Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Penelope82

Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Penelope82 »

Heute war es wieder soweit.. Allen guten Vorsätzen zum Trotz, entgegen aller Sportbemühungen und Medis hat mich die totale Verzweiflung wieder gepackt. Plötzlich erschien die Welt mir total grau und sinnlos, das Leben lang und nicht zu ertragen. Und das mitten am Volksfest!
Ich wollte/konnte kaum mehr reden, wurde kraft-und hoffnungslos. Ich "flüchtete" mich in meine Wohnung, ins Bad und fing dort plötzlich an zu weinen, der Schmerz war wieder da in meinem Inneren und ich rollte mich nur zusammen und weinte. Wann hört das endlich auf?? Manchmal glaube ich dass ich die Krankheit nie besiegen werden..Sie wartet nur bis ich denke ich hab sie im Griff und schlägt dann umso stärker zu
Babi
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Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Babi »

Penelope..
diese Situationen kenne ich auch nur zu gut. Bin auch oft verzweifelt und muß einfach losheulen.
Leider können bei so einer Krankheit immer wieder solche Phasen kommen, ohne daß man darauf vorbereitet ist, denn das geht gar nicht.
Ich habe mich auch schon 1000 Mal gefragt, wann das endlich aufhört.
Ich ziehe mich in solchen Momenten auch zurück, der einzige der sie mitbekommt, ist mein Sohn.
Gib die Hoffnung nicht auf und habe Mut.
Ich drück dich mal! Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
uli2705
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Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von uli2705 »

Hallo,

es ist leider ein typisches Phänomen, wenn man "ins Loch fällt".
Dahinter steckt etwas, was Du in Deinem Umfeld unbewußt wahr nimmst. Diese unbewußte Wahrnehmung errinnert Dich an etwas aus Deiner Vergangenheit, was Du noch nicht richtig verarbeitet hast. Das ist der sogenannte "Auslöser", der Dich dann von einer Sekunde auf die andere in das Loch fallen läßt und dem Du dann in dem Moment hiflos ausgeliefert bist.

Wenn Du eine Therapie machst gilt es diesen unbewußten Auslöser zu finden, zu barbeiten ond auch zu schauen, was dahinter steckt.

Ich glaube das ist der Weg dann über das Bewußtsein diesen Punkt zu überwinden und nicht mehr bzw. nicht mehr so krass "ins Loch zu fallen".



LG
Ikarus
HS
Beiträge: 327
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Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von HS »

Hallo Penelope,

auch ich hänge seit 5 Tagen wieder im Loch... d. h. bei mir:
Völlige Kraftlosigkeit
Innere Verzweiflung, Traurigkeit
Totale (Lebens)-Sinnlosigkeit
Weinbedürfnis
Schlaflosigkeit
stehe nicht mehr vom Bett auf

Was mich am meisten ärgert: Eigentlich müsste ich wissen, wie diese Phasen ablaufen, bin chronisch krank - hab diese Tief`s immer und immer wieder.....ABER jedesmal zwingt es mich wieder in die Knie...

Nun warte ich mal wieder ab......wie das so weitergeht. Bisher hab ich die Kurve immer wieder gekriegt....die Angst bleibt.

Wenn du weinen musst, lass es einfach raus denn nachher ist schon wieder ein innerer gewisser Druck leichter.....

Ich wünsch Dir was.......Heidi
otterchen
Beiträge: 5118
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Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von otterchen »

Liebe Penelope,

klingt jetzt platt und herzlos, aber "Vorsätze, Sport und Medikamente" helfen nicht aus der Depression.
Wichtig ist die Therapie, das Umdenken und Umlernen, die Zuwendung zu sich selbst, das Auflösen alter Verletzungen und Glaubenssätze.

Bist Du denn in Therapie?
Seit wann?
Welche Therapieform, welche Erfolge merkst Du bei Dir selbst?

"Einfach so" kommt solch ein Tief bestimmt nicht. Vielleicht war es das Gefühl des Alleinseins beim Volksfest, vielleicht eine Hilflosigkeit, ein Unzulänglichkeitsgefühl, Überforderung... und das gilt es zu entdecken, anzuschauen und aufzulösen.

mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Babi
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Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Babi »

Ich kann otterchen bestätigen.
Die Therapie ist ganz ganz wichtig.
Ich merke das ja selbst, leider ist diese Woche bei mir Therapiepause, ich hoffe, das ich das gut wegstecke.
Ich fühle mich nach einer Therapiestunde immer wie befreit.
Du schaffst das schon Penelope, gib nur nicht auf und hab Mut!
Ich drück dich mal! Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Hagebutte
Beiträge: 198
Registriert: 11. Jun 2009, 15:44

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Hagebutte »

Hallo Penelope und alle anderen User,

eigentlich wollte ich mich, nachdem ich hier fleißig gelesen habe, mit meinem derzeitigen Problem hier vorstellen.

Nun lese ich hier Deinen Beitrag und finde mich wieder. Meine Depression ist chronisch, d.h. ich habe sie samt sämtliche Ängste seit meinem 13. Lebensjahr.Bin inzwischen über 50.
Ich nehme seit 3 Jahren Citalopram - mal mehr mal weniger. Seit ungefähr 3 Monaten 40 mg. Auch ich bewege mich viel mit dem Fahrrad und gehe auch zum Sport (ganz neu erst ). Leider schlittere ich auch immer wieder in diese Löcher. Zur Zeit ständig späten Nachmittag oder abends. Das weicht anscheinend von den meisten hier ab, weil vielfach am Morgen das Tief sonst auftritt.
Vielleicht kennt das ja irgendjemand hier?!?

Ich habe bei mir festgestellt, dass es oft NACH einer Belastung auftritt und sich erst wieder gaaanz langsam gibt, wenn ich wieder "meinen Alltagstrott" gefunden habe. Alles, was abweicht, bekommt mir nicht. Ich muss es sozusagen dosieren - was nicht immer geht.

Im Moment habe ich allerdings die Schnauze dermaßen voll...und weinen kann ich leider auch nicht. Möchte ich aber mal wieder gerne, auch wenn das sich komisch anhört. Das hörte vor Jahren in meiner tiefsten Krise einfach auf. Liegt also nicht am AD.

Das, was mir aber sehr oft geholfen hat, Penelope: Die Krankheit zu akzeptieren, indem ich mich nicht so unter Druck setze, sie unbedingt total loszuwerden. Blöde ausgedrückt, aber ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. Es ist leichter, mit der Krankheit umzugehen, als sie ausradieren zu wollen. Wenn ich z. B. bei ähnlichen Gelegenheiten wie ein Volksfest merke, dass es mir auf einmal schlechter geht, dann war es für mich zuviel des Guten. Ich mache dann wieder mehr für mich. Auch meine Musik hören oder einen kleinen Spaziergang oder auch einfach nur meine Lieblingssendung faul im Sessel zu gucken...

Aber wie gesagt, im Moment stehe ich auch daneben

Gruß
Hagebutte
Penelope82

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Penelope82 »

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Unterstützung und Messages.
Ich war mit 14 das erste Mal in Therapie und im November hab ich jetzt wieder einen Erstkontakt...War verdammt schwer überhaupt wen zu finden, da ich recht ländlich wohne...
Naja ich versuche mich immer wieder zu berappeln, hab in der letzten Phase sogar meine Joggzeit weiter ausgebaut. Aber manchmal frag ich mich halt einfach, ob dieser ewige Kampf sich lohnt? Manchmal denk ich die ganzen Anstregungen helfen nix, weil ich am Ende doch wieder nicht gewinn.
Da könnte ich sozusagen genauso gut einfach so alles laufen lassen...
Ich möchte einfach mal wieder für längere Zeit richtiges Glück spüren...

Liebe Grüße
ashleigh
Beiträge: 31
Registriert: 23. Sep 2009, 20:47

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von ashleigh »

Hallo Penelope,
ich möchte dir schreien, dass auch ich diesen Phasen, die du zu Beginn des Postings beschrieben hast, zu Genüge kenne. Und jedes Mal wieder denkt man sich, dass man es doch eigentlich besser wissen müsste. Ich weiß nicht, wie es dir geht, aber diese Wucht, mit der einen die Depression trifft, die überrascht einen immer wieder aufs Neue. Man gewöhnt sich eben nie an diesen qualvollen Zustand und an die Unberechenbarkeit. Bei mir ist es im Moment auch wieder sehr kritisch, so dass ich eigentlich auch wieder eine Therapie bräuchte. Ich bin bereits sehr therapieerfahren, wollte eigentlich jetzt endgültig abstinent bleiben. Allerdings habe ich Bedenken, ob ich das wirklich alleine schaffen kann. Oder ob ich mich so auf eigenen Faust nicht in die Tasche lüge. Immerhin habe ich mit meinem persönlichen Umgang mit meiner Depression auch noch eine Anorexie entwickelt, die ich aber aktuell im Griff habe und sogar aufpassen sollte, nicht wieder dick zu werden. Aber es zeigt eben, dass man die Psyche nicht austricksen kann. Sie sucht sich immer einen Weg, um auf sich aufmerksam zu machen. Aber es gibt halt auch Hindernisse für die Therapie. Du schreibst, du wohnst ländlich. Bei mir sind es berufliche Gründe. Einen Termin in der Beratungsstelle habe ich ausgemacht, aber der liegt auch noch in der Ferne. Ich lebe von Tag zu Tag, etwas anderes kann ich nicht tun.
Viel Kraft und alles Gute!
Penelope82

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Penelope82 »

Hallo Ashleigh,

ich stimme dir vollkommen zu. Bei "kleineren" Anfällen entwickelt man ne Art Routine, in meinem Umkreis fällt es nicht mal jemand auf. Aber wenn dann wieder ein richtiges Tief ist, ist man fassungslos und kann nicht glauben dass man da wieder rauskommt.
Mein Freund hat mir heute gesagt, dass er so stolz ist weil ich so gut mit der Krankheit umgehe. Ich konnte es nicht ertragen, das zu hören. Ich geh nicht toll damit um, gerade heute hab ich mich nur ins Bett verkrochen nach der Arbeit, nix gegessen, nix daheim gemacht und mir die traurigsten Lieder reingezogen die ich hatte...Es gibt Tage an denen ich mir denke "Ich zeigs mir, ich lass mich doch von so einer Krankheit nicht fertig machen". heute denk ich eher wieder "naja vielleicht ja doch" Depression ist wirklich eine miese Krankheit
ashleigh
Beiträge: 31
Registriert: 23. Sep 2009, 20:47

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von ashleigh »

Hallo Penelope,
wie geht es dir den aktuell so? Ich hoffe, die Depression hat dich nicht allzu sehr im Griff. Es ist ein täglicher Kampf, den man doch nicht wirklich aufgeben möchte. Zumindest geht es mir so, selbst wenn ich manchmal einfach nur dasitze und ganau das vor habe. Ich habe so eine Sehnsucht in mir, wieder mehr im Kotakt mit mir selbst zu sein. Das klingt jetzt hochtrabend, aber ich sehne mich danach, mich endglich geborgen in mir selber zu fühlen und nicht wie ein aufgescheuchtes Huhn. Einfach Frieden mit mir selbst und meinem Inneren. Klingt komisch, weiß ich.
Einen schönen Tag wünsch ich dir. Lass mal wieder was von dir hören
Kira2005
Beiträge: 47
Registriert: 26. Sep 2009, 12:51

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Kira2005 »

Hallo Penelope,

auch ich hänge wieder mal durch. Ich habe Deinen Beitrag gelesen und finde mich darin wieder.
Ich merke schon seit Wochen,dass es bergab geht. Das schlimme ist, ich bin dann so drin, dassich nur noch das negative wahrnehme. Die positiven Sachen sehe ich nur am Rande. Seit einer Woche bekomme ich nichtsgeregelt. Stehe auf und sitze vorm PC und will nicht mehr nachdenken. Könnte die ganze Zeit heulen. Verbiete es mir, da ja unverhofft Besuch kommen könnteund ich möchte nicht, dass das irgendeiner mitbekommt.
Es ist zum k...Ich will ja, kann es aber einfach nicht umsetzen. Dabei hatte ich mir zum Ziel gesetzt, dass ich bis Oktober schaffe, alles in Griff zu bekommen.
Es ist alles so anstrengend, damit niemand mitbekommt, wie es tatsächlich bei mir aus- sieht. Habe Angst, dass das irgendwann ausgenutzt werden könnte.

Gruß
Kira
HS
Beiträge: 327
Registriert: 27. Okt 2003, 14:33

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von HS »

Liebe Kira,

Dein Beitrag hat mich be-/getroffen - mir geht`s momentan auch echt miserabel.

Ist jetzt die 5. Woche, wo ich NICHTS geregelt kriege - stell Dir vor 5 Wochen ABSOLUT nicht`s im Haus gemacht....hier sieht`s vielleicht aus. Das macht mich zunehmend fertig - aber ES GEHT EINFACH NICHT!!!

Weinen muss ich auch und ich lasse es auch zu - fühle mich dann wieder etwas befreiter. In der Klinik hatten Sie mir damals gesagt, dass es gut ist, wenn man weinen kann und deshalb sollte man dass alles rauslassen.

Man ehrlich ich kann zu 100 % nachfühlen wie`s Dir momentan geht und was das für ein anstrengendes "Durchkommen" ist.

Ehrlich gesagt kann ich Dir keinen direkten Rat geben - weil es mich selber in die Knie gewzungen hat - ABER weine wenn es geht!!!!

Ganz lieben Gruß
Heidi
Kira2005
Beiträge: 47
Registriert: 26. Sep 2009, 12:51

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Kira2005 »

Liebe Heidi,
bin ich froh, dass Du wenigstens auf meinen Kommentar geantwortet hast.
Hatte schon gedacht, dass sich keiner dafür interessiert, da ich mich erst seit kurzem in diesem Forum neu angemeldet habe. Ich weiß auch gar nicht, ob ich mich erst an einer anderen Stelle vorstellen muß. Es
ist nur so, wenn sich gar keiner für diesen Kommentar interessiert hätte, dann wäre ich mit Sicherheit noch frustierter bzw. ich hätte gedacht selbst hier ist es egal, ob ich was schreibe oder nicht.Ganz lieben
Dank an Dich(wäre allerdings schöner, wenn es Dir besser gehen würde).
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Guinevere »

Hey ihr Lieben!

wollte Euch zumindest mal liebe Grüße dalassen, wenn mir ansonsten nicht recht viel zu sagen einfallen will.

Liebe Kira,

Könnte die ganze Zeit heulen. Verbiete es mir, da ja unverhofft Besuch kommen könnte und ich möchte nicht, dass das irgendeiner mitbekommt.

hmm, find ich schade! Hast Du für falls Du unerwarteten Besuch bekommst nicht irgendeine Erklärung parat? ... also, so wie ich es kenne, lösen sich bei mir durchs Weinen Blockaden, und die bis zu dem Zeitpunkt "dahinter" unterdrückten Gefühle können verarbeitet werden. Es hätte also was Befreiendes...
..wenns mir ganz zuviel an "Weinerlichkeit" wurde, dann hab ich gerne mit der 5er von den Schüßlersalzen nachgeholfen.
http://www.schuessler-mineralstoffe.at/ ... min-5.html

Bin aber eher der Burn-out-Typ, der gerne mal zu hohe Ansprüche an sich hat(te). Dazu gehörte auch kein weinen in der Öffentlichkeit. Mittlerweile störts mich nicht mehr...ok , zugeb, ausser es "stört", jemand kommt damit nicht klar.

Ne gute erholsame Nacht allen,
manu
Kira2005
Beiträge: 47
Registriert: 26. Sep 2009, 12:51

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Kira2005 »

Hallo,

bis ca. vor 2 Jahren hatte ich nicht weinen können. Da war ich immer die Starke. Wollte auch keinem zeigen, wie es tatsächlich bei mir aussieht. Für mich persönlich ist es Schwäche, bei anderen nicht. Auch habe ich Angst, dass jemand mitbekommr, dass ich krank bin, KANN es immer noch nicht für mich akzeptieren. Für mich heißt es Schwäche. Mei Selbstbewusstsein ist ebenfalls schon total gesunken. Ich schäme mich, dass ich schon sooo lange krank bin. Für mich heißt es: Schon wieder hast du es nicht geschafft, normal zu sein. Ich weiß das das falsch ist, aber ich kann an nichts anderes denken. Das läuft bei mir in Sekundenschnelle ab. Mittlerweile bin ich schon dauerhaft angespannt. Denke einfac zu viel, was andere über mich denken.
Bin froh, diese Seite gefunden zu haben. Es tut mir gut, dass ich schreiben kann, obwohl es mir schon unangenehm ist. Hoffe doch, dass keiner weß, wer ich wirklich bin. Sch.. eigentlich sollte es mir egal sein, aber NEIN, ist es nicht! Mir wird jetzt schon ganz heiß, weil mir das unangenehm ist.
Geht es eigentlich vielen so?
Eine gute Nacht an alle
Reve
Beiträge: 754
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Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Reve »

Liebe Kira,

du kannst dir ganz, ganz sicher sein, dass hier viele das lesen, was du schreibst und mit dir fühlen.

Doch viele lesen eben nur mit oder haben sich im Laufe der Zeit mit Depression arrangiert so wie ich beispielsweise.

Depression nicht mehr als schwere Episode, sondern als ständiger Begleiter vielleicht in Form von Melancholie, mal mehr mal weniger ausgeprägt abhängig von den Umständen. Unterschwellig immer da, bei mir noch in Kombination mit übeschießenden Reaktionen, die man aber bis zu einem gewissen Grad regulieren kann.

Du schreibst: <Auch habe ich Angst, dass jemand mitbekommr, dass ich krank bin, KANN es immer noch nicht für mich akzeptieren.>

Das wäre doch mal der nächste Schritt, diese Krankheit zu akzeptieren, sie anzunehmen, sie nicht nur als was Schreckliches anzusehen, sondern auch als deutliches Signal, das darauf hinweisen möchte, dass etwas nicht stimmt in der Art und Weise, wie du dein Leben führst.
Bei mir kommt es immer darauf an, "wie" ich etwas sehe, wenn es mir gelingt, meine Gedanken in eine positive Richtung zu bringen, geht es auch mir besser.

vielleicht kannst du nichts damit anfangen, macht ja nichts, geht jeder anders damit um, aber ein paar Lebenszeichen tun immer gut.

lG Carin
Guinevere
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Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Guinevere »

Geht es eigentlich vielen so?

Liebe Kira,

doch, bis vor ein paar Jahren ging es mir sehr ähnlich *Dich mal drück* , und, das ist wohl Dein Schutz, den Du noch brauchst (?).

Mir ist dann gestern, als ich den PC schon ausgeschaltet hatte, zu meinem Beitrag noch eingefallen, dass es bei mir auch mal die Zeit gab, in der ich ab und an (oft erst später) bemerkt hab, dass mein Körper weint, aber trotzdem kein Gefühl dazu da war.

Aber, im Moment empfinde ich es so, wie in meinem ersten Beitrag beschrieben.

Ich hab die "Automatik" auch noch ab und an Gefühle zu verdrängen (z.B. Wut gegenüber meiner Mutter). Probier das aber jetzt mal auf andere Weise, indem ich meinen Widerstand gegen sie, und allem andern, was mich an ihr "stört" oder Angst macht (ihr aggressives Verhalten,...) ausleite, und mal abwart, was dann passiert. Vielleicht klappts ja so .

Lieben Gruß, alles Liebe!
manu
Karla
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Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Karla »

Ihr Lieben,

ich möchte Euch trösten, ich verstehe Euch so sehr. Es ging mir jahrelang so schlecht.

Bitte haltet einfach nur durch, es lohnt sich. Das Ziel ist erreichbar, sich wieder wohl zu fühlen.

Ich bin der lebendige Beweis dafür.


Das die Krankheit bald endet wünscht Euch Karla
Guinevere
Beiträge: 4779
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Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Guinevere »

Liebe Kira,

ich weiß nicht, wie das jetzt bei Dir rüberkommt , ich hoffe, nicht irgendwie "blöde" . Also, ich schreibs halt einfach mal so irgendwie

Ich schäme mich, dass ich schon sooo lange krank bin. Für mich heißt es: Schon wieder hast du es nicht geschafft, normal zu sein. Ich weiß das das falsch ist, aber ich kann an nichts anderes denken. Das läuft bei mir in Sekundenschnelle ab. Mittlerweile bin ich schon dauerhaft angespannt. Denke einfach zu viel, was andere über mich denken.

Wer will schon "normal" sein *zwinker* und, was ist das? Ich fand - nebenbei erwähnt - schon immer Ken Watanabe (ob das jetzt in "Tiger und Dragon",... oder "The last Samurai" war) von ausserordentlicher "Schönheit" *wow*, konnte mich in letzterem genannten aber in Tom Cruise besser wieder finden...hm, ja -> "nicht immer denken"

...und, er, Katsumoto kommt dann - auf der Suche nach der vollkommenen Kirschblüte - kurz vor seinem Tod zu der Einsicht, dass alle vollkommen wären.
Ich weiß nicht, ob Du verstehst, was ich Dir damit sagen möchte...

Nen netten Abend allen,
manu
Kira2005
Beiträge: 47
Registriert: 26. Sep 2009, 12:51

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Kira2005 »

Liebe Carin, Karla und Manu,

vielen lieben Dank für Eure Antworten. Es tut heute echt gut:), denn ich hatte einen besch.... Tag. Nun habe ich noch das Gefühl, dass es meiner Therapeutin zu viel mit mir wird. Werde spätestens im Nove. in die Klinik Tiefenbrunn aufgenommen. Setze darin sehr viel Hoffnung. Bislang hatte ich immer VT. Mal sehen, ob TP etwas mehr bringt.
Euch einen schönen Tag und liebe Grüsse:hello:
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Guinevere »

Einen wunderschönen guten Morgen,

liebe Kira,

sehr gerne und freut mich, lest sich gut, dass Du spätestens November in die Klinik aufgenommen wirst! Da beginnt bei mir gerne mal der Herbstblues, frieren tuts mich eh jetzt schon .

Wie gehts denn Dir mittlerweile Penelope, so Du noch mitlest?

Volksfest ist ja auch nicht unbedingt mein Ding, obwohl es mir ansonsten doch ganz passabel geht. Seh das im Moment wieder im Job, wo von Gastgarten auf Gastzimmerbetrieb gewechselt wird. Da ist mir - obwohl eh manche zum Teil superlieb zu mir sind - der Lärmpegel wieder mal zu hoch und hoff mal, ich kann mich schnell umgewöhnen.

Und Heidi?
Kommen auch wieder andere Zeiten

Liebe Grüße, und nen möglichst schönen Tag Euch,
mnu
ashleigh
Beiträge: 31
Registriert: 23. Sep 2009, 20:47

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von ashleigh »

Hallo an alle,

endlich ist Wochenende und ich finde auch mal wieder die Zeit zu posten. Wenn ich mir eure Beiträge so durchlese, dann bekomme ich das Gefühl, nicht alleine zu sein mit all meinen für mich so diffusen Gedanken. Ihr schreibt, dass es euch teilweise schwer gefallen ist zu weinen. Das kann ich nur bestätigen. Kennt ihr das, wenn ihr das Gefühl habt, euch sei eigentlich danach zumute, aber es tut sich nichts? Ich vermute, vor lauter "Ich-muss-stark-Sein" verdrängt man diese Seite in sich. Unterschwellig ist da viel Schmerz - das weiß jeder von uns. Es gibt ein Lied von Linkin Park namens "Crawling". Dort heißt es "There's something inside me that pulls beneath the surface - confusing, consuming". Diese Zeile trifft so sehr auf micht zu. Ich merke, dass tief in mir drin etwas ist, dass schreit und tobt, aber es kommt nicht an die Oberfläche. Aber es kostet Energie, und zwar nicht zu knapp. Die Tatsache, diesen Teil nicht integrieren zu können gibt mir auch das Gefühl, nicht ganz zu sein bzw. nicht authentisch zu sein. Und das fühlt sich schrecklich an. Ständig ist da die Sehnsucht nach Ganzheit, nach mir selber und danach, alle Gefühle auszuleben - auch wenn sie schmerzhaft sind. Aber sie gehören halt ebenfalls zu mir. Ich habe diese vage Idee, dann könnte alles gut werden. Aber im Moment bin ich davon meilenweit entfernt. Im Moment stecke ich fest. Es geht weder vor noch zurück.
Liebe Grüße an euch alle
Reve
Beiträge: 754
Registriert: 4. Jun 2008, 17:35

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Reve »

Hallo Kira, Therapeuten halten eine ganze Menge aus, denn es ist der Beruf, den sie gewählt haben - Krisenhilfe zu leisten und auch Hilfe über Krisen hinaus, wenn sich manches wieder beruhigt und entwirrt hat. Zumindest erlebe ich es so. Jetzt kommt erst mal deine Klinik, wo sich viel Gutes lesen lässt, dann wirst auch vielleicht manches klarer sehen.

Ashleigh - du zauderst wegen einer Therapie, weil du wie du schreibst bereits "therapieerfahren" bist - aber ich irgenwie bräuchtest du doch eine Hilfe in der Beziehung, oder? Ich bin in einer ähnlichen Situation und habe bei der zweiten Therapeutin von Anfang an auf größere Abstände geachtet. Nicht eine Therapie im herkömmlichen Sinn, sondern eher als Prophylaxe, auch zum Entwirren der Gedanken....

lG Carin
Grüße an Penelope und Heidi
Guinevere
Beiträge: 4779
Registriert: 8. Nov 2007, 22:08

Re: Und plötzlich wieder Dunkelheit...

Beitrag von Guinevere »

Ihr schreibt, dass es euch teilweise schwer gefallen ist zu weinen. Das kann ich nur bestätigen. Kennt ihr das, wenn ihr das Gefühl habt, euch sei eigentlich danach zumute, aber es tut sich nichts? Ich vermute, vor lauter "Ich-muss-stark-Sein" verdrängt man diese Seite in sich.

Hey Ashleigh,

ja , man fühlt sich wie versteinert, die Augen am vertrocknen...

Doch, crawling beschreibts gut find aber Breaking The Habit http://www.youtube.com/watch?v=c7ljtgOqS54 auch ganz klasse...

So, die Taktik - seit meiner Kindheit - lieber nicht zu weinen, weil es Ärger geben könnte...ich kam dann wohl oft als "coolest Girl" rüber, und Partner ist dann, als ich um Hilfe gefragt hab, weil es nicht mehr anders ging, ganz aus den Wolken gefallen...

Hmm, so, wie ichs von Kristall-Reiki kenne, haben wir in unserm Körper kleine Vorkommen von bestimmten Kristallen, das sind so Ausgangspunkte für Traumen, die wir in unserm Leben erfahren haben (bei mir warens mehrere). Immer dann, wenn wir ein Trauma unterdrücken, formt sich ein Kristall, und der Schmerz und die Gefühle werden in dem Kristall gespeichert, von diesem ummantelt...

Lieben Gruß,
manu
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