Liebe oder lieber Nicki,

[Impf]

ich danke Dir sehr. Ich glaube, ich heule jetzt sechs Stunden. Es ist so anstrengend. Nichts hilft, die Anspannung hört nicht auf. Was ist das bloss für ein perverser Mist? Er hindert mich an allem. Ich kann nicht mehr, und aufgeben kann ich auch nicht. Was ist das bloß für ein Mist? Dein Dirk Dachsen

[nicki]

Lieber Dirk,

es tut mir leid, zu hören, dass es dir so schlecht geht.

Bist du heute Nacht etwas zur Ruhe gekommen, konntest etwas schlafen? Oder haben die Unruhe und die Gedanken dich die ganze Zeit gequält?

Ich würde dir dringend raten, heute zu deinem Hausarzt oder noch besser zu einem Psychiater zu gehen und dort offen und ehrlich deine Probleme zu schildern. Ich denke, du brauchst professionelle Hilfe von aussen.

Wenn gar nichts mehr geht, gibt es auch in jeder Klinik eine Rettungsstelle, wo dich auf jeden Fall ein Arzt ansehen (mit dir
reden) wird und helfen muß! Notfallnummern stehen ganz oben auf dieser Seite.

Ich schicke dir mal virtuell soviel Kraft ich entbehren kann rüber, um deine Probleme heute anzugehen.
Würde mich freuen, wieder von dir zu hören ,wie es dir ergangen ist.

LG, nicki

P.S. Wenn du antworten willst, einfach unter diesem Beitrag auf den Button "Antwort hinzufügen" klicken.

[Impf]

danke sehr für Deine Anteilnahme. Ja, die Nacht war schlecht. Ja ich muss es nur schaffen in diese Klinik. Die sind da so blöde und so kleinlich. Und man muss so warten. Und kriegt dann doch nichts. Aber ich schaffe es wohl. Dankedanke. Ich fühle mich, wie wenn ich 3 wäre

d.D.

[nicki]

Lieber Dirk,

schön, dass du antwortest und dir Hilfe holen willst.
Nicht schön, dass die Nacht so mies war. Das tut mir wirklich leid.

Was für Erfahrungen hast du denn mit der Klinik? Gibt es noch eine andere in deiner Nähe? Oder einen Arzt deines Vertrauens?

Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, sich jemandem anzuvertrauen, Hilfe zu suchen und anzunehmen. Wie schrecklich es sich anfühlt, im Wartezimmer des Arztes oder in der Rettungsstelle einer Klinik zu sitzen, zu warten und nicht zu wissen, was auf einen zu kommt, ob man wieder nach Hause darf oder in eine Klinik eingewiesen wird....

Auch dieses Gefühl, nicht weiter zu wissen, sich kaum bewegen zu können, Antriebslosigkeit ist mir nicht fremd.
Kann dich nicht jemand aus deiner Familie, Freunde..."an die Hand nehmen", dich begleiten...?
Manchmal ist doch besser, wenn man da nicht allein hingehen muss....

Wünsche dir viel Kraft für den heutigen Tag.

LG
nicki

[Impf]

Danke für Deine liebevollen Worte. Ich fange schon wieder an zu heulen, es tut so weh. Die Klinik ist so lala, unpersönlich. Die Ärzte wechseln ständig, Vertrauen entsteht erst gar nicht. Und sie haben eine blöde Arzthelferin, die gar nichts kapiert. Warten Sie doch einfach noch länger, sagt die. Es ist nur 2 km entfernt, aber es ist, wie wenns 2000 wären. Ich muss es schaffen morgen oder übermorgen. Es war noch nie so schrecklich, sehenden Auges. Um die Ecke ist eine Psychiaterin, aber sie spricht unsere Sprache nicht, da will ich nicht hin. Na und immer die Warterei, auf Termine. Ich halte es durch, ich weiß das, es ist eben nur die Hölle bis dahin.
dankbare Grüße von Dirk

[Anne Blume]

Hallo Dirk,

ich möchte Sie ebenfalls bitten, sich dringend Hilfe auch außerhalb dieses Forums zu suchen. In akuten Krisensituationen müssen Sie nicht erst einen Termin vereinbaren. Lassen Sie sich als Notfall behandeln.

Alles Gute für Sie!
Anne Blume

[Impf]

Sie kennen die Psychiatrie hier nicht. Nur Dienst nach Vorschrift. Ich möchte hier wirklich niemanden missbrauchen, tue ich auch nicht, soweit ich sehe. Ich bin kein wirklicher Notfall, mir gehts eben einfach nur schlecht. Das kommt vor im Leben, und ich werfe mich deswegen nicht mehr aus einem Fenster. In Deutschland muss man halt warten und die Dienstvorschriften beachten.

Ihr Dirk Dachsen

[Zorra]

Hallo Dirk,

ich möchte nur mal vorsichtig einwerfen, dass ein Notfall auch gegeben sein kann, wenn es einem "nur" sehr, sehr schlecht geht.

Ich bin auch mal in das Psychiatrische Krankenhaus gefahren, als ich das Gefühl hatte, ich halte es nicht mehr aus, plötzlich ungeheure Angst hatte, was mit mir passiert und das muss nicht mit S.-gedanken verbunden sein.

Mir ist geholfen worden als Übergang bis zu meinem nächsten regulären Termin 2 Tage später bei der Psychiaterin (ich hatte meine Krise am Wochenende). Ich hätte auch jederzeit wiederkommen können - das war zwar dann nicht nötig, aber ich habe es als Sicherheit für mich empfunden, es war auf alle Fälle erst mal ein Halt.

LG von Elke

[Babi]

Hi Dirk,
oh je, das klingt gar nicht gut, was du hier schreibst.
Ich kenne die Situation, in der du im Moment bist, sehr gut. Ich hatte sie schon sehr oft. Man fühlt sich da echt miserabel. Du bist nicht allein, schreib nur immer hier rein, hier hört man dir zu und ist für dich da.
Ich drück dich mal ganz fest und denk an dich!
Alles Liebe und viel Kraft
Babi

[nicki]

Hallo Dirk,

was erwartest du denn, was in der Klinik getan werden soll? Wie sollen sie denn mit dir umgehen, oder auch nicht?
Oder wie weit ist die nächst mögliche entfernt?

Es ist schwer, auf dich einzugehen, wenn wir so wenig über dich wissn, ausser, dass es dir offensichtlich sehr schlecht geht, du aber nicht in eine Klinik oder zu einem Arzt kannst/ möchtest.

Hast du es geschafft, dir heute etwas gutes zu tun? Etwas, was dich ablenkt? Ein paar Schritte vor die Tür?

Hast du Freunde oder Familie, die für dich da sind?
Wartest du auf einen Termin beim Arzt oder in der Klinik?
Ich mache mir wirklich ernsthaft Sorgen um dich.

Dass es einem so richtig mies geht, kenne ich, wie wahrscheinlich alle hier, auch. Am Anfang meiner Erkrankung habe ich solche Phasen so lange ausgehalten ,bis die Situation eskaliert ist und ich auf der geschlossenen Station gelandet bin. Mittlerweise weiß ich, wann ich die Notbremse ziehen und mehr Hilfe einfordern muß. Im Zweifelsfall eben auch Einweisung und Medis (die ich sonst total ablehne).

Weißt du, wann du die Notbremse ziehen mußt? und auch wenn die Ärzte in der Klinik nur "Dienst nach Vorschrift" machen, ist es dann doch erstmal ein sicherer Ort, und wenn es nur für 1-2 Tage ist, bis vllt. die größte Anspannung vorbei ist?

Oder was hast du denn schon probiert, um aus dieser Phase herauszukommen?
Hattest du schon mal mit Depressionen zu kämpfen? Es klingt in deinen Postings so durch.

Das mag jetzt alles ziemlich hart oder fordernd für dich klingen. Wenn es so ist, entschuldige ich mich dafür.
Aber ich bin im Moment etwas ratlos und mache mir Sorgen um deine Sicherheit.

Ich weiß, es ist sehr schwer, etwas zu tun, wenn es einem sehr mies geht. Aber ich bin mir sicher, du kommst aus diesem Tief auch wieder raus.
Wie können wir dir hier helfen?

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und (wenn möglich Ruhe) für die Nacht und den morgigen Tag.

LG, nicki

P.S. Ich kann erst morgen abend wieder reinschauen, da wieder arbeitend.

[Impf]

ich tue mir nichts an und es ist auch nicht schlimm wenn Du hart bist, Du bist gar nicht hart. In der Klinik sollen sie mir andere Medikamente geben und werden das auch tun. Es ist eben ein Leben wo man einen Feuerlöscher braucht und der nicht an der Wand hängt. Und man hat selbst schon soviele angebracht. Mach' Dir nicht so Gedanken um mich. Ich bin übrigens eine Frau. Scheißleben, denke ich manchmal, Männer habens doch irgendwie leichter.

Dein Dirk

[Impf]

Liebe Elke-Zorra,

ich danke Dir. Selbstmordsachen und so, das habe ich hinter mir. Im Kopf trümmerts, und ich kriege das nicht weg. Ich muss ständig wachsein, das ist der Alptraum. Und ich lege mich hin und es wird doch nicht besser. Ich kann nicht leben und nicht ausruhn, nichts kann ich

Grüße

[nicki]

Liebe Dirk

schön, dass du dich gestern nochmal gemeldet hast.
Wie war die Nacht? Kam irgendwann der Erschöpfungsschlaf?

Fühle dich mal in den Arm genommen (wenn du magst)
Ich schicke dir nochmal ein Kraftpaket, damit du den heutigen Tag in Angriff nehmen kannst.

Vielleicht ein paar Schritte vor die Tür wenn die Sonne scheint? Ein paar wärmende Spätherbststrahlen geniessen? Ein beruhigender Tee, was schönes zu essen, in eine Decke eingekuschelt für Wärme und Halt?
Kannst du eine Freundin anrufen?

Kannst du heute zum Arzt gehen?
Ich habe von meinem übrigens Notfall-Medis bekommen für genau solche Situationen. Hast du auch sowas zum Schlafen, runter kommen.?

Du kannst das schaffen auch diese dunkle Zeit zu überstehen. Du weißt das ja auch schon, nicht?

Ich würde mich freuen, wieder hier von dir zu hören, wie dein Tag war

Ich muß jetzt zur Arbeit gehen. Schaue heute Abend wieder rein, ja?

Liebe Grüße,
nicki

[Impf]

Du bist sehr lieb zu mir, danke. Ja, ich schaffe das, das weiß ich auch. Ich kann nicht alles sagen, ich fühle mich hier unsicher. Ich wußte gar nicht, dass es so körperlich ist, mein Körper fühlt sich so kaputt an. Alles irgendwie zusammengezogen, wie Spastik. Ich erbreche auch oft. Ich komme mir vor wie nach drei Wochen Arbeit im Strassenbau. Total kraftlos. Ich hab auch so komplizierte Beziehungen, da steck' ich nur rein und nichts kommt raus ausser dass ich mich verbrauche. Mal gucken, wie der Tag wird. Kann erstmal nicht mehr. LG, Dein Dirk

[CJ43]

Hallo Dirk!

Das ist ein sehr treffendes Bild, von dem Feuerlöscher den man braucht, der aber nicht an der Wand hängt!
Tut mir leid, dass es dir so schlecht geht!
Ich hoffe es klappt bald mit der Klinik oder mit einer anderen Hilfe, die dir deinen Zustand erleichtert.
Klingt so, als könntest du das wirklich brauchen.

Liebe Grüße und ich wünsche dir Kraft!
Constanze

[Impf]

Liebe Constanze,

danke. Ja man muss es wohl einfach mal brennen lassen. Will damit sagen, dass es manchmal kein Wasser gibt wenns brennt und was tut man dann man läßt es brennen. Es gibt sogar einen Film mit dem Titel: Was tun wenns brennt. Die Antwort ist schlicht, brennen lassen. Jetzt muß sogar ich mal lachen. Freut mich, dass Dir mein Bild gefällt. Und lieber zehn Depressionen als in irgendeinem Schützengraben dieser Welt liegen.

Dein Dirk Dachsen

[Impf]

liebe Constanze

und ich merke, ich halts besser aus, wenn ich reden kann. Es fehlt mir nicht an Kraft, davon habe ich vielleicht sogar zu viel. Es ist, irgendwas aushalten (müssen), das man nicht will. Mehr ist es wohl nicht.

DDD

[Impf]

mich interessiert generell die Frage, ob Ihr mit Depression Kälte oder Wärme assoziiert. Und welche Farbe Ihr diesem Zustand geben würdet, und mit welchem Organ Ihr sie am meisten wahrnehmt. Und was eigentlich am meisten beeinträchtigt wird. Das Lebenwollen ist es nicht, glaube ich mittlerweile.

Dirk Dachsen mit vielen guten Wünschen

[Anne Blume]

Hallo Dirk,
was Sie schreiben, finde ich im Hinblick auf unser Forum grenzwertig. Ihnen geht es nicht gut und zwar in einem Maße, in dem ich eine Teilnahme hier im Forum momentan schwierig finde. Was in Ihrer Situation hilfreich ist, können wir hier nicht bieten. Dazu kommt, dass andere Leser getriggert werden könnten.
Deshalb nochmal: suchen Sie reale Hilfe auf. Das Forum kann Ihnen im Anschluss eine wertvolle Begleitung sein.

Viele Grüße
Anne Blume

[nicki]

Liebe Dirk,

möchte mich nur noch kurz melden, da es mir heute auch nicht so gut geht. Der Arbeitstag hat zuviel Kraft gekostet, mein Körper sich nach der Erkältung noch nicht erholt und die Stimmung sinkt, obwohl von Aussen betrachtet eigentlich alles gar nicht so schlecht läuft.

Aber es geht hier ja um dich. Wie geht es dir heute? Wie war dein Tag? Ein kleinwenig besser?
Ich finde das Bild mit dem Feuerlöscher auch gut, kann allerdings für mich noch? nicht akzeptieren, dass man es vllt. einfach mal brennen lassen muß. Ich bin immer arg am Kämpfen gegen die Krankheit, gegen mich, gegen die dunklen Gedanken.

Du schriebst:
mich interessiert generell die Frage, ob Ihr mit Depression Kälte oder Wärme assoziiert. Und welche Farbe Ihr diesem Zustand geben würdet, und mit welchem Organ Ihr sie am meisten wahrnehmt. Und was eigentlich am meisten beeinträchtigt wird. Das Lebenwollen ist es nicht, glaube ich mittlerweile.

Für mich ist Depression eher kalt. Wenn es mir richtig schlecht geht, friere ich nur noch, drehe die Heizung hoch...
alles versinkt in Grautönen, Farben nehme ich nur noch gedämpft wahr, Sonne und Helligkeit nerven; nur noch Wunsch nach Rückzug. Keine wirklichen Schmerzen im Körper, eher diese Körperlosigkeit, das Auflösen...das Pendeln zwischen bleierner Müdigkeit und innerer Unruhe, angetrieben sein. was mich dann am Meisten beeinträchtigt: der Abbruch sämtlicher sozialer Kontakte. Selbst das Reden mit meinen Kindern, das Kümmern um den ganz normalen Alltag fällt wahnsinnig schwer.

Wie siehst du die Depression?


Sorry, habe jetzt doch zimlich viel von mir geschrieben.

Ich wünsche dir eine ruhige Nacht.

LG von der total übermüdeten nicki

[Impf]

Danke Frau Blume,

ich finde es in Ordnung, kritisiert zu werden. Ich bin nicht ohne professionelle Hilfe, ich bin in Behandlung seit paar Jahren. Und ich will auch wissen, wenn ich was falsch mache.
mit freundlichen Grüßen DD

[Impf]

danke für Deine klugen Worte. Es geht nicht nur um mich, auch um Dich. Um jede/n, wenns so verrückt ist. Ja, ich finde D. auch ein kaltes dunkelblau, früher dachte ich immer, das hat mit Wärme zu tun, weil man so bedürftig ist und soviel braucht, was man nicht hat. War aber 'n Denkfehler. Ich hab' gemerkt, wie aggressiv ich dann werden kann, höllisch, will fast nur noch Distanz, mich wie ein krankes Tier in eine Ecke verziehen und in Ruhe gelassen werden. Wenn ich sprechen muss, fange ich an zu heulen. Ich war übrigens heute im Krankenhaus, vielleicht nehme ich zuviel von dem Antidepressivum, es putscht auf, ich brauche Entspannung und Abwesenheit von Stress. Und behaupte immer, ich hätte keinen, weil ich doch "nichts tue". Auch falsch. Ich merks im Bauch, der wird bretthart, vielleicht ist das da, wo der Solarplexus ist, wo alle Gefühle zusammenkommen. Dass Du selbst leidest, wenn Du nicht mit Deinen Kindern sprechen kannst, glaube ich. Vielleicht verstehen sies irgendwann mal, was mit Dir los war oder ist. Pflichbewußtsein übermässiges ist auch so ein Aspekt, glaube ich, der mit dem Charakter aber zu tun hat und nicht ursprünglich mit Depression. Führt dann aber dazu. Und Anstrengungsbereitschaft ist auch ausgeprägt, Leistungsbereitschaft. Ich kenne keinen depressiven Menschen, der NICHT zu wenig faul ist, im Gegenteil. Sind alle viel zu fleißig, jetzt mal im Ernst. Und dabei sehr aufopferungsvoll. Fiese Mischung in dieser Gesellschaft, wo man nicht faul sein darf. Klingt vielleicht witzig, mein' ich aber. Seid alle unkorrekt, und nicht korrekt, Ihr lieben Depressiven. alle gute Entspannung für Dich,
Dein Dirk dachsen

[Impf]

Depression ist, im Bild gesprochen, jeden Tag mit Erkältung den Mount Everest zweimal rauf und runter, alleine, viel Gepäck, keine Taschentücher, keine Gebirgshütte, kaum innerer Zuspruch. Und es MÜSSEN und sich nicht aussuchen können und vielleicht auch noch Regen und Gegenwind.........
denke ich. Und übers Fühlen will ich lieber erst gar nicht reden

[Impf]

D. ist vollkommene emotionale Überanstrengung alles zuviel machen
und meinen das muss dann auch noch perfekt sein wo man schon lange nicht mehr kann

Di Da

[nicki]

Liebe DD

da es schon wieder so spät/ früh ist, und meine letzte Nacht und dieser Tag extrem anstrengend für mich waren, hier nur ein kurzes an dich.

Deine Gedanken über D. und die beschriebenen Bilder kann ich gut nachvollziehen und aus eigener Erfahrung bestätigen.
Der Wunsch nach Distanz zu allen, Aggressivität gegen Mensch, die mir nahe stehen, nur Ruhe....kenne ich leider zu gut und schäme für einige Ausfälle in meinem Verhalten.
Was ich gar nicht kann, wenn es mir schlecht geht, ist weinen. Da sind keine Emotionen mehr, auch keine Tränen mehr, selbst wenn es erlösend wäre....nur Leere, dunkles, schwarzes Loch.
Leistungswille, -anspruch, Perfektionismus...sind auch bei mir Eigenschaften, die die Krankheit zwar nicht ausgelöst, aber auf jeden Fall begünstigt haben.
Ist Einsicht nicht der erste Schritt in die richtige Richtung (Besserung)?

Nur das Umsetzen in der Realität, das Ändern der eigenen Verhaltensmuster ist so verdammt schwer. An diesem Punkt scheiter ich noch zu oft.
War auch gegen meine innere Stimme (Bauchgefühl!) trotz noch nicht ausgeheilter Erkältung gestern und heute wieder arbeiten. Ich wollte nicht noch länger fehlen, die Anderen müssen für mich mitarbeiten, schon zu oft gefehlt in den letzten Jahren wegen D.
Und das Ende vom Lied: selbst meine Kollegen haben gesehen, wie mies es mir noch geht und haben mich nach 2 Stunden nach Hause geschickt.

Gut, dass du es heute in die Klinik geschafft hast (oder deinen Termin wahrgenommen hast?). Wenn eine Überdosierung deines AD´s die Ursache für deine Unruhe, Angespanntheit, Schlaflosigkeit ist, wurde dann die Dosis heute runtergesetzt? Oder sollst du das noch länger aushalten, wegen Anpassung o.ä.?
Was mir noch eingefallen ist: Wenn ich die totale innere Unruhe habe, dann versuche ich mich mit anstrengenderer Hausarbeit auszupowern. Wenn ich es schaffe, ist auch Sport z.B. Rad fahren oder schnelles Spazieren ganz hilfreich. Aber da muss ich erst meinen inneren Schweinhund überwinden, klappt halt nicht immer.Aber wenn du deinen Körper richtig forderst, müßte doch auch die Anspannung sinken und du etwas zur Ruhe kommen.?

Ich habe heute eine erste REIKI-Behandlung erfahren, da meine Stimmung auch sehr im Keller war, die Anspannung sehr hoch, viele, zu trübe Gedanken. Ich war total aufgeregt, zumal ich ein Problem mit Berührungen habe, aber im Nachhinein eine gute Erfahrung. Ich konnte Flashbacks, schwere Gedanken und Gefühle ein Stückweit abgeben, loslassen, konnte weinen und fühlte mich danach etwas unbeschwerter. Hatte auch eine Idee, mehr Klarheit über den Weg, den ich weiter beschreiten muss, um endlich vorwärts zu kommen.

Wenn du die Möglichkeit hast, sowas auszuprobieren, kann ich dir nur dazu raten.

So, liebe D.D. nun habe ich wieder viel mehr geschrieben als anfangs gedacht. Ziemlich viel von mir berichtet. Sorry.

Ich wünsche dir eine ruhige, gute Nacht.

LG, nicki