Mutter meines Partners verweigert Hilfsangebote

Antworten
aylaa
Beiträge: 5
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Mutter meines Partners verweigert Hilfsangebote

Beitrag von aylaa »

Hallo, ich bin ganz neu hier und hoffe, ihr könnt mir und meinem Freund etwas helfen. Letztes Wochenende war mein Freund nach längerer Zeit bei seinen Eltern zuhause. Seine Mutter (61J) hat sich m.E. aufgegeben. Sie sitzt den ganzen Tag vor dem Fernseher und/oder schläft. Den Haushalt macht inzwischen sein Vater. Sie kocht zwar manchmal noch, doch es kann sein, sie vergisst dann, den Herd anzustellen oder das Essen verbrennt. Sie wird inzwischen auch immer unbeweglicher, da sie kaum oder nicht mehr nach draussen geht. Als mein Freund da war, hat sie sich an der Sofakante gestossen und ist umgefallen. Sie wollte sich dann nicht helfen lassen, man solle ihr nur ein Kissen unter den Kopf legen, sie würde später selbst aufstehen. Der Vater sagte, dass das häufiger vorkommen würde, sie sich aber nie aufhelfen lassen würde; er hat das inzwischen aufgegeben. Meiner Ansicht nach, ist er vollkommen überfordert. Die Mutter verweigert jedes Hilfsangebot - sowohl für die körperlichen als auch für die psychischen Probleme. Man kommt nicht an sie heran. Die kurze Vorgeschichte, soweit sie mir bekannt ist: Sie war die Organisatorin der Familie, solange die 4 Kinder zuhause waren, nebenher machte sie zusätzlich Heimarbeit, war also ständig auf Trab. Inzwischen sind alle Kinder aus dem Haus, haben ein eigenes Leben. Sie und ihr Mann haben beide keine Hobbies und kaum Kontakte nach aussen. Nachdem sie letztes oder vorletztes Jahr länger krank war und den Haushalt solange nicht machen konnte, hat dies der Vater übernommen. Nachdem sie körperlich wieder gesund war, liess sie sich gehen, übernahm den Haushalt nicht mehr voll. Seither baut sie ständig ab. Sie hat sich inzwischen so abgekapselt, dass sie meinen Freund nicht einmal gefragt hat, wie es ihm denn zur Zeit geht! Da ich selbst schon eine Depression hatte, habe ich versucht, ihm die Krankheit etwas zu erklären. Da ich mir aber (erfolgreich) habe helfen lassen und auch jederzeit wieder Hilfe suchen würde, kann ich ihm auch nicht sagen, wie er oder andere seiner Familie an seine Mutter rankommen, damit sie sich helfen lässt. Sie haben schon daran gedacht, sie zwangseinweisen zu lassen... besser wäre natürlich, wenn sie selbst den Wunsch hätte, sich helfen zu lassen. Könnt ihr uns helfen, wie wir an sie rankommen können? Oder was sonst machbar ist? Wir fühlen uns so hilflos! Liebe Grüsse, Aylaa
deafmouse
Beiträge: 31
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Mutter meines Partners verweigert Hilfsangebote

Beitrag von deafmouse »

Hallo Aylaa, ich bin auch Angehörige, meiner Oma geht es aber gesundheitlich noch sehr gut und bis auf wirklich tiefe Löcher verdrängt sie die Depression eher... Hm, was du da schreibst hört sich für mich nicht unbedingt (nur) nach Depression an. Seid ihr sicher dass eine depression vorliegt? Kann es sein, dass seine Mutter evtl. auch an Altersdemenz leidet (weil du schreibst, z.B. ausschalten der Herdplatten vergessen etc.)... Vielleicht auch beides zusammen? Ich denke richtig abklären kann das sicher nur ein Arzt, vielleicht ein Neurologe? Meiner Meinung nach sollte dein Freund einen Arzttermin vereinbaren und gemeinsam mit seiner Mutter hingehen. Meinst du sowas lässt sich verwirklichen oder denkst du sie wird sich dagegen wehren? Meine Oma war in ihrem Leben schon viel krank und hat einiges durchgemacht und hält mittlerweile auch eigentlich gar nichts mehr von Ärzten, dennoch hat sie sich neulich als es ihr wieder richtig mies ging von ihren Töchter zur Ärztin und dann sogar in die Klink bringen lassen. Gruß, Nina PS: Mir wurde von vielen Leuten hier im Forum das Buch "Wenn der Mensch den du liebst depressiv ist" empfohlen und es ist wirklich ganz klasse und beinhaltet gute Tips für Angehörige wie man besser damit umgehen kann. Vielleicht hilft es euch?
Antworten