Wechsel des Therapeuten

Antworten
blumen
Beiträge: 56
Registriert: 2. Jan 2009, 07:19

Wechsel des Therapeuten

Beitrag von blumen »

Hallo,

ich bin seit ca. 1,5 Jahren bei einem Therapeuten (tiefenpsychologisch fundiert), hatte aber nur alle 2 Wochen Termin (geht nicht anders lt. Therapeut , weil er noch Platz für Privatpatienten haben will. Ich bin Kassenpatient und im Jan. diesen Jahres hat er 3 Tage umsonst gearbeitet, weil er durch die budgetierung eben nicht exakt soviel Geld für die Kassenpatienten-Beh. bekam. Deswegen nur alle 2 Wochen !). Ich habe ihm gesagt, daß mich dies ärgert....
Jetzt war ich 3 Monate in einer Klinik und mir wurde klar, ich will und benötige mind. 1 mal die Woche Therapie. Wir haben vor kurzem noch mal mehr Stunden beantragt. zuerst hatte ich 25 h und jetzt die Verlängerung. Ich weiß nicht mehr wie viele er beantragt hat.
Frage: Wieviele Stunden stehen den mir zu bei tiefenpsychologisch fundierter Therapie (mit Verlängerungen) und kann ich da jetzt problemlos wechseln, wenn er nicht drauf eingeht? Ich werde hartnäckig bleiben und meinen Standpunkt vertreten, nur kann es trotzdem sein, daß er nicht drauf eingeht.
Huch, das ist alles so kräfteraubend, aber gleichzeitig ein Lernfeld.
Wäre super, wenn mir jemand antworten könnte.

Grüße von beere
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von flora80 »

Liebe Beere,

ich erinnere mich nicht mehr ganz gemau, aber ich meine, dass man bei der ersten Verlängerung 50 Stunden bekommt. Aber du hast auf jeden Fall noch einige Stunden übrig. Du kannst jederzeit eine Therapie von dir aus abbrechen, ganz egal, ob der Therapeut das "will" oder nicht. Er muss das nicht mal einsehen. Du musst allerdings deiner KK mitteilen, dass du abgebrochen hast und einen neuen Therapeuten suchst.

Die suche nach einem Therapeuten, der die Therapie dann fortführt wird wahrscheinlich etwas länger dauern, denn die wenigsten sind begeistert, erst mal zu Beginn ein ausführliches Gutachten verfassen zu müssen... Aber es ist trotzdem möglich und es gibt (zum Glück!!!) auch noch viele, die das als Teil ihres Berufes sehen und auch ohne Probleme machen. Meine Therapeutin ist zum Beispiel "so eine", die es absolut unbegründet findet, Patienten abzuweisen, weil man ein GA schreiben müsste. Also, mit dem Therapeuten sprechen, ihm sagen, dass du abbrichst, mit der KK sprechen, dort Bescheid geben und sagen, dass du einen anderen Therapeuten suchen willst (und evtl. direkt nach einer Liste mit Therapeuten der passenden Richtung fragen). Dann ans telefon hängen und ALLE durchtelefonieren, Situation erklären (auch den Grund des Abbruchs!) und hoffen, erstgespräche bzw. einen Platz auf der Warteliste angeboten zu bekommen. Das ist zwar alles recht aufwändig, aber es geht!!!

Gruß von Flora
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von cool »

Hallo Beere,

in diesem link stehen Antworten zu Deinen Fragen.
http://www.psychotherapiesuche.de/frage ... orten.html

Und ich hätte dann auch gleich noch eine Frage.
Es wird hier immer mal wieder erwähnt, daß Therapeuten einen großen Schreibaufwand haben, wenn sie einen Therapiewechsler übernehmen.
Ich kann mir nicht vorstellen, was der neue Therapeut bei einem "Wechsler" mehr wissen, begründen und prognostizieren soll, als bei einem Patienten der zum ersten Mal im Leben eine Therapie macht.

Wenn ich es mir nicht vorstellen kann, heißt es ja nicht das es nicht so wäre.
Habt ihr (z.B. Flora ) da Erfahrungen aus erster Hand, oder ist dieses "Riesengutachten" eine Legende, die sich durchs Forum zieht ?

Viele Grüße Cool
lunasol
Beiträge: 531
Registriert: 1. Apr 2007, 11:49

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von lunasol »

Hallo,

soweit ich weiss, ist das grosse Gutachten keine Legende .

Die ersten 25 h sind wohl mit einer ganz kurzen Begründung zu bekommen. Die Verlängerung muss dann sehr genau begründet werden..laut meines Theras. Und ist ein grösserer Schreibaufwand, der aber nur sehr schlecht bezahlt wird. Deshalb schrecken wohl manche davor zurück, patienten aufzunehmen, wo sie gleich mit dem grossen Gutachten anfangen müssen, weil sie ja noch nicht sicher sind, ob sich der Aufwand "lohnt".

lg
lunasol
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von Regenwolke »

@Cool, es ist, wie lunasol schreibt. Eine Kurzzeittherapie von 25 Stunden wird bei Verhaltenstherapie und tiefenpsychologisch fundierter Therapie ohne Überprüfung durch den Gutachter gewährt, sofern die Sperrfrist von zwei Jahren nach der letzten Therapie eingehalten wurde. Die Therapie kann dann verlängert werden. (@Beere: bei TP sind das in mehreren Schritten maximal 100 Stunden).

Wird aber sofort eine Langzeittherapie (45 Std. VT, 50 Std. TP) beantragt, muss der Therapeut einen ausführlichen Bericht Schreiben, der einem Gutachter zugeht, bevor die Krankenkasse die Therapie bewilligt. Dies ist auch der Fall bei einem Wechsel der Therapieform oder beim Antrag einer Psychotherapie, wenn die letzte Therapie noch nicht zwei Jahre zurückliegt. Außerdem ist für alle Verlängerungen ein solcher Bericht notwendig, d.h. wenn Du, Beere, einen neuen Therapeuten suchst, müßte dieser, wenn die bewilligten Stunden vorbei sind, einen Bericht schreiben. Ich weiß nicht, ob der Bericht auch schon allein wegen des Therapeutenwechsels erforderlich ist.

Manche Therapeuten scheuen den Aufwand und haben am liebsten Patienten, bei denen sie erstmal nur die 25 Std. beantragen können, die ohne Gutachterverfahren gewährt werden.

LG, Wolke
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von cool »

Danke !!!
Andreas01

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von Andreas01 »

Hallo beere,

>>hatte aber nur alle 2 Wochen Termin (geht nicht anders lt. Therapeut , weil er noch Platz für Privatpatienten haben will. Ich bin Kassenpatient und im Jan. diesen Jahres hat er 3 Tage umsonst gearbeitet, weil er durch die budgetierung eben nicht exakt soviel Geld für die Kassenpatienten-Beh. bekam. Deswegen nur alle 2 Wochen !).<<

3 Tage umsonst gearbeitet ? glaubst Du ihn das wirklich ? ich nicht ! vielleicht hat er er etwas zu großzügig abgerechnet und die Kasse hat ihn was gestrichen, außerdem ist anzunehmen dass alle zwei "Wochen-Termine" einfach dazu dienen eine größere Menge an Patienten gleichzeitig zu behandeln und somit wesendlich größere Spielräume zu haben.
In welchen Abständen eine genehmigte Therapie abzuarbeiten ist steht nirgendwo.

Gruß
Andreas
blumen
Beiträge: 56
Registriert: 2. Jan 2009, 07:19

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von blumen »

Ja welche Erfahrungen habt ihr gemacht mit Der Behandlunsghäufigkeit. Ist 1 x wöchentlich zu viel, wenig oder ich denke für mich optimal.
Was soll ich also tun, wenn er nicht drauf eingeht?

gruß beere
Andreas01

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von Andreas01 »

Hi Beere,

>>>Was soll ich also tun, wenn er nicht drauf eingeht?<<<

Dir einen anderen / besseren suchen, denn Du bist der "Kunde" und nicht er !

Gruß
Andreas
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von Babi »

Hi,
ich würde versuchen, einen anderen zu finden. Ich hatte jetzt 3 Wochen lang 2 x die Woche Therapie und es hat mir gut getan. Jetzt hab ich ab nächster Woche wieder einmal die Woche und ich hoffe, das reicht mir. Hab Angst, daß mir das zu wenig ist, aber meine Therapeutin will ich nicht wechseln, denn sie ist sehr sehr gut.
Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
thom
Beiträge: 371
Registriert: 25. Mai 2007, 01:53

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von thom »

Liebe Beere,
Ich habe auch nur alle 2-3 Wochen eine therapiestunde bei meiner tiefenpsychologisch fundierten Therapie gehabt.
Teilweise lag es auch an mir, dass ich so viele berufliche Termine hatte und mehr nicht geschafft hätte.
Ich habe 100 Stunden tiefenpsychologisch fundierte Therapie gemacht und diese erst als 25 Stunden, dann als 50, dann als 80 und dann als 100 Stunden bewiligt bekommen.
In den letztzten 3 Jahren fuhr ich immer mal alle 8-12 Wochen hin, da mein Wohnort 270-400 km entfernt lag.
Ich habe sehr große Probleme Therapeuten zu wechseln, da ich auch meine Vergangenheit und psychische Konstellation für eher kompliziert ansehe.
Freunde meinten der Therapeut und ich könnten sich ja dann nicht an die letzte Therapiestunde erinnern wenn Wochen dazwischeen liegen würden, aber das war zum Glück nicht der Fall.
Meine Therapie ist nun beendet und ich mache eine andere Therapieform,die in meiner jetzigen Lage ganz gut ist, nämlich eine Verhaltenstherapie und auch momentan in der Nähe wo ich wohne.
Das scheint ja auch mehr in Mode zu sein Verhaltenstherapeutische Psychotherapie.
Die Verhaltenstherapie scheint mir sehr zu helfen.
Es scheinen fast alle Menschen zur Zeit überlastet zu sein, so dass man sie mit den eigenen Problemen nicht belasten kann.
So bin ich sehr froh eine Therapeutin zu haben.
Hoffentlich hast Du die richtige Entscheidung getroffen.
Im Zweifel melde Dich hier noch mal wieder.
Grüße von thom
blumen
Beiträge: 56
Registriert: 2. Jan 2009, 07:19

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von blumen »

Ja ich glaub du hast recht

gruß beere
blumen
Beiträge: 56
Registriert: 2. Jan 2009, 07:19

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von blumen »

ich fahr jetzt erst mal 3 wochen in urlaub.
meine ärztin von der klinik (auch therapeutin) hat mir jetzt auch jmd. empfohlen , der halt gruppentherapie (1-2 mal pro woche) anbietet. dann kann ich eben keine einzeltherapie mehr machen (sponsored by kasse!). meine therapeutin meint, die gruppe sei aber mind. genauso gut. was haltet ihr oder du davon?
ansonsten könnte ich noch zu einer frau (die ich schon kenne und sehr kompetent finde) von einer kath. beratungsstelle. also weiterhin alle 2 wochen zum therapeut und dazwischen zu ihr für ca. 3 monate (länger geht nicht von der beratungsstelle aus - auf spendenbasis).
oder ich gehe parallel zu meiner therapie in eine gruppentherapie die ich selbst bezahle.

ihr seht, es ist noch nichts entschieden und gerade dies fällt mir auch so schwer in der depression.

danke für all die beiträge

eure beere
elke1
Beiträge: 22
Registriert: 9. Jan 2010, 11:58

Re: Wechsel des Therapeuten

Beitrag von elke1 »

Hallo,

ich bin seit ca 3 Wochen im Forum. Lese aber mehr, als dass ich schreibe.
Ich habe das Gefühl, dass es mir langsam wieder besser geht. Der Alltag funktioniert wieder einigermaßen.
Ich war jetzt 3 x beim Psychologen. Ich wußte so gar nicht was mich dort erwartet.
Mein Psychologe kam mir sympathisch rüber, aber ich weiß nicht, ob er das Letzte aus mir rausbekommt, irgendwie sträube ich mich bei einigen Fragen.Ich denke manchmal bei einer Frau wäre ich besser aufgehoben. Kennt jemand dieses Gefühl.
Ich habe auch eine Psychologin gefunden, bei der ich vorsprechen kann ( muß dazusagen bin privat versichert als Beamter).Ich hätte nächste Woche den ersten Termin bei ihr. Nun meine Frage, kann man zu 2 Psychologen gleichzeitig gehen, ich will den ersten noch nicht absagen, weil ich noch nicht weiß wie die Chemie zwischen ihr und mir stimmt. Außerdem fängt man ja da wieder ganz von vorn an.
Was habt Ihr so für Erfahrungen?

LG
elke
Antworten