Ein Hilfeschrei - Mein Leben kann so nicht weitergehen

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oliver
Beiträge: 11
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Ein Hilfeschrei - Mein Leben kann so nicht weitergehen

Beitrag von oliver »

hallo! also, ich hoffe, daß mir hier jemand weiterhelfen kann, ich alleine schaffe es nicht und alle die ich kenne sind bislang an mir verzweifelt. ich weiß gar nicht genau wo ich anfangen soll, daher schreib ich mal drauf los. bitte nicht sauer sein, wenn es ein wenig durcheinander wird. vorweg sei gesagt, daß ich 23 bin. meine momentane lebenssituation sieht so aus, daß ich keine arbeit habe und mich auch nicht im stande sehe einer geregelten arbeit nachzugehen. ich frage mich tag für tag wozu das alles überhaupt. wenn ich ehrlich bin, pflege ich schon seit mindestens 6-7 jahren diese nihilistische einstellung, nur hat es damals nicht solche auswirkungen auf mich gehabt, da ich ja noch bei meinen eltern gewohnt habe und die haben ja immer für mich gesorgt. jetzt sorgen sie zwar auch noch für mich indem sie mir jeden monat etwas geld geben, aber es reicht hinten und vorne nicht, und ich krebse am existenzminimum rum. meine depression fing vor ein paar jahren an, genau kann ich es nicht sagen, es war mir wohl nie so richtig bewußt, was mit mir los ist. als ursachen sehe ich zum einen das kiffen, was ich nicht allzu oft gemacht habe, was aber gereicht hat um in meinem kopf etwas kaputt zu machen. es kam alles vor, von angst- und panikattacken bis hin zur depersonalisierung, die einmal ein halbes jahr gedauert hat. eine andere ursache ist meiner meinung nach, daß ich mehrfach mobbingopfer bei meinen jobs war. besonders schlimm war es in der zivizeit. ein weiterer grund für meine depression, fehlendem selbstbewußtsein und deindividualisierung sind 2 raubüberfälle, denen ich zum opfer gefallen bin. ich träume oft davon, daß ich von einer gruppe zusammengeschlagen werde. vor kurzer zeit plante ich mich selbständig zu machen um den von mir befürchteten schikanen eines angestelltenverhältnisses somit zu entgehen. kurz vorm ziel, fehlte mir aus unerfindlichen gründen die kraft die sache zu vollenden und ich bließ die ganze sache ab, was mich enorm runterriß. nach diesem niederschlag erzählte ich meinen eltern von meinen depressionen. inzwischen haben sie verstanden wie es mir geht, aber sie können nicht verstehen, warum ich nichts dagegen unternehme. das einzige was ich bislang unternommen habe, war ein besuch bei einer psychiaterin. das war aber mehr oder weniger ein witz. sie nahm mich überhaupt nicht ernst und nach einer viertelstunde meinte sie bereits alles über mich zu wissen und sagte, ich hätte "ganz normale lebensprobleme" wie andere leute in meinem alter auch. ich solle mich halt zusammenreißen. danach waren wir fertig. das hat mich ziemlich fertig gemacht und ich denke heute noch mit wut an soviel unprofessionalität zurück. mitlerweile würde ich auch wieder zu einem arzt gehen, aber ich bin momentan nicht krankenversichert. meine freundin, die bislang sehr verständnisvoll war, weiß mitlerweile auch nicht mehr weiter und ich will sie auf keinen fall verlieren. ich weiß einfach nicht mehr weiter. mir fehlt die kraft noch irgendetwas zu unternehmen. ich fühle mich leer, so ohne sinn. vor allem verstehe ich mich selber nicht, wie sollen andere menschen mich da verstehen? vielleicht weiß jemand von euch noch einen rat, ich bin am ende mit meinem latein. grüße oliver
jochen22
Beiträge: 15
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von jochen22 »

hallo oliver! dass du hier ins forum bist, ist schon mal ein guter anfang, der vielleicht auch helfen kann. denn hier verstehen wir dich, weil es uns ähnlich geht wie dir. ich bin aus einem ähnlichen grund hier ins forum, wie du. ich wusste nicht mehr weiter, lag nachts ewig wach gebeutelt von weinkrämpfen und schlimmen gedanken. finanziell sehe ich ja auch schwarz, hab abernicht die kraft, alleine was zu ändern. das mit der psychiaterin ist ja der hammer. sowas darf der einfach nicht passieren. denn genau der satz, dass man sich zusammenreißen soll, ist ja der sinnloseste überheupt in unserer situation. wir würden ja gern was ändern, können es aber nicht. wie das ist, wenn man nicht versichert ist, weiß ich nicht. aber in behandlung würde ich an deiner stelle auch noch mal gehen. immerhin bist du ja fähig, es zu wollen, das ist ein gutes zeichen. erkundige dich aber vorher nach der ausbildung des arztes. wenn es ein psychotherapeut ist, sollte er z.b. unbedingt die bezeichnung "psychologischer" psychotherapeut haben. wie gesagt, mit der versicherung kann ich leider nicht helfen. was deine eltern betrifft. sie können nicht verstehen, dass du nichts an deiner situiation änderst... ich weiß, dass du das gerne machen würdest, um wieder fröhlich sein zu können. sie verstehen das aber nicht, weil für sie als "gesunde" das alles nur eine kleinigkeit wäre. für uns ist das aber fast unmöglich. damit sie dich aber evtl. besser verstehen können und dich ernst nehmen, könntest du ihnen ja mal raten, ein buch über depression zu lesen. gibt es ganz gute und meistens steht auch ein kapitel für angehörige drin. ich hoffe, ich konnte zumindest ein kleines bißchen helfen. jochen
karina
Beiträge: 76
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von karina »

Hallo oliver, deine geschichte berührt mich ziemlich, sie ist der meinen ziemlich ähnlich von den "symptomen" wie angst-oder panikattacken und depersonalisierung. ich weiss nicht, ob ich dir eine grosse hilfe sein kann, hänge im moment auch ziemlich drin, aber ich denke, wenn du im moment nicht zum arzt gehen kannst, könntest du es vielleicht zur überbrückung mal mit einer selbsthilfegruppe versuchen, und mal zu einer beratungsstelle gehen. das ist ja kostenlos. ich wäre dir dankbar, wenn du mir mal mehr über die "depersonalisierung" schreiben könntest, das interessiert mich sehr. wie erlebst DU sie? ich denke, deine freundin ist hilflos im moment, weil sie dir nicht viel helfen kann. das ist ja ganz normal. sie kann für dich da sein, dich ein bisschen unterstützen, aber helfen kann sie nicht viel. vielleicht erklärst du ihr das mal, dann fühlst sie sich nicht mehr so unter druck.. halte durch im moment, ich wünsche dir viel kraft, und meld dich nochmal. viele grüsse, karina
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Oliver Ich finde schon, dass die Psychiaterin ihr BAFÖG zurückzahlen sollte. Immerhin sind das in dem Fall Steuermittel gewesen, die sinnlos vergeudet worden sind. Gut, dass Du hier bist. Eine psychosoziale Beratungsstelle wär momentan wohl das wichtigste. Die geben Dir dann auch sicher Adressen von Psychiatern, die die Bezeichnung verdienen. gruß thommy
nora
Beiträge: 110
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von nora »

Hallo Oliver, auch Dir kann ich nur den Sozial-Psychiatrischen Dienst empfehlen. Er ist beim Gesundheitsamt der Gemeinden angegliedert. Und da Du Gemeindemitglied (Einwohner)bist, brauchst Du auch keine Krankenversicherung. Dort arbeiten Ärzte, Psychologen und Sozialarbeiter. Eine Kombination, die Deinen Bedürfnissen im Moment absolut entspricht. Mache vorher telefonisch einen Termin aus, damit man sich genug Zeit für Dich nehmen kann! Ich hoffe, Dir ein wenig geholfen zu haben. Herzlichst Nora
oliver
Beiträge: 11
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von oliver »

hallo zusammen! ich hab heute bei der arbeitslosenhilfe angerufen, und muß sagen, das hat mir doch recht geholfen. ich war mir erst unsicher ob die mir überhaupt helfen können und nicht irgendwelche pauschalen tips geben, aber die frau am telefon war wirklich sehr zuvorkommend. sie hat mir dann geraten zum sozialamt zu gehen und einen antrag zu stellen und darauf hinzuweisen, daß ich kein attest vom arzt vorweisen kann weil ich nicht versichert bin. ich könnte dann zum medizinischen dienst des sozialamts gehen, dort könnte man meine krankheit dann attestieren. sie hat mir noch gesagt, daß ich kontakt zur solidarischen psychiatrischen hilfe (SPSH) aufnehmen soll. die kennen sich wohl sehr gut mit der problematik der behördengänge aus und haben auch ärzte im team. das einzige was mir im moment noch sorgen macht ist die tatsache, daß das sozialamt wahrscheinlich die finanziellen verhältnisse meiner eltern wissen will und das es dann nachher heißt: von uns kriegen sie nix, ihre eltern sollen das mal schön bezahlen. dann wär ich in der selben situation wie jetzt. aber warten wir mal ab. mist, jetzt streikt auch noch mein drucker und ich will den krams nich per hand schreiben... grüße oliver
Smarti
Beiträge: 1
Registriert: 5. Aug 2013, 15:12

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Beitrag von Smarti »

Hallo Oliver, ich bin heute zum ersten Mal hier, obwohl ich schon seit mehreren Wochen diese Seiten aufmerksam beobachte .. Ich wollte mich sicherlich nicht zum Thema Krankenversicherung melden, aber besteht denn nicht die Möglichkeit, dich über deine Eltern zu versichern? Es gibt doch irgendein Alterslimit, das m. W. nach bei 26 liegt, oder?
anna
Beiträge: 214
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von anna »

das alterslimit liegt bei 27, wenn man in ausbildung oder im studium ist, sonst bei 23. lg, anna.
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