Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Mira1953
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von Mira1953 »

"aber bringt Dich das weiter?"

Hallo Otterchen,

ich habe mich bereits zurückgezogen und werde es auch lassen, weiterhin meinen Senf beizutragen. Aber zu diesem Satz brennt mir eine Antwort auf der Zunge (so ist es ja meistens bei mir. Zurücknahme muss ich noch kräftig üben).

Ich glaube, ja, meine eigene Sicht der Dinge bringt mich weiter, weil ich sie zulasse und anfange meinen Wahrnehmungen, und das ist für mich ganz wichtig, zu trauen.

Natürlich ist es meine Interpretation, aber es ist die Interpretation, entstanden durch meine Wahrnehmung.

Genau das bringt mich weiter, gibt mir Sicherheit und Frieden, macht mich zu einem lebendigen Menschen.

Liebe Grüße, Mira
otterchen
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von otterchen »

Hi Mira,

siehste, ich hab wieder was ganz anderes verstanden als Du...

vielleicht sollte ich das mal mit Ex-Schokofreakin klären?

Also: meine Aussage war quasi, Thomas seine Art zu lassen, gelassen zu sein... nur den Sinn aufzunehmen, sich nicht an Worten aufzuhängen.
Schoko habe ich so verstanden, dass sie das "gegen mich" gerichtet hat - dass ich sie also auch so lassen soll, wie sie ist

Und damit hätte sie mich ja eigentlich "mit meinen eigenen Waffen geschlagen".
Womit ich kein Problem habe - fand's sogar schlagfertig.

Das ist ja gerade die Gratwanderung: andere so sein zu lassen, wie sie sind, aber selbst auch so sein dürfen, wie man ist.

Und ich denke, dass Schoko noch nicht ihre innere Gelassenheit gefunden hat und erstmal selbst schauen muss, dass sie wirklich so sein darf, wie sie ist.
Aber das ist nur mein momentaner Eindruck, nicht wirklich fundiert - gebe ich ja zu.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Guinevere
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von Guinevere »

Michael ,

der Sinn des Forums liegt wohl darin, sich mit seinen Deprivibes im andern sehen zu können, um sich so auf diesem Weg mit dieser (Depri) akzeptieren zu lernen (?) Manche brauchen dafür wohl etwas weniger lang, und andere länger...

Sehr schönen Tag allen!
manu
Mira1953
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von Mira1953 »

Also: meine Aussage war quasi, Thomas seine Art zu lassen, gelassen zu sein... nur den Sinn aufzunehmen, sich nicht an Worten aufzuhängen.


Hallo Otterchen,

ich kann mich mündlich oft auch besser ausdrücken, ganz einfach, weil mein Gegenüber mir direkt antworten kann. In das geschriebene Wort kann man leider viel hineininterpretieren und manchmal verstehe ich sogar Leute nicht, mit denen ich sehr gut kann. Die Stimmlage und die Betonung sind ja oft auch sehr aufschlußreich.

Ich lache sehr oft wenn ich schreibe. Ich habe halt diesen schrägen Humor, den ich leider in der Schriftform nicht gut rüberbringen kann. Ich frotzele sehr gerne, das ist das einzig Positive, was ich von meiner Mutter geerbt habe. Aber auch andere Familienmitglieder konnten das bei uns sehr gut. Wir wußten aber immer, was wirklich gemeint war.

Thomas kann und darf seinen Weg gerne beschreiben, ihn behalten, gehen und machen damit, was er will. Er kann mir auch davon berichten, nur laufen will ich selbst lernen. Ich glaube auch, dass ich meinen Weg besser allein gehen kann. Weder religiös oder sonstwie verklärt, auch nicht einer östlichen Kultur entsprechend. Laufen tue ich hier in der westlichen Welt und mit dem Lauf der Zeit. Aber das hatten wir hier ja auch schon.

Liebe Grüße und allen einen guten Weg, Mira
Guinevere
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von Guinevere »

Nur kurz, weil ich gerade am nachlesen bin

Zitat Clown:
Mag sein, dass mein Geblubber (© Chimera ) jetzt niemanden weiter interessiert, das ist aber auch egal. Ich schreibe es auch für mich.
http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1248514062

Doch!!! ... ...der "gefällt mir" (->ist für mich aus dem Herzen stimmig)

Bis "dann",
manu
Guinevere
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von Guinevere »

*nach oben deut*

War im Sinne von "Denken mit dem Herzen und Fühlen mit dem Verstand" gemeint.

*mich jetzt hier ausklinke*

Lieben allen,
manu
HelH3
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von HelH3 »

Mira

Ich empfand DEINE Postings gestern übrigens nicht als destruktiv - kritisch, ja, aber nicht polemisch. Den "Guru" hattest schließlich auch nicht du ins Spiel gebracht.

@Thomas

Schön, dass du wieder hier bist. Ich hatte deine Glaubenssätze in der Du-Form übrigens auch nicht als Gebote oder Weisungen verstanden. Dass einige dies taten und dir die Geduld, mit der du deine Ausführungen bei Rückfragen erläutertest, dann als Anspruch auf Allgemeingültigkeit ausgelegt wurde, zeigt in der Tat einmal mehr, wie schnell es zu jener Ebenenvermischung kommen:
Die Schilderung subjektiver Wahrheit wird objektiv empfunden, bei manchem Empfänger kommen negative Gefühle auf, in diesem Fall wohl das Gefühl, zu versagen, spirituell bevormundet zu werden, ein Jammerlappen zu sein usw.

Zum "Thomas-Weg": Clown, Chimera, Mira und Otterchen haben eigentlich schon alles dazu gesagt - der Begriff entstand scherzhaft und blieb dann wegen seiner Plakativität und Prägnanz. Ich fand und finde ihn nicht abwertend - du betitelst deinen Thread mit "mein Weg", also ist es halt der Thomas-Weg, warum nicht?

Allerdings möchte ich nun eine Fortsetzung deiner Wegbeschreibung anregen, da dieser Thread sonst gleich platzen wird.

Liebe Grüße allen wohin auch immer hoffnungsvoll Pilgernden, Helena
Guinevere
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von Guinevere »

Hey ihr Lieben, hallo Helena,

vielleicht können "wir" (wer halt möchte *zwinker* @ Ex- Schokofreakin) "uns" das - was Thomas dazu geschrieben hat - ja so vermerken:

Das wurde über meine todo-Liste am Ende des ersten Postings gesagt. Nein, es sind keine Aufforderungen an jemanden. Es ist ein inneres Zwiegespräch gemeint, das Teil meines Weges ist. Es ist das, was der Beobachter Thomas dem sagt, was er in sich erlebt. Ich bin mir selbst ein Ich und ein Du.

Also, ein Zwiegespräch zwischen seinem "Höheren Selbst" (Beobachter) und seinem "Ich" wenn ich das richtig verstanden hab.

Und dann gibts vielleicht weniger Kommunikationsprobleme/Missverständnisse(?).

Schönen Abend allen!
manu
Guinevere
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von Guinevere »

Nachtrag kann mich auch täuschen , und es ist nicht der "Ich"-Aspekt (rechte Hirnhälfte -> Innenschau, Intuition, Kreativität, Gefühlsausdruck) .

So genug vielleicht-zu-"esoterische";-)"Ego"Aspekt-Thomas-Weg-Analyse:-))) *schon bissi schlechtes Gewissen hab*

manu
otterchen
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von otterchen »

... ich würde ja einen neuen Thread aufmachen, aber dann würde sich das "mein" im Betreff auf mich und nicht auf Thomas beziehen...

Thomas, erlöst Du uns von der Scrollerei?

Oder gibt's hier nichts mehr zu sagen?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
kormoran
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von kormoran »

liebe leute,

ich lese seit anfang mit. auch ich kann und konnte dem, was thomas beschreibt viel entnehmen für mich; und in der diskussion kamen sehr viel kluge beiträge dazu. so viel so zusammenfassend

nun aber zu etwas, das ich gerne beitragen wollte: es hätte wohl eher gegen anfang gepasst.

thomas, du beschreibst deinen weg aus depressiven strukturen und den weg, der dich im leben nun weiterführt.
was jedoch - so scheint mir - für viele, die noch volle kanne in depressiven strukturen stecken, nicht fassbar wird, ist der weg da hin. der entscheidende schritt aus der grube heraus; was eine/n dazu befähigen könnte, den entscheidenden wechsel der perspektive einzunehmen.

ich selbst bin heute auch an einem punkt, wo ich vieles, das du beschreibst, umsetzen kann oder zumindest versuche, erstrebenswert und wertvoll finde als lebenskonzept für mich.

aber vor 2, 3 jahren habe ich solches im besten fall als wünschenswerte zukunftsmusik oder bewunderte unerreichbare kunst hochentwickelter viel klügerer stärkerer menschen wahrgenommen; für mich nicht erreichbar!; und im ungünstigeren fall hätte es mich noch tiefer hinuntergedrückt: meine selbstanklage verstärkt, ich sei doch nur zu blöd zum leben, weil, siehe, es ist alles in dir, und du fühlst dich angegriffen, dabei ist doch gar nichts, da draußen, nur deine kranke einbildung, du bist zu schwach, ...

da ich es schade fände, wenn jemand die erfahrungen von thomas und anderen hier liest und sich enttäuscht abwendet, weil "unerreichbar" oder "schuldgefühle auslösend", möchte ich gerne versuchen - freilich aus meiner erfahrung - das zu beschreiben, was dazwischen passieren kann; sozusagen, wie die leiter aussehen kann, mit der man zunächst mal aus der grube klettert; weil von da unten ist es unmöglich, die blumen und die berge und den blauen himmel etc. zu sehen, von dem die da draußen schwärmen . man hält sich höchstens für blind oder blöd.

nun, ich versuche es kurz zu fassen:

wesentlich für mich war zunächst: die wohlwollende annahme durch die therapeutin, und das schrittweise wieder-in-beziehung-treten in der shg; dadurch ermöglicht mehr und mehr selbstannahme,
nach und nach erkennen der muster, der damaligen eigenen machtlosigkeit (als kind),
next - schwierig .... - mir selbst zu vergeben, dass ich so geworden bin, dass ich diese muster und überlebenstechniken angenommen habe; einzusehen: ich konnte damals nicht anders, aber jetzt kann ich neue wege gehen!
und dann endlich irgendwann die eigene kraft zu spüren, wieder vertrauen in mich selbst und ins leben zu entwickeln.

ich musste erst er-mächtigung erleben (und das ging nicht aus eigener kraft oder dem intellekt, sondern in beziehung, v.a. in der therapie, unterstützt durch ein AD), um neue spuren im hirn zu legen, und zu ermöglichen;

dann konnten begegnungen mit menschen das, was vorerst nicht nutzbar in mir abgelegt war, zum keimen bringen.

erst durch diese er-mächtigung, dieses innere erstarken, mir vergeben und wieder vertrauen ! zu können, konnte ich von anderen, die für mich glaubwürdig waren (konkret zum beispiel von thomas, oder meinem yogalehrer), vorschläge für neue perspektiven annehmen, auch schwierige dinge anpacken, die feste innere strukturen ordentlich ins wanken brachten, an denen ich echt zu knabbern hatte; und damit erst fing ich wohl wirklich an, zu lernen und umzusetzen. jetzt konnte ich auch wieder selbst-kritisch sein ohne mich zu verurteilen.

ich komme damit auf dinge zurück, die in dem von chimera zitierten artikel stehen, den ich inzwischen nachgelesen habe; auf etwas, das ich, wenn ich recht erinnere, hier schon einmal formuliert habe: dass wir menschen ganz zentrale dinge in beziehung lernen, schon als säuglinge. und dass das betreten neuer pfade, das veröden lassen der alten schädlichen spurrillen, eben auch (fast) nur in beziehung geschafft werden kann.

erst dann können wir das, was in uns ist, spüren und haben die kraft, unabhängig zu sein, unser leben selbst zu gestalten.

ich glaube, dass es den menschen - die meisten zumindest, und ich zähle mich dazu - überfordert, diese wahrheit, dass alles in uns ist und das außen aus der projektion unseres inneren entsteht, also auch änderbar ist, umzusetzen; jedenfalls dann, wenn ein mensch kraftlos, geschlagen, erschüttert, in depressiven bahnen gefangen, am boden hockt.

es ist eine starke intellektuelle leistung, die perspektive zu wechseln, aber das substrat dafür ist diese emotionale erfahrung, angenommen zu sein.

ist das verständlich, was ich sagen will? kann auch sein, dass es nicht schlüssig ist - ich stehe mit meinem nachdenken gerade da.

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von Nico Niedermeier »

Wenn Sie hier weitermachen wollten:-)...dann bitte ein neuer Thread, dieser hier ist einfach zu lang..
Beste Grüße
N. Niedermeier
Liber
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von Liber »

nur noch ganz kurz

Liebe Kormoranin,

dein Antwort-Posting wäre ein toller Auftakt für einen Fortsetzungs-Thread. Ich finde es sehr gut und würde gern noch was dazu sagen.

Wie es aussieht, scheint Thomas wohl keinen Folgethread aufmachen zu wollen, deshalb meine Frage: hättest du Lust dazu?

Lieben Gruß
Brittka
tomroerich
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Re: Mein Weg aus depressiven Strukturen II

Beitrag von tomroerich »

Ich habe einen Nachfolgethread eröffnet
Betroffene für Betroffene

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Antworten