zwar komisch, ist aber wirklich so

Ehrlich gesagt, kurz vor Weihnachten, da mußte ich wirklich alle Kraft aufwenden, um noch irgendwie zu funktionieren und durchzukommen. Den NJ habe ich gar nicht mehr ausführen können.. keine Kraft.
Das kannst Dir so vorstellen, ein Akku der mind. 1 Monat nur mit 30% läuft, ist für fast nichts mehr zu gebrauchen. Ich dachte erst, er wäre nicht mehr aufladbar und nur noch durch einen neuen zu ersetzen !!! Mittlerweile nach knapp 5 Wochen ist er wieder bei 80%

Dein Happy End klingt für die "normalen" Leute ganz natürlich. Aber ich weiß, von was Du sprichst.
Ok, Freunde und Familie habe ich auch, aber nicht viele und außerdem wissen die von meinen Depr.phasen nichts.

Ich drück Dir auf jedenfall die Daumen, dass Du es schaffst und ein "normales" Leben irgendwann führen kannst

LG BB
Geranie
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von Geranie »

@BB08: für mich klingt das nach ziemlichen Konflikten, die Du mit Dir rumschleppst. Evtl. brauchst Du Hilfe für Entscheidungen??
Viel Ablenkung ist so eine Sache, da kommt man dann auch nicht dazu, nachzudenken und mal zu reflektieren, sich Hilfe zu holen und zu sich zu kommen, um dann langfristig das Leben zu ändern. Ablenkung ist meist eher kurzfristig angelegt.

Kraft- und Energielosigkeit: Seit ich 13 bin, jammere ich darüber, steht in allen Arztberichten. Das viele schlafen und tagträumen, 'denkt im Zeitlupentempo' (Zitat der Mathelehrerin)...
Woher das kommt? Keine Ahnung, wie bei mir Körper und Psyche Hand in Hand gehen. Es gibt noch Nobelpreise zu gewinnen...

Ich weiss nicht, ob ich durch Psychopharmaka, Therapie, Zeit, positive Lebensereignisse wieder die Kraft gewinne, wie ich sie vor Jahren hatte. Wenn nicht, läuft auch bei mir ein Ultimatum ab, da ich seit über einem Jahr beruflich zu nicht mehr sehr viel tauge.
Auch private Termine muss ich auf Halbmasst hängen und oute mich jetzt so nach und nach bei meinen Bekannten und Freunden. Was auch gut so ist, auch wenn ich wohl einige 'Abspringer' haben werde, aber ich habe auch schon positive rückmeldungen bekommen.

Wäre schön, wenn man hier auch des öfteren HappyEndStories liest, aber wer wieder bei Kräften ist, konzentriert sich wahrscheinlich auf andere Dinge, als Forumseinträge.

Drücke Euch auch die Daumen.

Viele Grüsse
Geranie
maki

Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von maki »

An alle,

Depression und Kreativität - das habe ich auch noch nicht herausgefunden. Ich denke, ich habe mal irgendwo gelesen, dass das entsprechende Zentrum im Gehirn....nee, ich erinner mich nicht mehr, werde das bei Gelegenheit nachschauen.

Ich meinte jetzt auch nicht unbedingt dein Lebensziel, sondern - ich nenn das jetzt mal Puntk null - wo du sagst, ich funktionniere jetzt wieder in einer Weise die mich befriedigt, ich gebe mich dem zufrieden wie's mir momentan geht. Ach, ist schwer zu beschreiben...Negative Gefühle, die während der Depression vorhanden sind, haben sich ins positive gewendet, du hast einen normalen Tagesablauf, deinen Job kannst du bewältigen, du hast noch Zeit für dein Hobby/NJ, ein paar gute Freunde um dich. Irgendwann muss man doch zu der Ueberzeugung kommen: Ich habe Depressionen, aber sie beeinträchtigen mich nicht in meinem Lebenswandel. Ich hoffe, das ist einigermassen verständlich.

Geranie, Respekt für deinen Mut zum "outen". Das ist immer ein schwerer Schritt, natürlich bleiben da manche auf der Strecke, aber die Uebriggebliebenen sind dir nachher umso wertvoller. Dieser Wechsel im Bekanntenkreis ist ja auch nichts was jetzt nur bei depressiven Menschen vorkommt, das findet überall statt. Menschen verändern sich, haben neue Prioritäten, man begegnet zufällig jemandem und freundet sich an, das ist der normale Ablauf.

Dein Happy end hört sich auch nicht utopisch an, sondern sehr vernünftig. Ein einfaches, zufriedenes Leben.

Du sprichst Psychopharmaka, Terapie, usw. an, wendest du das bei dir an, oder gehst du "ohne" da durch?

Jetzt habe ich dich genug "zugetextet".

Bis dann ihr beiden, lass wieder von mir hören

Milly
Geranie
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von Geranie »

Hallo Milly,

Therapie und Medis wende ich an, ohne würde ich es sowieso nicht schaffen. Aber auch mit komme ich leider (noch?) nicht raus, das richtige Medikament ist noch nicht gefunden, die jahrelangen Schlafstörungen quälend und mit den Therapeuten ist es ja manchmal auch so eine Sache.

Hoch ansetzen tue ich meine Lebensziele nicht, denke ich. Wenn ich die Latte zu hoch hänge, werde ich nur noch depressiver.

Grüsse
Geranie
maki

Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von maki »

Hallo Geranie,

Mit den Therapeuten ist das wirklich ziemlich heikel. Zuerst brauch man eine gewisse Zeit um "warm" zu werden, und je nachdem wie lange das dauert, sind die Therapiestunden aufgebraucht, und man fühlt sich, als wäre man keinen Schritt weitergekommen.

Ich habe heute Morgen einen Anruf aus der TK bekommen, die Gruppe in die ich eingefügt werden soll, will einfach nicht wachsen. Es sind bisher nur 2 Festanmeldungen. Anscheinend gibt es keinen Bedarf!? Gott sei Dank bin ich im Moment so stabil, dass ich nicht darauf angewiesen bin. Die Gruppe richtet sich zwar ausschliesslich an "stabile Depressive", aber niemand wartet gerne monatelang auf den Start.

Schlafstörungen hatte ich eigentlich nie so schlimm. Ich brauch halt meine 8-9 Stunden, aber das ist keine Störung. Ich kann mir aber vorstellen, wenn man so "sleepless in Seattle" lebt, dass das auf die Dauer ganz schön an der Substanz nagt.

Du hast absolut Recht wenn du sagst, zu hoch gesteckte Ziele machen noch depressiver. Diese Erkenntnis kam bei mir auch ziemlich spät (aber nicht zu spät).

Weiterhin alles Gute, bis bald

Milly
Geranie
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von Geranie »

Hallo,

der Bedarf ist bestimmt da, finde es eher erschreckend, von wievielen Leuten in meiner Umgebung ich diese oder ähnliche Probleme höre. Die Frage ist nur, ob die 'Angebote', die es für diese Menschen gibt, überhaupt bis zu ihnen durchdringen. Habe da manchmal so meine Zweifel...

Früher konnte ich schlafen, wie ein Baby, jetzt habe ich Einschlaf- und Durchschlafstörungen. Habe manchmal mehrere Nächste am Stück nur 4 Stunden geschlafen und war komplett fertig. Was ich beunruhigend finde: ich habe nicht feststellen können, dass ich wer weiss wie grüble. Bin dann einfach hellwach und kann nicht in den Schlaf fallen. Oder ich bin total kaputt, so dass ich mich auch nicht zum Aufstehen aufraffen kann, aber kann trotzdem nicht einschlafen, sonderen dämmere so vor mich hin. Seit Monaten nehme ich nun täglich Stilnox (und zusätzlich noch Surmontil) als Einschlaf- und Durchschlafhilfe. Muss ich das Zeugs jetzt bis an mein Lebensende nehmen? Zumal ich zu Stilnox eine gewisse Hassliebe entwickelt habe. Das tolle an diesem Mittel ist dieser chemische 'Ausknopf': ich werfe es ein und eine Stunde später denke und fühle ich nichts mehr, durch den Schlaf raus aus der Welt.

Lebensziele: Bin auch sehr bescheiden geworden, da mir die Depression (+ Nachhelfen von Seiten boshafter Mitmenschen) so einiges im laufe des Lebens kaputt oder zumindest schwer gemacht hat. Daher wäre ich schon dankbar, wenn ich ein 'Normalo'-Leben führen könnte, überschau- und halbwegs händelbar. Aber selbst da habe ich manchmal das Gefühl, ich bin immernoch zu anspruchsvoll, und was für andere Menschen ohne viele Probleme geht, ist für mich unerreichbar. Und das hilft ungemein, mich noch depressiver zu machen. Und schon ist ein gewisser Teufelskreis da... Nur der hat mich schon seit der Kindheit fest im Griff.

Da denke ich manchmal, es kann nur noch chemischer Dope helfen. Vor allem mit dieser extremen Erschöpfung seit 1,5 Jahren, morgens nicht mehr aus dem Bett kommen, die Wohnung wird immer chaotischer, Energien für das 'Notwendigste' müssen genau eingeteilt werden... Das macht so eine existenzielle Angst.

Grüsse von der
Geranie
maki

Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von maki »

Hallo BB,

Wie sieht's bei dir aus? Ich hoffe, du hast genug Kraft geschöpft, dich wieder in deine Arbeit einzugliedern. Montag ist es ja soweit, oder? Du bist vielleicht jetzt zu beschäftigt, hier reinzuschauen, also will ich dir Alles Gute wünschen, du schaffst das schon. Kannst aber gerne noch hier reinschauen, zwischendurch auf der Arbeit, vielleicht entspannt das dich (Vorhänge aufhängen, damit der Kollege nichts sieht)

Bis dann, viel Glück

Milly
maki

Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von maki »

Hallo Geranie,

Hast du deine Medikation schon mal in Frage gestellt? Vielleicht reicht eine kleine Aenderung der Dosierung, oder Auswechseln. Du solltest das mit deinem Arzt besprechen, falls du das noch nicht getan hast.

Bis dann, falls wir uns nicht mehr "lesen" ein schönes Wochenende euch allen

Milly
BB08
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von BB08 »

@Milly

Am Montag, da fahre ich wieder zu mir und dann geht es Dienstag auch gleich los mit der Arbeit.

Ich hatte gestern schon eine totale innere Unruhe, Bedrücktheit, Niedergeschlagenheit, als ich mit einer Freundin von der Arbeit geredet habe. Da habe ich gemerkt, dass es langsam wieder ernst wird und ich ins (mein) "reale(s)" Leben (nicht nur Arbeit) zurückkehren muß !!!!

Ich hoffe nur, dass ich die Kraft habe und nicht gleich wieder in das gleiche Muster und somit in das schwarze Loch falle. Weiß nicht, ob ich da wieder so "ungeschoren" herauskomme.

Und klar, ich bleibe dem Forum treu. Hat mir aus einer schweren Krise sehr geholfen, besonders die Zusprüche der Teilnehmer.
Das hat mir gezeigt, dass ich mir das nicht einbilde (was ich manchmal immer noch denke) und das es mir nicht allein so geht.

LG BB
maki

Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von maki »

Ich bins nochmal,

Das ist schön dass das Forum dir helfen konnte. Und, du bildest dir nichts ein. Es ist schwer diese Tatsache zu akzeptieren, aber wenn du soweit bist, merkst du es und du wirst dich noch ein Stückchen besser fühlen.

Viel Glück bei deinem Wiedereinstieg in die "Zivilisation". Kopf hoch, du schaffst es! Wir glauben an dich (wenn dir das hilft)

Milly
BB08
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von BB08 »

Danke Dir Milly, das baut auf

LG BB
maki

Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von maki »

Guten Morgen BB,

Hab' grad gesehen, dass du im Forum warst. Magst du vielleicht berichten, wie deine erste Arbeitswoche verlaufen ist, oder willst du lieber im Hintergrund bleiben?

Würde ich auch verstehen.

Wollte dich nur kurz begrüssen.

Bis dann

Milly
BB08
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von BB08 »

Hey Milly,

danke für die Begrüßung. Ich lese hier sehr regelmäßig mit.
Sind interessante Themen, wo ich mich wiederfinde (leider?!)

Die erste Arbeitswoche ging eigentlich. Ich habe es ruhig angehen lassen und es war auch noch nicht ganz so streßig. Habe vieles noch nicht an mich rangelassen. Ich merke aber schon, dass das nicht ewig so sein wird

Und nach der Arbeit, da "verkrieche" ich mich zu Hause. Ich habe noch bissl Angst, die Außenwelt an mich ranzulassen.
War aber auch schon 2x Einkaufen. Da hat es mir auch nichts ausgemacht. Ist halt bissl komisch.
Ich vermute mal, ich habe zuviel Angst, dass ich wieder in das letzte Muster reinfalle und ich wieder so sehr am Boden war, wie das letzte mal

LG BB
maki

Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von maki »

Hallo BB,

Das mit dem zu Hause verkriechen find ich eigentlich nicht sooo schlimm. Schliesslich bist du tagsüber mit Menschen zusammen, da brauchst du diese Ruhe nach Feierabend noch. Aber, keine Angst, irgendwann zieht es dich auch wieder raus "unter die Leute", oder du lässt jemanden zu dir, einfach so zum quatschen und was trinken. Ich hoffe, du hast da jemanden, den du spontan zu dir holen kannst, wenn es dir danach ist. Mehr Kontakt brauch man nicht, wenn man noch nicht so stabil ist. Ich habe mich auch wochenlang nur mit dem Thema Depression befasst, gedanklich, beim Lesen. Irgendwann wurde es immer weniger, das Wort war nicht mehr omnipräsent in meinem Kopf.

Lass dir Zeit, geh das ganze in kleinen Schritten an, und, wenn du merkst, dass du wieder ein Stück weiter gekommen bist, dann freu dich darüber, behalte diese Freude so lange bei dir wie's geht, ohne jetzt den Gedanken zu haben : Mann ich warte jetzt darauf dass wieder was negatives mich heimsucht.

So, das wollte ich dir mit in den Tag geben.

Es freut mich, dass du im Forum was Nützliches finden kannst, bis dann

Alles Gute

Milly
BB08
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von BB08 »

Nach einigen Monaten "nur Mitlesen" wollte/muß ich mich auch mal wieder melden.
Mein Vorgeschichte könnt ihr ganz oben im Thread lesen. Es würde zu
lang dauern alles neu zu schreiben und außerdem habe ich dazu überhaupt keine Konzentration und Kraft dafür.

Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben.
Berufllich habe ich in einem Großraumbüro gearbeitet. Die Belastungen
(Streß, Informationen, Geräusche) waren mir zur Zeit einfach zuviel.Habe deswegen für die nächsten 3 Monate die Arbeitsstelle gewechselt. Das ist bloß ein kleines Büro,
mit 2 -4 Leuten. Da ist es relativ ruhig und nicht so ein extremer Streß.
Leider muß man sich da erst einarbeiten und ich will so schnell wie möglich
Fit drin sein. Aber sobald es 2 und mehr Infos auf einmal sind, da wird mir das einfach zuviel und ich bekomm nichts mehr auf die Reihe. Und es fängt an zu drehen und in den Ohren zu rauschen !

Ich weiß, dass ich wahrscheinlich unter Depressionen leide (war zwar schon beim Arzt, habe aber mich
nicht getraut, das anzusprechen
Was nützt einem die Erkenntnis darüber, wenn man nicht weiß, wie man da wieder rauskommt.

Bei meinen Nebengewerbe, da lass ich es ruhig angehen, ansonsten würde ich das nicht schaffen
Wenn wieder ein Termin ansteht, dann ziehe ich den "Anzug" Fotograf an und alles läuft
ganz normal Professionell ab. Dies bedeutet aber für mich einen hohen Kraftaufwand, wofür ich dann, wenn der Auftrag abgeschlossen ist, die Quittung erhalte

Ich kann mich bei fast allen Sachen überhaupt nicht konzentrieren. Sobald es bissl konkreter wird, wo mehr
Aufmerksam erforderlich ist, da dreht sich alles und man fühlt sich total "verrückt" und dann dass ständige Rauschen in den Ohren.
Man versteht sogut wie seine eigene Stimme nicht mehr. Woher kommt das?

Manchmal sitze ich auf dem Sofa oder Balkon oder am Computer... Da ist mir auch teilweise das Tageslicht einfach zu hell.. Schon die geringe Helligkeit abends reicht schon, dass mich die stört.
Da muß ich mir die Kaputze vom Kaputzenshirt übers Gesicht ziehen.
Will dann einfach nichts sehen und es nur dunkel haben. Und dann mache ich ganz leis Musik an und versuch
runterzukommen und wieder etwas Ruhe zu finden. Das gelingt aber selten. Aber auf Arbeit geht das leider nicht

Die letzten 3 Wochen waren wieder extrem gewesen. Man will von niemanden angesprochen werden....nur einfach in Ruhe gelassen werden. Das ist aber in meinem Beruf nicht möglich.
Besonders dieses Wochenende war wieder schlimm. Wollte es nur dunkel um mich herum, habe mich unter ein Basecap und zusätzlich
das Kaputzenshirt verkrochen... einfach alles was dunkel macht. Ein Glück, dass ich in den letzten 2 Wochen
einen Hasen zur Pflege hatte, so kam mein Beschützerinstinkt und Aufpasser in mir wieder hoch und den Besitzern alles
Recht zu machen und gut für ihn zu sorgen. Die haben mir die Verantwortung über den Hasen gegeben.
Ich wußte, dass er 14 Tage ohne Essen und so nicht überleben kann. Vielleicht war es auch gut so, dass ich ihn hatte

Ich versuch schon irgendwie alles auf die Reihe zu bekommen, ohne mich Streß auszusetzen. Leider reicht schon
eine Kleinigkeit und schon geht es wieder bergab. Es gibt aber auch mal einen Tag, wo man sagt, der war schön und es geht bergauf..
leider, wenn überhaupt einen Tag.

Es fragen auch immer wieder welche, wie es mir so geht. Neuerdings sage ich nicht mehr "ja alles Super" (so habe ich das früher gemacht)..
mach hin und wieder welche Andeutungen.... habe keine Lust mehr, so zu tun, als ob alles i.o. ist.
Kann mir das jemand erklären, warum will ich mich nicht mehr hinter der Fassade verstecken...
Bin irgenwie durch den Wind

Mittlerweile wissen 2 Personen (ansatzweise) was mit mir los ist. Es war schon eine Erleichterung, dass es die 2 wissen
bzw. ich denen das mitgeteilt habe. Die eine Person hat selber Probleme und geht zu einer Thera und die andere hat letzten August schon die Vermutung bei mir gehabt. Und da der Druck vor einer Woche so groß war, da mußte ich sie anrufen und ihr
so einiges erzählen. Tat wirklich gut, aber am nächsten Tag hatte ich totale Schuldgefühle

Vielleicht kann mir einer mein Gefühlschaos erklären oder behilflich sein, dies zu sortieren.
kormoran
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von kormoran »

hallo bb,

ich hab gerade nachgelesen - dein erster beitrag ist ja schon ein halbes jahr her. da kann ich nur sagen:
jetzt aber pronto ab zum arzt und diesmal tacheles reden!

nimm dir vielleicht deine postings von hier mit oder schreib dir einen zettel mit den symptomen, seit wann, wie lange usw. - falls du beim arzt nicht weißt, wie du's sagen sollst, hast du es vor dir oder kannst ihm auch einfach das papier in die hand drücken.

du fragst in einem deiner postings, ob denn die depressiven phasen immer häufiger würden mit kürzeren abständen: ja, wenn die depression unbehandelt bleibt, ist die wahrscheinlichkeit dafür hoch. auch das ist ein grund, der sache nun gründlich auf den grund zu gehen - also mit dem arzt abklären, ob du depressiv bist oder es organische ursachen gibt, und dann eine geeignete behandlung.

mach nicht einfach so weiter, es ist schade um gute lebenszeit, die du auf diese weise verspielst.

alles gute wünscht dir
kormoranin
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von BB08 »

Hallo Kormoranin, vielen dank für Deine Worte.
Körperlich scheint alles i.o. zu sein, da ich erst vor ca 2 Monaten einen gründlichen Check durchgemacht habe. Da hatte ich mir auch vorgenommen, mit dem Arzt zu sprechen. Es ist nur bei dem Versuch geblieben Hatte mich nicht getraut.

LG BB
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von kormoran »

na dann ist ja der eine schritt schon erledigt. und nun weiter - nächster schritt: mach dir einen termin (evtl. direkt bei einem facharzt für psychiatrie/psychotherapie?) und los geht's.

ich drück' dir die daumen!
kormoranin
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von BB08 »

Kam am Dienstag mit meinem neuen Chef ins Gespräch.
Er erzählte mir, dass schon 3 Leute in seinem Team ausgefallen sind.... wegen Depressionen.... 2 davon sind zur Zeit in der Klinik.
Deswegen bin ich ja auch zur Aushilfe da.

Dadurch hat er mich jetzt unbeabsichtig (unwissentlich) unter Druck gesetzt, nicht zum Arzt zu gehen und Hilfe zu suchen

Ich mein, es geht mir jetzt schon wieder bissl besser.... vielleicht schaff ich das auch so


LG BB
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von kormoran »

wie ... du meinst, du darfst jetzt nicht auch noch wegen depression ausfallen, weil du ja die vertretung der wegen depression ausgefallenen bist.

so weit verstehe ich.

aber du meinst doch nicht etwa, dass du das am besten erreichst, indem du nicht zum arzt gehst??

vom ignorieren wird es nicht besser, das muss dir keiner sagen. mit ärztlicher hilfe kann es dir besser gehen - mit der aktuellen episode, und auch langfristig.

also: sorry, ausrede wurde nicht akzeptiert, nächste runde

liebe grüße und sorge gut für dich!
kormoranin
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von BB08 »

Ja Komoranin, das ist meine innere Einstellung, wenn die anderen schon wegen sowas ausfallen, dann kann ich nicht auch noch deswegen ausfallen .

Und ich weiß auch, dass es falsch ist und mir kurz über lang nicht weiterhelfen wird. Denn ich fühle mich einfach nur Sch..., wenn ich wieder so eine Phase habe .

LG BB
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Re: Leidensgeschichte mit Happy End?

Beitrag von BB08 »

wahrscheinlich habt ihr recht.

lg BB08
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