Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

Forschungsfrage an alle:

Wie erklärt Ihr Euch die Tatsache, dass viel mehr Frauen als Männer depressiv sind?

Adele Neugierig
Pfefferminza
Beiträge: 247
Registriert: 14. Jan 2009, 11:56

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Pfefferminza »

hallo


ich glaube nicht, dass es eine tatsache ist.
ich vermute, dass viel weniger männer mit ihren psychischen problemem zum arzt gehen und sich hilfe suchen. ergo tauchen sie auch nicht in statistiken auf.
vielleicht wird sich da in den kommenden jahren etwas ändern.

... alles natürlich nur meine vermutung.



lg
pfefferminza



°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
betroffene für betroffene
http://www.depressionsliga.de
kartoffelsalat
Beiträge: 464
Registriert: 9. Jan 2009, 04:53

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von kartoffelsalat »

Hallo Pfefferminza

(you've got mail)

Hallo Adele?

Adele Lembke oder Anna Treudel


Hier ein Zitat aus anderem Thread

> Liebe Cool,

was meinst Du, wieviele Diagnosen ich schon

über mich ergehen lassen habe. Ich sei

manisch-depressiv, später schizo-affektiv,

beziehungs-, nikotin- und alkoholabhängig.

Ich nehme auch die Pest auf mich und Aids

und vor allem die Schweinegrippe. Also, wenn

ich schwer depressiv bin, interessiert mich

auch nichts. Ich kenne das Bedürfnis, sich

mit allen Lebensregungen zu kontrollieren,

und einzuordnen, und möglichst eine

Krankheit aus sich selbst heraus zu

diagnostizieren; kann doch nicht normal

sein, was meine Bedürfnisse sind. Ich

versuche nicht, optimal und politisch

korrekt zu sein; nein, ich rauche gern und

trinke Wein: das Einzige, was man gegen mich

einwenden kann, ist, dass ich noch nicht

gerne kleine Kinder mit Senf esse. Aber, da

komme ich auch noch hin. In unserer scheiß-s

chönen Wirklichkeit darf man nur gesund

sein und sich gesund ernähren, niemals zu

dick bitte, niemals rauchen bitte und

Alkohol trinken auch nicht, und psychische

"Auffälligkeiten" bitte auch nicht. Wir

wollen eine störungsfreie Wirklichkeit

bitte. Das ist wirklich der größte Quatsch,

den ich auf mich zu nehmen bereit bin.

GerneGrüße von AnnaBerlin nach München



Antwort hinzufügen


Betreff: Re: Depression /Affektive Störungen und Suchterkrankungen

Weitere Beiträge dieses Autors
Adele Lembke
(Anda)
Benutzer
16 message(s)

erstellt am 05/11/2009 21:12 Hallo Cool,

ich bin jetzt wieder da unter anderem

Namen, Anda. Mein Einstieg vor zwei Wochen

war ja blöde, es tut mir auch Leid für

alle, die ich verletzt habe. Ich kannte das

nicht, das mit dem Lesen. Manche

Aggressionen gegen mich fand ich vollkommen

berechtigt, andere verstand ich überhaupt

nicht. Ich konnte mich hier jetzt nicht

mehr anmelden, es funktionierte nicht,

trotz richtiger Daten, ich dachte schon,

ich bin ausgeschlossen worden. Die Erfahrun-

gen waren gleichzeitig sehr schlecht und

sehr wichtig für mich. Ich hoffe, es geht

Dir. Mir auch soweit, und ich möchte immer

noch über Depressionen und den Zusammenhang

mit anderen Dingen nachdenken, wie Sucht

oder Alkohol. Aber auch darüber,

dass "Depressive" keine Nähe suchen, oder

nur über starke Abgrenzung ausdrücken.

Guten Abend aus Berlin nach

München, Anda, Fiete, Anna Treudel und

Adele Lembke>
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

Hallo Pfefferminza,

ja, vielleicht hast Du Recht. Dann wären

also genausoviel Männer wie Frauen

depressiv? Ich glaube allerdings, dass

Männer -geschlechtsbedingt - immer noch

mehr Chancen zum Erfolg haben, und das ist

tatsächlich ein Problem, das Frauen

depressiv machen kann. Dass ihnen das nicht

offen steht, oder nur unter größten

Anstrengungen. Ich zum Beispiel habe nicht

auf Familie gesetzt, habe mich unabhängig

gemacht. Und habe trotzdem nicht den Erfolg

eingefahren, der mich gut leben lässt. Und

ich glaube tatsächlich, dass das an meinem

Geschlecht liegt; als Mann wäre ich besser

aufgehoben. Man sehe nur den Fußballer;

soviel Ehre würde keiner Frau zugestanden,

es sei denn, sie wäre großartig. Was kaum

eine Frau schafft, so beachtet zu werden.

Grüße von
Clown
Beiträge: 4328
Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Clown »

Was nun, Kiel oder Berlin?

>Anna Treudel
>(Fiete)

>message(s)

>erstellt am 24/10/2009 19:38
>ja, Sie können gerne "Sie Anna" zu mir sagen, das mag ich. Dass ich Ihnen bekannt vorkomme, freut mich, muss wohl am Stil liegen, denn wahrscheinlich haben wir uns ja noch nie gesehen. Ich komme aus Kiel, da reden die Leute so, wie ich es mag, und hamburgerisch finde ich auch schön. In Berlin gehts sprachlich recht rau zu. mit herzlichen Grüßen Ihre Anna

edit: Oder doch Freiburg ?
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Depri1955
Beiträge: 21
Registriert: 10. Nov 2009, 17:43

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Depri1955 »

Hi,
es würde mich nicht trösten, wenn mehr Frauen krank wären.
Ein Prommi hat vielleicht noch mehr Druck, obwohl man in der tiefsten Depression sich nicht vorstellen kann, dass es einem Anderen schlechter gehen könnte.
Mit einer entsprechenden Presse kann vieleicht ein Neuerkrankter erkennen, das er auch diese Krankheit hat und kein "Versager" ist.
Gruß
Klaus
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

hallo Clown,

Kiel und Berlin, in Kiel aufgewachsen, seit 10 Jahren Berlin. Freiburg wäre mir lieber,
Grüße von Anda Adele Treudel-Lembke Fiete
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

Ja Klaus,

ich glaube, dass ist einer der zentralsten Punkte, sich nicht als Versager zu fühlen, obwohl man...... . Dass Frauen eventuell mehr betroffen sind als Du, stört Dich nicht? - Frage von
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

Hallo Kartoffelsalat,

Du hast nichts Neues geschrieben, nur Bekanntes zitiert. Hast Du das gemerkt?
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

Hallo Pfefferminza,

ich glaube, dass Du Recht hast. Und Frauen

werden in ihrem Kranksein wohl eher

akzeptiert. Und selbst sind sie nicht öfter

krank als Männer, können das nur eher

akzeptieren. Und Männer sterben dann

eher, wie Enke. Grüße
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von HelH3 »

Liebe Adele,

da hast du Recht: Frauen werden in ihrem Kranksein eher akzeptiert, leider aber nicht in ihrem Frausein, selbst wenn dieses denn gesund ist.

Dafür sterben Männer eher, wie man schon bei den altem Römern sehen konnte, vgl.

http://www.youtube.com/watch?v=sZNyXlH_ ... re=related

Beste Grüße in allen Himmelsrichtungen schickt Helena *auch dem kranken Weibsvolk zugehörig*
Depri1955
Beiträge: 21
Registriert: 10. Nov 2009, 17:43

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Depri1955 »

Hallo Adele,

>Dass Frauen eventuell mehr betroffen sind als Du, stört Dich nicht?>

Versteh mich bitte nicht falsch, aber mich (be)trifft jeder, der an einer Depression leidet, egal ob Mann oder Frau.
Gruß
Klaus
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

Hallo Helena,

ich glaube schon, dass Frauen geliebt

werden, wenn sie gesund sind. Sehr geliebt.

Aber für Männer ist es vielleicht wichtig,

dass sie mal schwächeln. Damit sich Männer

stark vorkommen können. Ich such' mir das

nicht aus, depressiv zu sein. - Oder?
Rudi-Reiter
Beiträge: 448
Registriert: 5. Jul 2009, 00:18

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Rudi-Reiter »

Hallo Adele

Liegt es vielleicht daran, dass viel mehr Männer als Frauen
Selbstmord begehen.

Kann es sein, dass Frauen sich besser gegen die
Krankheit wehren können und desshalb mehr überleben?

VG Rudi
_______________________________________

Die Welt und das Leben können schön sein,

wenn ich es wirklich will!
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

Hallo Reiterluu,

ja, Du kommst meinen Fragen schon näher. Männer geben anscheinend leichter auf bei sowas als Frauen, und bringen sich dann um. Was Frauen abhält, weiß ich auch noch nicht. Männer sind anscheinend härter gegen sich selbst, stehen auch unter anderem Leistungsdruck als Frauen. Nicht besser, aber anders. Ich komme bei diesen Fragen nicht weiter.
bahn

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von bahn »

hallo,

ich glaube ganz einfach, dass männer und

frauen verschieden sind, schon vom körper

her.

das hat jetzt nichts mit wertigkeit zu tun,

männer und frauen sind natürlich gleich

viel wert.

aber wenn es gut läuft, können sich frau-

mann gut ergänzen.

frau ist glaube ich schon in sich anders

gestrickt, kompliziertere körperabläufe,

vielleicht auch manchmal weicher, bringen

neues leben hervor, sind manchmal stärker

wie wir männer.................

es ist´auf jeden fall spannend zuhause,

meine frau, zwei mädchen, und der hund

ist auch weiblich, aber ich geniesse es auch..................

auch vom gefühl her,

hotel mama, pflege und krankenstation,

soll immer schön und attraktiv sein,erzieherin, gastfreundlich, sportlich,

eine gute köchin, supermodel,lehrerin,... dann noch

job!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!und immer

schneller im galopp.....................

ja, vielen frauen wird einfach viel zuviel

zugemutet, leider...............und irgend

wann geht es nicht mehr.................
briskonen
Beiträge: 14
Registriert: 29. Mai 2009, 16:49

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von briskonen »

hallo adele,
ich möchte mal behaupten das in Sachen Depressionen zwischen Mann und Frau ein Gleichgewicht besteht mit dem einen Unterschied " Männer nehmen seltener Therapeutische Hife an " lösen wenn es garnicht mehr weiter geht eben die harte Lösung.
gruß Winfried

> Forschungsfrage an alle:
>
> Wie erklärt Ihr Euch die Tatsache, dass viel mehr Frauen als Männer depressiv sind?
>
> Adele Neugierig
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

...Unbekannter, ich glaube, in puncto Anfälligkeit für Depressionen unterscheiden sich Frauen und Männer nicht, grundsätzlich. Aber vielleicht sind die Anlässe dazu unterschiedlich. Und das interessiert mich. Wann die einen, wann die anderen.......
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

Ja Winfried, und warum ist das so? (dass Männer weniger therapeutische Hilfe annehmen)??

Adele Neugierig
briskonen
Beiträge: 14
Registriert: 29. Mai 2009, 16:49

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von briskonen »

hallo adele,
die Anlässe die zu einer schweren Depression führen sind immer verschiedenartig, haben also nichts mit den verschiedenen Geschlechtern zu tun, Männer sind auf Grund ihrer Erziehung immer auf das gute funktionieren gepolt, von Kindesbeinen an, das sollte man beachten wenn man auf sie eindrischt,
gruß Winfried
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

Winfried,

auf welchen Mann habe ich denn

eingedroschen?
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von HelH3 »

Dear all

Ich finds besonders erfreulich, dass Männer hier in diesem Thread endlich mal fundiert Verständnis für Frauen äußern.

Adele, Winfried, peeeaaace

Wohlwollend grüßt Helena
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

Ja Hallo La Helena,

so können wir doch einfach weitermachen.

Männer tun sich halt 'n bißchen schwerer.

Ich glaube, das ist so, und das gibt keine

Anlässe für Hochmut. Ich habe eigentlich

keine Angst vor ihnen, die sind doch ganz

nett. Oft. Und die fürchten uns ebenso wie

wir sie. Grüße
Clown
Beiträge: 4328
Registriert: 8. Nov 2004, 18:22
Kontaktdaten:

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Clown »

>Und die fürchten uns ebenso wie wir sie.
So ein Quark.

Diese verallgemeinernden Behauptungen mit dem vereinnahmenden 'wir' — lass das bleiben!
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Anda
Beiträge: 31
Registriert: 17. Nov 2009, 12:02

Re: Depression und Geschlecht/ Gesellschaft

Beitrag von Anda »

He Clown,

es gibt aber "wirs". Und "ihrs". Das hat nichts mit Verallgemeinerung zu tun, allenfalls mit Grammatik und mit Tatbeständen, dass "man" (ich) sich mit vielen anderen gegenübergestellt sieht- schafft man jetzt in der psychotherapeutischen Sprache das Wort "wir" ab? Das wird wohl nicht gelingen, zum Glück.
Antworten