Kraftlos und irgendwie keiner da...

[Rosa77]

Heute ist wieder mal einer der verdammten Tage die ich kaum ertrage................

Ist mir gerade spontan eingefallen.
Der Tag hatte eingendlich auch ganz gut angefangen und auch fast gut zu ende gegangen, bis dann die Gedanken anfangen, wenn die Kinder dann im Bett sind. Die Gedanken hören dann nicht mehr auf und irgendwann tut schon der Kopf weh.
Ich kann nicht genau sagen was es ist, aber ich spüre irgendwie tiefe Traurigkeit, Kraftlosigkeit, Mutlosigkeit, Zerbrechligkeit.
Ich möchte so gern etwas ändern, nur ich habe so extreme ANGST davor. Angst das es weh tut, vor dem Schmerz, Angst auf etwas zu stoßen das mir gar nicht gefällt, oder anderen nicht gefällt? Ich weis wo meine Probleme liegen, habe aber diese in den letzten Monaten extrem vernachlässigt und gedacht mir geht es gut, ich war zu sehr abgelenkt. Jetzt wo ich wieder zur Ruhe komme merke ich das es wieder anfängt und wenn ich so weiter mache dann kommt der riesen Knall und ich hänge wieder voll drin.

Merke auch gerade beim schreiben das es mir schwer fällt es beim Namen zu nennen! Es heißt DEPRESSION! Mein Gott, ich will etwas daran ändern, aber ich weis nicht wie. Ich habe irgendwie keine Kraft zu nem Arzt zu gehen, um Hilfe zu bitten. Bin nur alleine für die Kinder da und das war es dann auch schon, ne klar den Haushalt auch und was man so machen muß als Alleinerziehende.

Ich komme mir gerade so bescheuert vor, Sorry, ach ich weiß auch nicht. Muß einfach mal raus.

[Harry_Haller]

Hallo Nicolas-Rosa77,

NEIN, Du brauchst Dir nicht bescheuert vorkommen, ganz und gar nicht! Bescheuert wäre es, es in sich reinzufressen und so zu tun, als wäre alles in Ordnung!

Und Angst haben hier viele! Vor der Zukunft, vor sich selbst, davor, dass es beim nächsten Besuch der schwarzen Dame noch schlimmer wird, Angst davor, die Kontrolle zu verlieren (so geht´s mir gerade), Angst etwas zu ändern, Angst dass sich nichts ändert.

Also: Herzlich willkommen, hier wirst Du verstanden! Das ändert aber nichts daran, dass Du Hilfe brauchst! Wenn Du nicht zu einem Arzt gehen magst, telefoniere doch erstmal mit einem. Oder geh zu Deinem Hausarzt. Das war auch meine erste Anlaufstelle, und den medizinischen Teil der Behandlung macht er auch heute noch.

Also, nimm es in die Hand, ok? Hinterher wirst Du froh sein, dass Du da warst, glaub mir. Es ist schon ein gutes Gefühl, den ersten (nein, zweiten, der erste war, hier zu schreiben) Schritt gemacht zu haben!

Und erzähl bzw. schreib uns bitte, wie es Dir ergangen ist.

Liebe Grüße
Der Steppenwolf

[hvwezel]

Hallo,

ich kenne die Probleme auch... Habe auch zwei Kinder, habe zwar einen Mann, der aber wenig da ist. War mit meinen Problemen fast immer alleine und dazu kamen noch die Vorwürfe von ihm.
Abends, wenn die Kinder dann schlafen, grübelt man oft, wird extrem traurig.
Aber was ich erzählen wollte, ich bin heute zum Arzt(Psychiater)gegangen. Hatte tierische Angst vor, aber dann habe ich es gemacht. Sie war super nett, und ich, als ich dort rauskam total froh, dass ich dort war.Also, versuche es bitte auch, gehe zum Arzt. Tue etwas für dich....
Ich schicke dir etwas Kraft...
Berichte mir gerne.
L.G.
Heike

[Rosa77]

Hallo Steppenwolf,

danke für Deine Worte, ist schon verstanden zu werden, was nicht immer der Fall ist, Familiär meine ich.
Meine Geschichte fängt schon in der frühen Kindheit an, nur war es da eine Zeit in der da nicht darauf geachtet worden ist und dies alles ein tabu-Thema gewesen ist.
Ich habe erst spät gemerkt das ich prof. Hilfe benötige. Hatte 2003 eine Stationäre Therapie die mir auch sehr gut getan hat. danach hat es ziemlich lange gedauert bis ich eine gute VTin gefunden habe, durch Partnerschaftliche Probleme konnte ich nicht so richtig bei mir schauen sondern immer aktuell was macht mein Partner, wie geht es mir dabei, aber doch auf die CO-ABHÄNGIGKEIT wurde schon geschaut. Das war wichtig, stimmt. Zusätzlich habe ich noch Trevilor 150mg. Jetzt bin ich mitte Oktober umgezogen, was wie gesagt sehr viel Kraft gekostet hat. Dadurch kann ich auch nicht mehr zu meiner VTin. es sind 800km zwichen uns. Ich muß mir hier alle Ärzte neu suchen.

Ich habe auch schon über eine erneute Stationäre Therapie nachgedacht, ich bin aber Alleinerziehend von zwei Kindern und der Vater von den beiden ist Suchtkrank, zwar im Moment clean aber da weiß man ja auch nicht wie stark ist er belastbar. Er hat schon regelmäßig unseren Sohn zu Hause aber er sagt auch er muß aufpassen und langsam machen. Ich spüre es auch das es eine zu große Verantwortung für ihn wäre beide Kinder für eine längere Zeit zu haben.

Ich hingegen habe aber auch Angst das wenn ich intensiv eine Therapie mache dann in ein riesen Loch falle und nicht mehr für meine Kinder da sein kann.
Meine Mutter war heute schon nach zwei Stunden mit den Kindern total genervt, die könnte also auch nicht längere Zeit auf die aufpassen.

Ich fühle mich im Moment einfach total hin und her gerissen. Kann denn nicht einfach ein kleiner Zwerg kommen und mir einen Wunsch erfüllen? Der wäre dann: ICH WÜNSCHE MIR DAS ES MIR GUT GEHT!

Habt Ihr so einen kleinen Zwerg schon mal gesehen?

Grüße Rosa

[Harry_Haller]

Hallo Rosa,

ich verstehe, dass Du vor einer Therapie Angst hast. Aber es muss ja nicht unbedingt eine stationäre Therapie sein, wenn Du es "rechtzeitig" angehst, kommst Du ja vielleicht schon mit einer ambulanten Therapie weiter?!

Unternimmst Du hingegen nichts, ist das Risiko noch tiefer ins schwarze Loch zu fallen doch fast bei 100%, meinst Du nicht?

LG
Der Steppenwolf

[Rosa77]

Hatte heute einen schönen Nachmittag mit ein paar Mädels aus dem Forum. War echt schön. Mal alleine und nur für mich, ohne Kinder. Der Vater von den Kindern hat aufgepasst.

Meine Stimmung ist heute auch schon besser! Hatte danach auch wieder mehr Kraft für meine Kinder!

Wollte auch mal was positives schreiben

Grüße Rosa

[Babi]

Rosa...

das freut mich sehr für dich, man sollte auch immer das positive sehen, was passiert und wenn etwas noch so kleines ist.

Gruß Babi