Was ist der Willen der Depression

Holgi
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Registriert: 28. Okt 2006, 19:43

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von Holgi »

Hi Ihrs

Tja, ich hab nicht nur Softwareprobleme, sondern auch Anwenderprobleme

Liebe Grüße

Holgi
.................
QUAERE VERUM !
Harry_Haller
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Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von Harry_Haller »

Hm,

den PC würde man in schweren Fällen neu installieren, aber ich fürchte, wir kommen nicht an den Datenträger ...

Hat also jemand einen wirklich guten Workaround?
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von otterchen »

Hallo,

wenn ich wieder drin bin in der Depri, schließe ich ein Fenster und mache es hinterher wieder auf.
Aber davon wird's auch nicht besser.

Oder habe ich da etwas missverstanden????


(Achtung: flacher Scherz!)
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
ego57
Beiträge: 500
Registriert: 15. Sep 2009, 21:56

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von ego57 »

Hallo,
auch wenn man ein Fenster schließt, (Augen zu)
ist der Speicher noch nicht gelöscht. Also besser
das Programm im Fenster abarbeiten und dann
schließen. Nur was abgearbeitet wird ist auch
raus aus dem Speicher, vieleicht nicht wirklich
aber man beschäftigt sich nicht mehr damit.
So flach ist er nicht.
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

maki

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von maki »

Hallo Holgi,
Hallo an alle,

Der user ist schon in der Lage, die software umzuschreiben. Er muss sich nur die geeignete Abendschule dafür suchen. Vielleicht findet er auch nicht auf Anhieb die für ihn richtige, dann muss er halt wechseln.

Und er muss sich auf die Technik einlassen, dazu benötigt er auch die hardware.

Nach einem langen Lernprozess, funktionnieren diese 3 wieder zusammen als 1. Am Anfang geht das halt sehr langsam, aber mit jedem geglückten Zusammenspiel bringt es das Ganze wieder in Schwung.

Der user muss sich halt immer vor Augen halten, dass ohne ihn keine Funktion zum Laufen kommt, deshalb muss man auch sehr achtsam mit ihm umgehen.

Viel Glück weiterhin,

Milly
maki

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von maki »

Hallo, ich bin's nochmal,

Ich hatte eben beim Spaziergang mit dem Hund einen Gedanken, wusste jetzt nicht so recht wohin damit, deshalb lass ich ihn mal in diesem thread

Es geht nicht darum die Depression zu akzeptieren, sondern den Menschen den sie aus uns gemacht hat.

Ich nehme mal an, die wenigsten von uns sind noch dieselben wie vor ihrer Erkrankung. Diese Veränderungen tun uns zu schaffen, mal mehr, mal weniger. Aber wir kommen nicht umhin, dieses neue ICH zu akzeptieren. Da bringt keine Trauer nach vergangenen Tagen, noch irrwitzige Ziele für die Zukunft etwas.

Wir sind so wie wir jetzt sind.

Ich lass das mal so hier stehen, vielleicht kann der eine oder andere etwas damit anfangen.

Bis bald

Milly
ego57
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Registriert: 15. Sep 2009, 21:56

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von ego57 »

Hallo an Alle,
wir haben wohl doch die Möglichkeit auf die Software
und auf die Bio-Festplatte zuzugreifen.
Und man sollte sich als Kranker akzeptieren aber, ist denn
alles in uns negativ. Es funktioniert ja noch einiges einwandfrei.
Nur glaubt man erstmal nicht das autofahren, essen kochen und
Familie versorgen so was besonderes ist.
Bei den Fragen einfach auch mal wieder das alltägliche positiv sehen.

http://www.palverlag.de/GuteLauneFragen.html
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

mystery60
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Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von mystery60 »

Hallo @all,

wir sind wie wir sind - so ist es. Ist es so?

Klar sind wir, wer wir sind und wie wir sind und wir sind ja auch so geworden - wodurch auch immer. Aber das zeigt ja auch, dass das keine Statik ist, sondern Dynamik:

heißt, wir waren ja auch mal anders

und damit: wir können auch wieder (noch) anders werden.

Ich denke, bestimmte Grundzüge haben wir als Personen schon lange, seit der Kindheit (innere Glaubenssätze, die Frage, ob wir eher aktiv oder passiv sind, eher Optimisten oder Pessimisten, etc. - innere Schaltung - Lötstellen). Aber wir haben uns ja auch entwickelt, Neues kennengelernt, was ausprobiert, was durchlaufen, eben Erfahrungen gemacht.
Jetzt stehen wir da, wo wir jetzt gerade stehen, aber nicht als ein Podest, auf das wir abgestürzt sind, sondern eher auf einem Zeitstrahl, der stetig in die Zukunft weist. Also haben wir alle auch Potential für neue Erfahrungen, neue Entdeckungen und damit auch auf einen gewissen Wandel. Wir können auch was unser Sosein angeht, dazu lernen, uns verändern, anders auf die Umwelt und das Leben reagieren.

Da liegt für mich auch viel Interessantes, was es noch zu entdecken und zu erfahren gilt.

So ein paar Grunddaten und Systemprgramme sind auf der Festplatte deutlich eingebrannt. Auch ein "delet" löscht diese Daten nicht wirklich. Erst mal schreibt der Cursor neue Daten auf freie Festplatten-Partitionen und man kann vieles wiederholen, was zunächst verloren gilt. Aber die wirklich guten Programme oder Daten sollte man sich auf einer Sicherungskopie speichern, also öfter mal das eigene gute Leben, die guten Dinge, positive Erfahrungen, gute Gefühle auf eine CD brennen oder auf eine externe Festplatte.
Dann kann man da auch nach einem totalen Systemausfall wieder zugreifen, die wichtigen Daten wieder hochladen.

Auf die guten Sachen will ich nicht verzichten.
Die Hoffnung bleibt: auf schlechte Zeiten folgen auch wieder gute!
TG
Katzenohr
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Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von Katzenohr »

Hallo @ All,

ich möchte meine Festplatte nicht löschen. Natürlich habe ich gespeicherte Einheiten, die mir nicht gefallen, wo ich, mein Leben oder was auch immer nicht meinen Vorstellungen entsprochen hat. Da gibt es ganz viele MB von weniger guten Erinnerungen und Lebensabschnitten. Und doch, diese Erlebnisse und Erfahrungen haben mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin. Jemand, der weiß, ich kann mich verändern. Ich muss den Status Quo nicht hinnehmen, ja, vielleicht für einige Zeit, aber ich kann wachsen, langsam, aber immerhin. Ich kann mit Hilfe (Thera, Forum, Freunden, Familie) erkennen wo ich stehe und wo ich hin möchte. Dann mache ich einen Schritt nach dem anderen, formatiere, speichere neue Einheiten ab, suche noch mal etwas Altes und überprüfe es.
Nichts ist so beständig wie die Veränderung und das ist auch bei mir so. Gott, sei Dank!

Wenn das nicht so wäre, müsste ich jetzt in der Depression verharren und das geht gar nicht.

Also meine Lieben, wir haben auch einen Willen, lasst und neue Programme schreiben.
Katzenohr

P.S habe gerade festgestellt, dass es sich ein weinig wie "Chaka, Chaka" liest, aber warum nicht!
tomroerich
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Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von tomroerich »

Hallo Katzenohr,

Also meine Lieben, wir haben auch einen Willen, lasst und neue Programme schreiben.

was würdest du sagen: Wer ist diejenige, die neue Programme schreiben will - kennst du sie?

Und: Ist diejenige, die alte Programme erlebt von der verschieden, die neue Programme schreiben will oder ist es ein und dasselbe "Ich"?

Das mag sehr philosophisch klingen, aber ich halte das für eine sehr zentrale Frage. Warum? Weil ich glaube, dass die Macht der Programme daher rührt, dass man sie für sich selbst hält. Wie kann man sie dann aufgeben und neue schreiben?



Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Holgi
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Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von Holgi »

Hi Ihrs

Was ist mit Defragmentieren ?

Liebe Grüße

Holgi
...........................
QUAERE VERUM !
Katzenohr
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Registriert: 15. Dez 2009, 10:19

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von Katzenohr »

Hallo Thomas,
ich allein kann das nicht, aber ich befinde mich seit April 2008 in therapeutischer Behandlung und ich merke ganz deutlich, dass sich bei mir viel verändert hat. Ich bin sehr ambivalent aufgewachsen und somit hatte meine Bodenplatte viele Löcher. Normaler Weise wird sie in der Kindheit flächig in Beton geschüttet und bietet möglichst wenig Stolperfallen.

Ja, was wollte ich schreiben, ach ja, also war mein Selbstwertgefühl in der Minusebene, weil ich es nie jemand recht machen konnte. Ich habe lange Zeit Anerkennung nur im Aussen gesucht und als das nicht mehr ging war ich am Boden zerstört. Dank der letzten 2 Jahre kann ich heute hier schreiben und muss mich nicht fragen, wie reagieren andere auf mein Posting. Ich sehe, was ihr dazu sagt und habe nicht schon vorher Angst, dass es ich es "falsch" mache. Das ist jetzt nur ein Beispiel, aber ich werde so gut ich kann meine alten Muster überprüfen und entweder behalten oder neu anlegen. Ich behaupte nicht, dass es leicht ist und noch weniger, dass es schnell geht und allein wahrscheinlich überhaupt nicht. Was ich mache, wenn meine Therapiestunden verbraucht sind weiß ich auch noch nicht, aber soweit ist es noch nicht. Das sehe ich mir dann an.
LG Katzenohr
maki

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von maki »

Hää?? Was bitte heisst das Wort????

warte auf Antwort
maki

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von maki »

Sorry, zu schnell abgeschickt!

Natürlich kenne ich diesen Begriff oberflächlich, aber den Zusammenhang hätte ich doch gerne von dir, Holgi, erklärt.

So, ich geh jetzt einen Kuchen backen, das kann ich. Zutaten sind mir vertraut.

Bis dann

Milly
Katzenohr
Beiträge: 381
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Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von Katzenohr »

Hallo Milly,
habe mal für dich gesucht und dies gefunden.

"Auf den Datenträgern eines PCs werden ständig Datenblöcke verschoben, neu geschrieben oder gelöscht. Mit der Zeit entsteht auf der Festplatte ein Fleckenteppich zusammengehöriger Informationen, auf dem der Lesekopf beim Auslesen hin und her springen muss - und das macht die Festplatte langsam. Wer viele Daten auf der Festplatte verschiebt oder öfters Programme deinstalliert, verstärkt den Effekt.

Abhilfe kann da nur das regelmäßige Defragmentieren der Festplatte schaffen. Damit wird nicht nur der Programmstart schneller, sondern auch große Dateien werden deutlich fixer verarbeitet. Vorbei sind die Zeiten, in denen die Festplatte auf der Suche nach Dateien endlos ratterte"

LG Katzenohr

Oh, wir haben uns überschnitten. Sorry!!!
mystery60
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Registriert: 13. Nov 2009, 11:12

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von mystery60 »

Wie wärs damit?

"Lasst der Depression Ihren Willen"

und ich behalte meinen.

Grüße ins Orbit
TG
Tears
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Registriert: 9. Nov 2009, 00:25

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von Tears »

>auf einem Zeitstrahl, der stetig in die Zukunft weist. Also haben wir alle auch Potential für neue Erfahrungen, neue Entdeckungen und damit auch auf einen gewissen Wandel. Wir können auch was unser Sosein angeht, dazu lernen, uns verändern, anders auf die Umwelt und das Leben reagieren.
Ich stelle mir vor, dass wir einen Schneeball über diesen Zeitstrahl rollen und über die Jahre viele Schneeflocken und auch Schrott aufnehmen, die nachher nicht mehr einzeln identifizierbar sind. Da wird es dann natürlich recht schwierig, einfach mal alles anders zu machen und anders zu reagieren. Es sei denn man betrachtet es als einen von den eigenen Erfahrungen losgelösten Versuch, quasi als begänne man mit einem neuen Schneeball.

Wir speisen unser Denken und Fühlen oftmals aus Erfahrungen und Strategien, die zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Vergangenheit stimmig waren und ihre Berechtigung hatten, ohne sie (das Denken und Fühlen) später noch in diesem bestimmten Kontext zu betrachten. Dadurch beginnt man sich im Laufe der Zeit mit ihnen (diesen Erfahrungen und Strategien) zu identifizieren. Ich kann mich beispielsweise daran erinnern, als ziemlich kleines Kind festgestellt zu haben, dass immer genau das Gegenteil von dem eintritt, als ich erwartet habe. Deshalb habe ich mir damals angewöhnt, mir immer das zu wünschen, was ich nicht will. Wenn ich abends länger draußen bleiben wollte, habe ich mir inständig gewünscht, es nicht zu dürften. In meiner Erinnerung hatte ich ziemlich oft Erfolg damit und habe mich gefreut, dass ich so super schlau bin. Es war ein Spiel, bei dem es nicht um tiefgreifende Erlebnisse ging. Aber dieses negative Denkmuster hat sich im Laufe der Zeit verselbständigt. Das dazugehörige Spiel hatte ich irgendwann vergessen und mir die negativen Gedanken als Schutz vor Enttäuschung unbewusst zu eigen gemacht.

Vor diesem Hintergrund wäre Defragmentierung wirklich super, da kommt dann zusammen, was zusammen gehört. Der Rest der Festplatte ist jungfräulich, steht bereit, neue saubere Daten aufzunehmen. (Oder man kann einen neuen Schneeball rollen.)

>Und doch, diese Erlebnisse und Erfahrungen haben mich zu dem Menschen gemacht der ich heute bin. Jemand, der weiß, ich kann mich verändern.
Tja, dafür muss man filtern, weil man sich sonst mit dem ganzen Schneeball identifiziert, ohne daran zu denken, dass man manch eine Schneeflocke, aber auch manchen Schrott aufgenommen hat, die nicht mehr zum heutigen Leben passen. Das ist echt schwierig bis unmöglich. Oder man muss grundsätzlich die Fähigkeit entwickeln, die Vergangenheit getrennt vom Hier und Jetzt zu betrachten. Ich weiß nicht recht, wie das geht, denn die Gefühle beeinflussen die eigene Reaktion und die Wahrnehmung des gegenwärtigen Moments.

>Weil ich glaube, dass die Macht der Programme daher rührt, dass man sie für sich selbst hält. Wie kann man sie dann aufgeben und neue schreiben?
Aber auch wenn man die Programme nicht für sich selbst hält, agiert man doch in einer bestimmten Weise. Was ist denn das Ich, wenn es der unbeteiligte Beobachter eines verrückten Theaters ist? Und was verbindet das Ich mit diesem verrückten Theater? Das ist für mich sehr schwer greifbar.

Tiefgrund, Dein letzter Satz bringt's auf den Punkt. Dann habe ich mir der Depression nicht mehr viel zu tun. Ach, wenn das so einfach wäre...
Virtuella
ego57
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Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von ego57 »

Hallo an Alle,
mit Metaphern wird es für mich verständlicher.
Bei mir läuft zur Zeit "Freundlos", "Kann nicht", "Will allein sein" etc.
Aber auf der Platte ist auch "Freude", "Humor", "Selbstbewußtsein" und
die haben früher einwandfrei funktioniert. Nur irgendwas hat sie abgeschaltet
und die anderen gestartet. Und um sie wiederzufinden und zu starten muß ich die
Software neu anlernen um positive Gedanken zu erkennen.
z.B. Worüber bin ich im Moment glücklich? Worüber könnte ich mich
freuen und glücklich sein, wenn ich es wollte?
Wenn ich es akzeptiert habe das bei mir die falschen Programme laufen
und ich will das diese abgeschaltet werden und die anderen wieder gestartet
werden hab ich ein Ziel.
Warscheinlich muß man die Programme "Erfahrung" und "Erlebt Habe" dabei
auch mit überprüfen.
Und wenn ich das erreicht habe kann ich neue Programme "Geselligkeit", "Sport
im Verein" schreiben.
Und auf "Freudlos" und "Will allein sein" kann ich gut verzichten.

Zitat.
Diese Gedanken sind auf der Festplatte unseres Gehirns in Form von Einstellungs- und Denk-Programmen gespeichert. Wenn wir nicht aktiv in die Arbeit unseres Großhirns eingreifen, dann aktiviert es automatisch diese Gedanken-Programme. Sind diese negativ, dann müssen wir auch negative Gefühle verspüren. Wenn wir auf andere Gedanken kommen wollen und uns besser fühlen möchten, dann müssen wir unsere negativen Selbstgespräche, die für unsere negativen Gefühle verantwortlich sind, durch hilfreiche Selbstgespräche ersetzen.

Eine recht einfache Möglichkeit, von unseren negativen Selbstgesprächen wegzukommen, sind hilfreiche Fragen, die wir uns stellen. Durch diese finden wir den Zugang zu inneren Energiequellen, die wir nutzen können, um unser seelisches Befinden
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

Clown
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Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von Clown »

Hallo ihr Computer-TheoretikerInnen,

die energetische Psychologie und ähnliche Fachgebiete liefern genau die Technik und den Hintergrund für das, was ihr in eurem IT-Gleichnis diskutiert:

http://www.brigitte-heyden.de/energetische-praxis.pdf

http://www.diplompsychologen.info/eft/index.html

http://www.diplompsychologen.info/eft/p ... lich_2.pdf



Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
mystery60
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Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von mystery60 »

Hallo Tears,

das mit dem Schneeball als Bild gefällt mir gut.
Ich denke es sind nicht nur die Erfahrungen, die wir eher kognitiv abspeichern, sondern auch die Emotionen, die wir "eingebrannt" haben.

Als Kind ist man sehr sensibel für Stimmungen und kann diese oft besser erfassen als Erwachsene, man blickt noch ungehindert hinter die Kulissen. Man "lernt" auch, wie Gefühle funktionieren, wann man sie zeigen darf, welche Folgen sie haben - und jeder lernt in seinem Umfeld und die Umfelder waren meist nicht optimal.
Also bringen wir etwas mit, Erfahrungen, innere Schaltkreise, einen Rucksack oder einen Schneeball, der schon größer ist als wir selbst und sich nur ggf. nur noch mit Mühe schieben/rollen lässt.

Ich denke, dass man diese Muster, die inneren Schaltkreise erkennen muss, viele Therapien gehen dahin, zu verstehen, warum man so tickt wie man tickt, was früher war, was einen dazu veranlasst hat und warum man das ggf. auch fortgeführt hat. Man blickt dabei aber mehr auf die Lernprozesse als auf die Emotionen, aber auch da gibt es "eingefahrene Muster".
Wenn man einiges über seinen Schneeball erfahren hat, könnte man ja auch was abschmelzen oder an Schrott rauswerfen. Aber zu wissen was raus könnte heißt noch lange nicht, dass man das Zeug auch raus bekommt. Wenn ich über Jahre und Jahrzehnte bestimmten Schemata gefolgt bin, wird es ggf. auch mit einer Verhaltenstherapie schwer sein, diese inneren Schaltungen umzupolen. Aber einen Versuch ist es allemal wert.

Zu ego: >hat früher alles mal funktioniert...

Sehe ich auch so, warum war früher alles noch leicht, man hatte noch Ziele, konnte sich freuen, der Job lief prima, man hat sich neue Aufgaben gestellt, ist ans Werk gegangen, hat Erfolg gehabt ..... warum war das Ende dann aber eine Sackgasse?
Bei mir war es eine Überlastung, die ich nach den alten Mustern zu lange ertragen habe, zu wenig Eigenschutz und mir zu spät die Frage gestellt: was soll das eigentlich, was bringt das für mich als Person, wohin führt das noch?
Ich habe ja noch die Hoffnung, dass mit der Pause jetzt und ggf. einem Bruch in der "Karriere" die Möglichkeit besteht, sich das Leben wieder so einzurichten, dass man ausgehend von den eigenen Zielen, von der Sinnfrage her ein Leben aufgebaut werden kann, indem man zwar kleinere Brötchen backt, aber wieder produktiv ist, sei es für die Familie oder z.B. in einer ehrenamtlichen Tätigkeit, in der man etwas macht, was einem selbst sinnvoll erscheint und wo man mit sich im Reinen ist.

Aber es bleibt die Frage: waren die Schaltkreise so geschaltet, dass es einfach mal zu einem "Kurzschluss" kommen musste, also nur eine Frage der Zeit? Oder waren es "unglückliche Umstände", dass mein Schaltkreis zufällig an eine zu hohe Stromquelle angeschlossen wurde? Oder gab es in dem Schaltkreis einen "Fehler", der zum Kurschluss geführt hat und wenn ja, bin ich für diesen Fehler selbst verantwortlich? Hätte ich den Fehler erkennen und beheben können oder kann ich ihn von heute aus gesehen erkennen und beheben oder konnte ich gar nichts dazu?

Gäbe es eine klare und eindeutige Antwort, hätte sicher schon einer der Ärzte oder Therapeuten den Nobelpreis dafür erhalten und mag ja auch sein, dass es für die eine Person so, für die andere aber wieder anders ist.

Was bleibt für mich: erstens mal die Situation so zu nehmen wie sie ist, sie weder durch eine rosarote noch durch eine graue Brille zu sehen, sondern durch - wenn Brille überhaupt nptig - Fensterglas - aber ohne Verzerrungen -. Dann analysieren, warum es zur Situation kam, was war mein Beitrag dazu, was war "Fremdverschulden" und bei meinem Beitrag: was war konsequent und eigentlich vorhersehbar aufgrund der bestehenden inneren Schaltkreise und wo hätte ggf. eine Ausweichmöglichkeit (Weiche) bestanden? Daraus Schlüsse für die Zukunft ziehen. Wo will ich hin, wie soll ein neuer Schaltkreis aussehen, welche Drähte muss ich lösen und neu löten? Wo lauern auch künftig gefahren, wo löte ich ggf. wieder das gleiche - falsche - Schema zusammen, weil ich es so gewohnt bin, weil da ursprüngliche Erfahrungen und Emotionen da sind, derer ich mich vielleicht gar nicht bewußt bin. Aber dann kann ich sie auch kaum verhindern, es sei denn Hilfe von dritter Seite kommt und weist mich auf den neuerlichen Lötfehler hin.
Also nach bestem Wissen und Gewissen an die Arbeit gehen und das Beste versuchen, es geht ja um den Rest meines Lebens und jeder weiß, dass man keine 2. Chance hat und auf dem Strahl nicht zurückspulen kann, als der Schneeball noch ganz klein war.

Das ist jetzt alles recht theoretisch geworden, hoffe aber man blickt so halbwegs durch, um was es mir geht.

Viel Spaß weiterhin beim neu fragmentieren, umlöten, neu ausloten, umbauen, nachdenken, analysieren, diskutieren und auf jeden Fall Mut und Zuversicht!!!
TG
ego57
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Registriert: 15. Sep 2009, 21:56

Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von ego57 »

Hallo Tiefgrund,
ich glaube nur bei ganz wenigen Mensche ist verdrahtung schon
ausschlag gebend für den Ausfall. Du hast ja selbst geschrieben
das du dich überlastet hast. Und ich seh nur zwei Möglichkeiten für
den Ausfall, Überlastung oder starke Fremdeinwirkung. Ich glaube
auch nicht das man selbst noch die Möglichkeit hat das im Vorfeld
zu erkennen, denn entweder ist man zu 100 % damit beschäftigt
das Pensum irgendwie zu schaffen oder es kommt schlagartig
von Außen. Ich mein aber das man, wenn man den Fehler beseitigt
hat den Automaten auch wieder einschalten kann. Ratschläge von
Außen wie nun mach mal etc. bringen nichts. Auch gute Tips setzt
man alleine nicht um. Meißt wird ja auch gefragt wie geht es ihnen,
wie solls einem in dem Fall schon gehen. Man denkt an die negativen
Sachen des Tages und fühlt sich schlecht. Würde man gefragt, was haben
sie heute schönes erlebt oder was hat ihnen heute Spaß gemacht muß
man umdenken, denn es wird nach schönem und Spaß gefragt. Also denkt man
erstmal nicht an die negativen Sachen. Und wenn man jemanden hat
der einem täglich positive Fragen stellt könnte ich mir gut vorstellen
das sich die grauen Zellen da auch anpassen bzw. zu Spaß wieder bessere
Verknüpfungen bilden.
Und dann sollte ich mir immer auch die Frage stellen: Ist das vorgebene
Pensum zu schaffen oder verlangt da einer Unmögliches.
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

tomroerich
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Re: Was ist der Willen der Depression

Beitrag von tomroerich »

Aber auch wenn man die Programme nicht für sich selbst hält, agiert man doch in einer bestimmten Weise. Was ist denn das Ich, wenn es der unbeteiligte Beobachter eines verrückten Theaters ist? Und was verbindet das Ich mit diesem verrückten Theater? Das ist für mich sehr schwer greifbar.

Ja, das ist schwer greifbar. Es ist ja auch unbekannt und ungewohnt. Deshalb lieben wir das Bekannte und Gewohnte ja so sehr, weil es wenigstens bekannt ist. Und dabei kommt es uns nicht darauf an, ob es uns dabei auch gut geht. Dass es gewohnt ist, reicht uns als Argument. Und so strebt jeder nach dem, was er gewohnt ist. Das Programm will erüllt sein und dieser Drang erscheint uns als unserer Wille, obwohl er nichts anderes als Zwang ist.

Was soll schon das Ich mit diesem Programm verbinden? Es ist nur ein Beobachter, der vergessen hat, dass er nur Beobachter ist. Wenn es sich daran erinnert, geht es seiner Wege und fragt nicht mehr danach, was der Sinn von dem oder dem ist. Man muss das nicht jetzt verstehen. Es erklärt sich von selbst und dann versteht man.



Thomas
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