Sehnsucht hab ich

[Bringfriede]

nach den Zeiten, als mir Freunde meiner Freunde, Arbeitgeber und sonstige Menschen nichts anhaben konnten. Zumindest nicht soviel, das es mich verzweifeln ließ und ich nicht mehr an mich selbst glaubte.
Kraft hatte ich, Durchhaltevermögen hatte ich, Willen, alleine das Ding durchzuziehen hatte ich......
nix mehr da....
Meinen erlernten Beruf kann ich nicht scheinbar nicht mehr durchführen.

Was will ich noch? Wer will mich noch?
Kann nichts mehr bewegen.
Heute habe ich einen Bekannten getroffen welcher jetzt im Ruhestand ist, total depri.
Ich kann nicht helfen.

[niederländer]

Hallo Bringfriede,

Ich hab seit 2002 nicht mehr ganztags gearbeitet. Ich fühlte mich , dürch meine Krankheit, behindert, nutzlos und inkompetent.
Das alles hab ich mir fast abgewöhnt. Wenn ich jetzt einen passenden Teilzeitjob finden kann, nehme ich ihn.

Ich versuche jetzt ein Studium zur Heilpraktiker für Psychotherapie.Bis Jetzt macht es Spass und ist es interessant. Dieses Studium kann man mit eine Staatsprüfung abschließen und man darf dann therapieren.
Schafft mann die Prüfung nicht kann man als Berater tätig werden.

Auf der eine Seite hoffe ich das ich während das Studium nicht depressiv werde.
Auf die andere Seite gibt mir das Studium viele neue Einsichten über mich selbst.
Und dadürch kann man seelisch wachsen.

Es ist mir völlig egal was anderen von mein Studium halten. Ich ziehe es dürch und das tut mir gut.

Wünsche dir viel Kraft,

Gruß,

Benny

[Babi]

Hi Bringfriede,
ich arbeite schon über 10 Jahre halbtags und ich merke auch, daß ich im Moment gar nicht die Kraft habe, ganztags zu arbeiten, aber da sich meine Situation jetzt ändert, werde ich wahrscheinlich etwas mehr arbeiten müssen oder einen Zusatzjob annehmen für ein- oder zweimal die Woche.
Da ist aber immer die Angst dahinter, daß ich das nicht schaffe mit meiner Krankheit.
Diese Sehnsucht, von der du sprichst, kenn ich zu genüge... ich habe sie auch.
Mir ist öfter auch ganz schwer ums Herz, wenn ich an meine Krankheit denke.
Alles Liebe Babi

[CJ43]

Hallo Bringfriede!

kann deine Sehnsucht gut verstehen!
In manchen Momenten beneide ich einfach die Menschen, die so ganz normal ihren Tag leben können ohne Depriprobleme.
Das möchte ich auch können!
Gerade jetzt, wo es auf Weihnachten zugeht. Einfach nur an Geschenke denken und was man kochen will und wen man einlädt - und nicht ewig Selbstzweifel und Traurigkeit und Ängste.
Es zu akzeptieren wie es ist fällt mir schwer, eigentlich will ich so nicht leben. Na ja, wer wollte das schon?
Und ich kenne ja andere Zeiten (du hoffentlich auch!), da lebt es sich leichter.

Trotzdem wollen wir den Mut nicht sinken lassen, ja?
Liebe Grüße, Constanze!

[danni64]

Hallo,

das kenne ich auch.Ich sitze oft hier und verfluche diese Erkrankung.Ich habe keine Kraft mehr und immer wieder gibt es Probleme,wo man seine wenige Kraft verschwenden muss.

Ich würde auch gerne wieder arbeiten gehen,schaffe es aber nicht mehr.Selbst Haushalt und meine Kinder überfordern mich oft.Und dann immer dieses schlechte Gewissen,dass man nichts mehr richtig auf die Reihe bekommt .

Alles,was einem früher richtig Spass gemacht hat,ist jetzt Stress pur.

Ich habe zuviel gekämpft im Leben und nun zeigt mir mein Körper,dass ich Ruhe brauche.Aber auch Ruhe macht mich eher unruhig und lässt mich traurig werden.
Und dann immer die Frage,wann wird es endlich besser ? Ich kann doch nicht den Rest meines Lebens nur auf Sparflamme laufen .Immerhin bin ich doch mit 45 Jahren auch noch nicht so alt,dass ich aufs Altenteil gehöre.

LG Danni !!

[MellOdie]

Hey Bringfriede..
Dieses Gefühl kenne ich auch.. Zu gut..
Es ist schrecklich und tut sehr weh!

Ich arbeite seit einem Jahr schon nicht mehr.. Möchte aber so gerne..
Ich war schon eine Ewigkeit nicht mehr mit freunden aus.. Möchte aber auch das so gerne..
Würde einfach wieder gerne so fühlen, wie es "normale Menschen" tun..
Einfach mal wieder ohne negative Gedanken in den Tag starten, spaß am Leben haben und einfach wieder so sein, wie ich einmal war..

Gibt es da eigentlich je ein Ende?!
Hört das alles irgendwann mal auf und man ist wieder so, wie man einmal war?, bzw. das man morgens aufsteht und einfach nur glücklich mit sich und seinem Leben ist?!

Liebe Grüße
MellOdie

[Bringfriede]

Guten Morgen Ihr Lieben,

ich war überrascht, das doch etwas dazu geschrieben wurde. Danke dafür. Nicht böse sein, im Moment habe ich großes Problem, Namen zu merken. Jedoch, eine schrieb, das das Leben auf Sparflamme löuft. Das ist eines der Probleme. Eben noch normal leistungsfähig, strukturiert, überlegen...mir geht es so, das ich diesen Zustand geniese und mir alles reinstopfe, was erledigt werden muß. Weil ich es vielleicht schon in drei Stunden nicht mehr tun kann. Dann bin ich wieder ein wimmerndes, jammerndes, bewegungsunfähiges etwas.

Gerade gestern wärend des Weihnachtsstanddekorierens sagte meine Freundin (wir kennen uns seit wir 14 sind)
sie hätte mich früher immer so bewundert....wie ich das alles geschafft hätte. Irgendwie tat es gut...ich habe irgendwann mal was geschafft. Andererseits tut es weh...was schaff ich denn jetzt noch?

Das ist "IST-Zustand" und schwer zu verinnerlichen.

Trotzdem meine Lieben,

ich wünsche einen wunderschönen Tag in Ruhe ohne blöde Gedanken,

Alles Liebe Bringfriede

Meine Seele sagt mir heute nicht,
was morgen ist!!!

[maki]

Hallo Bringfriede,

Wahrscheinlich kommt die Depression bei vielen von uns dadurch, dass wir immer so gut waren, alles erledigt haben, extrem belastbar waren, im Job Ueberstunden gemacht, Zuhause alles tiptop. Kann sein, weiss nicht. Weiss nur, wenn wir das nicht mehr sind, müssen wir das akzeptieren, auf unseren Körper und unsere Seele hören und unser Leben diesem Rhytmus anpassen.

Und, wie du vielleicht weisst, die Seele ist nur im JETZT, deshalb kann sie dir nicht sagen was Morgen ist.

Alles Liebe und ein schönes W-E.(wenn der Weihnachtsrummel dir zuviel wird, dann lass ihn einfach gelassen an dir vorbeiziehen)

Milly

[Tears]

Diese Gedanken kenne ich gut, die Sehnsucht danach, das Leben nicht als Last zu empfinden, sondern es einfach, ich sag mal, zu erledigen, sich an Kleinigkeiten zu freuen, sich für alles mögliche, das es auf dieser Welt gibt, zu interessieren, sei es der afrikanischer Kürbisrasseltanz, und einfach etwas unbeschwert sein.

Bei mir ist das jedoch keine Sehnsucht nach Vergangenem, da ich dieses Gefühl noch nie hatte. Ich beneide viele von Euch, die immer wieder sagen können: "Früher war ich rundum zufrieden, habe in mir geruht, bin mit der Welt gut klargekommen und war wirklich glücklich."

Ich war das nie, und muss mich deshalb auf ganz neue Pfade begeben. Auch ich neige dazu, mich über Leistung zu definieren. Aber auch wenn meine Leistung wirklich gut war, finde ich immer noch ein Haar in der Suppe, sei es auch nur, dass ich es zwar geschafft habe, aber eigentlich überfordert war, und mir diese Leistung deshalb gar nicht zuzuerkennen ist. Dadurch werden die Anforderungen an sich selbst gigantisch und zu einem kraftverschlingenden Monster mit einem riesigen Maul, das einen am liebsten gleich mitvertilgt.

Ich sehne mich danach, mich an kleinen Dingen zu freuen, den Druck loszuwerden, innere Ruhe zu finden, mich mit der Depression besser zu begreifen, mich besser schützen zu können, die schweren Säcke zwischendurch mal abstellen zu können.

Liebe Grüße

[Pocahontas]

Ja...diese Sehnsucht...
Doch manchmal frag ich mich... Das Leben, das ich früher hatte, das ich so toll fand...Ich ahbe mich durch Krnaheit und therapie geändert...Ich weiß gar nicht, ob mich diese damalige Leben heute noch erfüllen könnte. Und war es wirkliche Zufriedenheit? Was davon aht die Probleme nur verdeckt?
Ich verscuhe zu akzeptieren, dass es nie wieder so sein wird wie früher. Ich bin auch ein anderer Mensch. Und andere Menschen haben andere Bedürfnisse. Ich muss sie nur erst entdecken udn mich kennen lernen.
Als ich damals aus der Klinik entlassen wurde, hab ich mich verabschiedet mit den Worten: "Ich war noch nie so sehr bei mir selbst, wie jetzt!" Das stimmte auch. Und ich war seither nie mehr wirklich so weit von mir entfernt wie vor der Klinik (auch wenn ich das so manches Mal gelgaubt habe).

Ich betrachte es hheute als eine Chance endlich zu mir selbst zu finden. Das ganze Leben habe ich zuvor damit verbracht, es anderen Recht zu machen, adneren zu gefallen, Dinge so zu entscheiden, dass sie den meisten Menschen sinnvoll erscheinen. nach mir habe ich selbst nie wirklcih gefragt. Fatal!
Inzwichen habe ich auch so die ein oder andere "Vermutung", worin eine Ursache für dieses Verhalten liegen kann. Diese Erkenntnisse haben bei mir viel ausgelöst.
Zumindest kann ich heute am Telefon eine Pizza bestellen - und dass inzwischen sogar ohne dabei in ein ruhiges Zimmer gehen zu müssen, in mir keiner dabei zuhört. Und ich kann Mitmenschen helfen (z.B. ein älteren Dame beim Einsteigen in den Bus mit Rollator oder so). Das ging früher alles nicht. Ich wusste nichtmal wieso. Heute schon: aus Angst, Fehler zu machen - Fehler, die andere Menschen eventuel bemerken könnten. Ich musste doch immer absolut perfekt sein!!! 110%ig! Mindestens!
(Eigentlich klar, dass man andiesen Ansprüchen kaputt geht, oder!?!)

Ja, manchmal denke ich voller Sehnsucht an "die guten alten Zeiten" zurück. Doch dann spüre ich, wie sich in mir etwas rührt das sagt: es bringt nichts nachzutrauern! Gestalte lieber Gegenwart und Zukunft!

Ich versuche heute, meinen neuen -und endlich wirklich eingenen- Weg zu finden.
Ich arbeite daran...
Es ist anstrengend!

Euch allen: alles Gute!!!!!

[Bringfriede]

Stimmt..im Grunde ist es, wie es ist!!
Doch wie oft habe ich mir das in den letzten Jahren gesagt...temporär fühlte ich mich damit gut und unverletzbar. Was und wie ändern, weiß ich doch, klein, kleine Schritte können nur was bewegen. Doch dann kommt es wieder: wie gestern auf dem Weihnachtsmarkt. Beide waren wir, meine Freundin und ich, zur gleichen Zeit am Start. Beide unsere Ausbildung durchgezogen, beide eine Vorstellung von einem unabhängigen Leben gehabt und so ziemlich die gleichen Ziele.
Gestern, es war noch nicht so viel los am ersten Tag auf dem Weihnachtsmarkt, habe ich nochmal über die Ziele nachgedacht. Es hat sich einiges geändert. Vor vier Jahren noch das Ziel, einfach den Tag, die Woche, die Monate zu überleben...geschafft. Jetzt das Ziel: STABIL zu bleiben, etwas mehr Leistung bringen zu können, nicht mehr auf Sparflamme zurück zu drehen. Und selbst das ist soo anstrengend. Mittlerweile bekomme ich wieder die Krise, wenn ich merke, meine Gedanken, meine Formulierung von Sätzen...das dauert alles viel zu lange...dann merke ich gleichzeitig mein Körper fährt langsam runter...Hände eiskalt, mich friert und ein Bewegen ist kaum erträglich.

Als ich im September in den Rockie`s war,
saß ich an einem Fluß. Die Flüsse dort haben mich fasziniert...helltürkis der Wasserlauf, vom letzten Winter und durch das Schmelzwasser zu einem reißenden Fluß, haben sie massige Baumstämme ans Ufer gespült. Das Wasser hat ganz leise und regelmäßig vor sich hin gegurgelt, es war kalt und die Sonne schien...und gehört hat man nur das Wasser und die Vögel. Am anderen Ufer stand ein Inukshuk. Die Steingebilde in Menschenform. Die Schönheit dieser Ansicht, der Geräusche und der doch durchdringenden Stille hat mich so berührt und fasziniert, das ich heulend alles in mich aufgesogen habe. Und wenn es mir ganz schlecht geht, beame ich mich mit meinen Gedanken dorthin zurück. Seither male ich nur noch Inukshuks mit vollem Farbeinsatz. Das ist so ein kleiner Ausgleich und bringt mir wenigstens virtuelle und visuelle Ruhe.

Und doch hat mich das Leben gestern wieder richtigt gekrallt. Neben der wunderschönen Verkaufshütte meiner Freundin steht ein Fressstand mit Käseraqluette (ich liebe Käse, aber so geballt...nach zwei Stunden duftet es nicht mehr) und links ist die Bühne aufgestellt. Gespielt wird von historischen Weihnachtsliedern bis zu: Ganz in Weiß....

Das ist Leben...da muß ich jetzt durch!!!

Sorry, wenn ich Euch zugetextet habe,
es geht schon wieder ein wenig besser!

Einen schönen Tag Euch allen,

alles Liebe Bringfriede

Meine Seele sagt mir heute nicht,
was morgen ist!!!