Bin ich verrckt ? Bin neu hier

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susi
Beiträge: 4
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von susi »

Hallo, bei mir wurde vor 5 Tagen eine " mittelschwere Depression" festgestellt. Ich bin von mir aus zum Psychiater, da ich mich seit ca. 3 Jahren richtig schlecht fühle und trotz aller Anstrengung da irgendwie alleine nicht mehr rauskomme. Der Arzt hat mir daraufhin Citalopram verschrieben. Nächste Woche muss ich wieder hin. Das ist das erste Mal dass ich sowas wie Antidepressiva nehmen und mir ist die ganze Sache ziemlich unheimlich. Ich weiss auch nicht was denn jetzt diese Tabletten mit mir anstellen. Wirken die denn ? Bin ich dann "Dauergutdrauf" ? Ist mir irgendwie peinlich dass ich anscheinend mein Leben alleine nicht auf die Reihe kriege. Ich tue mir sehr schwer zu akzeptieren,dass "schlechte Gedanken" sowas wie ne Krankheit sein sollen. Dass alles was ich in den letzten 3 Jahren gedacht, geheult und gelitten habe , nicht real ist. Ich habe sehr oft das Gefühl dass mich niemand mag. Habe ich mir das nur eingebildet ?? Kann man das mit Pillen ändern?? Ich weiss nicht was jetzt auf mich zukommt ! Meine grösste Angst ist das ich das nicht mehr los werde und in Zukunft ohne Pillen und Arzt garnicht mehr klar komme. Ich wär euch wahnsinnig dankbar wenn ihr mir ein bisschen was von euren Erfahrungen erzählen würdet. Das nimmt vielleicht die Unsicherheit. Schonmal vielen Dank und liebe Grüsse Susi
I.M.
Beiträge: 890
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von I.M. »

liebe susi, ich habe mich zwar gerade aus dem forum verabschiedet, will dir aber noch kurz antworten. die tabeletten machen nicht, dass du "dauergutdrauf" bist. sie bringen deinen gehirnstoffwechsel nur wieder ins gleichgewicht. d.h. du wirst wieder "normal" -mal gut drauf mal schlecht. aber eben nicht "dauerschlechtdrauf". und peinlich braucht dir die depression auch nicht zu sein. die haben mehr menschen als man so denkt. und zwar duch alle altersklassen und berufe. gib den tabletten zeit zu wirken, das dauert meist so zwischen drei und fünf wochen. und du wirst die dperession bestimmt wieder los. es dauert nur etwas. mach dich deswegen nicht verrückt! bestimt schreiben dir noch viele andere hier. gruß, inka
maja
Beiträge: 109
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von maja »

Hallo Susi! Erstmal :Du bist NICHT verrückt!!! Dein Medikament macht dich auch nicht "dauergutdrauf",sondern hilft dir insofern,daß dein Körper von Serotonin(wichtiger Botenstoff im Gehirn)mehr zur Verfügung hat. Ich weiß,daß es sehr schwer ist sich einzugestehen,daß man eine Depression hat,doch sieh es doch mal so: Wenn Du eine andere Krankheit hättest,(Beinbruchoder noch besser die Zuckerkrankheit,würdest Du doch auch nicht zögern dagegen Medikamente zu nehmen,Oder? Millionen Menschen auf der Welt haben Depressionen,Du brauchst dich dafür nicht zu Schämen,Du hast es Dir ja nicht freiwillig ausgesucht. Aber es ging mir zum Anfang genauso wie Dir. Ich finde es gut,daß Du zum Arzt gegangen bist, denn es ist nicht leicht diesen Schritt zu gehen. Hab Geduld mit dem AD,denn es kann schon 3-4 Wochen dauern ,bis es wirkt. Es verändert nicht deine Persönlichkeit,sondern hilft dir nur aus dem Loch rauszukommen. Mit freundlichen grüßen ,Maja
nup
Beiträge: 77
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von nup »

Hallo Susi, es kann sogar sein, dass das erste AD gar nicht richtig wirkt, nur, das weiß man erst Wochen später. Die Depression hört irgendwann auf. Lieber Gruß Nup
Simon

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Beitrag von Simon »

Kann es sein, das viele Depris Minderwertigkeitskomlexe haben????
maja
Beiträge: 109
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von maja »

Hallo Simon! ich denke,daß gehört zur Depression mit dazu. (Wenigstens bei mir) Selbstzweifel ,selbstanklagen... Das geht los mit:Ich bin sooo häßlich,mich mag keiner,ich kann nichts ,bin nichts,Versager,warum bin ich überhaupt da und so weiter und so fort. Manchmal gibt man sich dann für alles die Schuld, tja,irgendwann(vielleicht mit Hilfe von ADs und Therapie)merkt man dann,das es SO ja gar nicht ist. Das es Dinge gibt,die man kann und manche eben nicht,daß das Aussehen völlig normaler Durchschnitt ist,daß man nun wirklich nicht für alles die Schuld hat... der Weg dahin ist schwer,ich muß immer aufpassen nicht in alte denkmuster zu fallen,hm.*grübel* Dir einen guten morgen,simon,Gruß Maja
christiane
Beiträge: 53
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von christiane »

Liebe Susi, als bei mir zum ersten Mal Depression diagnostiziert wurde, habeich das einfach nicht geglaubt.Insgeheim habe ich diese Krankheit immer eher verachtet.Dann wurde es so schlimm mit meinen schwarzen Gedanken, daß ich eine kompetente Ärztin aufgesucht habe. Auch sie hat mir Cipramil verschrieben. Es wirkt bei mir antriebsfördernd. Die verschiedenen Symptome (Unruhe, Angst,Schlaflosigkeit) habe ich schon so lange, daß ich erst spät, d.h.vor drei Jahren einen Zusammenhang erkannt habe.Inzwischen habe ich erkannt, daß ich mich viel bewegen m u ß um positiv denken zu können. Den Tablettenkonsum sehe ich als notwendig an, er stört mich nicht mehr. Was ich am meisten üben muß, ist eine annehmende Haltung mir selbst gegenüber,da komme ich nicht drum rum.Aber das ist leichter gesagt als getan. Dein Gleichgewicht wird bestimmt wieder stabiler. Alles Gute Christiane
susi
Beiträge: 4
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von susi »

Guten Morgen ihr, erstmal ganz ganz lieben Dank. Es tut richtig gut zu wissen das man damit nicht alleine ist. Bisher konnte ich darüber mit niemandem reden, von Freunden kommt ja meistens ein " sei doch nicht immer schlecht drauf". Irgendwann zieht man sich zurück und redet mit niemandem mehr. Und bei anderen schauspielert man dann. Ich finde die Minderwertigkeitkomplexe sind das schlimmste daran. Wenn man sich ständig selbst in Frage stellt, muss man ja irgendwann durchdrehen. Aber sie lassen sich eben mit Gegenargumenten und logischem Denken nicht aus der Welt schaffen, ich hab das die letzten drei Jahren ständig versucht und diesen Kampf immer verloren. Und der Gedanke dass das wohl nie mehr aufhört lässt einen echt verzweifeln. Das mit den Denkmustern kenn ich gut. Wenn man das so lange mit sich rumträgt, gewöhnt man sich richtig dran und kann sich schwer vorstellen dass es auch noch anders sein kann. Wie lange geht es euch denn schon so? Und wie sieht es mit Beziehungen aus ? ich wünsch mir eigentlich im Moment nichts mehr als einen Partner, das erscheint mir aber irgendwie unmöglich! Vielleicht denke ich auch nur das es das irgendwie besser machen würde. Liebe Grüsse Susi
nup
Beiträge: 77
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von nup »

Liebe Susi, das hört schon mal auf, das mit den Minderwertigkeitskomplexen. Wenn die Depri vorbei ist, dann sieht vieles von ganz allein anders aus. Die Dauer, wie lange so etwas gehen mag, ist sehr unterschiedlich. Dann geht es manchmal in Wellen. Gute Freunde und Freundinnen sind sehr wichtig. Wenn sie das mit der Depri wissen, dann sollten sie nicht mehr sagen: "Sei doch nicht so schlecht drauf". Sagt man zu einem Diabtiker: "Erhöh mal schnell deinen Insulin-Spiegel?" Einen Partner finden ... ich glaube, wenn man zu krampfhaft sucht, dann ist das nicht so gut. Und dann: Es soll ja auch nicht irgendwer sein, oder? Naja, so kompetent bin ich dabei auch wieder nicht. Vielleicht ist es aber besser, erstmal zu überlegen, wer gute Freundinnen oder Freunde in Deinen Leben sind? Und diese Kontakte ausbauen, sie auch mal um Hilfe zu bitten, wenn es Dir schlecht geht. Auf dieser Basis unternimmt man mal was miteinander, und - wer weiß? Auf alle Fälle wirkt es sicher viel besser, wenn man selbstsicher ist, und sich in Harmonie befindet, nur, in der Depri geht das schlecht. Übrigens: Ich habe schlechte Erfahrungen damit gemacht, einer möglichen Partnerin zu schnell zu sagen, dass man an einer Depri leidet ... oder schiebt man dann das halt darauf ... schwer zu sagen ... Auf alle Fälle wünsche ich Dir alles Gute ... und irgendwann ergibt sich für Dich ganz bestimmt was - Gut Ding will Weile haben, sagt eine Redensart. Ich drück Dir die Daumen ... und nimm Dir nicht zu viel auf einmal vor ... Pole, pole, langsam, langsam! Lieber Gruß Nup
sandraxy
Beiträge: 17
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Beitrag von sandraxy »

Hallo Susi, wir können uns die Hand schütteln, denn mir geht es genauso. Ich habe auch erst mal ewige Zeit ins Land gehen lassen, bis ich irgendwann gedacht habe: Es reicht, ich muß jetzt was tun. Ich finde es auch schwer zu glauben das diese negative Gedanken eine Depression sind. Ich habe gedacht, es muß was körperliches sein. Also bin ich zu tausend Ärzten. Magenspiegelung, Blutabnahmen, sogar eine Kernspinthomographie (habe ich bestimmt falsch geschrieben?) habe ich in Kauf genommen. Da ich auch neu in diesem Forum bin, ist mir durch das Lesen von anderen E-Mails klar geworden, daß es ein seelisches Problem sein muß. Wir alle haben ähnliche Probleme, also können wir vom logischen Denken her nicht alle körperlich krank sein. Ich habe diese Einnahmen von Antidepressiva abgestellt, sie hatten zu viele Nebenwirkungen. Aber das mußt Du für Dich selbst entscheiden. Wie alt bist Du eigentlich. Würde mich über eine Rückantwort freuen. Liebe Grüße SandraXY
susi
Beiträge: 4
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von susi »

Hallo Sandra, bin noch in der Arbeit. Melde mich bald ausführlich. Bin jetzt 27. Und du? Freu mich ...bis bald
sandraxy
Beiträge: 17
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Beitrag von sandraxy »

Hallo Susi! Ich bin 24 Jahre alt. Heute war ich in einer Klinik und wollte mich über eine Intensivgruppe informieren. Zuerst dachte ich "Oh Gott, hier sind nur total Bekloppte", aber dann ging es doch. Ich zähle mich eigentlich zu den Leuten, die ein gutes und stabiles Umfeld haben, deswegen war ich eher skeptisch, was eine Intensivgruppe anbelangt. Das würde dann so aussehen, daß ich jeden Tag für zwei Stunden in die Klinik fahre und abwechselnd jeweils eine Gesprächstherapie und Gestaltungstherapie in der Gruppe habe. Ich will mich nämlich nicht mehr ewig mit diesen Problemen quälen, also habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen, auch wenn es mir sehr schwer fällt. Wie ist es Dir so ergangen? Erzähl doch mal! Kannst mir auch eine E-Mail schicken. Liebe Grüße SandraXY
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