"Hinter jeder Angst steckt immer auch ein Wunsch"

[otterchen]

Hallo,

diesen Satz habe ich vergangene Nacht aufgeschnappt... der Fernseher lief im Hintergrund; irgendein Film lief, und dort fiel dieser Satz.

Ja, für mich steckt da Wahrheit drin.

Ich habe so meine Ängste - und auf der anderen Seite einen wenig ausgeprägten eigenen Willen.
Welche Chance, beides miteinander zu verbinden!

Die Angst davor, abgewiesen zu werden kann ich wandeln in den Wunsch, aufgenommen zu werden. Und ich kann mir Strategien überlegen, wie ich der Erfüllung dieses Wunsches näher kommen kann.

Die Angst davor, mich nicht durchsetzen zu können, kann ich wandeln in den Wunsch, durchsetzungsfähiger zu werden... und ich kann damit Schritte einleiten, dies zu lernen.

Die Angst vor einer ungewissen Zukunft kann ich umwandeln in eine Zukunft, die ich mitbestimme und mitgestalte.


Welche Möglichkeiten ich dadurch bekomme!
Und ich kann in kleinen Schritten durchaus etwas dafür tun, mir meine Wünsche zu erfüllen... und damit werden die Ängste weniger.

Wie fühlt sich dieser Satz für Euch an?

[freebird]

Hallo Oetterchen,

erst einmal Happy New Year!!!

Ja, ich finde auch, dass der Satz sehr eindrücklich ist.

Auch deine Assoziationen kann ich momentan gut nachempfinden. Ich bin momentan auf einen ganz ähnlichen Weg.

Viele Grüße
Corinna

[FönX]

Vor einigen Jahren sagte mir ein geschätzter Kollege:

"Eigentlich gibt es nur zwei Motive, die fast alle Handlungen bestimmen: Angst vor Verlust oder Streben nach Gewinn"

An diesen Satz musste ich bei deinem Themensatz denken. Und dann habe ich mal in Google eine Verfeinerung gefunden:

Die Angst vor Verlust (Vermeiden von Schmerz)
Das Streben nach Gewinn (Gewinnung von Lust)

Auf mich beziehe ich das so: Wenn ich eine unbestimmte Angst habe, so eine, bei der ich nicht weiß, wovor, wünsche ich mir Ruhe. Endlose, tiefe Ruhe. Draußen und in mir drinnen.

[petra3741]

Hallo otterchen,

ich habe auch so einen Satz mit der Angst
verinnerlicht.

Es ist nicht der Groß, der keine Angst hat, sondern der, der trotz Angst Schritte unternimmt.

LG Gina

[maki]

Hallo Otterchen,

Das hast du sehr anschaulich und treffend ausgedrückt.

Die Sache ist halt nur die, wir müssen uns bewusst sein, dass jedes Ding Weile braucht, und das muss man sich immer vor Augen halten. Die Langsamkeit zu dieser Erkenntnis zu kommen, die Langsamkeit dies umzusetzen. Manchmal wollen wir wieder Gas geben, aber durch diesen Schritt gelangen wir wieder ein Stückchen weiter zurück. Es ist die Beständigkeit die uns hilft bei der Umwandlung ins Positive.

Milly

[maggy]

Hallo Otterchen,

bin gerade über Deinen Thread-Titel "gestolpert" .

Ich habe in meinem Leben die Erfahrung gemacht, dass hinter jedem Wunsch
immer auch Angst steckt:

- die Angst nicht zu genügen
- die Angst zu versagen,
- die Angst so wie ich bin nicht o.K. zu sein,
- die Angst, dass mein Leben so wie es ist nicht o.K. ist,
- die Angst einen Mangel zu haben; denn sonst müßte ich mir ja nix wünschen...


...und, und, und.

Fiel mir gerade so ein, als ich Deinen Thread-Titel gelesen habe.

Ein wunsch-freies 2010 (wenn Du es willst )
schickt Dir

Maggy

[BD]

Hallo Otterchen,

mir gefällt der Gedanke, meine Angst in einen Wunsch umzuformuieren und selbst aktiv in Richtung des Wunsches zu werden. Da werde ich mal gucken, ob ich davon etwas umsetzen kann.

Grüße
Waldsee

[AiméeSophie]

Grüssle,

die zwei Motive, die unsere Handlungen bestimmen sind interessant.

Und dennoch sitzen wir am Hebel - wir entscheiden, was wir tun möchten und was nicht. Ich entscheide mich dazu, dass ich mir Gutes tue. Und wahrscheinlich ist mehr in meiner Handlungsmöglichkeit als ich denke.

Frohes neues Jahr! Amy

[Babi]

Hi otterchen,
ich stimme diesem Satz auch ohne zu zögern zu. Meist hat man vor dem, was man sich am meisten wünscht, auch am meisten Angst, die Erfahrung hab ich gemacht.
Lieber Gruß

[himmelskörper]

Ja, das sehe ich auch so,

meine Angst vor Menschen, mit ihnen Kontakte knüpfen, auf sie zuzugehen, mit ihnen zu sprechen, zu reden, zu lachen und etwas zu unternehmen.

Das alles wurde von einer massiven Angst begleitet, ihnen nicht gerecht zu werden, zu versagen, mich lächerlich zu machen, den Anforderungen nicht zu entsprechen.

Hinter dieser Angst stand der Wunsch nach Freundschaft, Freunde haben, Kontakte pflegen.

Seit ich mir bewusst gemacht habe, ich muss nicht perfekt sein, ich muss es nicht jedem recht machen, ich bin so wie ich bin, ich liebe mich so wie ich bin.

Seitdem habe ich keine Angst mehr und mein Wunsch, ist kein Wunsch mehr, er ist Realität.

alles Liebe sedna

[Babi]

HI sedna,
das hast du schön gesagt.
Dankeschön!

[bahn]

Hallo,
es ist erstmal eine Tatsache, dass wir Angst haben, und das ist auch gut so. Sonst würde ich ohne Bedenken meinen Herd sofort anlangen, rasen ohne Ende. Aber indem wir Angst haben, ist das ein gewisser Schutz für uns Menschen.
Nur, wenn wir vor lauter Angst nicht mehr schlafen können, dann wird es ernst, dann müssen wir aufpassen. Das ist die blosse nackte Angst, auch die Angst vor der Depri.
Die Frage ist nur, wie wir mit der Angst umgehen, die wie ein schwerer Rucksack an uns hängt.
Ich denke, das hängt mit unseren Lebensgrundsätzen zusammen. Für den einen ist es eine Angst, wenn das nagelneue Auto einen Kratzer hat, für den anderen gar nicht. Die anderen schliessen jede Menge Versicherungen ab, lesen ihre Horoskope, lassen sich Karten legen, pendeln, usw.
Die einen sagen Humbug, andere nehmen es ernst. Ich denke, wir müssen der Angst offen und mit unserem Verstand begegnen.
Plötzlich merken wir, dass wir uns umsonst Sorgen gemacht haben, oder beginnen die Sorgen zu zerteilen, und ganz vernünftig das eine oder andere tun. Ich bin auch eher der Gefühlsmensch, aber mit meinen Sorgen, versuche ich ganz nüchtern umzugehen. Und ein sorgenfreíes Leben gibt es auf dieser´Erde nicht, leider.

liebe Grüsse Seebär

[mystery60]

Hallo Seebär,

nur für den Fall, dass Du mal keine Angst mehr hast:

Bitte Bitte fass den angeschaltenen Herd nicht an, du verbrennst Dich. Das ist blöd, auch wenn Du keine Angst davor hast.

Und bitte rase auch nicht, weder mit dem Fahrrad noch mit dem Auto - könntest anderen Angst damit machen!

[ichunddu]

Ihr Lieben,

ich bin nicht sicher, ob das richtig ist mit der Angst, die wir als so nützlich proklamieren: Genügt es nicht zu WISSEN, dass der Herd heiss ist? Warum muss ich mich vor Verbrennung oder Schmerz fürchten, um nicht hinzulangen?
Kann ich mich im Straßenverkehr nicht sorgsam benehmen, weil ich das Leben liebe - meins und auch das aller anderen; das Leben an sich, sodaß ich es allein deswegen niemals fahrlässig aufs Spiel setzen will?

In einem meiner Lieblingsimmerwiederundwiederles-Büchern (Gespräche mit Gott) fand ich die Aussage, dass es im Grunde nur zwei Gefühle gibt: Liebe und Angst - alles andere sind Abkömmlinge dieser beiden. Seither beobachte ich das sehr genau, bei mir, wie bei anderen und ich glaube es ist wahr.
Angst ist in diesem Sinne dann lediglich die Abwesenheit von Liebe. Ist das nützlich?
Mich jedenfalls blockiert meine Angst, sie verhindert letztlich LEBEN anstatt es zu retten und einen Tiger vor dem sich zu fürchten lohnt, traf ich auch schon lange nicht mehr...

this is a cross-thread-posting,
denn die aus dem oben gefolgerte AFFIRMATION lautet:

Ich entscheide mich für Liebe!

Und jetzt und hier für mein Bett...
schöne Träume euch wünscht

Goetthin

[otterchen]

Hi Goetthin,

stümmt!

Ich brauche nicht wirklich Angst vor dem heißen Herd zu haben - es reicht ja, dass ich weiß, ich kann mir weh tun, um einen unsachgemäßen Umgang damit zu vermeiden.

Und was Du sagst, gibt mir gerade einen weiteren Denkanstoß: ich hatte immer Angst vor den Eltern... ist vielleicht deshalb die Liebe zu den Eltern so früh abgestorben?

Ich werde nochmal darüber nachdenken...

[bahn]

hallo in die fröhliche runde.

es gibt menschen, die können keinen schmerz empfinden, und das ist was ganz arg schlimmes, wenn ich eben nicht spüren kann, dass der Herd heiss ist, nicht spüre, dass mir der Schuh nicht passt. diese menschen haben verbrannte hände, finger fehlen, ganz schlimm, und deshalb bin ich froh, dass mir die natur ein schmerz und sorgeempfinden gegeben hat.
und wenn ich gar keine sorgen mehr hätte, wäre ich aber hier der obercoolste........
könnte nicht mitempfinden........und gar nichts.

"Coolman" Seebär

[otterchen]

wie heißt es so schön?

"sorge dich nicht - lebe!"

Für mich hat dies irgendwie nichts mit Angst zu tun, sondern mit einer Entscheidung.
Und ob diese schmerz-unempfindlichen Menschen ihre Achtsamkeit mit Angst oder angstfrei leben, können wir doch auch nicht sagen.
Sie wissen: ich muss aufpassen. Sooo angstbesetzt ist das erstmal gar nicht.

Ich passe doch auch auf, dass ich bei steilen Treppen vorsichtig einen Fuß vor den anderen setze - ich habe deshalb trotzdem keine Angst davor. Aber ich achte auf mich und das, was ich tue.