Nationaltorwart Robert Enke Suizid

winnie
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Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von winnie »

In unserer Lokalzeitung gab es zu Robert Enkes Selbstmord eine umfangreiche Leserdiskussion, die sich allerdings zumeist mit dem Verlust für die Fußballnation befaßte. Aber einige sprachen tatsächlich auch das Thema "Depressionen" an.

Und diesen Beitrag habe ich selbst dann dort eingestellt:

"Die unbekannte tödliche Krankheit
Und wieder musste jemand sterben, weil seine Krankheit nicht als die lebensgefährliche erkannt wurde, die sie ist - nicht von Robert Enke selbst wie offenbar auch nicht von seinem Umfeld. Möglicherweise nicht mal in diesem Umfang von seinen Ärzten.

Es ist eine schreckliche Krankheit, eine tödliche - denn unbehandelt kann sie zu diesem Ende führen, wie es Robert Enke nun für die einzig mögliche Lösung seiner Probleme hielt.
Und das Schlimmste ist, das genau das, was ihn hätte retten könnte, nämlich die Gewissheit, DASS es eine KRANKHEIT ist, die BEHANDELT werden kann, in diesem Krankheitsbild völlig ausgeschaltet ist. Man hat keine Hoffnung, dass es auch wieder besser wird, sondern die Krankheit Depressionen verändert den Gehirnstoffwechsel derart, dass nur noch die Schaltung "Es gibt eh keine Hoffnung mehr, ich bin ein Versager, und es wird NIE mehr besser" funktioniert.
Der Erkrankte selbst KANN da selbst nichts mehr schieben - es braucht hier dringend Personen, die seinen Zustand richtig als die Krankheit erkennen und ihm Unterstützung bieten, sich helfen zu lassen. Therapeutisch, ja - aber wenn's so richtig schlimm ist, sind erstmal Medikamente das Allerwichtigste. Die brechen erst mal die Erstarrung auf und bringen den Kranken so weit, dass er wieder Hoffnung und Kraft bekommt und dann auch eine Therapie Sinn macht.

Allein schafft es ein Erkrankter nicht.

Für Robert Enke mag es noch schwerer gewesen sein, da er als "öffentliche Person" vermutlich dachte, erst recht "keine Schwäche zeigen" zu dürfen.
Oder er hatte Angst vor dem "Stigma", das psychische Erkrankungen leider immer noch mit sich bringen können. Immer noch weiß die Öffentlichkeit zu wenig über die schwere Krankheit Depressionen, dumme Kommentare und Forderungen wie "reiß dich endlich zusammen!" etc. sind leider immer noch gang und gäbe.

Sebastian Deisler hatte sehr viel Mut bewiesen, seine Erkrankung offen zuzugeben - und er hat damit sehr viel für "uns Depressive" getan, indem er das Thema publik machte.
Leider kam Robert Enke nicht so weit.
Und dabei wäre es doch so einfach zu verhindern gewesen!

Man möchte einen Schrei loslassen: Bitte informiert euch! Und BITTE LASST EUCH BEHANDELN!!! Es kann euer Leben retten!

An dieser Stelle möchte ich gerne auf ein Internetportal hinweisen, das dabei schon sehr vielen Betroffenen und ihren Angehörigen Rat und Hilfe gebracht hat: Die Webseite des Deutschen Bündnisses gegen Depression.
http://www.kompetenznetz-depression.de/
(Bitte betrachtet das nicht als Werbung oder so, es ist eine seriöse Seite von bundesweit anerkannten Fachärzten eingerichtet, nichts Kommerzielles oder Zwielichtiges. Es ist aber einfach dringend nötig, dass die Krankheit Depressionen und ihre Behandlungsmöglichkeiten auf jede erdenkliche Art bekannter wird!)

Ich empfinde tiefes Mitgefühl mit der Familie von Robert Enke. Und Trauer um ihn. Es wäre nicht nötig gewesen!

Mit freundlichen Grüßen,
[mein Realname]

Winnie
OneFish
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Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von OneFish »

Möglicherweise hat Robert Enke neben seiner Depression als Fußballer im harten Profi-Geschäft auch die Volksdenke "Depressionen haben nur schwache Menschen" gehabt.
Wenn er das schon seit früher Kindheit eingetrichtert bekommen hat, ist ihn das sozusagen in "Hirn und Blut" übergegangen.
Psychater, Psychologen und andere fachliche Helfer konnten ihn nicht mehr vom Gegenteil überzeugen, das eben Depressive keine schwachen Menschen sind (was ist eigentlich einer schwacher Mensch?).
Mir ist klar, das das was ich schreibe, ziemlich spekulativ ist, habe aber als Mann in meinem eigenen harten Geschäftsleben ebensolche Gedanken und Erlebnisse.
Manchmal denke ich: Mann, was stellst du dich so an.
Und in der Öffentlichkeit und im Männersport wird das bestimmt noch potenziert.
Depri1955
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Registriert: 10. Nov 2009, 17:43

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von Depri1955 »

Guten Abend,
bin noch geschockt und kann vieles unterstreichen, was hier geschrieben wurde.
Selbsttötung kann nicht feige sein - eher ist es der Mut der Verzweiflung. Ich bin seit ca. 16 Jahren depressiv. Ich habe erfahren, dass es nach Jahren der Dunkelheit, mit einer kleinen Tablette wieder echt lebenswert sein kann. Es hat für mich immer eine Rolle gespielt, welches Leid ich ertragen muss. Es hat aber auch eine Rolle gespielt, welches Leid ich hinterlassen werde, wenn ich mein Leben beenden sollte. Habe vor 6 Wochen wieder einen Rückfall. Für die Ursachen habe ich auch mögliche Erklärungen. Mein Psychiater hat mich auch direkt aus dem Verkehr gezogen. Ich habe Reha beantragt - genehmigt - Psychiater informiert. Ich will auf keinen Fall mehr dahin, wo ich vor 14 Jahren stand.
Bin sensibel. Gebt nicht auf !
Gruß
Klaus
pgbu
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Registriert: 26. Feb 2009, 22:43

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von pgbu »

Hallo Winnie,

danke für dein Posting. Finde den Beitrag, den du in deiner Lokalzeitung eingestellt hast, sehr ausgewogen, sehr gut formuliert, also sehr gut. Kompliment!

Gruß, Paul


°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°

Betroffene für Betroffene: http://www.depressionsliga.de
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von DepriXX »

Traurig.
Leider passieren Suizide und lassen sich nicht immer verhindern.

Auch lässt sich nicht jede Depression gut behandeln. Unter Gut verstehe ich, dass es nicht jedem mit Therapie und Pillen deutlich besser geht.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



petra3741
Beiträge: 2172
Registriert: 17. Jun 2009, 20:05

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von petra3741 »

Hallo miteinander,

ich bin irgendwie ziemlich deprimiert wegen dem Tod von Robert Enke. Ich kämpfe immer ziemlich gegen die Depressionen auch mit Erfolg.
Aber die Angst es irgendwann nicht mehr zu schaffen ist hier durch sehr genährt worden.
Ich bin noch nie so durch Selbstmord konfrontiert worden. Bitte meldet euch und bestätigt, dass man mit Depressionen einigermaßen gut leben kann.

LG Gina
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von DepriXX »

Hi Gina
sicher kann man mit Depressionen gut leben.
Man ist ja auch gut drauf. /zyn

Man kann lernen mit einer Depression irgendwie zu leben, mal besser mal schlechter.

Sehr Hilfreich können Psychotherapie und Medis sein, wenn sie anschlagen.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Reve
Beiträge: 753
Registriert: 4. Jun 2008, 17:35

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von Reve »

Hallo Gina,

ich weiß nicht so ganz genau, wie du es meinst, aber ich möchte dir hiermit ganz klar und deutlich versichern, dass man auch mit Depressionen leben kann. Und zwar auch mit durchgehenden, chronischen Depressionen, als Folge eines Zusammenspiels von Umständen.

Es ist bekannt, dass eine genetisch bedingte Anfälligkeit in Kombination mit beispielsweise Konfliktsituationen in der Partnerschaft – oftmals ja auch als Folge von Depression – eine anhaltende Schwermut bewirken können.
Somit eine verhängnisvolle Wechselwirkung trotz medikamentöser Behandlung und trotz psychotherapeutischer Behandlung.

Und doch ist es möglich, mit Hilfe der beiden letzt genannten Bausteine und seiner eigenen Psychotherapie, die durchaus in Form von Selbstgesprächen und aufmunternden Worten stattfinden kann, ein erfülltes und einigermaßen ausgeglichenes Leben zu führen.

Begleitet von den Schatten der Melancholie, der Trauer über Unverständnis, Missverständnissen, unausgesprochenen Worten.

Es kann durchaus auch eine Chance sein, gerade weil man chronisch schwermütig ist, täglich Dinge zu leisten, die man sonst niemals getan hätte.
Ich meine damit das zwingende Rausgehen in die Natur, das Beibehalten eines festen Tagesplanes mit Platz für spontane Handlungen, kleine, feste Rituale, das Aufspüren von Leidenschaften, … alles Dinge, die das Leben trotz Depression mit einigen Tropfen von Leichtigkeit versehen können.

Ich stells noch mal hier rein, stammt ursprünglich von Chimera und es stimmt mich immer wieder tröstlich:

>Vor allem hab Zeit und nimm Umwege.
>Lass dich ablenken.
>Mach sozusagen Urlaub.
>Überhör keinen Baum und kein Wasser.
>Kehr ein, wo du Lust hast, und gönn dir die Sonne.
>vergiss die Angehörigen, bestärke die Unbekannten, bück dich nach Nebensachen, weich aus in die Menschenleere, pfeif auf das Schicksalsdrama, missachte das Unglück, zerlach den Konflikt.
>Beweg dich in deinen Eigenfarben, bis du im Recht bist und das Rauschen der Blätter süß wird.
>Geh über die Dörfer, ich komme dir nach.

[Peter Handke]

lG Carin
elas
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Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von elas »

Guten Morgen,

@gina, natürlich kann man/frau mit Depressionen leben, auch richtig gut zwischendrin. Allerdings muss man achtsam sein, denn die Depression kann einen immer wieder einholen.
Ich denke, carin hat alles gut ausgedrückt in ihrem Beitrag.

@all

Ich habe den Eindruck, die Medien haben in der Berichterstattung über Depressionen dazugelernt.

In der heutigen Ausgabe meiner Tageszeitung wird in mehreren Artikeln sehr gut berichtet
über das Krankheitsbild Depression.
Auch über das persönliche Schicksal Enkes.
Der um keinen Preis wollte, dass diese seine Erkrankung an die Öffentlichkeit gerät.

Vielleicht sind wir irgendwann in diesem Punkt einen Schritt weiter.

An einem einzigen Satz eines Artikels störe ich mich. "Die Depression ist eine Erkrankung des Gehirns".
Na ja, ....
Hat dann wieder so den Beigeschmack "Dachschaden".

Es steht mir ja frei, einen Leserbrief zu schreiben.

elas


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Nordseewanderer
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Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von Nordseewanderer »

Das Problem ist doch, dass immer noch eine psychische Erkrankung mit dem 'Irresein' gleichgesetzt wird. Ich gehe meine Erkrankung, genauer gesagt ist es eine psychische Behinderung, offensiv an. Verschweigen bringt absolut nichts, man lebt dann ganz einfach an der Realität vorbei, man ist nicht mehr authentisch und irgendwann bricht das ganze Lügengebäude in sich selbst zusammen. Ich persönlich habe das alles als Bipolarer an meinem eigenen Leibe erfahren und es ist noch nicht wirklich geklärt, ob und wie ich allein den wirtschaftlichen Schaden, den ich durch meine Erkrankung angerichtet habe, begleichen muss - oder eben nicht. Aber das sind für mich heute Themen, mit denen sich Rechtsanwälte beschäftigen.
Dazzled
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Registriert: 7. Jan 2007, 18:27

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von Dazzled »

Hallo Forianer!

Da durch den Tod Robert Enkes unsere Krankheit wieder bewusst in die Öffentlichkeit gebracht wird, habe ich mal geschaut was das Zentralorgan der deutschen "Bild"ung dazu schreibt.

http://www.bild.de/BILD/ratgeber/gesund ... -enke.html

Wir dürfen gespannt sein wie die "Bild"ung die Krankheit erklärt.

Oh Mann!!

LG
Daz

PS: Hat eigentlich einer die letzten Stromberg Folgen gesehen? Der "Ernie" leidet unter Depressionen und das ist eine ganz normale Krankheit wie z.B Krebs!! /zyn

War sehr "nett" wie ein Depressiver dort dargestellt wurde. Auch wenn ich drüber lachen konnte. Andere denken wahrscheinlich gleich das dann "der Dachstuhl komplett abgebrannt ist".
danni64
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Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von danni64 »

Hallo Rosenb,

also noch geschmackloser geht es nicht !!

Wir blödeln hier nicht rum,hier geht es um ernste Themen.

Wäre nett,wenn diese Person mal jemand stoppen würde.
Sowas braucht man nicht im Forum.

LG eine echt schockierte Danni !!


Nimm dir jeden Tag eine Stunde,in der du nur für einen Menschen da bist: FÜR DICH !!
danni64
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Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von danni64 »

Hallo Daz,

mit einem Mal haben alle grossen öffentlichen Organisationen was zur Depression zu sagen oder schreiben.

Auch auf Stern-TV kann man mit einem Mal eine Menge Berichte lesen.

Spätestens nächste Woche wird es aber wieder vergessen sein,wie bei allen wichtigen Themen.

Ich sehe das Ganze als Tropfen auf dem heissen Stein.
Grosse Hoffnung habe ich nicht,dass sich für uns da was ändern wird,irgendwann sind wir Erkrankten doch wieder in eine Ecke geschoben.

LG Danni !!


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Dendrit
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Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von Dendrit »

FönX
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Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von FönX »

Kann jemand aus der Moderation bitte solchen zynischen Schwachsinn stoppen? Danke.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
Nico Niedermeier
Moderator
Beiträge: 2845
Registriert: 21. Mär 2003, 11:10

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von Nico Niedermeier »

Gelöscht...
und Zugang gesperrt..
Dr. Niedermeiert
petra3741
Beiträge: 2172
Registriert: 17. Jun 2009, 20:05

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von petra3741 »

Hallo miteinander,

danke für die Antworten.
Ich habe ja die Depressionen immer wieder
besiegt. Und das Leben ist auch dann wieder
schöner. Aber es stimmt man muß auf der Hut sein und lernen gut für sich selbst zu sorgen.
Mann muß einiges dazu lernen um die Depressionen im Zaum zu halten, was das Leben
aber auch bereichert.
Ich bin wieder zuversichtlich es immer wieder zu packen.
Und Menschen, die nur meinen mit zusammen reißen wäre es zu packen kommen wohl durch den
Suizid zum nachdenken....
LG Gina
OneFish schrieb:
> Breaking News!
>
> Der Fußballer Sebastian Deisler hat seine Depressionen seinerzeit offensiv angegangen und das Kind beim Namen genannt.
> Robert Enke konnte das wohl nicht.
> Obwohl er erst im Mai mit seiner Frau ein Baby (jetzt 8 Monate) adoptiert hat, hat er sich umgebracht. Was sind da für Mächte dahinter?
>
> Hätten depressive Prominente den Nerv, ihre Depressionen öffentlich zuzugeben, würde wohl die ganze Tabuisierung mehr aufgelöst.
> Eine Änderung in der Haltung der Gesellschaft könnte die Folge sein, eine Dynamik zur Öffnung ebenso.
petra3741
Beiträge: 2172
Registriert: 17. Jun 2009, 20:05

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von petra3741 »

Hallo,

ich denke Leistungsdruck, auferlegter oder selbstauferlegter und ein großer negativer
Faktor für Depressionen.
Seit ich meine Berufsunfähigkeitsrente bekomme und 4 Stunden am Tag arbeite geht es mir um 300
Prozent besser.
Ich habe einfach kaum mehr Druck, das jetztige
Arbeiten macht mir sogar Spass.
Ich möchte alle ermutigen so einen Schritt zu gehen, die Probleme mit der Arbeit haben.

LG Gina
FönX
Beiträge: 3373
Registriert: 2. Jul 2008, 11:37

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von FönX »

Hallo Gina,

ich habe es 2005 ähnlich gemacht und kann es nachspüren. Inzwischen habe ich einen ganz neuen beruflichen Weg gefunden, der mir sehr viel Freude macht. Allerdings ist mein gemächlicher, bedächtiger Anfang nur möglich, weil meine Frau für die finanzielle Basis sorgt. Meine Erwerbsminderungsrente hieß bis dahin HartzIV, weil ich versicherungsrechtlich keine Ansprüche auf Rente habe.
FönX

Bei riesigen Nebenwirkungen essen Sie die Packungsbeilage oder schlagen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
dolittle909
Beiträge: 296
Registriert: 14. Sep 2008, 18:00

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von dolittle909 »

Hallo,

ich habe gestern Abend etwas getan, was mir ganz gut getan hat:

Ich ging in eine katholische Kirche bei mir in der Nähe und zündete dort eine Kerze für Robert Enke, zwei mir persönlich bekannte und alle anderen mir nicht bekannten Menschen an, die alle von der Verzweiflung in den Tod getrieben wurden. Ich setzte mich kurz und hielt inne.

Und die Kerze brannte sicher auch ein bisschen für mich.

Danach konnte ich dieses Ereignis gut sein lassen, ich ersparte mir die ausufernde TV-Berichterstattung, die Diskussionen, das ewig Gleiche.

Und um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich bin weder Katholik, noch würde ich mich als gläubig bezeichnen. Trotzdem können solche Rituale helfen.

d.
elas
Beiträge: 2102
Registriert: 12. Mär 2009, 16:50

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von elas »

Doolittle,

das ist richtig schön, was Du schreibst. Das wärmt mein Herz.

Und weißt Du wie ich damit umgehe?

Ich empfinde eine tiefe (fast andächtige) Dankbarkeit, dass ich in meinen tiefsten Tälern, auch mit diesen dunklen Gedanken,
doch meistens, allermeistens irgendwie wusste, es wird mir irgendwann wieder besser gehen.
Und das Leben wird wieder lebenswert sein.

Ich bin konfessionslos, aber meinem Schicksal doch unendlich dankbar, dass ich lebe und leben darf.

Herzlich
elas
________________________________

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pa4gi946di
Beiträge: 11
Registriert: 11. Nov 2009, 18:25

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von pa4gi946di »

Liebe Forumsmitglieder,
Ihr wolltet Euch in diesem Forum doch über Eure eigenen emotionalen Befindlichkeiten äußern.

Warum also äußert Ihr Euch so umfangreich nach dem Niveau der Bildzeitung und vergesst dabei Euer eigenes Interesse in diesem Forum?

Hallooooo, es geht um uns!!!
Spekulationen um Enke hin oder her!
Karla
Beiträge: 136
Registriert: 12. Feb 2009, 09:01

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von Karla »

Ich hatte die Hoffnung, dass es in diesem Thread um

den Nationaltorwart Robert Enke und seinen
Suizid geht,

unsere Anteilnahme, Verständnis und den unendlichen Willen, niemals einen Suizid als letzten Ausweg zu sehen.

Arbeiten wir daran.

So ein Thread nimmt manchmal eigenwillige Wege, z.T. auch Zwistigkeiten.

HG Karla
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von heike56 »

Corleoana, es ist dir freigestellt in diesem Thread, wo die Überschrift sogar lautet Torwart Enke, mitzulesen oder ihn zu überlesen, wenn Du dich gestört fühlst.

Es gibt genügend andere Threads, die sich nicht mit diesem Thema beschäftigen.
Hörnchen
Beiträge: 4
Registriert: 27. Okt 2009, 20:41

Re: Nationaltorwart Robert Enke Suizid

Beitrag von Hörnchen »

Als ich das hehört habe, habe ich mir die Frage gestellt was ist mutiger der Suizid oder am Leben zu bleiben?
Vieleicht hat Robert Enkes Suizid etwas bewirgt und zwar das diese Krankheit in unserem Jahrhundert nicht mehr ein Tabuthema ist und wie jede andere Krankheit auch ernst genommen wird.
Gruß Hörnchen
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