Ein neuer Weg - und alles bricht zusammen

maki

Re: Ein neuer Weg - und alles bricht zusammen

Beitrag von maki »

Hallo Sedna,

Kann mich meinen Vorschreiberinnen in jeder Hinsicht anschliessen.

Du hast dich verändert, dein Mann ist stehengeblieben, hat deinen Veränderungsprozess nicht mitbekommen oder ganz einfach nur ignoriert, aus welchen Gründen auch immer.

Für meine Familie war es anfangs auch nicht einfach, mit meinen Veränderungen klar zu kommen, vielleicht ging mein Prozess auch langsamer vonstatten, aber ich rede jetzt OFFEN über meine Wünsche und Bedürfnisse.

Aber ich kann nur wiederholen, das Hauptproblem bei deinem Mann ist die Eifersucht! Vorher war er sich deiner wahrscheinlich sicher, ich sag's mal ganz krass was er vielleicht gedacht hat "Die will eh kein anderer", und jetzt sieht er dich, umgänglicher, hast wieder Humor, strahlst wahrscheinlich von innen heraus, und das macht eben attraktiver.

Also, ich kann dir nur wünschen, dass sich alles zu deiner Zufriedenheit erledigt, und du durch diese Situation nicht wieder geschwächt wirst.

Alles Liebe

Milly
elas
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Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Ein neuer Weg - und alles bricht zusammen

Beitrag von elas »

sedna,

otterchen und milly sprechen mir aus der Seele.

Du bist tough geworden. Super. Bleib bei Dir.

elas
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Der Weg ist das Ziel



Lebensringe sind auch Themenringe
pinky1954
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Re: Ein neuer Weg - und alles bricht zusammen

Beitrag von pinky1954 »

Hallo Sedna, meine Erfahrungen sind ähnlich.

Ich leide seit Jahren an Depressionen und war erstmals 2007 in einer 12 Schritte Klinik. Meine Erfahrungen sind ähnlich, ich habe viel über mich gelernt und habe wieder Zugang zu meinen Gefühlen bekommen. In meinem privaten Umfeld konnte ich nie Vertrauen fassen und mich öffnen. So habe ich in der Vergangenheit meine Themen einfach runtergeschluckt und mich isoliert. Habe mich permanent selbst verletzt. Als ich aus der Klinik zurück kam, habe ich einige neuen Freunde von dort "mitgenommen". Es war für mich wie ein Wunder, wie ich in wenigen Wochen einige Menschen so tief kennen lernen konnte, wie es mir sonst in meinem Privatleben in vielen Jahren nicht gelungen ist.
Meine Frau war unglaublich eifersüchtig auf meine Kontakte. Hat wahnsinnige Szenen gemacht. Hat nicht verstanden, wollte nicht verstehen. War verletzt. Schon 2007 wollte ich mich deshalb trennen. Doch wieder habe ich nachgegeben und mich über 2 Jahre im Schwebezustand gehalten. Habe gehofft, es ginge alles vorbei und ich könnte mein altes Leben wieder aufnehmen.

Nun war ich 2009 nochmal in der Klinik. Intervall. Hier habe ich dann den schwierigen Entschluss gefasst, mich zu trennen und meinen Weg alleine weiter zu gehen. Ich habe die Angst vor der Zukunft und dem Alleine sein überwunden und kann damit jetzt besser umgehen, als mit dem Schmerz des Aushaltens. Für mich gibt es keinen Weg zurück.

Seit Anfang November wohne ich nun allein. Ich habe seither keine akute depressive Phase mehr gehabt, nur manchmal Ängste und etwas Einsamkeit. Aber alles im Rahmen und ohne Medikamente. Ich fühle mich befreit und versuche jetzt, mein Leben zu ordnen und einen neuen Lebensentwurf zu finden. Meine Kinder sind erwachsen und müssen nun Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Genau wie meine Frau. Ich will und kann ihr Päckchen nicht mehr tragen. Ich liebe sie nicht mehr, das ist mir bewusst geworden. Und ich möchte nicht ohne Liebe alt werden!!!

Zur Zeit mache ich noch eine ambulante Therapie und besuche regelmäßig EA Meetings. Dann treffe ich mich mit Freunden aus der Klinikzeit oder telefoniere oft mit ihnen. Habe ein Netzwerk aufgebaut, welches mich momentan trägt. Ich versuche, authentisch zu sein. Eins mit mir zu werden. Körper, Geist und Seele zusammen zu bringen und bei Entscheidungen auf meine innere Stimme (Weisheit) zu hören. Und ich bin auf dem Weg. Jeden Tag gehe ich ein Stück. Es gibt nach der Klinik keinen Weg mehr zurück.

Will hier nicht missionieren, nur meine Erfahrungen und meine Geschichte zur Verfügung stellen. In aller Demut und Gelassenheit, die ich noch lange üben muss.

Ich wünsche dir ein gutes Händchen .... Peer
maki

Re: Ein neuer Weg - und alles bricht zusammen

Beitrag von maki »

Hallo Peer,

hört sich für mich gar nicht nach missionieren an, es hört sich für mich nach einem langen aber erfolgreichen Weg an, und ich schick mal meine Bewunderung in deine Richtung. Ist man erstmal auf dem Weg der Erkenntnis, fällt es einem immer leichter, aber zu diesem Entschluss zu kommen, fordert manchmal sehr viel Zeit.

Freut mich für dich, du scheinst auf der gewonnenen Seite.

Alles Gute weiterhin

Milly
himmelskörper
Beiträge: 778
Registriert: 10. Jul 2009, 14:13

Re: Ein neuer Weg - und alles bricht zusammen

Beitrag von himmelskörper »

Hallo Tears,

danke,
ja ich bin auch oft überrascht was ich in der Klinik alles gelernt habe. Eigentlich habe ich mir die Zukunft dannach, anderst vorgestellt, aber es sollte nicht sein.

Hallo Otterchen,

ich habe auch das Gefühl, das ihm die neue sedna zu stark ist, hat er doch ständig vorher betont, dass ich ohne ihn aufgeschmissen wäre und mir dauernd aufgezählt hat, was er alles für mich tut.


Hallo Milly,

"die will ja eh keiner", da denke ich gleich an eine bestimmte Situation, ich war letztes Jahr auf Reha, da war ein junger Mann, der hat sich glaub ich ein wenig in mich verguckt, als mein Mann am Wochenende kamm und wir ihm zufällig begegneten, wollte ich ihm meinen Mann vorstellen, aber er registrierte ihn gar nicht. Für meinen Mann das absolute Zeichen, wir haben etwas miteinander.
Wochen später, spielte er wieder auf das Thema an, da sagte ich, na ja vielleicht habe ich ihm gefallen und er hätte sich gewünscht mit mir befreundet zu sei. Da sagte doch mein Mann, wer will den schon sowas wie dich, mit drei Kindern.
Na, das hat gesessen.

Hallo elas,

danke

Hallo peer,

deine Geschichte, sie ist traurig, macht aber sehr viel Mut, es gibt Leben danach.
Mir ging es auch so, die Freundschaften die ich in der Klinik geschlossen habe, soetwas ist mir noch nie passiert.
Es war so eine Offenheit da, das war einfach schön, ich vermisse das, jetzt wo ich zu Hause bin. Ich möchte dies, daher über Kontakte, durch mail oder Treffen nicht
verlieren, aber da bekomme ich kein Verständniss.
Aber für mich darf es kein zurück mehr geben, der nächste Absturz, könnte vielleicht der letzte sein, aber ich will Leben und zwar glücklich.

Liebe Grüße sedna


Babi
Beiträge: 1963
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Ein neuer Weg - und alles bricht zusammen

Beitrag von Babi »

Hallo sedna,
melde mich mal zurück mit einem inzwischen neuen PC.
Oh je, du hast es nicht einfach, aber ich bin mir sicher, du findest den richtigen Weg.
Du brauchst auch keine Angst haben, daß du deine Kinder nicht sehen darfst, wenn ihr euch trennt, damit wird dein Mann nicht durchkommen, glaube mir.
Ich habe eine juristische Ausbildung und ich weiß, von was ich rede.
Die wichtigste Bezugsperson für Kinder ist die Mutter, das sieht auch das Gericht so. Du hast das Recht, deine Kinder zu sehen.
Geb ihm bloß nicht das alleinige Sorgerecht für die Kinder, das ist ganz wichtig.
Sorry, wenn ich so schreibe, aber ich bin da immer ganz in meinem Element, weil habe beim Gericht und beim Anwalt gearbeitet und mich interessiert die Juristerei immer noch.
Weißt du eigentlich, warum Dr. Niedermeier meinen Thread geschlossen hat?
Hab reingeschaut und dachte, eine Erklärung von ihm zu finden, aber da war keine.
Liebe Grüße und ich freu mich, wieder hier zu sein
Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
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