Mein Freund nimmt mich nicht Ernst...

[jen_unbekannt]

...oder verschließt die Augen davor, also er will es nicht wahrhaben.
Mein Psychodoc hatte mir schon ca. Anfang diesen Jahres die Depression diagnostiziert. Danach bin ich lange nicht mehr bei ihm gewesen weil erst die Therapie beantragt werden sollte.
Leider sind die ganzen Unterlagen bei der Krankenkasse verloren gegangen, sodass vor 2 ca. Wochen ein neuer Antrag gestellt werden musste.
In dieser Zeit habe ich auch meine Freund davon erzählt. Er meint ich wäre nicht krank und ich würde mir alles einbilden oder mir einreden lassen, das wäre alles Quatsch.
Gestern hatten wir eine fürchterliche Situation, die unser Sexleben betrifft. Ich habe wirklich 0 Lust drauf und gestern habe ich ihn zum ersten Mal richtig abgewiesen. Vorher habe ich alles immer dezent umgangen.
Er ist dann aufgestanden und hat im WZ geschlafen. Heute morgen hat er gemeint er würde mich nie mehr anfassen.
Später habe ich ihm dann eine E-Mail geschickt und ihm versucht zu erklären warum das so ist. Leider habe ich bisher keine Antwort bekommen. Ich habe Angst, dass er mich nicht versteht.
War jemand schon mal in einer ähnlichen Situation?
Ich bin irgendwie so hilflos, verzweifelt und habe tierisch Angst vor seiner Reaktion.
Viele Grüße

[andrea39]

Hi..
das tut mir leid,denn im Moment bist Du es ja, die den größeren Leidensdruck hat,die Diagnose,die Angst,dann leidet auch mal die Libido,das kenne ich auch zu gut.

Es ist dann sehr unsensibel,Dich auch noch zu "strafen"indem er im Wz schläft...gerade jetzt brauchen wir den Partner als sensiblen,geduldigen Partner ,wenn er es nicht sehen will,das es eine tatsächliche Depression ist,liegt das viell. auch an Dir,denn sicherlich neigen wir Frauen dazu,immer wieder mal so zu tun,als sei das alles nicht so schlimm,ist sehr allgemein gehalten,muß natürlich nicht für Dich passen,kann ich nur so von mir wieder geben.

Wünsche Dir,das er Dir beisteht,denn das ist schon ne schwere Last,damit zu leben,mit der Diagnose...für mich ist das auch sehr neu...mein Partner neigt auch dazu,es als Phase zu bezeichnen,Du und ich wissen,ist es ne Phase oder ist es mehr....?

GLG von der Ostsee
emilia

jen_unbekannt schrieb:
> ...oder verschließt die Augen davor, also er will es nicht wahrhaben.
> Mein Psychodoc hatte mir schon ca. Anfang diesen Jahres die Depression diagnostiziert. Danach bin ich lange nicht mehr bei ihm gewesen weil erst die Therapie beantragt werden sollte.
> Leider sind die ganzen Unterlagen bei der Krankenkasse verloren gegangen, sodass vor 2 ca. Wochen ein neuer Antrag gestellt werden musste.
> In dieser Zeit habe ich auch meine Freund davon erzählt. Er meint ich wäre nicht krank und ich würde mir alles einbilden oder mir einreden lassen, das wäre alles Quatsch.
> Gestern hatten wir eine fürchterliche Situation, die unser Sexleben betrifft. Ich habe wirklich 0 Lust drauf und gestern habe ich ihn zum ersten Mal richtig abgewiesen. Vorher habe ich alles immer dezent umgangen.
> Er ist dann aufgestanden und hat im WZ geschlafen. Heute morgen hat er gemeint er würde mich nie mehr anfassen.
> Später habe ich ihm dann eine E-Mail geschickt und ihm versucht zu erklären warum das so ist. Leider habe ich bisher keine Antwort bekommen. Ich habe Angst, dass er mich nicht versteht.
> War jemand schon mal in einer ähnlichen Situation?
> Ich bin irgendwie so hilflos, verzweifelt und habe tierisch Angst vor seiner Reaktion.
> Viele Grüße

[Babi]

Hi,
ich kenne das auch, in Depressionsphasen hat man eben keine Lust. Das ist bei mir auch oft so.
Ich habe allerdings keinen Partner.
Als ich damals noch einen hatte, meine Ex-Mann, hat der mir ein Buch mit psychologischen Tipps geschenkt und gedacht, das hilft mir.
Heutzutage nimmt er mich da ernster, wie früher, ich habe ja wegen meines Sohnes noch Kontakt.
Ich wünsch dir viel Kraft!
Versuch einfach nochmal, mit ihm drüber zu reden. Hilfreich wäre sicher auch, wenn du Therapie bewilligt kriegt, daß du ihn mal zu so einer Therapiestunde mitnimmst, damit er besser versteht. Ich stelle es mir allerdings schwierig vor, deinen Freund davon zu überzeugen, so wie du ihn schilderst.
Daß er gesagt hat, er faßt dich nie mehr an, hat er sicher nicht so gemeint, er hat das sicher gesagt, weil er sich durch deine Abweisung gekränkt gefühlt hat.
Vielleicht denkt er, er ist nicht mehr begehrenswert genug für dich. Du mußt ihn da unbedingt aufklären, finde ich.
Ich hoffe ja nicht, daß er denkt, daß du jemand anders hast, denn das denken Männer schnell, wenn man sie im Bett abweist.
Du mußt da echt offen mit ihm reden. Ich würde ihn fragen, was er jetzt von dir denkt, weil du ihn abgewiesen hast und würde ihn auch aufklären, daß es da keinen anderen gibt, wenn er das vermutet.
Ich wünsch dir viel viel Glück!
Hab keine Angst und sag ihm einfach, du willst mit ihm reden und das klären.
Wenn ihm wirklich was an der liegt, macht er das auch.
Alles liebe Babi

[WAS]

Ich kenne diese Situation.Ich wurde auch mal ganz brutal abgewiesen und konnte das nicht nachvollziehen.das ist schon eine Zit lang her und da habe ich mich noch nicht mit Depris befasst.
Auch ich habe dann auf der Couch geschlafen.Ich war einfach überrascht und sauer über diese Situation.Als ich mich dann mit der krankheit beschäftigte habe ich das anders gesehen.Nur leider redet meine Frau nicht über ihre krankheit.Sie nimmt alles so wie es kommt und das hat bei uns zu der Trennung geführt.

[Babi]

He Sauren,
du hast recht, es ist wichtig, wenn man mit einem Partner über die Krankheit redet, nur so kann er verstehen.
Aber jeder, der so krank ist, hat eben so große Angst davor, daß ein Partner nicht versteht, daß er nicht redet, weißt du.
Denn die Krankheit ist wirklich nicht einfach zu verstehen und es ist nicht einfach, mit ihr umzugehen.
Ich rede mittlerweile sehr offen darüber, früher konnte ich das nicht, es war mir eher peinlich. Offen über so eine Krankheit reden muß man lernen, weißt du.
Alles Liebe Babi

[jen_unbekannt]

Danke fuer die vielen Antworten. Leider wusste ich mein PW nicht mehr und musste erst auf ein neues warten, daher die spaete Antwort!
Wir haben noch mal geredet. Problem aus seiner Sicht ist wohl, dass er nicht weiss, warum das so ist. Wenn ich das selber mal wuesste. Mit Sicherheit gibt es viele Dinge in meinem Leben, die Ausloeser dafuer sein koennten, nur weiss ich nicht welcher, vielleicht sind es auch mehrere. Ihr kennt das ja sicher.
Gestern hatte ich wieder ein uebles Tief. Ich hatte Streit mit einer Kollegin und das zieht mich dann immmer dermassen runter. In diesen Momenten habe ich echt massive Selbsmordgedanken. Ich fuehle mich immer so ungerecht behandelt und ich habe das Gefuehl, dass das immer so ist. Ich wurde in der Schule gemobbt, bei meinem lezten Arbeitgeber und jetzt war eben schon wieder so eine Situation, wo ich dachte, warum ich??? Warum kann man mich nicht in Ruhe lassen, frei nach dem Motto ``Leben und Leben lassen´´ Es muss doch fuer die Kollegen auch anstrengend sein. Und fuer mich sowieso. Irgendwie zieht sich das wie ein roter Faden durch mein Leben, so als wenn ueberall nur Menschen auf mich warten, damit sie mir das Leben zur Hoelle machen koennen. Ich habe einfach 0 Selbstbewusstsein, nada, nichts... Ich habe das Gefuehl, dass das immer so sein wird und, dass ich nichts dagegen tun kann.Und dann stell ich mir jedes Mal die Frage, ob ich mir das noch antun will. Weil ich einfach weiss, dass es immer so sein wird und ich das aber so nicht will. Ich bin da so verzweifelt...

[Babi]

He jen,
lass dich mal drücken!
Diese Gedanken kenn ich auch. Ich denke auch oft, es hat keinen Sinn mehr, ändert sich ja doch nix. Bin auch in der Schule immer gemobbt worden und einmal auch bei einem Arbeitgeber.
Du darfst nicht aufgeben, mach dir doch mal Gedanken über eine Therapie. Bin der Meinung, das hilft dir jetzt am meisten. Ich habe auch immer gedacht, alle machen mich nur fertig, wozu bin ich auf der Welt, aber das ist nicht so. In einer Therapie hilft man dir, umzudenken.
Wenn ich spüre, daß mich jemand nicht leiden kann, haut mich das auch immer total runter, ich fühl mich dann total schlimm.
Ich denke auch oft, warum immer ich, warum kann man mich nicht in Ruhe lassen.
Ich wünsch dir viel Kraft.