Depression und Schwangerschaft

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Morena
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Registriert: 22. Mär 2008, 11:40

Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Morena »

hallo zusammen
ich war jetzt schon lange nicht mehr hier auf der seite. und nu hänge ich wieder voll durch.
ich bin im 4. monat schwanger und dachte, ich könnte mich freuen. tu ich auch irgendwie, aber tief im innern zerfressen mich die depressionen.
seit wochen halte ich mich die meiste zeit im bett auf und es fällt mir sehr schwer, überhaupt was zu tun.ich bin von meiner arbeit frei gestellt und habe nix, aber auch garnix zu tun und auch keinen antrieb.
dabei regen sich immer mehr wutgedanken an meine sog. "freunde".
meine "beste freundin" hat sich seit über 1 woche nicht gemeldet, und da ich sonst immer diejenige bin, die das tut, bleibe ich eisern und melde mich nicht.
es interessiert sich anscheinen einen sch.... wie es mir geht. und auch andere melden sich nicht.
ich sitze beim schönsten wetter nur noch zuhause, wenn andere menschen zum schwimmen gehen, in urlaub fahren, zusammen spaß haben usw.
und genau das macht es noch viel schlimmer für mich. wieso kann ichnicht auch mal glücklich sein?
ich weiß nicht wie es wird wenn das baby mal da ist. sicher ist, daß ich dann keine langeweile haben werde, aber ob ich alles so schaffe...
und wirklich die liebe geben kann, die so ein kleines geschöpf verdient hat...
wenn ich mich selbst hasse, ist es dann möglich mein baby zu lieben???
ich grüße mal alle die ebenso deprimiert zuhause rumsitzen und das glück nur aus filmen kennen...
BeAk

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von BeAk »

Liebe Morena,

>>>>wenn ich mich selbst hasse, ist es dann möglich mein baby zu lieben???<<<<

Ich denke, das die Vorraussetzung für Liebe generell die Selbstliebe ist.

Bist Du in Psychotherapie?
Morena
Beiträge: 35
Registriert: 22. Mär 2008, 11:40

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Morena »

hallo bea
nein, ich bin nicht mehr in therapie.
war ich letztes jahr, abschließend habe ich eine 4-wöchige stationäre reha gemacht.
sehr schlechte erfahrung muß ich sagen...deshalb habe ich auch danach nicht weiter gemacht.
ich war an dem punkt zu sagen, mir kann eh keiner helfen.dieses ewige gerede um mein befinden und meine vergangenheit, ich konnte es selbst nicht mehr hören.
ich habe eine traum, davon wie ich leben möchte. immerhin...
und doch erwische ich mich immer wieder dabei, anderen die schuld dafür zu geben,d aß ich unglücklich bin. weil sich niemand um mich "kümmert" und ich manchmal denke, wenn ich hier tot umfallen würde, dann würd es auch keiner merken.
mein baby ist auch eine hoffnung für mich, aber ich habe eben auch angst davor, meinem kind eine schlechte mutter zu sein:-(
Abraxas
Beiträge: 77
Registriert: 5. Aug 2009, 20:22

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Abraxas »

BeAk

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von BeAk »

Liebe Morena,

hast Du Dich mal mit Verhaltenstherapie befasst? In der Therapie geht es um Probleme in der Gegenwart. Man bekommt auch sehr viele praktische Tips, wie man was bewältigen kann.

Mir tut diese Psychotherapie sehr gut.
Morena
Beiträge: 35
Registriert: 22. Mär 2008, 11:40

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Morena »

danke für eure antworten!
von einer verhaltenstherapie wurde mir zwar nicht direkt abgeraten, aber immer wieder wurde bei mir eine tiefenpsychologische psychotherapie angeraten (die ich ja auch gemacht habe)
mein hauptproblem ist, daß ich mehr und mehr vereinsame und wenn dann mal jemand kontakt mit mir sucht, dann reagiere ich unfreundlich und beleidigt wie ein kleines kind...
ich fühle mich, wie soll ich sagen, nicht gesellschaftsfähig.
schweife oft mit meinen gedanken ab und mache mir selbst immer wieder vorwürfe, daß ich nicht mehr aus meinem leben gemacht habe.
beruflich wie privat habe ich versagt und ich empfinde neid und mißgunst menschen gegenüber, die erfolgreich und glücklich sind.
es kann doch nicht richtig sein, mit 38 jahren 90% seiner zeit alleine zuhause im bett zu verbringen...
aber raus mag ich auch nicht weil ich an nichts freude habe und eh immer alleine bin.
der vater meines kindes will mich zurück, wir hatten nur eine 3 monatige beziehung.
ich trennte mich von ihm als ich von der schwangerschaft noch nichts wußte.
aber selbst ihn bombadiere ich nur mit vorwürfen und so vergraule ich langsam aber sicher alle menschen aus meinem leben, obwohl ich doch eigentlich genau das gegenteil möchte...
BeAk

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von BeAk »

Liebe Morena,

Dir wurde zu einer tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie geraten und du hast den Rat befolgt und feststellen müssen, das das doch nicht das richtige für Dich war.

Dann bleibt als Alterative die Verhaltenstherapie, wenn Du der Meinung bist, therapeutische Hilfe gebrauchen zu können.
So wie es Dir z.Zt. geht, wirst Du Schwierigkeiten haben dein Kind zu versorgen.
Denn das aufziehen von einem Kind ist eine sehr schöne Sache aber auch körperlich und psychisch anstrengend.
Eine Verhaltenstherapie könnte Dir die nötige Stabilität verstaffen.

Ich stelle Dir mal ein Link über Verhaltenstherapie ein.

http://www.palverlag.de/Kognit.-Verhaltenstherapie.html

Adressen niedergelassener Verhaltenstherapeuten bekommst Du bei Deiner Krankenkasse, oder der kassenärztlichen Vereinigung deines Bundeslandes. Sie stehen aber auch im Telefonbuch, dann mußt Du aber die Kassenzulassung und und Therapiemethode abfragen.

Oft sind niedergelassenen Verhaltenstherapeuten langfristig ausgebucht. In Ambulanzen der Ausbildungsinstitute und Institusambulanzen der Psychiatrischen Kliniken bekommt man in der Regel nach kurzer Wartezeit einen Termin für ein Erstgespräch.

Hier ein Link zu Ausbildungsinstituten.

http://www.bptk.de/service/ausbildung/index.html

VT steht auf der Seite für Verhaltenstherapie
Nyx
Beiträge: 397
Registriert: 31. Jan 2007, 14:42

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Nyx »

Hallo Morena,

hast Du schon mal ein AD genommen? Momentan gehts ja nicht, es wäre jedoch zu überlegen, ob Du gleich nach der Entbindung eines nimmst (sofern Du nicht stillst). Die erste Zeit mit Baby kann ziemlich stressig sein, versuche doch einfach jetzt schon die Zeit zu nutzen (später wirst Du froh sein, wenn Du solcherlei Dinge schon vorher geregelt bekommen hast, Du hast einfach keine Zeit mehr), um gerade für die ersten Wochen / Monate mit dem Baby Hilfe parat zu haben. Jemanden, an den Du Dich wenden kannst, wenns Dir zuviel wird. Jemanden, der Dich unterstützt und Dir auch mal das Baby abnimmt.

Alles Gute von Nyx
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von HelH3 »

Ähm, Bea?

Ist es nicht etwas schäbig, dass du auch hier gleich wieder mit deiner VT-Agitprop anrückst?

Relativ fassungslos grüßt Helena
BeAk

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von BeAk »

Liebe Helena,

vielleicht hast Du ja einen besseren Hilfsvorschlag für Morena.
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von HelH3 »

@Morena

Während einer Schwangerschaft kannst du einigermaßen unkompliziert Therapie-Sitzungen als Krisen-Intervention erhalten. In allen größeren Kliniken bzw deren Umfeld gibt es kostenlose Beratungsstellen, die schnell Therapeut(inn)en vermitteln können. Diese sind unabhängig von bestimmten Therapieverfahren für Krisen-Interventionen qualifiziert. Auch dein Gynäkologe, dein Hausarzt und/ oder dein Psychiater können dir da weiterhelfen.

LG Helena
Morena
Beiträge: 35
Registriert: 22. Mär 2008, 11:40

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Morena »

guten morgen zusammen!
erstmal vielen dank für eure antworten und tipps.
helena, was meinst du damit, was du an bea geschrieben hast? ich meine, was schäbig sei?
und auf die andere frage, ja. ich habe über ein jahr lang cialopram genommen und es sofort ausgeschlichen, als ich von der schwangerschaft erfahren habe. hatte ich vergessen zu erwähnen. darin sehe ich auch eine ursache für mein derzeitiges befinden.
amliebsten würde ich es wieder nehmen,aber das will ich dem baby nicht antun. so muß ich wohl oder übel die kommenden 6 monate irgendwie ohne überleben.
aber ich werde nach diesem höllen-wochenende meine nervenärztin anrufen und mir einen termin geben lassen.
so kann es jedenfalls nicht weitergehn.
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von HelH3 »

Hallo Morena,

mit "schäbig" meinte ich Beas Tendenz, jegliche Schilderung einer Notlage durch andere im Forum zu einem Propaganda-Feldzug für die Verhaltenstherapie zu benutzen, weil ja nur dieses Verfahren die Problembewältigung in der Gegenwart fokussiere - und das stimmt eben nicht, darüber gab es mit Bea bereits unzählige Auseinandersetzungen hier.

Abgesehen davon sind für den Pal-Verlag, zu dem Bea inzwischen gefühlte tausendmal verlinkt hat, ausschließlich psychologische Verhaltenstherapeuten tätig - was werden diese wohl anderes empfehlen als eine Verhaltenstherapie? So steht auf dieser Seite denn auch: "Bei Angst- und Panikstörungen sowie Depressionen ist immer eine Verhaltenstherapie anderen Verfahren vorzuziehen."

Aber zurück zu dir: Es gibt in allen größeren Städten Selbsthilfegruppen für Schwangere in verschiedenen Lebenssituationen bzw Konfliktlagen. Informationen dazu findest du im Netz, bestimmt kann dir auch dein Gynäkologe welche geben. Damit hättest du wieder mehr soziale Kontakte und wärst nicht mehr ganz allein mit deiner Schwangerschaft.

Schwangere haben im übrigen gar nicht selten unter Depressionen, Ängsten, extremen Gefühlsschwankungen zu leiden - ob das bei dir hormonell bedingt ist oder durch das Absetzen von Citalopram kommt, solltest du auch ärztlich abklären lassen. Nicht alle Antidepressiva sind während einer Schwangerschaft absolut kontraindiziert, aber das ist ein Thema, das du ggfs mit deiner Neurologin besprechen solltest.

Alles Gute für dich, Helena
Cinderella-OL
Beiträge: 113
Registriert: 8. Aug 2009, 22:57

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Cinderella-OL »

Hallo Morena,

als ich erfahren habe, dass ich schwanger bin, ging es mir ähnlich wie Dir. Ich hatte solche unglaublichen Ängste, dass ich das mit der Schwangerschaft und der Geburt nicht schaffen könnte. Ich bin eh ein sehr angstbesetzter Mensch, aber selbst rückblickend ist es immer noch wie ein Wunder für mich, dass unser Sonnenschein bei uns ist und ich das geschafft habe. Mir hat es damals sehr geholfen, schon sehr früh eine gute Hebamme zu finden. Du kannst ja mal Deinen Gyn fragen. Dort hatte ich das Glück, dass mir zugehört wurde, mir Mut zugesprochen wurde. Außerdem wurde auch viel mit homöopathischen Dingen gearbeitet, die mir auch gut getan haben.

Versuche, viel spazieren zu gehen.

Und suche Dir jemdanden, mit dem Du reden kannst.

Ich sende Dir viele Energien und alles Gute!
Wir sind auf dieser Welt Engel mit nur einem Flügel - um fliegen zu können müssen wir uns die Hände reichen!
Morena
Beiträge: 35
Registriert: 22. Mär 2008, 11:40

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Morena »

DANKE!
mir jemanden zu suchen, mit dem ich reden kann, ja, das ist nicht so einfach.
wenn selbst die selbsternannte beste freundin sich nicht mal melden kann und sich nen sch...für mich interessiert, wer soll mir dann noch zuhören?
der blanke hohn für mich ist es dabei, daß eben diese frau bei der geburt meines kindes dabei sein will, weil sie das ja schon immer mal live erleben wollte. da muß ich doch lachen.
ich weiß nicht woran es liegt, aber ich bin mittlerweile sicher, daß es an mir selbst liegt, daß alle kontakte bei mir nur von kurzer dauer sind. sonst hätten andere doch auch das problem. oder sind 90% der menschen nur noch oberflächlich...?
ich habe hier einige andere beiträge gelesen u.a. daß die betroffenen sich so fühlen, als würden sie garnicht hier in diese welt reingehören. das kann ich nur bestätigen. genau so fühle ich mich auch, wie im falschen film...
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von HelH3 »

Liebe Morena,

hm, vielleicht ahnt deine Freundin gar nicht so genau, was in dir vorgeht und wie schlecht es dir im Moment geht? Du schreibst, dass die Initiative auch sonst von dir kommt - da könnte es doch sein, dass sie wie gewohnt auf ein Zeichen von dir wartet. Klar, das ist Spekulation, ich kenne euch beide ja nicht. Aber wäre es nicht einen Versuch wert, dich bei ihr zu melden - und ihr zu sagen, dass du dich gerade jetzt auch mal über proaktive Kontaktaufnahme von ihr freuen würdest?

Übrigens hatten du und ich vor über einem Jahr schon mal Kontakt hier im Forum, damals mit einer ganz ähnlich gelagerten Problematik. Wie es der Zufall so will, befand ich mich vor nicht allzu langer Zeit auch in der Situation, erst nach einer Trennung meine Schwangerschaft in der 10. Woche bemerkt zu haben. Anders als du habe ich mir nicht zugetraut, sie durchzustehen. Seitdem weiß ich aber, wie aufgewühlt, verzweifelt und verstört man bzw frau in so einer Lage ist. Vielen fällt es bereits schwer, sich einen depressiven Menschen hineinzuversetzen - die Gefühlssituation einer depressiven, alleinstehenden Schwangeren annähernd zu begreifen dürfte für die meisten noch viel schwerer sein. Vielleicht auch für deine Freundin...?

LG Helena
Morena
Beiträge: 35
Registriert: 22. Mär 2008, 11:40

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Morena »

liebe helena
ich habe der betreffenden freundin schon häufiger gesagt, daß ich mir wünsche, daß die kontakaufnahme auch mal von ihr kommen möge.
wir haben über dieses thema bereits gegenseitig briefe geschrieben. und jedes mal gelobte sie besserung, brachte immer irgendwelche pseudo-gründe vor, warum sie es nicht getan hatte.
fakt ist, ich weiß daß sie mich auch schon öfter angelogen hat.
wenn sie beispielsweise angeblich wegen der kinder zuhause bleiben mußte und deshalb nicht mit mir raus gehen konnte, habe ich dann im nachhinein erfahren, daß sie mit anderen leuten auf der piste war.
ich habe ihr sogar angeboten, mir doch ganz klar zu sagen, wenns sie kein bock auf mich hat, ich wäre nicht böse, sondern eher dankbar für ein paar offene worte.
nein!!!! so sei das ja garnicht....
keine ahung was in manchen menschen vorgeht, ich hab ganz einfach meine eigene vorstellung von freundschaft und vielleicht passt es doch einfach nicht.
und ich bin es auch leid immer wieder nachzuhaken.
am WE muß ich umziehen, zum glück nur einmal übern flur, aber sie weiß das und hat mir versprochen mir zu helfen.
seit fast 2 wochen hab ich nix von ihr gehört und ich befürchte, ich muß das alleine schaffen oder jemand anderes fragen.
denn ich bin soweit zu sagen, selbst dafür würde ich mich jetzt nicht mehr bei ihr melden.
am mittwoch kommt der vater meines kindes aus italien zurück ( er ist italiener) und dann werde ich mich mit ihm zusammen setzen und wer weiß, vielleicht haben wir doch noch ne chance zusammen...
er möchte das gerne, das hat er mir schon öfter gesagt, nur ich war mir unsicher.
vielleicht wird ja doch noch alles gut. zumindest sehe ich einen kleinen hoffnungsschimmer...
morena
rajo1
Beiträge: 950
Registriert: 3. Okt 2006, 16:29
Kontaktdaten:

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von rajo1 »

Liebe Morena,

ich kann dich gut verstehen, dass du dir mehr Kontakte allgemein und zur Freundin wünschst.

Vielleicht ist es nicht dir richtige Freundin? Sie steckt ev. auch in einem Konflikt?

Was soll sie tun? Ja, ehrlich und offen mit dir sprechen.

Wenn man, wie du nur eine Kontaktperson hat, besteht die Gefahr, dass man diejenige überfordert.
Die Freundin hat auch ihr Leben, ihre Kinder und möchte ebenfalls noch andere Kontakte pflegen oder eben sich ämüsieren.
Da du ein bißchen "klammerst", kann sie mit dir so umgehen. Anderseits hat sie objektiv wahrscheinlich nicht so viel Zeit für dich, wie du dir wünschst.
Ich kenne das aus eigener Erfahrung.Ich hatte und habe auch wenig Kontakte.
Die Leute fühlten sich "verpflichtet" und es ging letztendlich nicht gut aus.
Sie neigten zur Verheimlichung ihrer Vorhaben, um mich nicht zu verletzen.Sie wollten mich nicht traurig stimmen.
Versuche neue Kontakte zu knüpfen und dich nicht nur auf deine Freundin und den Vater deines Kindes zu konzentrieren.

rajo
Wycombe1
Beiträge: 278
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Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo,
du hast geschrieben das du von der arbeit freigestellt bist - was machst du denn beruflich? bist du freigestellt weil es evtl. gefährlich für die schwangerschaft sein könnte? falls nicht, kannst du evtl. doch wieder arbeiten, so dass du halt nicht "nur zuhause rumhängst"?

Wenn du zeit hast, dann nutze diese aktiv! such dir schon mal eine hebamme! ich spreche aus erfahrung (2 kinder), eine gute hebamme findet man nicht mal so "nebenbei" und evtl. erst kurz vor der geburt! wende dich an den VAMV (verband allein erziehender mütter und väter) - dort kannst du kontakte knüpfen, zu frauen die in einer ähnlichen situation sind. such dir einen vorbereitungskurs. guck dir krankenhäuser an, in denen du dir vorstellen könntest zu entbinden.

geh schwimmen. geh fahrrad fahren. richte das kinderzimmer ein. einige dich mit dem kindsvater auf besuchszeiten. geht zum standesamt, lass ihn die vaterschaft anerkennen, regel all diesen bürokratischen teil im vorfeld, wenn das baby erstmal da ist, wirst du da nicht so schnell die zeit für finden!

sei gut zu dir.

in einer schwangerschaft gehen die hormone mit einem durch, man ist empfindlich, überempfindlich, könnte bei jedem "piep" heulen usw.

such dir frauen, die ähnlich sind, die kannst du in der vorbereitung kennenlernen, durch die hebamme oder den VAMV.

und ja, wenn man meint, man kann sich selbst nicht lieben - man kann andere lieben. ich liebe meine kinder so über alles, das hätte ich nie für möglich gehalten so viel für jemand anderen empfinden zu können und ich bin auch nicht immer "fan von mir".

VG
Wycombe1
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
aseia
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Registriert: 7. Jul 2007, 19:21

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von aseia »

Hallo Morena,

bitte suche Dir Hilfe!!
Auch ich war vor,während und nach der Schwangerschaft depressiv und in Behandlung.

In Zusammenarbeit mit den Ärzten der Intensivschwangerenberatung an der hiesigen Uni-Klinik bekam ich Kontakt nach Berlin zu einem Zentrum, welches sich mit Medikamenten in der Schwangerschaft beschäftig und auch berät.
Hier einmal der Link dazu
http://www.embryotox.de/pharmakovigilan ... ryona.html
Dort wurde ich (bzw. meine Ärzte) beraten und man hat sogat telefonischen Kontakt mit mir aufgenommen.

Wichtig war die Aussage für mich, daß ich mein Medikament (Sertralin) weiter nehmen konnte und sollte, denn ein Absetzversuch am Anfang der Schwangerschaft war katastrophal für mich.
Auch stillen durfte ich mit diesem Medikament.

Ich habe lediglich die Kinderärzte vor der Geburt informiert, daß ich ein Antidepressivum nehmen muss, da es vorrübergehend beim Säugling zu Unruhe nach der Geburt führen könnte.Das war dann aber nicht der Fall.

Alles in allem kann ich Dir nur raten, Dir kompetente Ärzte zu suchen.Gibt es in Deiner Nähe eine Universitätsfrauenklinik?
Und bitte nimm doch einmal Kontakt mit "Embryotox" in Berlin auf.

Deinem Kind kann es nur gut gehen, wenn es Dir gut geht.Ich spreche aus eigener Erfahrung.

Alles Gute
aseia
Morena
Beiträge: 35
Registriert: 22. Mär 2008, 11:40

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Morena »

hallo aseia
und alle anderen
danke für deinen hinweis auf das berliner institut.
nachdem ich vergelbich versucht hatte die telefonisch zu erreichen, hab ich tatsächlich sehr schnell eine antwort auf meine email-anfrage bekommen.
es sei nahezu unbedenklich, citalopram zu nehmen, insbesondere, weil ich das erste drittel hinter mir habe und alles ok ist mit dem baby.
und nach rücksprache mit meinem doc heute morgen darf ich nun das medikament wieder nehmen und hoffe damit auf besserung meines zustandes.
sicher wird es erstmal wieder schwierig, da ich es seit etwa 3 monaten nicht genommen habe, aber diese anpassungs-symptome kenne ich ja schon.
bin auf jeden fall erstmal beruhigt.
danke euch allen für eure antworten!
achja, helena, falls du das hier liest, warst du denn auch bei dem kölner treffen im letzten jahr dabei??? kann mich nicht mehr an deinen namen erinnern:-(
HelH3
Beiträge: 1030
Registriert: 20. Dez 2007, 16:09

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von HelH3 »

Liebe Morena,

war leider nicht beim Kölner Treffen dabei - komme aus Hamburg und treibe mich höchstens noch manchmal in Berlin rum... Köln gefiel mir von früheren Besuchen her auch sehr gut, ist bloß so weit wech...

Wie auch immer: Ich freue mich mit dir, dass du nach jener positiven Info wieder etwas beruhigter durch diese schwierige Phase gehen kannst. Du kannst das bestimmt schaffen, ob nun mit oder ohne Partner - und, wie meine Vorposterinnen schon sagten, wären eine SHG für Schwangere und/ oder eine Familienhebamme (diese kümmert sich schon vorgeburtlich)zusätzlich hilfreich für dich.


LG Helena
Morena
Beiträge: 35
Registriert: 22. Mär 2008, 11:40

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von Morena »

liebe helena,
wir hatten damals ein treffen organisiert in der nähe von köln, weiß aber die namen nicht mehr von den frauen die dabei waren.
eigentlich wollten wir uns dann mal öfter treffen, hat sich aber gleich zerschlagen. wie das dann so oft ist...
ich werde mich in der kommenden woche nach meinem umzug mal auf die suche nach einer hebamme machen.
liebe grüße
morena
aseia
Beiträge: 72
Registriert: 7. Jul 2007, 19:21

Re: Depression und Schwangerschaft

Beitrag von aseia »

Hallo Morena,

es freut mich sehr, dass ich Dir helfen konnte und auch, dass Du eine "positive" Antwort bekommen hast aus Berlin.
So wird es Dir bestimmt gelingen, die Schwangerschaft und alles danach gut zu meistern.

Ich jedenfalls drücke Dir beide Daumen.
Beste Grüße
aseia
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