Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Antworten
jochen22
Beiträge: 15
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von jochen22 »

hallo! ich leide unter depression und sehe keinen ausweg mehr ohne therapie. allerdings steh ich da wie wohl viele vor der entscheidung, welcher therapeut der beste ist und welche therapie man wählen soll. damit ist man meistens total überfordert. hab allerdings von tiefenpsychologische verfahren nicht so viel positives gehört und sie waren in dem was ich gehört habe eher umstritten. wollte jetzt einfach mal fragen, wer mit welchen therapien schon positive erfahrungen hat, bzw. mir tipps geben kann bzw. wo die einzelnen schwerpunkte der therapien liegen. hab mich zwar schon informiert, aber so richtig den durchblick bekommt man nicht.
Martina
Beiträge: 53
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von Martina »

Hallo Jochen Ich weiß zwar nicht wie die Tiefenpsychologische Therapie aussieht, aber ich hab eine Verhaltenstherapie mitgemacht, da man mir sagte es sie die bessere Methode für mich. Das war vor etwa 9 Monaten da war ich auch noch nicht in der Lage selbst zu unterscheiden aber ich wollte und konnte nicht mehr und deshalb hab ich mir gesagt jetzt oder nie.Und sie hat wirklich geholfen.Man sollte nur ganz offen an die sache herangehen und auch wirklich wollen. Ich habe die Therapie Stationär gemacht und würde das auch jedem Empfehlen damit man sich ganz darauf Konzentrieren kann. Es ist auf jeden fall der richtige Weg sich für eine Therapie zu entscheiden. Ich weiß zwar nicht ob dir das jetzt weiterhilft aber ich wünsche dir undendlich Kraft für diesen Weg. einen lieben Gruß
I.M.
Beiträge: 890
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von I.M. »

Verhaltenstherapie Konkrete Übung und Gespräche Angst, Zwang Eßstörung, Schlafstörung, Streß, Schmerz ca. 10- 40 Std. Wissenschaftlich belegt, Kasse finanzieren bis zu 80 Std. Reizüberflutung Patient wird in ängstigende Situationen massiv ausgesetzt und an diese gewöhnt, Unterbrechung des Vermeidungsverhaltens Angst, Zwang Oft mehrere Stunden am Tag über 1-2 Wochen Oft im Rahmen der Verhaltenstherapie. Kritik: Das zugrundeliege Problem wird nicht behandelt. Von den Kassen anerkannt. Gesprächs-Psychotherapie Ziel: Übereinstimmung von Selbstkonzept und Verhalten. Der Therapeut akzeptiert den Klienten und wertet nicht. Kriesenintervention, Partner und Familienprobleme, Neurosen. Meist 10 bis 60 Std. (Systhemische) Familientherapie Aussprache und Diskussion von Problemen mit allen Beteiligten, Moderation durch Therapeuten. Eltern Kind Probleme, Sucht, familiär bedingter Streß Meist 10 bis 30 Std. Theorie: Das gesamte (Familien)System verursacht die Störung Analytische Psychotherapie Zugang zu unbewußten Störfaktoren durch freies Assoziieren von Gefühlen, Träumen und Erinnerungen. Therapeut bleibt im Hintergrund stellt evtl. Zwischenfragen, deutet ggf. Das Gesagte Neurosen, psychosomatische Störungen, Depressionen Bis zu mehrere 100 Stunden Kassen finanzieren bis zu 300 Std. Fokalthrapie Sonderform analytischer Therapien, nur ein Thema, begrenzte Stundenzahl, begrenzte Zielsetzung Klar umgrenzte Konflikte ca. 6-60 Std. Wissenschaftlich anerkannt, Kassen zahlen. Hypnotherapie In Hypnose bekommt der Patient Zugang zu seinem Unterbewußten. Der Therapeut regt Verhaltensänderungen durch Suggestion an Streß, Angst, Schlafstörungen, psychosomatische Beschwerden Meist zwischen 1 und 80 Std. Voraussetzung: erfahrener Therapeut, körperliche Untersuchung, Hypnotisierbarkeit Transaktions- analyse Unter anderem wird der unbewußte Lebensplan des Klienten analysiert Neurosen, Ängste, Depressionen, Sucht ca. 5-50 Std. Psychodrama Darstellung von Problemen als /Theater(Szene) Die Patienten übernehmen verschieden Rollen. Kontaktstörungen, mangelndes Selbstbewußtsein variabel Meist als Gruppentherapie Gestalttherapie In Gesprächen, Rollenspielen und Körperübungen sollen störende Bedürfnisse erkannt und angemessen befriedigt werden. Psychosomatische Störungen, Sucht ca. 20 bis 100 Stunden EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) Löschung traumatischer Erinnerungen durch spezielle rhythmische Augenbewegungen. Beschwerden nach belastenden Erlebnissen (z.B. Unfall, Mißbrauch, Katastrophen) 1-3 Sitzungen a 90 Minuten Noch keine Wissenschaftliche Erklärung. aber ernstzunehmende Erfolgsmeldungen NLP Umprogrammieren von störenden Gedanken Angst, Streß, Krisenintervention Oft als Seminar Wissenschaftlich umstritten Positive Therapie Umdeuten von Konflikten als positiv für das Leben des Klienten. Therapeut als optimistisches Vorbild Streß, Eßstörungen, berufliche Krisen, Beziehungsstörungen. Ab 15 Sitzungen Meist als Gruppen, Paar oder Familientherapie Feldenkrais Methode Durch bewußte neue Bewegungen soll der Patient seinen Körper neu wahrnehmen und seinen eigenen (gesunden) Rhythmus finden. Rehabilitation bei Krankheiten die die Bewegungsfähigkeit einschränken, Schmerzen, Streß Meist Wochenendkurse oder Seminare Hakomi Therapie Therapeut berührt Körperregionen, in denen sich Spannungen oder Probleme ausdrücken Psychosomatische Beschwerden, Streß 3 Monate bis 2 Jahre Nicht geeignet bei schweren seelischen Störungen Reiki Therapeut legt seine Hände ruhig auf zwölf bis 20 Körperstellen und will so Energie übertragen Keine nähere Spezifizierung Oft in 2 bis 3 tägigen Gruppensitzungen Zur Behandlung von schweren seelischen Störungen Kunst und Musiktherapie Probleme werden durch künstliche Tätigkeit ausgedrückt und bewußtgemacht Mangelndes Selbstwertgefühl, Streß, Eßstörungen, Sucht Mehrere Stunden Oft im Rahmen einer stationären Behandlung als Teil eines Therapiekonzepts Autogens Training Entspannung durch Selbstsuggestion von Wärme und Schwergefühl Streß, Angst Etwa 6 bis 10 Stunden zum erlernen der Technik Häufiges Hilfsmittel bei verschiedenen Therapieformen Primärtherapie (Urschreitherapie) Patienten berichten über Erlebnisse aus Ihre Kindheit und verstärken negative Gefühle durch lautes Schrein und Weinen Alle Probleme, die angeblich durch unbewältigte negative Kindheitserlebnisse ausgelöst werden 2 bis 3 wöchige Intensivphase in der Gruppe, danach weiter wöchentliche Gruppensitzungen
Rippchen
Beiträge: 203
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von Rippchen »

Boooaaaahhhh Inka.... Hochachtung vor deiner intensiven Recherche.... du erinnerst mich total an mich selber....wenn mich ein Thema gepackt hat läßt es mich nicht los,bevor ich so viel Info wie möglich darüber habe. Kann aber auch ganz schön verwirren. Liebe Grüße,Rippchen *knuddel dich mal
Thomas

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von Thomas »

Wow Inka Du bist ja wirklich ein wandelndes Lexikon. Welche Therapieform die günstigste ist, muß wohl jeder selbst herausfinden. Aber die Frage die ich mal so in den Raum gebe. Welchen Sinn soll denn eine Psychoanalyse bei einer unipolaren oder bipolaren Depression machen???. Ich finde, dass sie sogar schädlich und gefährlich sein kann. Ich hab da schon von einigen absolut schrägen Vögeln gehört, die ihren Patienten weis machen wollten, dass Antidepressiva oder Lithium sinnlos seien. Man müßte nur das "Problem" in der Kindheit suchen. Das Ergebnis war dann, dass die Betroffenen nach Aufgabe der Medikamente in eine absolut tiefe Depression abrutschten. Schuld war dann natürlich nicht der Psychoanalytiker, sondern der Patient. Er war in der anschließenden Beurteilung "nicht kooperativ" genug. Solchen "Therapeuten" würde ich selber mal ne Depression wünschen. thommy
I.M.
Beiträge: 890
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von I.M. »

nee nee ich bin doch kein lexikon, ich hab einfach mal den begriff "therapie +methoden in die suchmaschine eingegeben und zack-da wars. 5 sekunden. ich finde es auch selber interessant zu sehen, welche arten von therapie es gibt. und weil ich für mich festgestellt habe, dass ich als "mündiger depressiver" :-) auch selber entscheiden will und muß. ich hatte ja nun schon einige therapeuten, die mit mir auf verschiedene art und weise arbeiteten. sie wandten eben das an, wofür sie spezialisiert waren. was ICH gebraucht hätte das hab ich nicht bekommen. oder nicht in dem maße. per zufallstieß ich dann auf methoden, die mich weiterbrachten. z.b.: die transaktionsanalyse. die therapeutin hatte einen kleinen diskurs darüber gehalten und ich merket, dass löst einiges in mir und bringt mir erkenntnisse. wie du schon sagst thomas, es kann in die hose gehen, wenn ein patient einfach die erstbeste therapieform bekommt, die für ihn selber nicht passend ist. auf jeden fall wäre ich immer vorsichtig, wenn ein therapeut seine therapieform als die einzig wahre proklammiert und alles andere abwertet. ich denke, (fast) jede therapieform hat ihre berechtigung und muß eben zum patienten passen. das rauszufinden ist schwierig genug. und manchmal sollte man vielleicht auch eine therapieform ausprobieren, die auf den ersten blick gar nicht zu einem passt. z.b., wenn jemand sehr vom intellekt gesteuert ist, könnte eine gestalttherapie durchaus auch von nutzen sein. acuh wenn amn sich dagegen verwahrt. naja, man sollte eben bescheid wissen was es gibt und dann hilft nur noch ausprobieren, sich drauf einlassen und entscheiden. inka
Thomas

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von Thomas »

Hallo Inka Geb Dir total recht. Wenn mir ein Therapeut erklären würde, dass nur er den Stein des Weisen besitzt und der Weg zum heiligen Grahl nur über ihn verläuft würde ich sofort die Therapie abbrechen. Allgemeingültigkeit ist gerade in der Psychologie ungültig. Die richtige Therapieform ist von Individuum zu Individuum verschieden. Glücklicherweise weiß ich schon was für mich das "Richtige" ist. cu thommy
deafmouse
Beiträge: 31
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von deafmouse »

Hallo ihr Lieben! Ich habe mal eine Frage. Meine Oma ist momentan in der psychiatrischen Station eines Krankenhauses. Dort wird aber nicht sehr viel gemacht, nur 1-2 Gespräche die Woche, Medikamente bekommt sie keine. Wo findet man am besten eine Auswahl wirklich kompetenter Kliniken die stationär über mehrere Wochen lang psychotherapeutisch behandeln und evtl. auch Musik-, Gestaltstherapie etc. anbieten? Liebe Grüße, Nina
deafmouse
Beiträge: 31
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von deafmouse »

Keine Antwort? Schade... Vielleicht findet sich ja doch noch jemand hier ein, hatte gehofft, dass ihr mir weiterhelfen könntet...
Rippchen
Beiträge: 203
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von Rippchen »

Liebe Deafmouse, ich war schon mal in einer Klinik,dort gab es auch nur 2 mal die Woche eine Gesprächstherapie,und 1 mal in der Woche Visite. Viel mehr ist da auch nicht gelaufen,manche hatten noch Anwendungen.Medikamente habe ich auch keine bekommen. Kann dir leider keine Klinik nennen,wo mehr gemacht wird. Kannst du dich nicht im Internet informieren? Liebe Grüße,Rippchen.
deafmouse
Beiträge: 31
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von deafmouse »

Liebes Rippchen, Danke erstmal für deine Antwort. Ich habe im Internet schon sehr viel rumgesucht, bisher aber noch nicht das gefunden, was ich mir wünsche. Es sollen ja eben nicht irgendwelche Kur-Kliniken sein, sondern welche die speziell auf psychische Probleme eingerichtet sind... Von einer Bekannten weiß ich, dass sie in einer Klinik war wo JEDEN TAG Einzelgespräch gemacht wurde und zusätzlich 1x in der Woche Gruppengespräch. So etwas fände ich klasse! Oder ist das zu unrealistisch auf so etwas zu hoffen? Liebe Grüße, Nina
Rippchen
Beiträge: 203
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von Rippchen »

Liebe Nina, wäre diese Klinik wo deine Bekannte war dann nicht richtig für deine Oma? Ich kenne leider nur diese eine Klinik wo ich war,ansonsten würde ich dir gerne weiterhelfen,aber wie gesagt,ich habe keine Informationen. Grüße,Rippchen.
waltraut
Beiträge: 926
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von waltraut »

Liebe Nina, hast du mal versucht "psychosomatische kliniken" einzugeben? Außerdem gibt es unter Therapie,Archiv einen thread Kliniken,vielleicht findest du da was? LG Waltraut
deafmouse
Beiträge: 31
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Tiefenpsychologische- oder Verhaltenstherapie??

Beitrag von deafmouse »

Liebe Waltraut, danke dir für deinen Tipp. Unter dem Begriff psychosomatische Klinken habe ich jetzt einiges gefunden. Ich wusste das genaue Stichwort nicht nach dem ich suchen muss, aber jetzt habe ich dank dir einen Treffer gelandet! Danke! Liebes Rippchen, ich weiß nicht ob die Klinik meiner Bekannten da so das richtige wäre, aber sicherlich werden wir auch dort mal anfragen. Das Problem ist nur, dass meine Oma nach wie vor nicht von einer Therapie überzeugt ist und zwingen kann man sie eh nicht, sie muss es schon selber wollen, denn nur dann wird es ja auch Erfolg haben. Nun, wir werden sehen... Liebe Grüße, Nina
Antworten