Verpflichtungen und Depression

Clown
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Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Clown »

Hallo FönX,

habe deinen Tipp ausprobiert und bin überrascht, er funktioniert! Auf die Art kursiv zu schreiben ist viel weniger aufwändig als mit den Formatierungs-Codes vom Forum.

Bei deiner Methode braucht man kein Häkchen bei 'HTML-Tags erhalten' .

Gibt es solche Tricks auch noch für andere Schriftveränderungen?

Grüße,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Schlaflos02
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Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Schlaflos02 »

Babi
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Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Babi »

HI schlaflos,
ich kann alle deine Worte nur unterstreichen. Mich beeindruckt sehr, was du schreibst, wirklich.
Du´wirst schon den richtigen Weg für dich finden.
Fühl dich gedrückt. Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
FönX
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Formatierung

Beitrag von FönX »

@Clown:
Das "größer als"-Zeichen (>) ist eigentlich hier nur den Zitaten am Zeilenanfang vorbehalten. Der ganze Absatz wird ja dadurch kursiv. Und wenn du das "größer als"-Zeichen verwendest, denkt der Leser, du würdest jemanden zitieren. Das irritiert. Also lieber vorsichtig. Nimm lieber den normalen HTML-Formatierungscode.

Grüßle
FönX

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Reve
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Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Reve »

Hallo

...

>ich verstehs immer noch nicht, wie man etwas kursiv formatieren kann. Also bei Zitaten. Wenn ich jetzt das Größer Zeichen davorsetze, passiert gar nichts.

lG Carin

Achso: das sieht man erst, wenn man es abschickt - toll!
Clown
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Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Clown »

Hallo Carin,

haste noch nich den Vorschau - Button probiert? Dort siehst du es auch,

>wenn ich mich nicht irre - nein, tu ich nicht.



Clown
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Eckhart Tolle
FönX
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Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von FönX »

Macht das bitte lieber <i>so</i>. Sonst wird das ganze total unübersichtlich. Keiner weiß sonst mehr, wer was schreibt, was Zitat ist und was vom Poster kommt. Danke!

Formatierungshilfen findet ihr übrigens hier: http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1048178024
FönX

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Reve
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Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Reve »

Clown,

nein hab ich nicht probiert.
Was mir auch ein Rätsel ist, das mit den Smilies. Manche setzen nur die Zeichen dafür ohne dass das entsprechende Bild erscheint, ist das bei manchen Computern unterschiedlichd bzw. geht gar nicht?
ashleigh
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Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von ashleigh »

Hallo,
Verpflichtung und Depression - das ist im Moment ein sehr aktuelles Thema für mich. Mir geht es derzeit nicht gut, weil ich die wohl größten Veränderungen in meinem Leben verkraften musste. Damit verbunden war - wie ich schon geschrieben habe - ein Umzug weit weg. Ich bin in solchen Sachen nicht sehr gut. Auf jeden Fall fühle ich mich so heimatlos, was irgendwo ja noch nachvollziehbar ist. Was mir aber auffällt, ist, dass ich halt einfach überhaupt kein Heimatgefühl in mir selber verspüre. Ich fühle mich wie in einem Vakuum. Ein grausames Gefühl. Als ich gestern nach dem Wochenende zuhause bei meinen Eltern wieder hier ankam, kam das Heimweh voll durch. Und da ist mir aufgefallen, dass ich irgendwie in diesem Prozess steckengeblieben bin. Dass ich mir vielleicht guttäte, einmal so richtig zu weinen und den Schmerz herauszulassen. Aber dann sind wir wieder bei den Verpflichtungen. Ich muss ja im Beruf auch zu Rande kommen. Wenn ich mich jetzt auf diesen Schmerz einlasse, dann habe ich Angst, ertränkt zu werden. Auf der anderen Seite merke ich aber auch, dass dieses Verdrängen und Sich-Zusammenreißen auch Energie bindet, die mir dann bei der Arbeit abgeht. Und ich fühle mich einfach so überfordert, alles erscheint mir zu viel. Ständig frage ich mich, ob ich meinen Aufgaben gewachsen bin. Sicherlich kennt ihr das alles. Den Schmerz zulassen auf der einen Seite, sich zusammenreißen auf der anderen. Wie geht ihr damit um?
Viele Grüße
Schlaflos02
Beiträge: 122
Registriert: 19. Sep 2009, 17:45

Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Schlaflos02 »

ashleigh
Beiträge: 31
Registriert: 23. Sep 2009, 20:47

Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von ashleigh »

Hallo schlaflos,

danke für die Antwort. Eine meine Fähigkeiten ist es, immer große Worte zu tönen, die einzuhalten dann aber schwierig sind. Meine Überzeugung ist genau die des Postings, aber ich glaube, dass es eben genau depressionstypisch ist, dass man das in diesen Situationen schlecht hinkriegt. In den letzten Wochen rede ich mir permanent ein, dass ich für mich kämpfen muss und unbedingt auf meine Bedürfnisse eingehen muss und mich nicht aufgeben darf. Aber kennst du das, wenn man etwas rational durchdringt, aber emotional keinen Zugang findet? Das ist ganz eigenartig. Mir gelingt es irgendwie nicht, mich selbst zu beruhigen und zu stützen. Wie gesagt - ich stecke fest. Eventuell wäre es sogar besser, einmal so richtig nach unten zu krachen. So blöd das jetzt klingt. Aber irgendwie bremse ich mich selber aus. Seltsam und verwirrend - ich weiß.
Liebe Grüße
Schlaflos02
Beiträge: 122
Registriert: 19. Sep 2009, 17:45

Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Schlaflos02 »

Donnerschlag
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Registriert: 24. Jun 2006, 09:55

Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Donnerschlag »

"Ewig trage ich mich mit Zweifeln, habe ich alles richtig gemacht, nichts Falsches gesagt, niemandem weh getan, niemanden enttäuscht, bin niemandem zur Last gefallen. Das ist eine derart große Bürde, dass kaum mehr Kraft für anderes übrig bleibt"

hallo, schlaflos 02

es ist eine verdammt schwere bürde, die du dir da auferlegt hast. das wohl anderer menschen in den mittelpunkt seines lebens zu stellen ist extremst anstrengend und darüberhinaus auf dauer krankmachend.

und du hast absolut recht, wenn du sagst, dass man dieses verhalten/denken/handeln und fühlen nicht so leicht abstellen kann.

ich glaube, dass man selber der wichtigste mensch in seinem leben sein muss, was nicht heisst, andere menschen nicht mehr zu sehen.

und das zu lernen ist aus meiner eigenen erfahrung sehr schwierig und langatmig, aber es muss möglich sein.

sich was gutes tun, für sich sorgen, liebevoll mit sich umgehen...

ich wünsche dir von herzen, dass du einen weg zu dir findest.

tama
Schlaflos02
Beiträge: 122
Registriert: 19. Sep 2009, 17:45

Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Schlaflos02 »

ashleigh
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Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von ashleigh »

Hallo schlaflos,

ich finde, du beschreibst sehr deutlich und anschaulich, was die Depression mit einem machen kann. Und ich kann mich in deinen Worten so gut wiederfinden. Diese Sehnsucht, dass einfach einmal etwas "flutscht", das an mal einfach leicht und selbstverständlich leben kann, ohne diese ständigen Zweifel. Dieses Bild mit dem Knoten und den überkreuzten Beinen trifft es hundertprozentig. Ich habe oft auch das Bild des Fahrens mit angezogener Handbremse im Kopf. Du kennst das sicherlich, selbst ganz normale und alltägliche Dinge werden zum Drama bzw. zur großen Anstrengung. Immer wieder aufs Neue. Und man hat die Angst, irgendwann unter dieser Bürde zu zerbrechen. Denn wer kann schon dauerhaft so ein verkrampftes Leben leben?
Viele Grüße
Tonja
Beiträge: 214
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Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Tonja »

ashleigh so ein verkrampftes leben müssen sehr viele sehr lange führen.aus ganz unterschiedliche gründe,weil hilfe nicht angenommen werden kann oder weil die richtige hilfe gar nicht da ist.

ich "lebe" auch nur wie ein schatten,ohne freude,ohne hoffnung.mir hilft es aber ein wenig,die struktur des berufs zu haben und daher lasse ich mich in krisen nicht krankschreiben auch wenn ich wegen sozialer phobie kaum aus dem haus kann.zumal ich eh derzeit keinen kontakt zu thera oder psychater habe.

sowas ist immer eine einzelfallentscheidung und man sollte das nicht pauschal sagen was besser ist.

vg t.
ashleigh
Beiträge: 31
Registriert: 23. Sep 2009, 20:47

Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von ashleigh »

Ganz recht, das seh ich auch so.
Bei mir wäre das auch eine fatale Sache, denn ich bin überzeugt, dass ich die Depression nie loswerden werde. Ich muss mich also damit arrangieren und in meinem Job dennoch Fuß fassen. Trotzdem gibt es Tage, da scheint es schier unmöglich, den Anforderungen zu genügen. Auch wenn es dann doch irgendwie wieder funktioniert.
Geranie
Beiträge: 52
Registriert: 16. Sep 2009, 13:39

Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Geranie »

Hm, mit angezogener Handbremse bin ich auch sehr lange gefahren (und tue es wohl leider teilweise immernoch). Aber irgendwann war das komplette Bremssystem im Eimer und ich bin voll vor die Mauer geknallt. Da gab es dann gar keine Entscheidung mehr, ob ich einfach weitermache oder mich krankschreiben lasse. Es ging nicht mehr... Und diese Zeit habe ich auch gebraucht und brauche sie teilweise heute immernoch, um langsam immer mehr Klarheit zu bekommen, was in meinem Leben schiefgelaufen ist und was ich versuchen will zu ändern. Ein paar kleine Schritte in bezug auf mein eigenes Verhalten habe ich schon gelernt und umgesetzt. Mit 100% und mehr Arbeitspensum und einer Freizeit, wo ich nur noch erschöpft rumlag, hätte ich den Raum für diese teilweise sogar kleinen Schritte und Veränderungen gar nicht gehabt. Und vorher, als ich noch Phasen hatte, wo noch genügend Energie dagewesen wäre, habe ich gar nicht gemerkt, dass die Handbremse angezogen war, bzw. das nicht sonderlich ernst genommen. Es ging ja noch ganz gut...(hatte ich geglaubt). Heute denke ich mir, es wäre gut gewesen, wenn eine gewisse Einsicht bei mir schon eher gekommen wäre (spätestens bei dem ersten körperlichen Zusammenbruch, den ich vor ein paar Jahren hatte. Hatte mich nie wieder davon erholt, bin aber brav in mein kaputtes Auto gestiegen, weil 'es MUSS ja gehen...')

Arbeiten und sich auch mal durchbeissen o.k., aber mit vorsichtigen, bewussten Schritten. Und sich besser abgrenzen können von Menschen und Situationen, und sich nicht mehr zum Sklaven von materiellen Wünschen oder den Wünschen anderer machen.

Ich hoffe, dass mir das gelingt, sonst weiss ich auch nicht so recht weiter... Um die richtige Therapie und die richtigen Medikamente bin ich auch noch am kämpfen, ist schon manchmal schwer, sich immer selbst am Schopf herausziehen zu müssen. Aber in diesem Zustand und mit dieser Art zu Denken geht ein Weiterarbeiten bei vollem Pensum in einem anspruchsvollen Job nicht lange gut, wenigstens das spüre ich so langsam.
Mariposa
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Registriert: 26. Okt 2004, 21:44

Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von Mariposa »

wow Geranie, ich finde deinen Beitrag seehr auf den Punkt gebracht!

Angezogene Handbremse und trotzdem mit über 100% Arbeitspensum, genau so bin ich auch rumgelaufen. Als ich meinen Alltag mal während der Chefvisite in der Klink schilderte, unterbrach mich eine Ärztin mit den Worten: "Also entschuldigen Sie mal, aber mir wird ja beim Zuhören schon schlecht." Da wurde mir erst wirklich klar, dass es WIRKLICH zu viel war, und das Pensum sogar für einen "Normalen" zuviel wäre.

Im Moment mache ich eine Wiedereingliederung, derzeit mit 4 Stunden pro Tag. Das Thema Abgrenzung und nicht mehr soviel Druck auf sich ausüben lassen bzw. sich den Druck selber machen, ist im Moment genau mein Thema.

Heute musste ich diesbezüglich leider meine Chefin in Ihre Grenzen weisen, die mir was aufdrücken wollte, was ich aber im Moment noch nicht bewältigen könnte, schon allein rein zeitlich. Ich habe ihr dann erst mal höflich aber mit Nachdruck deutlich gemacht, dass ich im Moment bestimme, was ich mache, und was nicht. Immerhin werde ich nicht vom Arbeitgeber bezahlt und bin in der Wiedereingliederung immer noch krankgeschrieben. Das war ihr angeblich nicht so klar (woran ich meine Zweifel habe), und sie ist abgezogen.

Mein Problem ist nur: Ich habe zwar meine Grenze gezogen, bekam während des Gesprächs aber unglaubliches Herzrasen und erstmalig sogar mit Rhythmusstörung. Und hier spielt leider meine Vergangenheit mit rein, dass mir Konfliktsituationen, und seien sie noch so klein, unglaublich zu Schaffen machen. Was das Grenzen-Setzen zur Schwerstarbeit macht.

Aber: erklärtes Ziel genau wie bei Dir. Ich möchte mich nicht mehr zum Sklaven machen lassen, weder von anderen, noch von mir selber. "Ich stehe nicht mehr zur Verfügung", das ist im Moment mein zentraler Satz.

Viel Kraft an Dich und alle anderen!
Mari
ashleigh
Beiträge: 31
Registriert: 23. Sep 2009, 20:47

Re: Verpflichtungen und Depression

Beitrag von ashleigh »

Hallo, Ihr beiden,

nur damit kein falscher Eindruck entsteht: Ihr habt natürlich völlig Recht mit dem, was ihr ausführt. Meine Zustimmung bezog sich eher auf die Tatsache, dass Arbeit auch ein bisschen Struktur geben kann. Ich muss auch sagen, dass mich eure Postings nachdenklich gemacht haben und mir auch klargemacht haben, dass ich wieder in alte Muster verfallen bin. Ich gehöre zu der Sorte Menschen, die eigenen Grenzen meist schon gar nicht wahrnehmen. Wenn ich das tue, dann gestehe ich sie mir nicht zu. Zu groß ist die Angst, einfach "zu schwach" zu sein. Und das versuche ich dann mit Durchbeißen zu kompensieren. Aber ich musste oft genug die Erfahrung machen, dass die Psyche und in der Konsequenz auc der Körper den Zeitpunkt bestimmt, wann Schluss ist. Gott sei dank! Unsere Aufgabe besteht darin, die Signale zu deuten und gut fur uns zu sorgen. Dass euch das gelingt, wünsche ich allen!
Ganz liebe Grüße und hoffentlich bis bald
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