Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

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Maulwurm
Beiträge: 9
Registriert: 16. Mär 2009, 13:01

Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

Beitrag von Maulwurm »

Hallo ihr Lieben,

erstmal kurz zu etwas zu meiner Medikamenten-Geschichte. Ich habe seit Juli '09 Citalopram 20 mg genohmmen, dies wurde bis Oktober '09 auf 40 mg erhöht. Ende Oktober bekam ich einem Platz in der TK und wurde dort auf 60mg Cymbalta und 50mg Doxepin eingestellt. Diese Kombi hilft mir gut.

Nun ist die Packung zuende und ich wollte mir beim Hausarzt ein Rezept dafür holen, aber trotz Arztbrief aus der TK weigert sich mein HA mir eines auszustellen. Statt dessen bekam ich eine Packung Oxazepam, was ich nun statt dem Cymbalta bis zu meinem Termin beim Psychiater nehmen soll. Ich habe in 2 Wochen einen Termin bei meinem Psychiater der mich vor der TK betreut hat. Einen früheren Termin wollte die Sprechstundenhilfe mir nicht geben.

Jetzt stehe ich grade wirklich neben mir und ärgere mich mal wieder über mich selbst.. Bis ich mir zu Hause die Packung vom Oxazepam mal genauer angesehen habe wusste ich auch gar nicht was das ist und wofür man es nimmt. Für mich ergibt sich überhaupt kein Sinn in der ganzen Aktion und ich kann grade nicht einschätzen ob es wirklich Sinn macht dieses Mittel zunehmen. Oder was ich jetzt machen soll...

Ich kann mir nicht vorstellen das dieses Beruhigungsmittel gut für meine Antriebsschwäche ist... Ausserdem ist es ein Benzodiazepin, darauf wollte ich wegen der Gefahr der Abhängigkeit verzichten und weil mein Opa davon Abhängig war.

Vielleicht kann mir hier einer einen Rat geben..

Liebe Grüße
Chiara
Geranie
Beiträge: 52
Registriert: 16. Sep 2009, 13:39

Re: Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

Beitrag von Geranie »

Hallo Tiara,

könntest Du bei der TK anrufen und fragen, was Du machen sollst?
Ich wäre auch vorsichtig, sind schliesslich keine Aspirin.

Liebe Grüsse
Geranie
Grenzgängerin
Beiträge: 618
Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

Beitrag von Grenzgängerin »

Oxazepam ist ganz sicher kein Ersatz für das Cymbalta.

Zudem ist es grundsätzlich auch wenig ratsam das Cymbalta von 60mg auf null zu reduzieren.

An Deiner Stelle würde ich mich auch entweder an die TK wenden oder an den Psychiater. Wenn er Dich auch vor der TK schon betreut hat und Du der Sprechstundenhilfe die Situation schilderst, sollte es doch eigentlich kein Problem sein, dass Du Dir ohne einen persönlichen Termin bei ihm ein Rezept abholen kannst.

Grüße,

unknown
Maulwurm
Beiträge: 9
Registriert: 16. Mär 2009, 13:01

Re: Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

Beitrag von Maulwurm »

Danke für eure Antworten!

In der TK konnte man mir nicht weiterhelfen, weil der Arzt der mich dort behandelt hatte, nicht im Haus war.

Beim meinem Psychiater konnte ich niemanden mehr erreichen, weil es schon nach 12 Uhr war und dort nur bis 12 einer ans Telefon geht (ist etwas merkwürdig, aber die Sprechzeiten sind eh merkwürdig.)

Ich werd da morgen früh einfach ohne Anmeldung auflaufen und gucken was sich so ergibt. ich werd dann auch kurz berichten.

liebe Grüße
Chiara
Grenzgängerin
Beiträge: 618
Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

Beitrag von Grenzgängerin »

Hallo Chiara,

wie ist es denn nun ausgegangen?

Grüße,

unknown
Pampfi
Beiträge: 173
Registriert: 16. Jul 2005, 12:29

Re: Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

Beitrag von Pampfi »

Würde mich auch interessieren... ich halte das Verhalten des HA für schlicht unverantwortlich, ADs sollte man nicht schlagartig absetzen, wenn dazu kein zwingender Grund besteht. Für die Mittel ist ein Benzo kein adäquater Ersatz, Deine Neurochemie fährt Achterbahn.
Maulwurm
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Registriert: 16. Mär 2009, 13:01

Re: Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

Beitrag von Maulwurm »

Hallo alle zusammen!

Besser spät als nie: Ich war ohne Anmeldung bei meinem Psychiater und hab ohne weiteres Tamtam ein Rezept für meine Medis bekommen. Warum da so ein Umstand nötig war versteh ich immer noch nicht. Das Oxazepam brauchte ich nicht zu nehmen und kann es als Notfall-Medikament behalten.

Den HA werde ich vermutlich wechseln..

Lg Chaira
Pampfi
Beiträge: 173
Registriert: 16. Jul 2005, 12:29

Re: Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

Beitrag von Pampfi »

naja, das Budget...
es gibt zwei Typen von Ärzten, den einen ist das egal, weil sie wirtschaftlich gut dastehen und die Krankenkassen bei Regressen keine guten Karten haben. Aber das bedeutet dann eben auch daß man sich zur Not auf einen Rechtsstreit einlassen können muß. Das können in der Regel nur Ärzte die ihr Geld auf der Seite haben. Im vorliegenden Fall allerdings braucht der Arzt keine Angst haben, der Therapieempfehlung eines Krankenhauses kann er vertrauen. Da im Moment das Quartal auch gerade angefangen hat, hat er ohnehin keine Budgetprobleme und hätte Dir zumindest eine kleine Packung verschreiben können. Viele Ärzte gehören aber der zweiten Gruppe an, sind eingeschüchtert oder sehen auch überhaupt nicht ein weshalb sie wegen der Kassenparias etwas riskieren sollen. Es gibt einen Ausweg, solange man nicht Leistungsempfänger ist kann man (sollte man aber nur wenn man ein Polster hat) Kostenerstattung beantragen, dann bekommt man i.d.R. jedes Rezept von jedem Arzt. Das sind dann Privatrezepte, wie man sie selten auch bei Impfungen bekommt, die muß man dann eben wie ein Privatpatient einreichen. Viele Ärzte sind aber auch skeptisch, finden daß Kliniken zuviele und zu teure Medikamente verordnen. Auch dann darf man aber viele Medikamente nicht einfach absetzen, bei einem Blutdrucksenker würde dann u.U. der Blutdruck zunächst steil ansteigen o.ä!
Vielleicht findet der Arzt ja auch daß Dir z.B. Citalopram genauso helfen würde und findet ignoranterweise daß die Bupropion Verordnung quatsch ist.
Hat die TK eigentliche keine Ambulanz?
Nico Niedermeier
Moderator
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Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

Beitrag von Nico Niedermeier »

Das stimmt leider so nicht...die Kliniken verordnen sehr gerne sehr teuere Medikamente (vor allem die Uni Kliniken) und sie können sich als niedergelassener (oder gar Patient:-)nicht darauf beziehen, dass es die Klinken verordnet haben. Es gibt im Gegenteil klare Empfehlungen resultierend aus Vereibarungen von Krankenkassen und KVen (z.B. in Bayern) als Standard modernes AD den Wirkstoff Citalopram zu geben. Klinkverordnung hin oder her:-)
Grüße
Dr. Niedermeier
Pampfi
Beiträge: 173
Registriert: 16. Jul 2005, 12:29

Re: Oxazepam als Ersatz für Cymbalta?

Beitrag von Pampfi »

Lieber Dr. Niedermeier Sie haben das Salzkorn schon geschmeckt, das merke ich schon Mehr als Empfehlungen dürfen das aber m.E. nicht sein, denn hier gibt es das Problem des (bösen) Vertrags zulasten Dritter, nämlich der Patienten. So daß mehr nicht gegeben werden darf, wäre hier wohl sittenwidrig, und so wollen wir den Vertrag nicht auslegen. Bupropion: Wenn Sie die notwendigkeit der Verordnung dokumentieren können, sollten Sie aus dem Schneider sein. Und wenn jemand aus einer TK kommt, würde ich sogar sagen daß noch viel teurere Medikamente zunächst gerechtfertigt sind. Bei den KH ist es ja häufig das Problem daß diese Originalpräparate oder metoo Originalpräparate aufschreiben die dann sehr häufig teurer sind als entsprechende Generika bzw wirkprinzipgleiche Generika.
Ähnlich wirksame Medikamente wie Citalopram verbieten sich hier weil sie eine anderes Wirkprofil (und auch Nebenwirkungsprofil) haben und das Ansprechen auf ADs eben sehr individuell ist.
Hier gehts aber nur im das relativ preisgünstige Bupropion (Elontril) und das billige Doxepin (Dozepin ) Bei einer Prüfung würde diese Medikation wohl kaum beanstandet, das Problem ist wohl eher daß das der Arzt Angst hat überhaupt aufzufallen. Da haben sich aber schon Ärzte wie diese Ärztin die mir das Desloratadin (Aerius) verschrieb mir gegenüber in dem sinn geäußert "iwo, da war noch nie was". Für den Fall des Falles ist man wohl am besten mit einer guten Dokumentation gerüstet, mit der man dann als Arzt nachweisen kann daß man eben mehr kranke Patienten hat als durchschnittlich der Fall. Und hier bei der Dokumentation hapert es meines Erachtens meistens. Vielleicht bringt und ja der neue Gesundheitsminister etwas Entlastung beim Deckelungswahnsinn. Bis dahin hilft nur fleißiges durch die Gegend überweisen
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