noch warten oder Medikament schlucken?

[hoffnungsträgerin]

Hallo an alle!
Ich bin neu hier, würde mich aber über Eure Meinung freuen.
Ich bin über 30 und seit 15 Jahren habe ich längere Phasen in denen ich depressiv bin, manchmal auch mit S-Gedanken, ist aber zur Zeit nicht der Fall. Ich bin seit einem Jahr in der Therapie (Analyse). Ich nehme nur Johanneskraut, da ich sehr gegen Medikamente bin, ich habe die Vorstellung, dass es mir nicht schlecht genug geht um Medikamente zu nehmen. Zur Zeit überlege ich doch wieder mal neu ob ich mich nicht darauf einlassen sollte. Mir fehlt der Antrieb, aber ich bleibe nicht im Bett liegen oder so. Bin unzufrieden, und fehlt mir die Hoffnung, Vertrauen, dass es mal besser wird. Seit neuestem habe ich manchmal Herzstechen, und letztens fiel mir sogar das Treppensteigen schwer (nicht wg Herz oder so, bin nicht übergewichtigt, sondern nach ein paar treppen, musste mir sagen, dass ich den fuß heben muss). Aber es ist sowas eher selten. Ich frage mich ob ich einfach abwarten soll wie es sich weiter entwickelt, oder ob ich einfach hinnehmen soll, dass ich solche Phasen habe oder doch mal Medikament ausprobieren soll.
Vielen Dank
Momo
(wenn es ok ist nenne ich mich lieber Momo als Bepo wie ich angegeben habe, da ich weiblich bin. Beide sind ja aus einer Geschichte vom Michael Ende)

[freebird]

Liebe Momo,

so wie du habe ich auch mal gedacht. So schlecht geht es mir ja nich ... Medikamente sind nicht gut für den Körper ...

Das habe ich so lange Gedacht bis aus meinen S-Gedanken ein S-Versuch wurde und ich in die Psychatrie kam.

Dort wurde ich dann auf ein Antidepressivum eingestellt und habe im nachhinein verflucht, dass mir durch mein langes Zuwarten kostbare Zeit des Gutfühlens abhanden gekommen war.

Ich habe den Schritt ein Medikament zu nehmen nicht bereut.

Viele Grüße
Corinna

[hoffnungsträgerin]

[hoffnungsträgerin]

Hallo Corina,
danke für Deine pers. Antw.
Vor vier Jahren habe ich (mein Verhaltensthera wollte es) verschiedene Medikamente versucht (gegen depri und Angsterkrankung), aber ich bekam immer NW die ich nicht hinnehmen konnte, u.a. S-gedanken), und dann habe ich es eben sein lassen, in der Meinung, dass ich nicht will, dass es nicht braucht, und dass ich es eh nicht vertrage. Heute denke schon, dass es vlt. doch noch neue Präparate geben würde, die ich noch nicht hatte.
Wie Du sagst, vlt. würde es mir konstanter besser gehen.
Der Schritt fehlt mir aber sehr schwer. Es ist shcon ein Jarh her, dass ich mit einer Person über mein Befinden sprach, und als sie mir unbedingt zu Medis drängte, habe ich den Kontakt vermieden.
Nun, denke doch wieder mal nach, und bin froh über jede Erfahrung der Betroffenen.
lg Momo

[Niti]

Liebe Momo,

ähnlich wie Dir ging es mir auch mal. Ich dachte genauso. Ich will Dir zwar nicht zu Medis raten, denn es muss Deine Entscheidung sein.
Ich habe sie aber auch lange abgelehnt und war dann, als ich sie schließlich doch genommen und richtig eindosiert hatte, sehr sehr froh darüber, wieder ein vernünftigeres Leben führen zu können und mehr vom Leben zu haben. Es war eine große Erleichterung, wie wenn ganz viel Druck von mir abfiel.
Habe auch verschiedene probiert, bis wir das richtige gefunden hatten und habe es im Nachhinein nicht bereut, auch wenn ich derzeit wieder ohne klarkomme.

LG
Niti

[Babi]

Hi Momo,
habe auch sehr sehr lange zugewartet, bis ich mich entschlossen habe, AD zu nehmen. Dachte immer, ich schaffe es ohne. Aber irgendwann habe ich gar nix mehr auf die Reihe gebracht, nicht mal einfache Arbeiten in meinem Haushalt.
Seit ich jetzt AD nehme, geht es mir wesentlich besser, ich bin nicht mehr so schnell schlaff, wie die ganze Zeit und nicht mehr so antriebslos.
Als ich 2005 meine erste Therapie machte, wurde mir schon geraten, leichte Antidepressiva zu nehmen, doch da habe ich es abgelehnt. Aber jetzt, wo ich AD nehme, merke ich, was für ein kräftezehrender Kampf es ohne AD war und wieviel Kräfte ich jetzt wieder für anderen Dinge habe, seit ich eben Medis nehme.
Selbst mein Sohn hatte schon jahrelang gesagt, ich soll Medis nehmen, weil ich oft sehr depressiv und antriebslos rumhing.
Ich bin froh, daß ich diesen Schritt gemacht habe und würde dir auch dazu raten. bevor alles immer schlimmer wird.

[hoffnungsträgerin]

DANKE an alle!
langsam komme ich zu der Einsicht, dass auch wegen der Angsterkrankung besser ist Med. zu nehmen (es gibt auch Präparate wg beide Erkrankungen) Ich bin mir zwar noch unsicher, aber ich will es wieder versuchen. Ich habe heute den Psychiater angerufen, muss aber zwei Wochen warten, es ist nicht so lange, anderseits kann meine neue Entscheidung wieder leicht umkippen.
lg

[Babi]

He momo,
solltest du mit deiner Entscheidung wieder schwanken, kannst du dir jederzeit hier wieder Sicherheit und Zuspruch holen.
Alles Liebe Babi

[Karla]

Hallo momo,

wegen einer Depression keine bzw. nicht die richtigen Medikamente zu nehmen war der größte Fehler in meinen Leben, eine Depri kann auch kronisch verlaufen. Versuche Dich davor zu bewahren.

HG Karla

[Babi]

Karla....
das ist bei jedem anders, es gibt immer welche die auch negative Erfahrungen mit AD machen, aber soviel ich weiß, sind es recht wenige....
Außerdem braucht man auch manchmal eine Weile, um rauszufinden, welches AD einem wirklich hilft, da muß man schon mal einige durchprobieren. Eine Freundin von mir hatte erst das 8. AD, das ihr verschrieben wurde, vertragen. So ist das manchmal!

[hoffnungsträgerin]

Schön, dass ihr eure erfahrungen mit mir teilt, und mich auch ermutigt diesen schritt zu tun.
an Karla und Babi:
ja, ich weiß es ist nicht so einfach das Med. zu finden.
ich habe es schon vor 5 jahren versucht, wegen depri und zwang AD zu nehmen, hatte verschiedene ausprobiert aber ich hatte NW, die ich so nicht hinnehmen konnte, und bin nun bei Johanneskraut "gelandet", das aber nicht ausreicht. das macht gerade nicht eifacher wieder neu auszuprobieren, aber es gibt sicher neue Med. die ich versuchen könnte, mal sehen.
lg Momo
Bepo schrieb:
> Hallo an alle!
> Ich bin neu hier, würde mich aber über Eure Meinung freuen.
> Ich bin über 30 und seit 15 Jahren habe ich längere Phasen in denen ich depressiv bin, manchmal auch mit S-Gedanken, ist aber zur Zeit nicht der Fall. Ich bin seit einem Jahr in der Therapie (Analyse). Ich nehme nur Johanneskraut, da ich sehr gegen Medikamente bin, ich habe die Vorstellung, dass es mir nicht schlecht genug geht um Medikamente zu nehmen. Zur Zeit überlege ich doch wieder mal neu ob ich mich nicht darauf einlassen sollte. Mir fehlt der Antrieb, aber ich bleibe nicht im Bett liegen oder so. Bin unzufrieden, und fehlt mir die Hoffnung, Vertrauen, dass es mal besser wird. Seit neuestem habe ich manchmal Herzstechen, und letztens fiel mir sogar das Treppensteigen schwer (nicht wg Herz oder so, bin nicht übergewichtigt, sondern nach ein paar treppen, musste mir sagen, dass ich den fuß heben muss). Aber es ist sowas eher selten. Ich frage mich ob ich einfach abwarten soll wie es sich weiter entwickelt, oder ob ich einfach hinnehmen soll, dass ich solche Phasen habe oder doch mal Medikament ausprobieren soll.
> Vielen Dank
> Momo
> (wenn es ok ist nenne ich mich lieber Momo als Bepo wie ich angegeben habe, da ich weiblich bin. Beide sind ja aus einer Geschichte vom Michael Ende)

[hoffnungsträgerin]

sory,
komme immer nicht ganz zu recht, ich wollte den ersten beitrag nicht zitieren.
lg

[honsak]

Hallo Momo,

ich habe gerade ein ähnliches Problem und freue mich zu sehen das sich auch andere mit der Frage Quälen.
Was mich erstaunt ist die Einseitigkeit der Antworten. Ich kann und will nicht behaupten das die Antworten nicht stimmen nur finde ich das Du dieses Thema mit Deinem Therapeuten besprechen solltest.
Ich habe das auch getan und meine Therapeutin wollte keine Medikamente einsetzen oder zumindest noch nicht doch ich habe Ihr gesagt das ich jetzt wohl von mir aus welche nehmen möchte da ich gerade sehr weit unten bin.
Daraufhin habe ich mit Ihr über Gegenanzeichen gesprochen und gefragt welche Gefahren es birgt.
Heraus kam das nichts dagegen spricht Sie hat aber Angst das mein Wille bei der Mitarbeit sinken könnte wenn es mir Seelisch wieder besser geht.
Als nächstes werde ich diesen Sachverhalt dem Psychiater schildern und er wird dann entscheiden ob und wenn ja welches Medikament ich bekomme.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und wie oben schon jemand erwähnt hat muss die Entscheidung vor allem von Dir kommen da das Medikament ja nur helfen kann wenn man es lange/sehr lange und regelmäßig nimmt.

[Babi]

Also ich hab auch bei meinem Neurologen eine Behandlung angefangen, weil ich selbst Antidepressiva nehmen wollte, weil es einfach nicht mehr anders ging.
Ein Arzt verschreibt nur AD, wenn man an ihn herantritt, ansonsten nicht.
Ich habe sehr lange damit gewartet und bin froh, daß ich jetzt AD nehme.
Habe das auch vor meiner Mum verteidigt, die mich gedrängt hat, die AD wieder abzusetzen, aber das tue ich nicht. Ich merke, daß mir die AD helfen und mir vieles leichter fällt.

[hoffnungsträgerin]

Hallo Honsak und Babi,
es freut mich noch Antw. zu bekommen.
Morgen ist der entscheidende Tag, habe Termin beim Psychiater. Ich weiß selbst noch nicht was ich will, ich schwanke noch, aber wenn der Arzt mir es empfehlen wird, werde ich mich nicht mehr wie bis jetzt dagegen streben sondern will mich darauf einlassen. Mit meiner Thera habe ich heute darüber gesprochen. Sie hat nichts dagegen, ist eher dafür, wenn es hilft, insofern es AD sind und keine sedierende Med., sie hat mir empfohlen es zu sagen, dass ich in der Thera bin.
Noch mal Danke für die Beiträge und alles gute
Momo

[Babi]

He Momo,
wünsch dir auch alles gute!
Es ist sogar wichtig, daß du deinem Neurologen sagst, daß du in Therapie bist und daß du deiner Thherapeutin sagst, daß du auch beim Neurologen bist und ihr hinterher auch mitteilst, was du nimmst, wenn der Neurologe ein Rezept ausgestellt hat.
Ich hab auch immer alles gesagt.
Auch mein Hausarzt weiß Bescheid, schließlich muß er ja auch die Überweisungen ausstellen.
Ich drück dir die Daumen, daß alles gut läuft.
Alles liebe Babi

[hoffnungsträgerin]

Hallo zusammen,
ich versuche es mit den Medis. Ich nehme Clomipramin.
lg Momo