Fragebogen

1970
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Fragebogen

Beitrag von 1970 »

Hallo!
Ich bin immer noch an meinem Lebenslauf zu gange und die unausgefüllten Lücken, wollen sich einfach nicht schließen.

Ich kann einfach viele Fragen nicht beantworten u. am Freitag habe ich meinen Termin.

Ich müsste doch wenigstens so Dinge wie: -Wie war die Beziehung zu Ihrer(m) Mutter/Vater- oder -Beziehung der Eltern untereinander- beantworten können.
Aber da gibt es nichts zu sagen, weil ich nicht weiß, wie ich es nennen soll. Normal (f. damalige Zeiten) denke ich.

Könnte meine ältere Schwester mal fragen (würd sich aber wundern), die weiß mehr noch aus der Kindheit als ich. Ihrerseits oft gr. Kopfgeschüttel, wenn wir mal auf Kindheit zu sprechen kommen,da ich so vieles wohl vergessen habe

Kommt es denn auf m e i n Empfinden an, oder eher die Realität an? Das könnte ja durchaus was anderes ergeben? Aber was ist was?

Also ich muss das jetzt entweder mit ganz vielen Fragezeichen abgeben, ober kann immer nur mit - normal - antworten, was wohl auch wenig aufschlussreich f. die Thera ist.

Könnt ihr irgendwie helfen?
Gr. Dori
lunasol
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Re: Fragebogen

Beitrag von lunasol »

Liebe Dori,

es kommt auf DEIN Empfinden, deine Erinnerungen, deine Wahrnehmung an.

Was du nicht weisst, oder für was du keine Worte findest, kannst und musst du auch nicht ausfüllen.

Mein erster Fragebogen hatte jede Menge Fragezeichen, leere Stellen oder ein "weiss ich nicht mehr". Hin und wieder war da sogar ein "geht sie jetzt noch nix an" zu finden.

Auch "ich weiss es nicht mehr" ist aufschlussreich, glaub mir.

Mach dir nicht so viel Stress damit, ja, Dori? Und du kannst ihr sagen, dass es dir Stress gemacht hat.

liebe Grüße

lunasol
1970
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Re: Fragebogen

Beitrag von 1970 »

Hallo lunasol!
Das hört sich gut an, dann laß ich meine Fragezeichen jetzt, oder erzetze sie vielleicht durch das Wort - normal - mal schau'n.

Belastendes Ereignis, werde ich mein Fragezeichen (ähnlich wie du in einer Antwort) ersetzen durch - möchte ich (noch) nicht drüber sprechen -
Treffender wäre allerdings der Zusatz,- weil ich gar nicht weiß, ob es mich noch u./o. jemals belastet/hat.

Allerdings wäre das wohl etwas verwirrend. Ich denke, man müsste doch eigentlich wissen, ob einen ein Ereignis belastet. Belastet es, wenn man nicht mehr darüber heult, aber noch ab und an dran denkt?
Andererseits denkt man an viele Situationen, die einen definitiv nicht belasten.

Ich werde ohne Zusatz antworten, sonst "gräbt" sie vielleicht an "Stellen", die gar nicht den Kern des Übels bedeuten, weil sie schlimmeres hinter vermutet als es ist.

Lunasol, das hat mir schon geholfen, danke. Dann weiß ich, dass es wohl häufiger lückenhafte Fragebögen gibt.

Jetzt werde ich es endlich abschließen.
Schönen Tag dir und allen
bei uns leider sehr grau
Gr. Dori
Sust
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Re: Fragebogen

Beitrag von Sust »

Hallo Dori

mein Fragebogen hatte auch sehr große Lücken. Wir gehen ihn in der Stunde durch und im Gespräch kommen dann die Gedanken und somit auch die Antworten.

Manchmal tut es weh, manchmal einfach nur gut darüber zu sprechen.
Ich hatte fast 3 Wochen zur Beantwortung der Fragen und doch sind riesengroße Lücken geblieben.
Also, ich denke, es ist völlig normal, etwas nicht zu "wissen" und es offen zu lassen oder mit Fragezeichen zu versehen.

Liebe Grüße

Susanne
Dendrit
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Re: Fragebogen

Beitrag von Dendrit »

Hallo Dori,

Allerdings wäre das wohl etwas verwirrend.

Damit muss der Therapeut klarkommen. Wenn nicht, kann er nachfragen.

Ich denke, man müsste doch eigentlich wissen, ob einen ein Ereignis belastet.

Nicht unbedingt: manches erinnert man sich "einfach so" nicht mehr, es belastet einen halt nicht oder es wurde verdrängt - und belastet einen deswg. so auch nicht.

Mein allererster (4x die 16-Seitigen) sah ungefähr so aus, wie ihn lunasol beschreibt:

Mein erster Fragebogen hatte jede Menge Fragezeichen, leere Stellen oder ein "weiss ich nicht mehr". Hin und wieder war da sogar ein "geht sie jetzt noch nix an" zu finden.

Beim ersten war ich in der Geschlossenen und da war es völlig irrelevant, wie jeweils Vater und Mutter früher und derzeitig zu mir standen. Als sie Wochen später mich besuchen wollten, fragte mich der Psychiater "nur", ob ich das wirklich will.

Mach dir nicht so viel Stress damit, ja, Dori? Und du kannst ihr sagen, dass es dir Stress gemacht hat.

In einer verhaltenstherapeutischen Klinik und bei einem Therapeuten hatte ich das Gefühl, dass sie den gar nicht gelesen haben, was letzterer sogar bestätigte, als ein Punkt ansprach, den er hätte eigentlich wissen müssen, wenn er ihn gelesen hätt. Deshalb mach Dir wirklich keinen Stress: wenn der Therapeut es also wirklich wissen will, dann wird er sicherlich nachfragen - egal ob das Feld frei ist, ein Fragezeichen oder sonst ein "nichtssagender" Kommentar.

Also: kein Stress!

LG, Manuela
Gabriele
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Re: Fragebogen

Beitrag von Gabriele »

Liebe Dori,

vor ein paar Wochen habe ich auch gerade erst meine Fragebögen ausgefüllt und mich fürchterlich dabei gequält.
Wenn Du etwas nicht mehr weißt, dann kann das auch sehr aufschlussreich sein. Du kannst es ja auch verdrängt haben. Wenn man etwas verdrängt hat das einen Grund.

Mein Thera hat die Fragebögen alle sehr genau gelesen und in der nächsten Stunde mit mir besprochen. Als mir später noch etwas dazu eingefallen ist, habe ich das nachgereicht und er hat es dankbar angenommen. Alles also kein Problem.
Ich finde schon, dass die Fragebögen wichtig sind, weil sie Grundlage für die Therapie sind und der Therapeut kann sich schon mal ein erstes Bild machen.

Sei lieb gegrüßt Gitte
feuerfisch
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Re: Fragebogen

Beitrag von feuerfisch »

Hai Dori

ich habe unter anderem auch Kindheitsamnesie, das heißt ich konnte mich früher an nichts erinnern bis ich etwa 17 Jahre alt war.
Ich konnte sagen dass ich in der Schule war, konnte mich sogar an das Gebäude erinnern - aber was dort vorgefallen war....????
Ich hatte ein "Zuhause", "Eltern", Brüder, aber ich wußte nichts mehr vom Zusammenleben.

Langsam und über Jahre hinweg und mit Hilfe und Tricks komme ich an meine Erinnerungen.

Und das ist ok so, glaub mir!
*lach* früher wußte ich noch nicht einmal das mir ein so großer Teil meiner Erinnerung fehlte....

Dieses nicht erinnern können kommt auch häufig vor, viele haben das, es ist nicht so ungewöhnlich.
Also mach dir nix draus was deine Schwester sagt!

Aber die Dinge an die du dich erinnerst kannst du so notieren wie DU sie empfindest, denn auf DEIN Empfinden kommt es an.

>>>Belastendes Ereignis, werde ich mein Fragezeichen (ähnlich wie du in einer Antwort) ersetzen durch - möchte ich (noch) nicht drüber sprechen -
Treffender wäre allerdings der Zusatz,- weil ich gar nicht weiß, ob es mich noch u./o. jemals belastet/hat.<<<

Auch über spätere Zeiten kann ich oftmals nicht sagen ob es mich belastet hat - weil ich meine Gefühle entweder `nicht richtig wahrnehmen lernte´ oder weil ich meine wahren Gefühle so weit unterdrücke das ich gar kein Gespür mehr dafür habe.

`Richtig´ oder `Falsch´ kannst du so einen Fragebogen übrigens gar nicht ausfüllen - er sagt auf jeden Fall etwas über dich aus

*wink*

feuerfisch
Es gibt 1000 Gründe alles beim Alten zu lassen und nur einen einzigen etwas zu ändern - DU HÄLTST ES EINFACH NICHT MEHR AUS!
1970
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Re: Fragebogen

Beitrag von 1970 »

Hallo sust!
>Ich hatte fast 3 Wochen zur Beantwortung der Fragen und doch sind riesengroße Lücken geblieben.<
Ja, ich auch. Aber irgendwie immer wieder aufgeschoben u. jetzt muss ich es ja bis Donnerstag zu Ende bringen, da Freitag Termin. Dachte ich könnte es heute abschließen, aber irgendwie alles durch nachträgliches Einfügen u. autom. Nummerierung verschoben und sieht nicht mehr gut aus. Krieg das nicht wieder hin, vielleicht klappt es ja morgen

@Manuela >Mein allererster (4x die 16-Seitigen)<
Da bin ich ja froh, dass ich nur 1 Seite bekommen habe. Den Umfang, den dein erster Fragebogen hatte hört sich an wie eine Jahresaufgabe. Frage mich nur, wozu auch diejenigen einen Fragebogen erstellen, die dann die Beantwortung nicht interessiert.
>kein Stress!<
Nicht mehr wegen der Antworten, die stehen jetzt, aber wegen der Optik. Andererseits kann’s mir ja auch egal sein, ob sie denkt, ich bin zu dämlich einen PC zu bedienen. Mag nämlich eigentlich nicht noch mal da ran.

Danke euch
Gr. Dori
1970
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Re: Fragebogen

Beitrag von 1970 »

Von Fisch zu Fisch
Hallo Feuerfisch!
>Dieses nicht erinnern können kommt auch häufig vor, viele haben das, es ist nicht so ungewöhnlich.
Also mach dir nix draus was deine Schwester sagt!<
Das ist gut, dass du das erwähnst, denn ich habe mich schon häufiger gefragt, ob das „normal“ ist, dass ich so wenig über meine Kindheit weiß. Also gr. mir was bedeutende Ereignisse sind schon hängen geblieben, aber so allgemein da fehlt wohl einiges.
Woher weißt du, dass es vielen mit der Erinnerung so geht? Hat das deine Thera erwähnt?
Meine Schwester meint das nicht böse, sie wundert sich halt nur.

>Ich konnte sagen dass ich in der Schule war, konnte mich sogar an das Gebäude erinnern - aber was dort vorgefallen war....????
Ich hatte ein "Zuhause", "Eltern", Brüder, aber ich wusste nichts mehr vom Zusammenleben.>
Das trifft es ziemlich genau. Außer wie gesagt vereinzelte Situationen.



Hallo Gitte,
>Mein Thera hat die Fragebögen alle sehr genau gelesen und in der nächsten Stunde mit mir besprochen.<
Ich weiß nicht, was mir lieber ist.

Mir kann es die Thera wahrscheinlich eh nicht recht machen. Liest sie es nicht, dann bin ich sauer, weil es mir so viel Kopfzerbrechen bereitet hat;
und liest sie es, dann gefällt mir das auch nicht, weil ich immer denke, was sie dann wohl so im Allgemeinen über mich denkt und wegen vielleicht „unglücklicher“ Formulierungen oder der Gesamtoptik (wenn ich es nicht mehr verschoben kriege).

Obwohl ich natürlich weiß, dass es völlig egal ist, was sie persönlich v. mir als Mensch denkt, aber trotzdem.
Gr. Dori
Gabriele
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Re: Fragebogen

Beitrag von Gabriele »

Liebe Dori,

>und liest sie es, dann gefällt mir das auch nicht, weil ich immer denke, was sie dann wohl so im Allgemeinen über mich denkt und wegen vielleicht „unglücklicher“ Formulierungen oder der Gesamtoptik<

das ist alles wurscht. Der Inhalt zählt.
Ich habe beim letzten Mal ganz zaghaft gefragt, ob ich was an den Rand schreiben darf. „Sie dürfen alles“ war die Antwort. Er nimmt Druck raus wo es nur geht. Für mich sehr erleichternd. Wenn ich mir schon den ganzen Mist wieder ansehen muss, dass ich da nicht auch noch mit dem Rücken zur Wand stehe oder wieder in die Zange genommen werde.

Liebe Grüße Gitte
1970
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Re: Fragebogen

Beitrag von 1970 »

Hey Gitte!
>>das ist alles wurscht.<<
Das ist gut!


>>Der Inhalt zählt. <<
Das ist schlecht! Weil wenig Inhalt vorhanden

Nein, jetzt mal im Ernst, zwar viele Lücken drin, aber ich versuche mich nicht mehr verrückt zu machen.

In meiem Kopf zwar schon Film abläuft, ähnlich wie Lehrer zu Schüler - So geht das aber nicht, du musst deine Hausaufgaben sorgfältiger machen!!-

Aber ich weiß eigentlich, dass das totaler Quatsch ist. Wir sind Erwachsen u. sie wird mir wohl kaum blöd kommen, denn ich kann mir ja schließlich keine Antworten aus den Fingern saugen.

Umso näher der Tag kommt, desto mehr hat sowieso die Sorge dann Vorrang, ob ich es auch schaffe, dort zu erscheinen.

Meinem Sohn "predige" ich immer - Kann ich nicht, gibt's nicht! Du musst denken - Ich kann, ich will und ich schaff das auch!!!!-
Was kann ich doch immer f. kluge Ratschläge erteilen, die selbst nicht beherzige.
Oder besser gesagt, ich probiere es schon, aber das Problem, ist dass ich m i r selber diesen "Schlachtruf" nicht glaube.

Muss mich immer selber "zur Ordnung" rufen, dass auch irgendwann mal wieder "gut" ist mit Kopfkino.

So, werd mal schauen, ob ich noch ein paar Stunden zu arbeiten hin bekomme.

Melde mich hier mal wieder, wie es alles so gelaufen ist und weiter geht.

Gr. an alle
Dori
Babi
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Re: Fragebogen

Beitrag von Babi »

Dori,
verrückt machen bringt gar nix.
Sag deiner Therapeutin einfach, daß du nicht so viel ausfüllen konntest, sie wird dsa mit dir erarbeiten.
Ich konnte beim Fragebogen auch nur 1 Punkt nämlich den tabellarischen gefühlten Lebenslauf nicht ausfüllen, also das sind chronologisch Erlebnisse, die meine Psyche beeinflußt haben von klein auf. Konnte da nur eines hinschreiben.
Ich habe das auch meiner Therapeutin gesagt und sie meinte, nicht so schlimm, ich müsse doch nur ausfüllen, was ich wisse.
Sie hat mir auch extra gesagt, als sie mir die Fragebogen zum Ausfüllen gab, ich soll nicht lange nachdenken, sondern spontan hinschreiben, was mir gerade zu den Fragen einfällt.
So habe ich das gemacht.
Ich wünsch dir das beste. Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
1970
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Re: Fragebogen

Beitrag von 1970 »

Hey Babi,
danke f. deine Wünsche.
Den Fragebogen habe ich fertig, den habe ich jetzt gedanklich ersteinmal auf Platz 2 verschoben.

Wie gesagt, macht mir im Moment viel mehr Sorge, dass ich es nicht "schaffe" dort zu erscheinen. Und wenn doch, ich dann vielleicht die Unterlagen nicht mithabe, weil ich so vergesslich kann mir ja keine Merkzettel dewegen hier hinhängen.

Erschwerend hinzugekommen ist, dass mein Mann zu allem übel auch noch den Tag kurzfristig Urlaub hat.

Das bedeutet Abweichung v. Gewohnten u. stresst mich . Ich muss bestimmt noch lügen u. das hasse ich. Bisher habe ich nur erwähnt, dass ich dann aber einen Termin in der Stadt habe, was ja stimmt. Aber er wird bestimmt noch fragen, was das denn f. ein Termin ist.

Außerdem meinte er, dass wir uns ja hinterher noch in der Stadt treffen können. Horror. Stadt alleine macht mir schon Probleme, aber in Begleitung noch schlimmer, außerdem war ich nach dem letzten Termin voll fertig u. habe im Auto weitergeheult.

Läuft es also diesmal auch so, wird er, es mir ansehen. Na ja, vielleicht komme ich aus der "Stadtnummer" irgendwie noch raus, mal überlegen wie

Außerdem mache ich mir Sorgen um meinen Sohn, befürchte, dass er noch krank wird, weil er gestern Bauchschmerzen hatte u. heute ein komisches Bauchgefühl erwähnte. Könnte aber auch andere Gründe haben, so hoffe ich. Rechne jeden Moment mit einem Anruf v. der Schule.

Dann bekommen wir morgen höchstwarscheinlich Besuch, stresst mich, ich brauche noch ein Geschenk (f. Anfang Okt. !!), muss mir ein Buffet f. nächstes (!) Wochenende ausdenken, einkaufen dafür u. vorbereiten, es sind mir zu viele Leute dann bei uns, wurde gebeten ausgerechnet am vorauss. übernächsten (!) Theratermin nachm. noch zu arbeiten - und das und noch einige Dinge mehr, die dieses Jahr schon feststehen , stressen mich j e t z t schon. Mir ist sogar schon schlecht wegen einer Sache, die erst im Februar u. Mai 2010 anliegt.

Ich kann die Gedanken daran einfach nicht loswerden. Stop-Gedanken bringen da auch nichts, weil es einfach zu viele Dinge aufeinmal sind, die ich ausbremsen müsste.

Ich sag mir immer eins nach dem anderen, aber frustrierend ist, dass die Liste niemals enden wird, weil nämlich hintendran immer wieder neue Sachen kommen, die ebenfalls Stress bedeuten.

Vom Thema abgekommen, ic weiß, aber ich habe so einen Angstklumpen auf der Brust. Wahrscheinlich sogar selbst schuld, habe vor lauter Nervosität (?) so viel Schokolade die letzten Tage in mich reingestopft u. die schürt das ganze vielleicht auch noch.

Jetzt musstest du mal ungefragt als "Kummertante" herhalten, was aber nicht bedeutet, dass du dich dazu äußern musst.

Ich bin's jetzt erstmal im groben losgeworden, was mich belastet und jetzt werde ich die Dinge nacheinander einfach angehen

Schönen Tag wünscht Dori

Gr. Dori
chrigu
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Re: Fragebogen

Beitrag von chrigu »

Liebe Dori,

Dein Mann weiß gar nicht, dass Du zu einer Therapeutin gehst?

Hm, könnte da nicht auch eine Quelle für viel Übel liegen? Ich mein, da Du kannst ja zuhause nie Du selber sein! Musst auch noch lügen! Kannst selbst dem einen Menschen, der Dir immerhin versprochen hat, mit Dir durch alle guten und schlechten Zeiten zu gehen, nicht zeigen, was bei Dir los ist! Ist das nicht furchtbar? Und furchtbar anstrengend, belastend, nervenzermürbend?

Dori, ich weiß, das Thema gehört hier gar nicht hin, aber allein beim Lesen Deines Postings hatte ich das Gefühl, in Deiner Situation keine Luft zu bekommen, explodieren zu müssen und unter unglaublichem Druck zu stehen. Ich musste selbst tief durchatmen.

Ich wünsche Dir sehr, dass Du in der Therapie lernst, einfach Du selbst sein zu können und darauf vertrauen zu können, dass das gut ist!

Alles Gute
Chrigu
1970
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Re: Fragebogen

Beitrag von 1970 »

Hallo Chrigu,
jetzt ist es leider vorbei grad mit Selbstbeherrschung - weil , da haste genau ins "Schwarze" getroffen, mit deinen Fragen.

Die Thera meinte, dass ich das Versprechen, was man sich bei der Hochzeit gibt..in guten u. in schlechten Tagen.... ja gar nicht in "Anspruch" nehme, wenn ich das alles alleine mit mir ausmache.

Aber ich denke, da wäre es mit Verständnis irgendwann auch vorbei, denn die "guten Tage" sind schon Jahre vorbei und auch nicht wirklich in naher Zukunft erkennbar. Also schweige ich lieber um mir meine Lieben nicht am Ende noch zu vergraulen.

Danke f. deine Wünsche, muss jetzt endlich mal was tun, sonst geht der Vormittag wiede mal hin, ohne das was erledigt ist
Gr. Dori
chrigu
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Re: Fragebogen

Beitrag von chrigu »

Liebe Dori,

ach, weißt Du, es hat ja seinen Grund, dass ich Dein Posting so empfand und diese Fragen stelle: Ich hab mich auch ganz lange dem wichtigsten Menschen in meinem Leben gegenüber verstellt. Zwar auf einer anderen Ebene als Du, aber insgesamt doch vergleichbar. Deshalb habe ich wohl ein Gespür für solche Dinge entwickelt und gleichzeitig reagiere ich immer noch sehr heftig darauf.

Ich hab ziemlich schmerzhaft und hart lernen müssen, dass es nichts bringt, sich zu verstellen. Nichts und niemandem und am Ende am allerwenigsten Dir selbst. Denn was Du aufbaust, das ist nur die vielzitierte Fassade. Die baut man, weil man Angst hat, dass sich dahinter eine grauenvolle Baustelle verbirgt, bei deren Anblick jeder sofort flüchtet.

Aber was hat man dann eigentlich? Man wird ja nicht um seiner selbst willen geliebt, sondern nur um der Fassade willen. Das ist nicht befriedigend. Das hilft vielleicht in dem Moment, in dem man denkt, das sei besser als gar nicht geliebt zu werden. Aber diese Liebe ist ja unter falschen Bedingungen erschlichten, und irgendwann fühlt sie sich deshalb fade und lau an, nicht passend und nicht berechtigt.

Ich glaube, Du unterschätzt Deinen Mann. Natürlich ist es nicht einfach, von heute auf morgen zu sagen: "Schatz, ich bin depressiv." Denn Dein Mann kennt ja nur die "andere" Dori, die mit der Fassade. Gib ihm die Chance, die echte Dori kennenzulernen. Das dauert! Aber es lohnt sich.

Du schreibst, Du hast Angst, Deine Lieben zu vergraulen. Die Angst resultiert ja daraus, dass Du denkst, hinter der Fassade nicht liebenswert zu sein, fürchterlich und mit ungeahnten Schrecken. Vielleicht kannst Du erstmal für Dich mit der Therapeutin hinter die Fassade schauen und Dich selbst entdecken. Und erleben, dass das nichts fürchterliches ist, sondern nur Du! Das ist manchmal echt beängstigend, aber lohnend.

Gleichzeitig kannst Du nach außen die Fassade Stück für Stück abtragen. Das hat Dein Mann doch auch verdient, schließlich hat er Dir nicht nur versprochen beizustehen, sondern Du ihm auch versprochen, ihn zu respektieren. Und nur Ehrlichkeit ist respektvoller Umgang.
Schweigen ist Scheiße, das hab ich gelernt. Schweigen ist zwar nicht Lügen, aber oft keinen Deut besser.

Bei mir hat's damals leider zu lange gedauert, bis ich das alles geschnallt habe. Ich hab den wichtigen Menschen verloren. Das tut zwar immer noch sehr weh, aber gleichzeitig war es wohl notwendig, damit ich mich entdecken kann. Klingt schnulzig-pathetisch, ich weiß...
Der Prozess ist auch noch lange nicht zuende! Sonst hätte ich sicherlich nicht so heftig reagiert auf Dein Posting. Aber mir hat es gerade nochmal einiges bewusst gemacht in Bezug auf mich selbst.

Ich wünsch Dir ganz viel Mut!
Chrigu
Reve
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Re: Fragebogen

Beitrag von Reve »

Dori,

ich bin wirklich eine Geheimniskrämerin und Alleingeherin trotz Mann und Familie, aber das mit der Therapie weiß sogar mein Mann, meine Kinder natürlich auch.

lG Carin
Clown
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Re: Fragebogen

Beitrag von Clown »

Hallo Dori,

für wie 'doof' (ist nicht bös gemeint) hältst du deinen Mann eigentlich? Meinst du wirklich, er merkt nicht, wenn dir alles über den Kopf wächst, auch wenn du ganz tapfer versuchst, alles zu bewältigen?

Ich könnte mir vorstellen, dass deinem Mann ein RIESENSTEIN vom Herzen fällt, wenn er hört, du holst dir medikamentöse und psychotherapeutische Hilfe.

Ich gehe davon aus, dass er dich liebt. (Du etwa nicht? ) Dann will er doch, dass es dir wirklich gut geht - und dann will er auch, dass du alle Hilfe bekommst, um diese fürchterliche Krankheit zu überwinden.

Alles Gute,

Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Andreas01

Re: Fragebogen

Beitrag von Andreas01 »

@chrigu,

>>>Dein Mann weiß gar nicht, dass Du zu einer Therapeutin gehst?

Hm, könnte da nicht auch eine Quelle für viel Übel liegen?<<<

ein derartiges Versteckspiel wird sobald es auffliegt mit Sicherheit für Misstrauen sorgen und Fragen erzeugen die dann nicht so leicht zu beantworten sind.

Überigens, nicht beantwortete Fragen beantwortet sich der Fragesteller selbst und wird dabei selten zur richtigen Schlussfolgerung kommen.

Gruß
Andreas
Gabriele
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Re: Fragebogen

Beitrag von Gabriele »

Liebe Dori,

wir haben einen Partnerschaftsbogen bekommen, den wir Beide ausfüllen mussten.
Wenn das bei Dir so wäre, was issn dann? Au wei.
Ich könnte mir gar nicht vorstellen die Therapie, ohne dass mein Mann Bescheid weiß, durchzuziehen. Vor 14 Tagen war ich hinterher so durch den Wind, dass ich motorisch richtig neben der Spur war. Verheimlichen wäre für mich unvorstellbar.

Ich wünsche Dir den Mut, bald Deinen Mann einzuweihen.

Liebe Grüße Gitte
lunasol
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Re: Fragebogen

Beitrag von lunasol »

Hallo Gitte,

ich befürchte mit deiner Frage machst du Dori noch mehr Angst, als sie sowieso schon hat.

Sollte es einen solchen Bogen tatsächlich geben, dann wird sie mit ihrer Therapeutin zusammen einen Weg finden. Sofern sie bis dahin mit ihrer Therapeutin zusammen einen Weg gefunden hat, mit ihrem Mann das Thema anzugehen.

Dori, ich wünsch dir, das du ein bisschen zur Ruhe kommst.

Versuch ein bisschen Vertrauen zu haben.

liebe Grüße

lunasol
Reve
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Re: Fragebogen

Beitrag von Reve »

Liebe Dori und wir alle,

ich glaube wie Lunasol auch, dass wir Dori so nicht helfen - im Gegenteil - unsere Aussagen machen alles nur noch viel schlimmer.
Ich habs jetzt selbst gerade erlebt, wie meine Therapeutin auf mich einwirkt und mich dazu bringen will, Dinge zu machen, von denen ich eine ganz andere Vorstellung habe. Und es setzt mir gewaltig zu, der Druck wird gleich wieder massiver, obwohl es phasenweise schon besser war.

Dori, mach es wie dir geraten wurde, hab ein bisschen Vertrauen in deine Instinkte, entscheide nach Gefühl und wenn du meinst, kann du deinen Mann doch immer noch darüber aufklären. Nach ein paar Stunden, wenn sich endlich alles eingespielt hat und der Schrecken der Ungewissheit vorüber ist.

lG Carin
Babi
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Re: Fragebogen

Beitrag von Babi »

Hi Dori,
dein Posting wirkt auf mich, als wärest du total unter Strom!
Ich finde es auch wirklich schwierig, daß dein Partner nix davon weiß.
Aber was die anderen sagen, stimmt auch nicht. Es ist deine Entscheidung, ob du deinen Partner einbeziehst oder nicht, da redet dir deine Therapeutin auf keinen Fall rein.
Natürlich wäre es schon gut, wenn du mal mit deinem Mann redest, so könnte er dich vielleicht besser verstehen, aber ich verstehe, daß du da lieber nix sagen willst.
Du weißt mit Sicherheit genau, was du tust.

Und man kann auch in einer Therapie immer sagen, wenn man mit was überfordert ist, ich habe das das letzte Mal und meine Therapeutin hat das akzeptiert, sie hat es mir auch angesehen, daß ich irgendwie neben mir stand.
Angst brauchst du überhaupt keine haben, und wenn, kannst du offen mit deiner Therapeutin über die Angst reden, sie hilft dir dann, sie abzubauen.
Ich drück dir die Daumen, daß du deine Angstbarriere überwindest. Ich kenne das genau, denn ich habe mir durch meine Ängste schon viel kaputt gemacht, leider.
Alles Liebe Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
chrigu
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Re: Fragebogen

Beitrag von chrigu »

Hi Dori,

ich hoffe, wir haben Dir nicht Angst, sondern auch Mut gemacht!

Hattest Du mittlerweile den Termin bei der Therapeutin? Wie geht es Dir?

Hi Carin und lunasol,
vielleicht wirkten die Postings, die Dori ermutigen wollten, mit ihrem Mann zu sprechen, unter einem bestimmten Blickwinkel druck- und angstmachend. Aber im Grunde geht es um genau das Gegenteil: Eine Menge Druck zu nehmen, Dori die Chance zu geben, endlich durchatmen zu können, sich irgendwo fallen lassen zu können. Nicht mehr lügen und sich verstellen zu müssen nimmt viel Druck und ist ungeheuer erleichternd.

Natürlich kann man einwerfen, dass es jetzt dafür zu früh sei oder erstmal die Therapie anlaufen solle etc. Aber das sind vorgeschobene Gründe, die dafür sorgen, dass man zwar im Moment erleichtert ist, weil man sein Konstrukt und die Fassade aufrechterhalten kann und das in diesem Moment leichter ist. Aber langfristig erleichtert das überhaupt nicht, sondern macht noch kränker. Das Argument, jetzt sei nicht der richtige Zeitpunkt sich zu öffnen, das kann man wohl jederzeit anbringen und es sorgt dafür, dass man etwas wieder weiter hinausschiebt.

Mir jedenfalls scheint der Zeitpunkt, am Anfang einer Therapie seinen Mann einzuweihen, genau richtig. Dann kann man ihn - wenn die Reaktion vielleicht verhalten ausfällt - auch mal mit zur Therapie nehmen, ihm damit Berührungsängste nehmen. Und man kann diesen Prozess des Öffnens und Loslassens therapeutisch begleiten lassen.

Dass letztlich nur Dori entscheidet, ob und wann sie sich öffnen möchte, ist mir auch klar. Aber ich wollte ihr mit meinen Postings Mut zusprechen (und nicht etwa Druck ausüben), weil sie mir jetzt schon ungeheuer unter Druck scheint.

Dori?


Chrigu
Reve
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Re: Fragebogen

Beitrag von Reve »

Hallo Chrigu,

das seh ich alles genau so wie du, nur wie ich mir die Postings nochmal alle durchgelesen habe in der Menge und im Nachdruck, kam es mir so vor wie wenn wir Dori "bombardieren" würden.

Carin
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