Borderline versus Depression

ego57
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von ego57 »

Hallo zusammen,
auch wenn es jetzt etwas am Thema vorbei ist, aber wenn ich mir so manche Threads und antworten
ansehe, frage ich mich schon was das soll. Das Bauchgefühl ist bei einigen nicht so sensibilisiert um
zu erkennen daß da jemand die Sache nicht ernst nimmt. Wenn Leute darauf antworten in dem Glauben da ist jemand mit ähnlichen Problemen und hinterher Antworten bekommen, die sie nicht zuorden können ist ihnen auch nicht geholfen.
Wenn jemand aber die richtige Antenne hierfür hat, sollte er die Möglichkeit haben, das auch zu
schreiben. (Yogi kannte ich noch nicht) aber die 2. Version habe ich verstanden.
Wenn solche Leute sich hier anmelden und versuchen das ganze hier lächerlich zu machen sollten sie so schnell wie möglich gesperrt werden. Den anderen Neuen schaden sie damit weil man bei seinen eigenen Antworten vorsichtiger wird und sich zweimal überlegt bei Neuen zu antworten.
Wenn jemand unrichtigerweise gesperrt wurde findet er sicherlich die Möglichkeit das per Telefon
oder Email zu klären.
Jeder hat auf alles seine eigene Sicht.
VLG ego57

„Ein Tag ohne Lächeln ist ein verlorener Tag.“ Charlie Chaplin

הַלְּלוּיָהּ

Mauerblümchen

Re: Borderline versus Depression

Beitrag von Mauerblümchen »

Hallo,
was soll denn das jetzt hier?
Wer ist Yogi?

Ich sehe überhaupt nicht mehr hier durch.
Liegt dies an meine Depressionen?

In der Zeitschrift Focus habe ich gelesen,
das einem hier etwas geholfen werden kann...
Des wegen dachte ich mir, versuchst es einfach einmal.

Herzlichst Petra.
otterchen
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von otterchen »

Hallo zusammen,

ich finde diesen Thread für mich persönlich sehr hilfreich!

Irgendwie habe ich nämlich den Eindruck, dass ggf. meine Diagnose nicht richtig / nicht komplett gestellt wurde (welche habe ich überhaupt? )

Jetzt habe ich ein besseres Verständnis dafür, was wirklich "depressiv" ist und was anderen... soll ich sagen Diagnosen? Störungen?... zugeordnet wird.

Ich glaube, einige werden die Maßregelungen gar nicht verstanden haben, weil sie sich "einfach nur depressiv" fühlen bzw. weil ihnen die Diagnose Depression gestellt wurde, und sie können gar nicht verstehen, dass gewisse Themen nicht hierher gehören, weil sie zu einem anderen Krankheitsbild gehören.
Die Moderation weiß das - aber der betreffende User vielleicht gar nicht!?

Ich fühle mich jetzt beruhigt und weiß jetzt, dass ich mein Päckchen hier abladen kann, aber dass ausführliche Schilderungen meiner Kindheit nicht hierher gehören.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
freebird
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von freebird »

Liebe Leute,

nun mal ganz langsam mit den jungen Pferden.

Lasst uns doch beim Thema bleiben. Vielleicht sollten alle, die sich jetzt hier hochschrauben noch mal in Ruhe den Eingangsthread vom Doc lesen und dann zu dem Thema "Depression versus Borderline" zurückkommen.
Darum geht es ja schließlich und nicht um Arversionen von Usern gegen Usern.

Liebe Grüße
corinna
----------------------------------------------------------

Frage nicht danach, warum du lebst. Akzeptiere einfach, dass du existierst.
flora80
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von flora80 »

Hallo Otterchen


>Ich glaube, einige werden die Maßregelungen gar nicht verstanden haben, weil sie sich "einfach nur depressiv" fühlen bzw. weil ihnen die Diagnose Depression gestellt wurde, und sie können gar nicht verstehen, dass gewisse Themen nicht hierher gehören, weil sie zu einem anderen Krankheitsbild gehören. Die Moderation weiß das - aber der betreffende User vielleicht gar nicht!?


Da sagst du etwas ganz Wichtiges, wie ich finde! Und gerade deshalb ist doch gut, wenn darauf hingewiesen wird. Ich finde diesen Thread übrigens auch sehr erhellend, denn er hat mich dazu gebracht, wirklich noch mal genau zu definieren und zu unterscheiden. Sehr hilfreich das!

Liebe Grüße an dich!

Flora
otterchen
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von otterchen »

Hallo Flora

naja, wenn ich von mir ausgehe: ich kenne noch nicht einmal meine genaue Diagnose *gesteh*
Warum?
Es war mir irgendwie egal; Hauptsache, die Therapie brachte mich voran.

Und ob da noch gewisse Anteile mit hineinspielen, war mir auch (zunächst) wurscht: ich hatte Probleme, und die Therapie half mir - und das Forum auch.

Dass da immer wieder andere Dinge mit hineinspielen, habe ich erst hier begriffen. Depressionen gehen oft mit anderen Störungen einher; um DIESE sollte es hier aber höchstens am Rande gehen.

Was rein depressiv ist und was in andere Bereiche gehört - woher sollte ich das vorher wissen?

Es geht mir schlecht, irgendjemand hat mir die Diagnose Depression gestellt - also bin ich hier im Forum richtig. Könnte man denken. Dabei sind Diagnosen auch nur von Menschen gestellt worden, welche ihre eigene Vorgehensweise haben - und die auch wiederum nur eine Diagnose stellen können, wenn sie umfassend den Patienten kennen.
Da können natürlich andere Störungen zunächst unerkannt bleiben - oder es wird bewusst zunächst nur die Depression behandelt, weil sie das vordringlichste Problem darstellt.

Ich glaube, wenn hier mehr Aufklärung stattfinden würde (nicht nur im Forum, sondern generell), können die Betreffenden diesen Hinweis nicht als Maßregelung empfinden, sondern als Angebot, sich sinnvollere, besser auf ihre Befindlichkeiten zugeschnittene Angebote einzuholen.

"Hier im Forum soll es nur um Depressionen gehen" reicht dann wohl nicht - sondern eher eine Ausführung "was ist Depression" und eine Abgrenzung zu anderen Störungen.
Ich finde, dies hat dieser Thread schon recht gut herausgearbeitet.
Denn wenn ich mich in die Situation versetze "mir geht es mies, ich brauche Hilfe", dann kann ich noch gar nicht klar sehen, was an meinen Problemen rein depressiv ist und was anderen Störungen zuzuordnen wäre.

Grüßle an Flora
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flora80
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von flora80 »

Hallo Otterchen,

schon wieder Zustimmung meinerseits

Ich fänd einen Artikel super, der die Depression von anderen Erkrankungen abgrenzt, so dass Neulinge da direkt nachlesen können, bevor sie hier schreiben. Den könnte man ja beispielsweise neben den Hinweisen zur Nettikette und Suizidalität auch in das Unterforum "Anleitung und Hinweise zur Teilnahme" stellen und ggf. dort hin verlinken, wenn etwas unklar ist.

Es gibt im Netz tausend Erklärungen von Depression, aber kaum etwas dazu, wie sich das von anderen Störungen unterscheidet und wie sich das abgrenzen lässt. Und das macht es tatsächlich schwierig, wenn man sich noch nie eingehender damit befasst hat.

Hinzu kommt, dass die Depression einfach schon vom Wort her den allermeisten Menschen geläufig ist und "es geht mir schlecht" sehr schnell damit gleichgesetzt wird, ohne zu differenzieren. Viele haben ja noch nie etwas von PTBS oder Borderline gehört, Depression hingegen ist im Sprachgebrauch oft vorhanden. Da denkt man dann natürlich auch als erstes an das, was man zu kennen meint. Dass Depression im klinischen Sinne eben nicht heißt, dass es automatisch eine Depression ist, wenn es mir psychisch schlecht geht, sondern dass es auch noch eine ganze Menge andrer Erkrankungen gibt, bei denen es einem ebenfalls schlecht geht, die aber eben keine Depression sind, das ist wirklich schwer zu kommunizieren.

Liebe Grüße, Flora
otterchen
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von otterchen »

Hallo Flora,

Ich fänd einen Artikel super, der die Depression von anderen Erkrankungen abgrenzt, so dass Neulinge da direkt nachlesen können, bevor sie hier schreiben. Den könnte man ja beispielsweise neben den Hinweisen zur Nettikette und Suizidalität auch in das Unterforum "Anleitung und Hinweise zur Teilnahme" stellen und ggf. dort hin verlinken, wenn etwas unklar ist.

Das fände ich auch total hilfreich!

Wo ist das Smiley "Daumen hoch"?
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schatzi
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von schatzi »

Also wenn das alle endlich richtig verstanden haben, suchen sich die hier anwesenden 30 % Borderliner, emotional Instabilen oder im Affekt gestörten Patienten lt. Herrn Dr. Niedermeier bitte entsprechende Fachforen aus wo ihnen endlich mit Rat und Tat erfolgsversprechender als hier geholfen werden kann. Weil dieses Forum trotz aller Bemühungen lediglich nur ein reines Forum für an Depressionen erkrankte Menschen sein kann.
HelH3
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von HelH3 »

Bonsoir Bohni

pschschschscht... damit fällt unsereiner jetzt doch nur noch mehr auf

Hey Otterchen

den Smiley "Daumen hoch" kannst du in der zweiten Reihe rechts unten bei den Icons auswählen, die über deinem Beitrag anklickbar sind.

Nochmal alle und besonders lieb Hap und UJ grüßen möchte Helena
Guinevere
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von Guinevere »

Hallo Kaitain ,

Hab da eine Frage, ist SVV nur ritzen o.ä. also den Körper verletzten? Oder ist nicht auch bewusst schlechtes behandeln des Körpers schon autoaggressives Verhalten? Wenn ich bewusst meinen Körper und meine Gesundheit schädige, ist das doch auch ein sich gegen mich wenden. Fällt diese Art eigentlich auch unter die Symptomatik die gesehen wird? Ich glaube eher nicht. Bin allerdings auch nur ein Laie.


also, bei Wikipedia sind da für mich schon "heftigere" Sachen http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstverl ... lten#Arten angeführt *mich bisserl gruselt, wenn ich das lese* Weiß gar nicht, ob die, die meinen sie hätten ein SVV das dann auch in so heftigen Ausmaß praktizieren?

Dann.... so als "Esotussi" *zwinker*, die gerne mal was "bespricht"...gibts hier auf dem link http://www.horus-online.de/Feinstoff/Emoto/emoto.htm ein Foto von Emoto zu "Du Idiot"...

In dem Sinn , Licht-und-Liebe und ne wundervolle gute Nacht allen,
manu
ghana
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von ghana »

Hallo,

Zitat Flora: "Ich fänd einen Artikel super, der die Depression von anderen Erkrankungen abgrenzt, so dass Neulinge da direkt nachlesen können, bevor sie hier schreiben."

Das würde ich nicht nur für Neulinge als hilfreich, sondern auch für "alte Hasen" als sehr interessant finden.

Und was das SVV betrifft (danke für den informativen Artikel auf www.psychosoziale-gesundheit.de), Helena !), so habe ich das nun so begriffen, dass SSV auch im Rahmen anderer Erkrankungen außer Borderline vorkommen kann, inkl. im Rahmen einer "ganz normalen" unipolaren Drepression. Offenbar gibt es aber bei den unterschiedlichen Krankheitsbildern Unterschiede, was die Qualität, Quantität und das "Ergebnis" des SVV betrifft.
Falls meine Annahme stimmt, könnte ein Fachmann *wink mit dem zaunpfahl, Dr. N.* das doch mal ausführen.

MFG
ghana
"Am dunkelsten ist es immer vor der Dämmerung." (Eoin Colfer)
otterchen
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von otterchen »

Ach Bohneberger *seufz*

wenn diese Personen depressiv sind, sind sie selbstverständlich hier richtig.
Aber hier soll es nur um den Bereich Depressionen gehen.

Wenn die Betroffenen sich über SVV, Sucht, AD(H)S, PBTS usw. austauschen wollen, dann eben besser woanders.
Hier soll es nur um die Depressionen gehen.

Die Betroffenen müssten (was ich persönlich schade finde, aber nachvollziehen kann), dann ein zweites, für sie geeignetes Forum finden.

Verstehscht? Das ist sowas wie eine Schnittmenge!




Edit @ Helena: hab ihn gefunden - schade, dass es den für den Fließtext nicht gibt
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Liber
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von Liber »

Hallo,

lese schon ein Weilchen hier mit ...

Obwohl ich Floras und Otterchens Meinung und auch die von Herrn Dr. Niedermeier gut nachvollziehen kann, stört mich irgendetwas an diesem Wunsch auf Fokussierung auf die "reine" oder "echte" Depression.

Ich verstehe gut, warum hier im Forum die Konzentration auf "Depression" erwünscht ist, nämlich, weil es zu Unklarheiten und wenig hilfreichen Vermischungen und Ratschlägen kommen kann, wenn noch sämtliche andere Krankheitsbilder, bei denen Depressionen vorkommen, hier mit thematisiert werden.

Was stört mich also ... es ist wohl meine eigene Situation. Borderline bin ich zwar nicht, aber ich habe eine andere Komorbidität.

Über viele Jahre habe ich meine psychischen Probleme als Depressionen "erlebt" und auch diagnostiziert bekommen. Und wenn ich Diagnose-Tests zu Depressionen mache und entsprechende Berichte lese, dann wird mir bestätigt, dass diese Diagnose auch zutrifft.

Ich hatte zwar manchmal den Verdacht, dass das nicht "alles" ist, aber mir wurde erst im Rahmen meiner Psychoanalyse so richtig klar und bewusst, dass ich darüberhinaus co-abhängig (im Sinn der weitesten Definiton), also süchtig (stofflich und nichtstofflich) bin.

Was kommt nun woher? Kommen nun die Depressionen von der darunterliegenden Sucht oder sind die Depressionen die Grund-Ursache und ich reagiere auf sie mit süchtigem Verhalten, weil ich zusätzlich noch diese Suchtveranlagung habe?

Das ist mir bis heute noch nicht klar. Mittlerweile sehe ich es so - was mich selbst betrifft! - dass es auch nicht klar und eindeutig zu trennen ist. Es handelt sich eher um ein Geschehen, bei dem eines das andere bedingt und beeinflusst.

Und deshalb störe ich mich wohl an dem Versuch, dass hier im Forum nur ein Teil der Erkrankung (Depression) herausgenommen wird, der/die anderen aber ausgenommen bleiben sollen.

Ich akzeptiere, dass es hier so ist, klar. Es geht in diesem Rahmen hier sicher auch nicht anders.

Aber ich fühle mich selbst nicht so ganz wohl dabei, weil ich für MICH wichtiges beim Schreiben hier weglassen muss.

Dies noch als Anmerkung.


Hap (schade, dass du deine Beiträge nicht stehen hast lassen!)


Otterchen


Viele Grüße
Brittka
Guinevere
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von Guinevere »

Hey Helena,

pschschschscht... damit fällt unsereiner jetzt doch nur noch mehr auf

...äham *mir auch schon gedacht hab - auweia*!

Hatte ganz vergessen Dir für Deine links zu Danken!!!

Ein schönes WE allen, habts ne nice time,lieben Gruß,
manu
ANOVA
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Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Borderline versus Depression

Beitrag von ANOVA »

Hallo zusammen,

in meinen Augen wäre es viel sinnvoller, an einer zentralen Stelle (z.B. direkt am Anfang des Registrierens) darauf hinzuweisen, worum es in diesem Forum nicht gehen kann und was die Gründe dafür sind. Optimal wäre dann noch ein Verweis auf andere Stellen im Internet, wo Betroffene vielleicht besser aufgehoben sind. Die Unterscheidung zwischen Borderline und Depression muss im Einzelfall durch einen Profi getroffen werden.

Für mich hat das auch überhaupt nichts mit Ausgrenzung zu tun. Die Mehrzahl der User hier hat vermutlich keine Erfahrung mit SVV, extremen Stimmungsschwankungen oder traumatischen Erlebnissen. Das kann dazu führen, dass ganz einfach falsche Ratschläge gegeben werden könnten. Es hilft z.B. einem Traumatisierten vermutlich nicht weiter, sich mit lauter Nichttraumatisierten über die Inhalte des Traumas auszutauschen, denn die Gefahr einer Destabilisierung oder Dekompensation ist einfach zu groß, wenn zu sehr über die Inhalte gesprochen wird, ohne dass alle Beteiligten wissen, ab wann es „gefährlich“ für den Erzähler wird. In Traumaforen ist dies wahrscheinlich anders, da dort die allermeisten User auf die eine oder andere Weise in ihrer Therapie das Trauma auch besprechen und daher über Fertigkeiten im Umgang mit Traumata verfügen.

Ich habe das Gefühl, dass z.T. Ungewissheit oder Angst davor herrscht, evtl. eine Borderline-Störung zu haben, weil anscheinend viele hier einzelne Diagnosekriterien von sich selbst kennen. Aber: um die Diagnose stellen zu können, muss man einen erfahren Psychologen oder Psychiater aufsuchen, denn es kommt eben auf die Häufigkeit, Intensität und Dauer (meistens beziehen sich die Kriterien auf den Zeitraum der letzten zwei Jahre, nicht wie z.B. bei der Depression auf die letzten beiden Wochen) der Symptome an. Daneben müssen noch einige Kriterien für die allgemeine Diagnose einer Persönlichkeitsstörung vorliegen, die eben nicht unter den einzelnen spezifischen Persönlichkeitsstörungen aufgelistet sind.

Schönen Tag allerseits wünscht
Xenia
Mauerblümchen

Re: Borderline versus Depression

Beitrag von Mauerblümchen »

Da möchte ich Dir recht geben Xenia.
SisterGoldenHair
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von SisterGoldenHair »

@ Brittka

... mein Psychiater vertritt die Meinung, daß von der Sucht die anderen Probs überdeckt werden, und so lange die Sucht nicht erfolgreich therapiert ist, eine Therapie für die anderen Probleme nicht effizient wirken kann.

Wir sind nicht immer der gleichen Meinung, aber ich bin dennoch sehr froh, daß ich ausgerechnet in diese Praxis, auf Umwegen, gefunden habe.

Ich habe da so meine eigene Theorie - evt. bin ich geboren worden mit einer genetischen Disposition für Sucht, und einer genetischen für Depression.

Ein Arbeitsmediziner schrieb mir zu einer kurzen Schilderung der Eckpunkte meines (frühen) Lebens, daß man unter solchen Umständen einfach depressiv werden MUSS, sofern sich keine Nische findet, in der man sich gut aufgehoben fühlt. Leider gabs in meinem Leben nicht viele solcher Nischen...

Mein Problem, mit Alkohol nicht (mehr) vernünftig umgehen zu können, hatte sich erst in den letzten 3 bis 4 Jahren heraus kristallisiert. Suchtverhalten gabs auch schon früher, aber keine Drogen - wovon ich aber absolut überzeugt bin ist, daß ich Depressionen schon in der Kindheit hatte, und von daher bin ich der Meinung, daß die Depression zuerst da war. zumindest bei mir.
dafür spricht evt. auch die Diagnose Dysthymie, die meines Wissens schon in der Kindheit auftreten kann.

EDIT - Tippfehler

LG
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
schatzi
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von schatzi »

<<Zitat: Auch wenn vieles was Sie schreiben im Grund sicher richtig ist, gibt es diesen Unterschied in der Behandlung und Symptomtik eben doch. UND zu Foren wie diesen...in diesem Forum sind momentan sicherlich mindestens 30% der Poster an einer Borderline Störung betroffen. Dies wird die Sichtweise der Realität (z.B. was im Rahmen einer Depression passiert oder passieren kann) extrem verändern und bildet in keinster Weise die Wirlichkeit ab.
Ich habe z.B. in 18 Jahren in diesem Job so gut wie überhaupt keine Depressiven mit SVV kennengelernt (aber sicher 1000 "normal" depressive Menschen und 200 mit SVV die an einer Boderline Störung litten)Fazit: SVV im Rahmen einer Depression sind eine große Ausnahme und alles andere als die Regel
Grüße Dr. Niedermeier<<

Also dieserhalb und deswegen kann Borderlinern in einem reinen Forum für Depressionen nicht geholfen und geraten werden, da sich ihre Therapie und die einzunehmenden Medikamente von einer reinen Depressionstherapie diametral unterscheiden, lt. Experte Dr. Niedermeier. Also Klartext: Tschüß sagen und sich endlich das richtige Forum suchen, damit nicht die, die sich seit Jahren fortwährend in schweren depressiven Phasen befinden nicht auch noch von denen ausgerechnet andauernd begleitet werden denen hier überhaupt nicht geholfen werden kann und zwangsläufig und unbewusst kontraindizierend handeln und somit noch weiter herunterziehen werden. In dem Beitrag von Xenia wurde u.a. diese klare Unterscheidung für alle lesbar hervorragend und bestens dargestellt. Es ist an der Zeit Adieu zu sagen.

bo.
ANOVA
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von ANOVA »

Nachsatz zu meinem Posting von heute Vormittag: In meinen Augen sollte jemand der eine Depression als zweite Diagnose hat, hier natürlich schreiben dürfen. Nur kann es hier halt ausschließlich um die Depression gehen.
schatzi
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Registriert: 28. Sep 2006, 20:28

Re: Borderline versus Depression

Beitrag von schatzi »

>>Zitat Dr. Niedermeier:
Borderline Störungen bedürfen eben in der Regel spezieller Therapieverfahren und spezieller Therapeuten. Schon alleine aus diesem Grunde sind diese Unterscheidungen überlebensnotwendig. Und eine "normale" Depressionstherapie führt gerne in den Abgrund. Beispiel: Bei Borderlinern handelt es sich (siehe Xenia) um eine Impulskontrollstörung und um eine Affektregulationsstörung. Wenn jetzt ein Borderliner schildert, dass er/sie voller Wut auf den Partner ist, weil der ihn/sie zu wenig beachtet, dann ist die Chance bei 90%, dass die Emotion vielleicht nicht wirklich zur Situation passt und vor allem die Ausprägung der Emotion zu stark ist und es eher einer "in Frage Stellung der Emotion" bedurfte. Wenn dann jetzt im Forum die Depressiven schreiben: "Ja setz dich mal durch und nimm dich mal ernst!" Dann ist das genau das Gegenteil von dem was sinnig ist. Solche Beispiele (z.B. auch hier aus dem Forum) könnte ich zu hunderten benennen.
Umgekehrt wird die Schilderung der Symptomatik jeden "normal Depressiven" verzweifeln lassen (z.B. das Beispiel von Martina 42 " die meisten Depressiven die ich kenne verletzen sich selbst) und es werden Informationen gestreut, die komplett an der Wirklichkeit vorbeigehen.
Nochmal: Betroffene mit Borderline Störungen (aber auch mit ADS und komplexen Traumata) werden extrem unruhig und angespannt sein, häufig voller Schmerz, Kränkung und Wut. Das trifft auf 95% der "normal Depressiven" NICHT zu. Diese werden antriebsarm, gefühllos, aber zumeist spannungslos, wenn dann eher ängstlich, traurig sein. Und die die eine agitierte Depression haben werden so ängstlich agitiert sein, dass sie sich nie so konzentrieren könnten, dass sie sich hier im Netz aufhalten könnten. Resultat ist, dass Menschen mit Borderline Störungen oder ADS oder PTSD viel viel häufiger im Netz anzutreffen sind als alle anderen Störungen und das muss man (auch hier) wahrnehmen und bedenken.<<

Mehr ist einfach dazu nicht zu sagen, wenn sich nichts ändert, weil sich einfach wegen dieser Fakten nichts ändern kann.

bo.
Mira1953
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von Mira1953 »

@ Ulli
Regenwolke
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von Regenwolke »

@bo, was macht Dich so sicher, dass Du nicht selber Probleme hast, die über Depressionen hinausgehen?

Es ist doch ein guter Konsens, wenn hier im Depressionsforum die Regel gibt, dass über depressionsnahe Themen geschrieben wird und anderes ausgeklammert bleiben soll.

Weiter oben habe ich schon geschrieben, dass ich Diagnosen zwar als nützliche Einteilungen ansehe (z. B. um unter Fachleuten eine gemeinsame Sprache zu finden und um eine Behandlung zu planen), dass aber die Eindeutigkeit, die diagnostische Kategorien nahelegen, m. E. so nicht gegeben ist. Es gibt immer Übergänge, Mischzustände und Patienten, die die Kriterien eines Störungsbildes glatter erfüllen, als andere. Darum müssen Therapien ja immer auch auf den Einzelfall abgestimmt sein, auch wenn die Diagnose eine grundsätzliche Richtung vorgibt. Nötigenfalls muss von dieser Richtung abgewichen werden und nach etwas gesucht werden, dass besser paßt.

Ja, Depression und BPS sind zwei verschiedene Störungen die auch unterschiedliche Behandlungen erfordern. Aber trotzdem gibt es Überschneidungspunkte und es gibt Dinge, die Menschen mit Depressionen und Menschen mit BPS gleichermaßen helfen können. Hap hat dazu weiter oben schon etwas geschrieben: Achtsamkeit, Selbstfürsorge, Tagesstrukturierung, Genießen lernen - diese Dinge sind für beide Gruppen wichtig, und in Bezug auf diese Themen gibt es ja auch hier im Forum viel hilfreiche Kommunikation. Warum sollte die nicht stattfinden dürfen?

LG, Wolke
Mira1953
Beiträge: 185
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von Mira1953 »

@ Bohni

ich finde das Post von Dr. Niedermeier sehr aufschlußreich, die Unterschiede klar und deutlich machend und ich empfinde genauso wie er es beschreibt.

Wer depressiv ist, kann sich schlecht oder kaum wehren. Ist müde, erschöpft, ängstlich. SVV schließe ich bei Depressiven ebenfalls aus. Es besteht ja keinerlei Druck, im Gegenteil, der Depressive geht jedem Druck aus dem Weg, zieht sich zurück und wäre viel zu schwach, auf andere Druck auszuüben.

Vielleicht irre ich jetzt gerade wieder, trotzdem bin ich sehr froh über den von Dr. Niedermeier eröffneten Thread und lasse ihm dafür auf diesem Weg ein großes DANKE
zukommen.
Aus meiner Sicht dürfte er ruhig viel öfter aus dem therapeutischen Nähkästchen plaudern.

Xenia und Helena

LG, Mira
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
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Re: Borderline versus Depression

Beitrag von SisterGoldenHair »

... ähä...
wenn ich das richtig verstehe, Bo - meinst Du, daß der Umgang mit einem Bordie hier einen Depressiven noch depressiver macht, machen könnte... joooh, das kann natürlich passieren - wir haben ja schon öfters festgestellt, daß das richtige Leben auch vor Foren nicht halt macht...

aber auch Borderliner sind Menschen ;o)
und sie können genau so wie alle anderen "Gestörten" erfolgreich Therapie machen - glaube ich zumindest - und evt. dem ein oder anderen Mühseeligen und Beladenen eine helfende Pfote reichen..........

dazu nochmal ein Ausschnitt von mir von weiter oben:

**das ist jetzt vielleicht ein bißchen "flapsig", aber meine Devise ist - wir sind doch alle ein bißchen gestört - der eine mehr, der andere weniger...** ;o)

einen entspannten Abend an alle Mitleser
und einen schönen kuscheligen
öhmmm... 4 ! Advent ;o)

Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

:o)



(Jean-Jacques Rousseau)
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