Was ist für euch Glück?

[maggy]

Hallo Ihr Lieben,

...also, in unserer Almhütte hängt ein Stück Holz und dort ist eingeritzt:

"Zufriedenheit
bringt Glück"

Eine Zeit lang habe ich gedacht:
Na ja, alles klar, träum weiter.

Aber jetzt haben wir die Hütte schon 10 Jahre
und ich bin mittlerweile ganz sicher, dass ich glücklich bin, wenn ich zufrieden bin.
Zufrieden mit dem IST-Zustand (so nenn ich das); denn alles andere hat was mit Unzufriedenheit zu tun.
Wenn ich glaube Das und Das und Das noch zu brauchen,
um glücklich sein zu können, dann kann sich das Glück für mich ja nicht einstellen.

Und hier habe ich noch ein Gedicht das sagt, was Glück alles sein kann:

Glück ist gar nicht mal so selten,
Glück wird überall beschert,
vieles kann als Glück uns gelten,
was das Leben uns so lehrt.

Glück ist jeder neue Morgen,
Glück ist bunte Blumenpracht
Glück sind Tage ohne Sorgen,
Glück ist, wenn man fröhlich lacht.

Glück ist Regen, wenn es heiß ist,
Glück ist Sonne nach dem Guss,
Glück ist, wenn ein Kind ein Eis isst,
Glück ist auch ein lieber Gruß.

Glück ist Wärme, wenn es kalt ist,
Glück ist weißer Meeresstrand,
Glück ist Ruhe, die im Wald ist,
Glück ist eines Freundes Hand.

Glück ist eine stille Stunde,
Glück ist auch ein gutes Buch,
Glück ist Spaß in froher Runde,
Glück ist freundlicher Besuch.

Glück ist niemals ortsgebunden,
Glück kennt keine Jahreszeit,
Glück hat immer der gefunden,
der sich seines Lebens freut.


Alles Liebe
und ein Wunder-volles Wochenende
schickt Euch

Maggy

[dietmar45]

Liebe Manu,

Vielen Dank schon mal für den Link. Hochinteressant das "Aufwachen". Alles zu lesen schaffe ich noch nicht. Hab mal mit dem sechsten Schritt "Die Vergangenheit beenden" angefangen (weil mein Thema). Das Buch könnte was für mich sein.
Ich meld mich morgen, also heute, wenn's wieder hell ist. Ich muss jetzt ins Bett, wieder etwas Abstand gewinnen.

Gute Nacht Dir und allen, die noch nicht schlummern
Dietmar

Maggy, Almhütte=Glück *schwärm*

[Guinevere]

Hey lieber Dietmar,

sehr gerne geschehn... und ich hatte eh schon ein bissi schlechtes Gewissen, Dich womöglich wieder zu sehr vor den PC zu locken. Meint, lass Dir Zeit, ja?!

Schlaf gut und erholsam mit schönen Träumen!
manu

Gscheit lieben Winksler auch an Maggy... doch - zu Hütte! *mitträum*

[FönX]

Hallo Brittka, hallo Otterchen,

> nicht weil Du Typ 6 bist, musst Du so handeln, sondern weil Du (immer?) so handelst, bist Du Typ 6
Das seht ihr genau richtig. Aber ich habe hoffentlich nicht den Eindruck erweckt, dass ich stolz drauf bin, oder so agieren will? In den letzten 17 Jahren haben mich die Ängste - mal mehr, mal weniger - regiert, mindestens waren sie immer da. Das mündete schließlich in meinen Depressionen. Wie ihr seht, sind die Ängste heute immer noch da und halten mich vom Empfinden des Glücks fern. Überall ahne ich fast zwanghaft Unheil. Eine Weile dachte ich, dass ich eine Zwangserkrankung (Zwangsgedanken) habe. Ich kann mich nur nicht von den Ängsten trennen, die mir meine Mutter immer wieder gepredigt hat. Ich lebe die Ängste meiner Mutter, obwohl ich seit über 30 Jahren von ihr weg bin.

Ich beneide jeden, der Positives wahrnehmen kann, ohne gleich Verrat&Co wittert.

Euch allen ein schönes Wochenende und
liebe Grüße

[otterchen]

Nein, FönX,

ich habe das bestimmt nicht so gelesen, keine Bange.
Es klang für mich eher wie... hm... ein Kind von ca. 7 - 9 Jahren... es steht da, die Schultern hängend, der Kopf ist zur Seite geneigt, der Blick hilfesuchend, so als sei es selbst nicht glücklich mit dem, was es da gerade gemacht hat.

So als ob es aus dieser Situation raus wollte, aber nicht weiß WIE.

FönX, wenn Du weißt, wovon Du weg möchtest, kannst Du das umkehren in das, wohin Du willst. Es ist schwer (oh wie gut ich das weiß), aber es geht.
Angst vor dem Außen kommt meiner Vermutung nach daher, dass man sich selbst nicht so recht vertraut.
Also sich kennen- und vertrauen lernen.

Bist Du derzeit in Therapie?




Übrigens: Ich habe hinterher nach meinem Posting gedacht "oh weh, das klang bestimmt hart, einfach so dahingeschrieben, ohne weitere Erklärung", und ich bin sehr beruhigt, dass Du das nicht als Ohrfeige empfunden hast. Vielen Dank für Deine positive Reaktion.



@ Maggy:

das hast Du meinem Empfinden nach ganz wunderbar beschrieben bzw. erkannt.
Ja, ich denke, Glück kann auch in Zufriedenheit liegen.


@ Brittka,

Die Trauer war da, aber darunter war das Glück, die Trauer zu erleben, mit allen Sinnen.

Ja, solch einen Moment gab es für mich auch, und ich war wirklich glücklich darüber, dass ich diese Traurigkeit (in meinem Fall war's keine Trauer) so tief empfinden konnte.

Das hängt wohl damit zusammen, dass wir vorher jahrelang sowas verdrängt hatten - und es ist wunderbar, wenn man wieder zum Leben erwacht... die eigenen Gefühle DA SEIN dürfen, man mit diesen Gefühlen umzugehen gelernt hat.
Gefühle haben dann nichts Bedrohliches mehr; man ist ihnen nicht mehr ausgeliefert - und man wird nicht mehr dafür bestraft, dass man sie hat.

Einen lieben Gruß

[Thomas-Michael]

Hallo an alle,

für mich ist Glück, wenn ich das Gefühl habe, das in einer entspr. Situation nichts mehr fehlt.

Ich habe oft - in sehr vielen Situationen - nicht wirklich das Gefühl, dabei zu sein, weil ich entweder mit meinen ängstlichen Gedanken (Katastrophen-Gedanken) beschäftigt bin - und permanent an andere "Dinge" denken muss...was wäre wenn...schaffe ich das jetzt...was denken die anderen Leute von mir....mache ich einen guten Eindruck...

Wenn es mir aber dann gelingt, mich auf eine Situation "komplett" einzulassen, wenn die Ängste schwinden...wenn meine depressiven Gefühle nachlassen...da habe ich manchmal das Gefühl - genau jetzt fehlt nichts mehr.

Und in diesen Momenten bin ich "etwas" Glücklich.

LG

Thomas Michael

[FönX]

Hallo Otterchen,

> FönX, wenn Du weißt, wovon Du weg möchtest, kannst Du das umkehren in das, wohin Du willst. Es ist schwer (oh wie gut ich das weiß), aber es geht. Angst vor dem Außen kommt meiner Vermutung nach daher, dass man sich selbst nicht so recht vertraut. Also sich kennen- und vertrauen lernen.

Das wäre ja schon eine mögliche Antwort auf deine (rhetorische?) Frage.

> Bist Du derzeit in Therapie?
Nicht wirklich. Nach der zweiten stationären Behandlung letztes Jahr nicht mehr regelmäßig. In unregelmäßiger Folge habe ich, je nach Bedarf alle paar Wochen, eine Psychologin in einer öffentlichen Einrichtung, die mir bei jedem Gespräch sehr hilft. Ich denke, dieses Umleiten von "weg von...." auf "hin nach..." könnte ich mit ihr ausarbeiten. Allein schaffe ich es noch nicht. Ich brauche da Hilfe. Die alten Ängste sind im Moment zu stark für mich.

Dir danke ich schon mal jetzt für die wertvolle Anregung.

Liebe Grüße

[otterchen]

Hallo FönX,

ich habe auch noch alte Ängste - und ich bin einer von ihr beigekommen, indem ich in dem betreffenden Moment mir selbst gut und beruhigend zugeredet habe.

Ich glaube, sowas kann passieren, wenn die Eltern einem Kind, welches Angst hat, nicht beistehen - und/oder dann noch weitere Ängste im Kind aufbauen.

Ich glaube, ich kann also (um den Bogen zum eigentlichen Thema zu schlagen) auch festhalten:
Glück ist für mich:
dass ich die letzte Therapie angefangen habe und dort soviel lernen konnte,
dass ich innerlich gewachsen bin, so dass viele Ängste einfach verschwunden sind
und dass ich "restlichen" Ängsten jetzt besser begegnen kann

Welch ein Glück, dass ich mich habe!

[FönX]

Zitat von otterchen:
> Ich glaube, sowas kann passieren, wenn die Eltern einem Kind, welches Angst hat, nicht beistehen - und/oder dann noch weitere Ängste im Kind aufbauen.
Stimmt. Genau das haben meine Eltern meisterhaft verstanden ("Siehst du, hab ich dir ja gleich gesagt!").

Hab gerade eine Terminanfrage an meine Thera gemailt.

Grüßle

[Liber]

Hallo FönX, habe eben im Enneagramm-Thread geantwortet.

Lb. Gruß
Brittka

Otterchen

[dietmar45]

Hallo Gina,

vielleicht liest Du ja noch mit. Ich hab da vor 2 Tagen oben im Fred ein Zitat aus Deinem Posting aus dem Zusammenhang gerissen und unzulässigerweise für einen Vergleich(?) missbraucht. Sorry, das war nicht korrekt von mir.
Hierum gings:
>Auf die Außenwelt habe ich keinen Einfluss und hätte somit auch keine Möglichkeit aus der Depri heraus zu kommen.
Wo es um Dinge geht, die außerhalb meiner Macht stehen, und die meintest Du vermutlich ja, volle Zustimmung. Für mich zählt halt auch meine Lebenssituation zur Außenwelt. Und da hab ich eine Menge Veränderungsmöglichkeiten, die mich aus einer Depri herausbringen können. Jeder hat seine eigene Definition von Begrifflichkeiten und da kommt es schnell zu Aneinandervorbeidenken.

Ich mach mir immer so viele Gedanken darüber, was ich da wieder angestellt hab, deshalb wollte ich das nochmal loswerden. Ich denke, der goldene Weg ist: "Akzeptieren was ist und dabei Dinge verändern/verbessern.

Noch 'ne Anmerkung zu:
>Nicht wer wenig hat sondern wer viel wünscht ist arm.
Da gilt das gleiche, eine Frage der Definition. Wünsche sind für mich ja auch Pläne, die ich gerne umsetzen möchte. Und das ist überhaupt erst die Motivation, warum ich morgens aufstehe. Ich kann das nämlich auch umdrehen. Wer keine Wünsche/Pläne mehr hat ist arm. Alles eine Frage der Sichtweise. Ein Wunsch, der darauf abzielt, dass etwas vom Himmel fällt, damit ich glücklich bin, ist natürlich fatal. Aber realistische Wünsche sind der Antriebsmotor des Lebens (jedenfalls für mich).

Liebe Grüße
Dietmar

Nachtrag: Glück ist für mich, noch viele Wünsche zu haben, denn die halten mich am Leben.

[kaitain]

[tomroerich]

............. viele Aussagen darüber, wann sich bei euch Glücksgefühle einstellen, scheinen mir damit zu tun zu haben, dass sich eine naürliche Leichtigkeit einstellt.

Tanzen. Natur. Musik. Frei sein und unbeschwert. Dann stellt sich Glück ohne weiteren Anlass ein. Da reißt für einen Moment ein Vorhang auf und man weiß nicht einmal so genau, warum.

Warum beglückt Tanzen, was passiert da?
Warum beglückt Töpfern, wie mir eine Freundin kürzlich sagte. Oder Musik hören oder Musik machen? Warum kann der Anblick der untergehenden Sonne Glück auslösen? Was passiert da?

Deshalb ist für mich so wichtig zu erkennen, was der Vorhang ist, woraus er besteht.

Thomas

[Liber]

Lieber Thomas,

>Deshalb ist für mich so wichtig zu erkennen, was der Vorhang ist, woraus er besteht.

ja, das frage ich mich auch.

Ich glaube bzw. habe an mir beobachtet, dass er meistens aus Sorgen, Ängsten, Gedanken aller Art, Vorstellungen, Phantasien usw. besteht. Und diese sind derart automatisiert, dass sie mich ungeheuer schnell im Griff haben.

Ich betrachte z.B. meine Kinder, wenn sie schlafen und die Liebe zu ihnen strömt in solch einem Glücksmoment in mich ein. Doch im nächsten Moment kommt der Gedanke: "aber morgen kann etwas Schreckliches passieren, sie können verunglücken, krank werden, dies oder jenes kann geschehen, vielleicht verliere ich sie ...." und schon ist die Liebe von der Angst und der Sorge restlos überdeckt. Ich halte diese Angst und Sorge dann immer noch für Liebe, aber die pure Liebe des wunderbaren Glücksmoments ist etwas völlig anderes.

Ja, es ist die Frage: wie verhindern, dass diese Gedanken derart schnell und automatisiert auf mich einstürzen.

Liebe Grüße
Brittka

[Zorra]

Glück - fühlen können und dürfen, die Sonne sehen, den Wind und Regen auf der Haut spüren, meine Tochter hören und vor allem sehen anderen begegnen, allein sein ... zu verschiedenen Zeiten ist es immer etwas anderes. Glück ist für mich viel im Alltäglichen. Besonders, wenn ich wieder eine gute Phase habe, genieße ich sie fast begierig! ohne die Pflichten zu vernachlässigen. Aber ich weiß, wie kostbar auch gelebte Alltäglichkeit sein kann. Ganz einfache Dinge können dann ein Glücksgefühl bei mir auslösen, oder auch tiefe Traurigkeit. Und selbst das ist dann Glück - fühlen zu dürfen, nicht leer zu sein, nicht lebend schon tot.
Dafür bin ich dann auch unendlich dankbar.
Seid lieb gegrüßt

Elke

[dietmar45]

Hallo Thomas,

ich finde die Antworten auf Deine Fragen gar nicht schwierig. Wenn sich eine Situation einstellt (bewusst oder unbewusst hervorgerufen), die meinen Fokus vollständig auf ein für mich schön empfundenes Ereignis lenkt, tritt alles Belastende völlig in den Hintergrund und ist dann nicht mehr in meinem Bewusstsein. Die Sperre ist aufgehoben und das Glücksgefühl kann ungehindert fließen.
Ich empfinde das so. Bleibt die Frage, kann ich das trainieren (ich glaube ja), so dass ich das jederzeit abrufen kann? Dazu sind für mich 3 Voraussetzungen nötig:
1. Keine akute Depri (Da ist der Fokus wie festgenagelt auf das Belastende)
2. Dass ich es will
3. Dass ich es zulasse

Viele Grüße
Dietmar

[Guinevere]

Hey lieber Dietmar,

Bleibt die Frage, kann ich das trainieren (ich glaube ja), so dass ich das jederzeit abrufen kann?

könnte man, ja z.B. durch "Ankern"
http://www.petrarupp.de/NLP.html

Mir sind Mudras (Fingergesten) lieber (auch da an den Fingerkuppen die YIN - Meridiane, - welche am Fuß beginnen - ihre Energie an die YANG - Meridiane übergeben... und das Atmanjali-Mudra öffnet z.B. die "innere Besonnenheit" und ist dadurch Quelle der Heilung, Weisheit, Kraft und Freude ) , bin dafür leider aber manchmal oder öfters einfach zu bequem. Zuviele andere Interessen da...

Gute Nacht allen nochmals,
manu

[Guinevere]

Liebe Brittka,

Ich betrachte z.B. meine Kinder, wenn sie schlafen und die Liebe zu ihnen strömt in solch einem Glücksmoment in mich ein. Doch im nächsten Moment kommt der Gedanke: "aber morgen kann etwas Schreckliches passieren, sie können verunglücken, krank werden, dies oder jenes kann geschehen, vielleicht verliere ich sie ...."

das lest sich vielleicht jetzt gscheit blöd , aber, mein Thera meinte mal: "Sei vorsichtig, wie du dir deine Kinder denkst, denn mit diesem ziehst Du genau das an, schaffst du dir deine Realität"

und so mag ich lieber nicht ans verunglücken, krank werden, es kann ihnen was schreckliches passieren,... denken. Und, wenn es trotzdem passieren sollte, dann... , aber eigentlich "vermasselt" man sich ja die schönen Glückserfahrungen total damit..

Sehr lieben Nachtgruß Dir!
manu

[dietmar45]

Hey liebe Manu,

jetzt ist es doch schon wieder dunkel. Aber nur draußen. In mir drin ist's grad strahlend hell. Allein der Gedanke, man könnte sich das antrainieren macht schon wieder glücklich.

Zum Buch vom Meyer: Ich hab es mir mal bei A. rausgesucht. Die Kundenrezensionen sind vielversprechend. Es wäre mein erstes Buch, das ich mir kaufe. Also, eins zum Lesen, meine ich Bisher waren es nur technische Fachbücher und ein Schachbuch aus 'nem Sonderangebot.

>Wennst willst, dann schreib ich Dir das auch noch mehr vom Bücherl ab
Lieber nicht Sonst macht's mir noch Gewissensbisse. Also, nicht der Inhalt, sondern das Abschreiben.

>und ich hatte eh schon ein bissi schlechtes Gewissen, Dich womöglich wieder zu sehr vor den PC zu locken.
Mach Dir da bloß keinen Kopp drum, sonst krieg ich noch'n schlechtes Gewissen Ich werd mich schon hier rausziehen, wenn ich merke, dass es mir zuviel wird.

So, nu bin ich sofort wech ins Betterl.
Schlaf gut und auch sonst gute Nacht
Dietmar

[otterchen]

Hallo Elke!

Und selbst das ist dann Glück - fühlen zu dürfen, nicht leer zu sein, nicht lebend schon tot.

Ein wunderbarer Satz!!
Darf ich ein dazu passendes Zitat anbringen?
"Tod ist nicht allein, wenn jemand stirbt.
Tod ist auch, wenn einer lebt und es nicht weiß."


Glück liegt für mich in der Wahrnehmung des Moments. Hierbei liegt wohl die Betonung nicht auf Moment, sondern auf Wahrnehmung - Stichwort Achtsamkeit.


Brittka,
Sorgen um die Kinder zu haben mit dem Gedanken "morgen könnte schon alles vorbei sein" ist doch eigentlich positiv.
Allerdings nicht, wenn die dunklen Bilder immer wieder den Moment überschatten.

Woher kommen denn die Sorgen? Ich habe da irgendwo ein halb gelesenes Buch in meinem Regal... "Sorge dich nicht - lebe".
Wenn wir uns immer ausmalen, was alles Schreckliche passieren KÖNNTE - warum kehren wir das nicht um in das Gute, was alles passieren könnte???

Ich weiß, das ist bestimmt schwer - aber wenn Du Dich abends mal wieder dabei ertappst, wie Du Dir Sorgen machst, meinst Du, dann kannst Du mal anfangen, diese Gedanken ins Positive zu verkehren?

Oder... (Gedanke!)... ist da die Unsicherheit, womöglich eine schlechte Mutter zu sein, wenn Du nicht alle Möglichkeiten bedenkst und alle Gefahren ausschließt???
Zermürbst Du Dich selbst, indem Du Dir selbst Stress machst?

Ist jetzt nur so ins Blaue geraten...

[Liber]

Hallo und guten Morgen!

beim Lesen in dem Thread merke ich gerade, dass es Glück sein kann, zu erkennen, wenn sich kleine Türen nach "außen" öffnen

Wie gestern bei Dietmar.

Und überhaupt: danke für eure vielen Rückmeldungen, Erfahrungen und Anregungen zum Thema "Glück"! Und dass dies in einem Forum für Depressionen möglich ist!


Einen schönen Sonntag!

Brittka


Edit: Otterchen, lese erst jetzt dein Post, dazu nachher noch!

[heike56]

Liebe Brittka,

Du schriebst: "Doch im nächsten Moment kommt der Gedanke: "aber morgen kann etwas Schreckliches passieren, ......und schon ist die Liebe von der Angst und der Sorge restlos überdeckt."

Im einem Moment erlebst Du Glück und im nächsten Moment erwischen dich die Befürchtungen und Du fühlst dich total hilflos, angesichts all des Schlimmen, was passieren könnte.

Ich habe die Erfahrung gemacht erstmal diese Sorgen anzunehmen und zu sagen, JA alles das KÖNNTE passieren, ABER wenn es so weit sein sollte, werde ich auch mit der Situation klar kommen. Und das wird ganz anders sein, als ich es mir heute vorstellen kann.

Vielleicht hilft dir diese Beschreibung ein bißchen.

Liebe Grüße

Heike 47

[Liber]

Liebe Manu,

dass diese Dinge mit meinen Kindern geschehen könnten, WEIL ich sie befürchte, glaube ich heute Gottseidank nicht mehr. Früher war sogar das der Fall, aber heute sehe ich diese Ängste und Sorgen anders. Sie sind ein Gedankenkonstrukt, das in mir oft wie automatisiert in Gang gesetzt wird.

Und den Auslöser, der es in Gang setzt, DEN möchte ich so gern erkennen.

Den in dem Moment selbst ist ja keinerlei Anlass dazu da. Es passiert irgendwie in mir.


Liebe Otterchen und Heike,

danke für eure Tipps zum Umgang mit diesen Sorgen.

Ich hab schon festgestellt, dass es ganz wichtig ist, dass ich diese Sorgen in solchen Momenten als "Sorge" erkenne. "Aha, da ist wieder Sorge".

Das allein erleichtert schon mal, weil ich mich in dem Moment bereits ein Stückchen von diesen Sorgengedanken distanziere.

Und dann ist noch wichtig, dass ich anschließend nicht solche Gedanken folgen lasse wie: "so ein Mist, schon wieder hab ich das gemacht, das sollte ich doch nicht dauernd!" Sondern: "es ist ok so".

Das liebevolle Annehmen. Dann ist die Möglichkeit, die Sorge loszulassen, um vieles größer.



Liebe Grüße
Brittka

[Zorra]

Hallo Brittka,
ich habe mit meiner Tochter lange allein gelebt und kenne diese große Angst, dass etwas passieren könnte nur zu gut. Jetzt lebt sie in einem eigenen Haushalt. Neulich hat sie mich vom Handy aus angerufen (sie klingelt nur an, damit Mama dann zurückruft - clever Kind, gell) und ich habe sie nicht erreicht. Da wir sonst vom Festnetz telefonieren und nur im Notfall mit dem Handy gingen sofort alle Alarmglocken an ... Unfall, wo ist sie, sie müßte längst von Arbeit zu Hause sein ... immer wieder Versuche, sie anzurufen - nicht erreichbar - furchtbar! Handy und Telefon neben mir auf der Couch, Polizei wird sich dann schon melden - Handy klingelt wieder, ich rufe sofort zurück - sie ist auch dran - welch Glück! - und lacht mich aus - aber Mama! Sie war in einem Buchladen und brauchte von mir einen Geschenktipp - war dann aber leider in einem Funkloch, weshalb ich sie nicht erreichen konnte. Na, da hat sich meine Angst ja echt wieder mal gelohnt *über mich selbst lach*
Im Laufe der Zeit mehren sich solche Anekdoten natürlich - und wenn ich dann mal wieder Angst bekomme, rufe ich sie mir zurück. (gelingt zugegebenermaßen nicht immer - siehe vorn - das war gerade erst, aber doch schon sehr viel besser, sonst hätte ich mir schon sehr viel Lebenszeit mit der Angst verdorben, statt mich an dem Guten zu freuen und zusammen mit meiner Tochter dann zu lachen)
Angst um die Kinder zu haben ist sicher ein Zeichen von Liebe. Andererseits habe ich immer auch Bedenken gehabt, meine Tochter mit meinen Ängsten einzuschränken; Kinder bekommen, auch wenn wir Ängste nicht äußern, sehr viel mit. Und ich habe immer auch einen Respekt gehabt vor "sich selbst erfüllenden Prophezeiungen" - das ist glaube ich das, was Manu gemeint hat.
Ich wünsch dir und deinen Kindern viel unängstliche, genießende, liebevolle Zeit
LG Elke

[Guinevere]

Hey liebe Brittka,

dass diese Dinge mit meinen Kindern geschehen könnten, WEIL ich sie befürchte, glaube ich heute Gottseidank nicht mehr. Früher war sogar das der Fall, aber heute sehe ich diese Ängste und Sorgen anders. Sie sind ein Gedankenkonstrukt, das in mir oft wie automatisiert in Gang gesetzt wird.

hmm, jetzt weiß ich nicht, wie ich das in Text rüberbringen könnte *grübel*....weil Du GottseiDank schreibst, es war wohl für Dich mit Schuldgefühlen verbunden?!
Mir gibt z.B. diese Denke im Moment genug anlass, meinen Sorgengedanken ein bestimmtes Stopp geben zu können. Hat zwar ne Weile gedauert , aber mittlerweile klappt es ganz gut, auch, weil ich mir dann denke, wenn ich mir Sorgen, neg. Gedanken mach, mach ich das Ego wahr.

Ich weiß nicht, aber, wenn ich so zurückdenke, dann waren da schon in paar Begebenheiten, die mich diesbezüglich nachdenklich stimmen. Als Twingo z.B. neu war dachte ich mir "der wird mir in Italien sicherlich geklaut" und , er wäre es fast.

Und den Auslöser, der es in Gang setzt, DEN möchte ich so gern erkennen.

Den in dem Moment selbst ist ja keinerlei Anlass dazu da. Es passiert irgendwie in mir.

Hmm, ich kenn das von meiner Mutter nur so. Sie zählt mir immer alle Möglichkeiten auf, die mir an schlechtem passieren könnten. Sie meint zwar, sie wäre nur realistisch, ich seh das etwas anders .
Sie hat auch am Dienstag bei unserem letzten Streit - wo es unter anderm darum ging - gemeint: "Was hab ich mich mit Dir mitgemacht!!! und das soll jetzt der Dank dafür sein?" Also, sie hat gemeint, sie müsse sich aus Liebe krämen. Erklärt auch ihre hysterische Art immer...

(edit: hmm, sie ist sehr "katholisch" gläubig, und der sterbende Jesus am Kreuz ist ne Art Vorbild für sie)

Lieben Gruß allen, bis später!
manu