Fhl mich elend - Bin verzweifelt

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jochen22
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Fhl mich elend - Bin verzweifelt

Beitrag von jochen22 »

hallo! es gibt sie immer wieder... die tage, an denen man sich einfach nur wünscht, dass es abend wird. in letzter zeit werden die bei mir allerdings zur gewohnheit. und ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann. bzw es kommen immer mehr dinge hinzu, die einen bedrücken und belasten und man wir immer mehr gelähmt und machtlos. ein teufelskreis. und an versinkt immer mehr im selbstmitleid und in depression. bin zwar mittlerweile schon soweit, dass ich das merke und auch zugebe (früher hab ich das immer abgestritten und allen den hals umdrehen können, die mich für depressiv gehalten haben)... aber was bringt es mir? ich weiß, dass ich ein problem habe, aber ich fühle mich machtlos, etwas dagegen zu tun. langsam aber sicher kommt alles zum erliegen. jede kleine aufgabe scheint zu schwer, der alltag wird zur herausforderung und zum kampf. und ich hab angst, dass ich durch die schlimmer werdende situation auch noch die wenigen menschen verlieren könnte, die ich noch habe. was soll ich tun??
Rippchen
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Beitrag von Rippchen »

Lieber Jochen, daß du hier schreibst ist schon mal ein großer Schritt nach vorne. Diesen Kampf um jeden Tag,der uns viel Kraft kostet,kennen wir alle sehr gut. Man bekommt das Gefühl,es hört nie auf und meint das hat doch alles keinen Sinn. Das kommt mir alles sehr bekannt vor. Gut daß du schon mal hier bei uns gelandet bist! Hier kannst du nachlesen,daß es vielen Menschen so geht,aber daß es eben auch einen Weg da raus gibt. Dieses Tief geht vorbei,auch wenn du das im Augenblick nicht glauben magst,jedoch laß dir dabei bitte helfen!! Dies alleine schaffen zu wollen kostet unglaublich viel Kraft,und meist verstrickt man sich nur noch mehr in den Schuldgefühlen,wenn es nicht so geht wie man möchte. Warst du schon bei einem Arzt oder einer anderen Anlaufstelle? Bitte melde dich nochmal hier. Liebe Grüße,Rippchen.
Centchen
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Beitrag von Centchen »

Hallo Jochen, auch ich kann diese Gefühle sehr gut nachvollziehen..ich habe zwei Jahrzehnte weder zugegeben das ich krank bin noch habe ich es akzeptiert..ich habe viele Fehler gemacht, mir selber Steine in den Weg gelegt, bis ich zum absoluten Einzelkämpfer und Einzelgänger wurde, meine Partnerschaft fast ruiniert hätte und selber nur noch verzweifelt im Kreis gelaufen bin. Als ich merkte das ich Hilfe brauche war es eigentlich schon zu Spät, ich selber war nicht mehr in der Lage Hilfe zu suchen, ich hatte Glück im Unglück in einer stillen Stunde hatte ich mich mal meinem Hausarzt anvertraut, dieser reagierte einige Wochen später und lies mich per RTW wegbringen da ich schon fernab jeglicher Realität agierte, jetzt, bin ich ihm sehr dankbar das er reagiert hat, vielleicht solltest du dich auch jemandem anvertrauen der im notfall für dich reagiert..klingt blöde ich weiß aber.. mir hat es geholfen. Mir fällt es auch heute noch schwer einen Schritt nach dem nächsten zu machen, sich erreichbare Ziele zu setzen ( diese sind derzeit noch sehr klein) aber mit jedem schritt den du für dich tust, gewinnst du auch einen Schritt nach vorne. Sich hier zu melden, dazu alleine gehört schon etwas , prima das du diesen Weg gefunden hast. Jedenfalls, alleine, hätte ich gar nichts geschafft. Das war wie gegen unsichtbare Gegner kämpfen, immer wieder bis zur totalen Erschöpfung, heute kenne ich meinen Gegner und er kommt mir weniger bedrohlich bvor..ich verausgabe mich nicht in dem Bemühen normal zu sein. Lass es zu das man dir hilft, es ist etwas dran an dem Satz "geteiltes Leid ist halbes Leid" Ich wünsch Dir alles Liebe Nicky
Rippchen
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Beitrag von Rippchen »

Ja Nicky.. so ähnlich gings mir auch, eine Bekannte hat mich einfach zu ihrem Arzt geschleppt und dort gesagt,daß sie sich große Sorgen um mich macht. Ich habs selber nicht so richtig geschafft Hilfe zu holen. Gut daß es solche Leute gibt! Liebe Grüße,Rippchen
jochen22
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Beitrag von jochen22 »

hallo! erst mal danke an die, die mir geantwortet haben. das tut echt so gut, wenn man jemanden hat, der einen wirklich versteht. auch wenns nur über ein forum und anonym ist. denn mein hauptproblem ist, in meinem umfeld verteht mich keiner. sie merken nur, dass es mir nicht gut geht, dass ich alles immer mehr vernachlässige und mich gehen lasse. den grund... ja den grund den will ja eigentlich keiner wissen bzw. er ist ihnen sowieso klar: man ist faul und sollte sich lieber zusammenreißen. und wenn man sich nicht schnell ändert, wird es ihnen irgendwann zu dumm. nachdem sie einen auffordern, den kopf nicht hängen zu lassen und leistung zu bingen, erwarten sie, dass das auch sofort geschieht. dann kommt immer: wie kann man sich nur so gehen lassen und völliges unverständnis. und da liegt unter anderem meine angst. sie merken nicht, was wirklich mit mir lost ist bzw. glauben es nicht, nachdem ja keine leistung kommt, und wenden sich einem ab. großartig, denn das ist genau das, was man jetzt am meisten brauchen kann. erst mal muss ich was loswerden, was mich total aufregt an der gesellschaft. sorry, aber irgendwie muss das jetzt raus: denn der fehler des ganzen liegt in der tatsache, dass kein mensch, soweit er sich wohl fühlt, über depression bescheid weiß. keiner beschäftigt sich damit. jeder nennt sich mal depressiv wenn er mal einen schlechten tag hat, und genau das spielt die eigentliche krankheit depression in den hintergrund. keiner weiß, was wirklich in einem vorgeht, wenn man unter depression leidet. keiner nimmt die krankheit ernst. keiner weiß, was es für eine belastung für den betreffenden ist. man lässt sich ja nicht absichtlich gehen, wie es die anderen nennen. als betroffener wünscht man sich ja nichts mehr, als dass es endlich aufhört. aber das sieht keiner. die meinen dann immer, "dann tu halt endlich was dagegen, ist ja doch einfach. hab dich nicht so". im vordergrund eines solchen denkens und unverständnisses steht natürlich der leistunggedanke. ein mensch ist nur dann gut und wertvoll, wenn er was leistet. hat nur einer ein seelisches problem, gilt er in den augen der allgemeinheit als schlecht. das will keiner sehen. darum tun sich die betroffenen auch so schwer, etwas zu tun bzw ihr leiden zuzugeben. sie wollen nicht als verrückt gelten. und keiner weiß, dass man in sich drin leidet und qualen hat, während man nach außen den glücklichen menschen spielt. dabei leistet man dabei enorme arbeit und hat extreme anstrengung, vielleicht mehr, als ein gesunder, nur die sieht keiner. stattdessen muss man sich immer wieder kopf hoch und positiv denken sagen lassen. lächerlich! das heizt den inneren konflikt und die probleme mit sich selbst nur noch mehr an. hat einer bronchitis, sagt ja auch keiner, hör mal auf zu husten. da frag ich mich, was ist daran so schlimm, wenn man psychisch ein problem hat? keiner will sehen will, jeder verdrängt es, hält es für einen skandal. wenn einer fieber hat, kann er nichts dafür und auch wenig selbst tun. und eine depression ist genauso eine krankheit wie jede andere. und sie muss ernst genommen werden und kann behandelt werden. nur traut es sich keiner, weil die anderen mitmenschen und das persönliche umfeld einen sonst für wahnsinnig und dumm hält. depression kann man nicht sehen, dass ist der haken. ein beinbruch, hustenanfälle, fieber, etc... ganz klar, dass da ein mensch krank ist und behandelt werden muss, aber wenn man nichts sieht.... die meisten halten es dann eben für einbildung oder einfach faulheit. viele rennen wegen jedem kleinen weh-wehchen zum arzt. auch wenns nicht wirklich schlimm ist. aber sobald einer ein leiden im kopf hat.... da fragt man sich doch wirklich, ob die gesunden wirklich so schlau, intelligent und besser sind. wenn sie solche denkfehler haben. so, das musste einfach mal raus. hat mich irgendwie bedrückt. auf mich und meinen zustand bezogen liegt das problem auch auf diesem leistungsdruck und leistungsgedanken. ich habe schon mal versagt und meine ausbildung abbrechen müssen. und dann sah mich die familie nicht gerade verständnissvoll. die eltern, die geschwister,.... alle machen einen abschluss, studieren, sind was geworden. also muss ich das ja auch schaffen. du musst mehr lernen reiß dich mal zusammen,.... etc, das übliche halt. das zieht einen noch mehr runter.man hält sich für minderwertig, einen verlierer und keiner versteht einen bzw nimmt einen und seine probleme ernst. dann wird man noch depressiver, es wird noch schlimmer.... der berühmte teufelskreis. und so geht es mir momentan. ich traue mich nicht zu sagen, dass ich wieder mal probleme habe. die anderen haben selbst probleme und wollen es nicht hören. oder es kommt wieder die routine mit dem nicht hängen lassen und man soll endlich leistung bringen. sie wollen es nicht hören, dass man extrem leidet und probleme hat. dann kommt dein ewiges gejammer kann ich nicht mehr hören und sie machen einem ein schlechtes gewissen, dass man sich gar nicht mehr traut, überhaupt zu sagen, wenn es einem schlecht geht. so, und nun steh ich mit meinen probleme alleine da, fresse sie in mich hinein und lass mich erdrücken. bevor die anderen ausrasten. da ist aber dann wieder ein erneuter konflikt. auf der einen seite erwarten sie leistung, auf der anderen ist man surch seine probleme und den frust so eingezwängt, dass man keine leistung mehr bringen kann. und nun? wie gehts weiter? irgendwann werden sie merken, dass man nichts mehr leistet und immer weiter absinkt, dass man wieder was in den sand setzt auch oder gerade WEIL man immer die schöne heile welt vorspielen muss. ich bin echt am verzweifeln. ich mache ihnen die schöne heile welt vor, um nicht zu enttäuschen oder wieder getadelt und geschimpft zu werden. verstehen tun sie mich ja sowieso nicht. aber irgendwann kann man nicht mehr. es erdrückt einen. jede notlüge, die man bringt, tut einem selber weh. ich liege schon immer ewig wach und kann nicht mehr schlafen. der tagesrhythmus verlagert sich. nachts liege ich bis 3 uhr wach und morgens würde ich erst gar nicht aufstehen wollen bzw wünsche mir, dass der tag schnell rum ist. ich weine oft, zum teil weiß ich den grund gar nicht. bin nur noch am grübeln und am verzweifeln. die telefonseelsorge wollte ich auch mal kontaktieren. aber da ist leider immer belegt. und ob ich da die kraft und den mut hätte, ein wort rauszubekommen.... weiß ich auch nicht. ich weiß, dass ich dringend hilfe brauche, aber ich schaffe es nicht. und leider habe ich keinen, der mich versteht und mir helfen könnte. die wenigen, die ich habe... eigentlich ist es sowieso nur einer person... die weiß noch nicht alles, was mich bedrückt. und selbst damit ist sie schon überfordert und war geschockt. alles zu sagen, würde am ende noch alles kaputt machen. und das wäre mein kompletter untergang. ich habe angst.
karina
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Beitrag von karina »

lieber jochen, ich denke, es wäre unbedingt an der zeit, dich nicht weiter zu verstellen. dass du es überhaupt noch kannst..ich weiss, wie furchtbar anstrengend das ist. aber du musst dir jetzt reale hilfe suchen, weil du dich sonst irgendwann nicht mehr zusammenreissen kannst. depressive menschen können sich so gut verstellen, nach aussen hin kommen sie anderen oft "gesund" vor, obwohl sie sich innerlich total krank fühlen, und es ja auch sind. das merke ich bei mir selber auch, wie ich mich bei manchen menschen verstelle, anscheinend normal rüberkomme und innerlich fühle ich mich ganz krank und denke, jeden moment bricht die fassade zusammen. vielleicht machst du das so gut, dass keiner sieht, was mit dir los ist. keiner kann dir in den kopf gucken. wie wäre es, wenn du dieser einen person nicht doch mal dein herz ausschüttest? ich meine, DU musst mit diesem schlimmen zustand leben, die person muss dir nur zuhören. ich sehe nichts dramatisches darin, einen menschen, der eine depression hat, ein bisschen zu stützen. viel helfen kann man sowieso nicht, aber wenigstens anhören, sich informieren lassen. es gibt ja auch infobroschüren, in denen die krankheit beschrieben ist, oder internet-seiten. die könntest du zeigen. du brauchst unbedingt jemanden, der über deinen zustand bescheid weiss, damit du nicht alleine bist. das ist total wichtig. ich merke, dass ich nur einigermassen funktioniere, d.h. meinen tag rumkriege, wieder arbeitsfähig bin, weil ich im moment ein auffangnetz von einigen wenigen menschen habe, die bescheid wissen. warst du eigentlich schon bei einem arzt? und falls du in einer grösseren stadt wohnst, dort gibt es auch selbsthilfe-gruppen, du könntest ja mal zu einer hingehen, nur zum ausprobieren. such dir hilfe, es gibt sie. du musst nur ehrlich sein, hör auf dich so zu quälen. den vergleich zwischen körperlichen krankheiten und seelischen hast du gut beschrieben, vielleicht erklärst du das mal der person so? und du kannst versuchen, ihr klarzumachen, das du dich echt gerne "zusammenreissen" würdest, es aber unmöglich ist! das geht ja allen hier so, denke ich. wäre ja toll, wenn das so einfach ginge. wir reissen uns ja schon jeden tag sehr zusammen, wenn man nichts darüber weiss, hat man keine vorstellung, wie anstrengend das ist. meld dich nochmal, viele grüsse, karina
Rippchen
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Beitrag von Rippchen »

Lieber Jochen, laß dich einfach mal in den Arm nehmen.... lehn dich an.... ich kann deine Angst und deine Verzweiflung sehr gut verstehen,ich hänge selber grade im Loch und weiß nicht weiter. Das einzige was ich im Moment weiß ist : es geht vorbei!! Auch wir werden wieder Licht sehen,auch wenn wir das im Augenblick nicht glauben können. Laß dir helfen!!! Alleine kommst du da nicht raus! Bitte,nimm alle deine Kraft zusammen und gehe zu einem Arzt! Du kannst auch eine Beratungsstelle,die es in jeder größeren Stadt gibt,anrufen. Es gibt Hilfe!! Deine Freunde sind im Augenblick damit überfordert,eben,wie du ja auch schon sagt,weil sie nicht wissen wie das ist depressiv zu sein. Aber einer der sich damit auskennt weiß wie du dich fühlst und kann dir helfen! Du brauchst deine Kraft jetzt für DICH und nicht für dein Umfeld. Bitte suche dir Adressen raus,bei der Diakonie,oder sonstigen Verbänden,es gibt immer irgendwelche Anlaufstellen. Ansonsten einfach zum Arzt!! Und gleich sagen was du hast. Damit er dir direkt helfen kann. Ich weiß,es ist schwer den Schritt zu gehen,aber einen anderen Weg hast du im Augenblick nicht. Bitte melde dich wieder, liebe Grüße,Rippchen. liebe Grüße,Rippchen.
jochen22
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Beitrag von jochen22 »

noch mal danke! bin echt angenehm überrascht, wie viele mir hier helfen wollen. allerdings zum thema: meine probleme gestehen.... um es klar zu nennen: ich sehe mich momentan in einem riesen loch und nichts geht mehr. da ist es auch nicht verwunderlich für mich, dass meine jetzige ausbildung langsam aber sicher den bach runter geht. in meine augen eigentlich schon hoffnungslos. und wie meine eltern zu sowas stehen, hab ich ja oben schon beschrieben. das wäre nicht auszuhalten, wenn ich mir vorstelle, sie erfahren es. die hacken dann nur wieder alle auf mir herum, wie dumm ich bin, dass ich mehr lernen muss und mich zusammenreißen soll. andere schaffen es ja auch. nur: ich würde es ja so gern schaffen wollen! ich würde so gern mehr können wollen, es geht nur nicht! und das werden sie NIE verstehen. weil sie sich soetwas nicht vorstellen können. eine depression als krankheit gibt es bei ihnen nicht. es liegt nur daran, dass man selbst zu wenig tut und sich alles einbildet. sie wohnen sowieso weiter weg und sehen mich kaum. von daher wird auch nie was vernünftiges rauskommen. irgendwie hab ich das gefühl, es ist ihnen sowieso egal. ich muss selbst schaun, wie ich mit mir klarkomme, bin ja alt genug und versagen wird nicht akzeptiert. zu dieser einen person... es ist meine freundin. die ist leider auch etwas weiter weg. so lang ich hier studiere, bin ich sowieso allein und isoliert. ich kenne hier keinen und keiner kennt mich. darum ist es überhaupt erst möglich, dass es niemand richtig merkt, wie es mir geht. und wenn ich mal mit meiner freundin zusammen bin, fühle ich mich sowieso etwas besser bzw. man würde mir nie anmerken, wie es in mir drin aussieht. und jetzt fragt ihr euch sicher, warum ich ihr nicht einfach sage, was los ist. ich habe ja schon mal versagt und die erste ausbildung abgebrochen. damals war sie ziemlich geschockt. jetzt macht sie mir voll mut und ist total lieb. sie gibt sich wirklich mühe. leider glaube ich, dass ich diesmal auch versagen werde. und wie steh ich dann da? es ist sicher eine riesen belastung für sie. vor allem, weil sie so viel arbeit investiert, um mich aufzumuntern und dann war alles um sonst. sie denkt momentan noch, dass es mir gut geht und ich es wohl diesmal schaffen werde. was anderes traue ich mir auch nicht sagen. ich habe angst, dass ich sie irgendwie verlieren könnte, weil es ihr zu viel wird. und sie ist a) die einzige person, die ich momentan habe und der ich vertraue und b) die erste person, der ich mich je geöffnet habe, sie bedeutet mir wahnsinnig viel aber sie hat ja selbst probleme und dann komme ich: ich hab keine ausbildung, nichts wirklich beendet, nichts erreicht. dazu kommt, dass ich finanziell auch immer schlechter dastehe (weiß sie bis jetzt auch noch nicht) und wenn sie dann noch erfährt, dass ich unter depression leide. na großartig! weiß nicht, ob sie das so gut verkraftet. kann das überhaupt ein mensch, der einem nahe ist so gut verkraften. ich denke, es ist einfach zu viel. außerdem wird sie es nicht verstehen können, wie es soweit kommen konnte, selbst wenn ich es erklären würde. ihr versteht mich ja zum teil, aber ihr macht so etwas in der art ja selbst durch. wenn ich jetzt wieder meine ausbildung abbrechen muss, weil ich es nicht schaffe und finanziell nicht gut dastehe, in therapie muss, weil ich unter depression leide.... das ist einfach zu viel! wer will noch mit so jemanden zusammen sein? in der hinsicht gibt es außerdem noch etwas, was das ganze erschwert. ihre mutter sieht es sowieso nicht gern, wenn ich mir ihr zusammen bin. ich glaube, der wäre es sowieso lieber, wenn wir auseinander wären. und wenn die erst mal erfährt, was mit mir wirklich los ist. am ende beeinflusst die ihre tochter auch noch. und bei dem gedanken, dass ihre mutter alles über mich weiß, dass ich wieder versagt habe... hab ich schon angst, ihr überhaupt wieder ihr haus zu betreten. ich denke das wäre der sargnagel für unsere beziehung. das macht mich so fertig. therapie, gut, die wird wohl sein müssen. einige haben hier ja schon gefragt, ob ich schon bei einem arzt war. ja, ich habe schon einen termin beim psychotherapeuten. allerdings hat das enorm viel kraft benötigt, um diesen schritt zu tun. ich hab einfach angst vor sowas. und ich hab das ganze nur geschafft, weil ich schon wirklich am totalen verzweifeln bin. und weil ich meine freundin nicht verlieren will, ich tue es zum größten teil ihr zu liebe. allerdings... so eine therapie braucht zeit. und die ist immer der größte feind eines verzweifelten. ich will, dass es endlich aufhört und besser wird. vor allem habe ich angst, dass mir die zeit wegrennt. immerhin stagniert meine ausbilgung. mein studium erdrückt mich irgendwie, weil ich es nicht mehr ertrage. aber was dann? wieder mal bei null anfangen? bis dann der erste erfolg kommt, das dauert. und auf den lauern ja schon wieder mal alle. immerhin müsste ich zeigen, dass ich mich bessere. und das setzt einen wieder mal unter druck. sollte ich meine ausbildung also abbrechen (was in meinen augen schon vorprogrammiert zu sein scheint), muss ich schnell handeln, weil die anderen drängen. allerdings sehe ich momentan nicht die motivation in mir, schnell handeln zu können. und die therapie wird wohl auch einige zeit brauchen, bis es wirklich besser wird. am ende vielleicht zu viel zeit. das mit der selbsthilfegruppe ist sicher gut gemeint, aber hingehen würde ich wohl nie. hab davor zu viel angst. ich bin extrem kontaktscheu und momentan zu kraftlos. schon der termin beim psychotherapeuten hat ewig viel kraft gekostet. ich hab mir auch schon bücher ausgeliehen und zig stunden in bibliotheken verbracht, um mich irgendwie zu informieren und die angst zu bekämpfen. muss sagen, ich hab viele gute entdeckt. sie helfen auch, sich besser kennenzulernen und sich zu verstehen. allerdings helfen sie mir nur, solange ich sie lese. 3 tage später überwiegt wieder meine depression. ich schreibe seit ein paar tagen aber so eine art tagebuch. ich schreib immer hinein, was mich gerade belastet, wie ich mich fühle und was ich grad mache. das hilft etwas. man kann sich den ganzen ärger, frust, die angst und sorgen von der seele schreiben. darum bin ich auch hier im forum gelandet. schreiben ist momentan sie einzige form, meine gefühle zu ordnen oder dies zumindest zu versuchen. hätte auch bis vor kurzem nie gedacht, dass ich in so ein forum gehe. sah keinen sinn dahinter. aber ich denke, die entscheidung war sehr gut. allerdings bin ich immer noch bei dem anfangs genannten problem, dass ich es eigentlich keinem erzählen kann, was wirklich momentan sache ist. dass meine ausbildung zum wiederholten mal zu scheidern droht und ich mit den nerven völlig am ende bin. die einzige person, der ich vertraue, will ich nicht so sehr damit belasten. außerdem weiß ich nicht, ob und wie sie es wegstecken würde. habe angst, sie zu verlieren. vor allem auch wegen der mutter. und meine eltern... wie gesagt, die würden es noch schlimmer machen.
casy
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Beitrag von casy »

Lieber Jochen, dass, was da mal raus mußte bei dir: DANKE! Hast mir aus dem Herzen gesprochen. Du bist kein Versager!!! Gruß Casy
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Hallo Jochen Du steckst momentan im Teufelskreis der Depression. In deinem Blickwinkel sieht jetzt alles schwarz aus. Du hast schreckliche Angst die Ausbildung zu versieben und wahrscheinlich noch schlimmere deine geliebte Freundin zu verlieren. Ich kann dir aber wirklich nur dringend empfehlen dir helfen zu lassen und vor allem niemandem mehr etwas vorzumachen. Insbesondere deiner Freundin nicht. Ich weiß ziemlich gut wovon ich rede. Ich gehör(t)e auch zu der Sorte Mann, die Fragen nach dem Wohlbefinden stets mit "sehr gut", "gut" oder "Blendend" quittierten. Jemandem mein Innerstes darzulegen war bis vor 6 Wochen noch unbedenkbar. Mich hat "unsere" Krankheit aber Anfang Juni derart in den Keller gezogen, dass ich irgendwann vor meiner besten Freundin (auch noch eine Frau!!!) total zusammengeklappt bin und geheult habe wie ein Schloßhund. Das ist mir in 37 Jahren noch nicht passiert. Im ersten Moment war die Scham riesengroß. Die Reaktion meiner besten Freundin war ausgesprochen positiv und sehr liebevoll. Sie sagte sogar, dass ich jetzt in ihrer Achtung gestiegen sei da ich endlich mal aus mir rausgekommen wär. Ich kann dir daher nur raten deiner Freundin reinen Wein einzuschenken. So wie du deine Freundin beschrieben hast wird sie dich sicherlich nicht im Regen stehen lassen. Anschließend wirst du merken, dass die Depression zwar nicht vorbei ist jedoch dein innerer Druck aber nicht mehr so groß sein wird. Deinen Eltern bist du meines Erachtens keinerlei Rechenschaft schuldig. Bist ja schließlich ein erwachsener 22-jähriger Mann- oder?. Deiner Freundin higegen schon. Die hat dich ja schließlich auch ausgesucht *zwinker*. Viele Grüße thommy
jochen22
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Beitrag von jochen22 »

hallo! @casy: freut mich, dass dir mein text gefällt. wenn ich einfach nicht weiter weiß, nehm ich mir meinen block und schreib einfach drauf los. danach gehts mir immer etwas besser. @thomas: dein kommentar ist echt schön. und wenn ich mir das so durch den kopf gehen lasse, klingt das auch einleuchtend. zumindest ist das immer am anfang so. und dann kommt wie immer die schwarzseherei...leider. wenn ich jetzt also alles aus mir rauslasse, ist der druck in mir weniger. das stimmt. aber... wenn ich meiner freundin erzähle, dass ich sie von anfang an belogen habe, was meine verfassung angeht... weiß eben nicht, ob die sowas wirklich so einfach wegsteckt. immerhin, wer will schon eine beziehung führen, in der man immer belogen wurde. natürlich sehen die, die auch mit mir leiden und das gleiche problem habe das anders. sie wissen, dass diese lügen nicht wirklich böse gemeint waren. im gegenteil, dass man am liebsten gar nicht lügen will und es einen selbst extrem belastet, wenn man es dennoch tut. aber man KANN nicht anders. und wie schon festgestellt, reagieren die gesunden menschen darauf eben auf ihre art. sie sehen es als eine absichtliche lüge, die man verhindern gekonnt hätte und dass man sich das meiste der depression nur einbildet. obs jetzt ein x-beliebiger oder die freundin ist, spielt prinzipiell keine rolle. und gerade wenn es die freundin ist, die eigentlich das vollste vertrauen erwarten sollte, trifft es sie besonders schlimm. vielleicht sehe ich jetzt schon wieder zu schwarz, aber die angst und das risiko ist einfach zu groß, dass es schief läuft und ich konsequenzen spüre und es damit noch schlimmer wird. zum thema eltern: natürlich könnte ich machen, was ICH für richtig halte. ist ja auch mein leben. aber gerade, weil bei ihnen ein gewisser leistungsdruck da ist, bin ich von vornherein eingeschüchtert. und auch wenn sie nicht hier wohnen, 1-2 mal im monat sehe ich sie dann doch. und dann wäre ich den ganzen blicken ausgeliefert und würde zig mal zu hören bekommen, was ich besser machen müsste. und das größte problem dabei ist, dass es mir ja auch finanziell nicht gut geht und ich in gewissen maße von ihnen abhängig bin. auch wenn ich erwachsen bin. und dass ich meine finanzen momentan wieder in den grünen bereich bringe ist eher unwahrscheinlich, denn solang ich hier im loch festsitze und noch keine besserung in sicht ist, wird sich da nichts ändern. im grunde genommen bin ich im moment also total abhängig aber gleichzeitig unfähig, allein wieder auf die eigenen beine zu kommen. und das ist ermürbend! trotzdem danke an euch alle. eueree beiträge helfen wirklich und man sieht, dass man verstanden wird, es anderen ähnlich geht und man nicht alleine ist mit seinen problemen.
Martina
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Beitrag von Martina »

Lieber Jochen ich bin neu hier und dies ist erst das zweite mal das ich Poste aber ich muß mal sagen das du sehr wohl recht hast. So lange wir funktionieren ist alles gut aber wehe........, aber das weißt du ja selbst gut genug. Aber hol dir bitte Professionelle Hilfe, die bieten sicherlich auch Angehörigenaufklärung an. Denn aus dem teufelskreis Depression kommt man nun mal allein nicht raus. Wo es Schatten gibt, vergiss es nicht, da gib es auch Licht, denn sonst gäb es ja den Schatten nicht. Ich schick dir mal einen Sonnenstrahl und einen lieben Gruß Martina
jochen22
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Beitrag von jochen22 »

hallo! tja, kann wieder mal nicht schlafen. das übliche. werde darum einfach wieder was schreiben und mir von der seele reden. ob es einer liest, sei mal dahingestellt, kann läger werden. einige, die hier öfters sind, werden ein paar dinge sicher wiedererkennen, steht schon in anderen themen. auf jeden fall geht es so nicht weiter. ich bin einfach so am ende. und das leben und der alltag sind nur noch unter größter anstrengung machbar. schon die kleinsten aufgaben und normalsten dinge fallen schwer. andere würden das lächerlich finden. ich weiß auch nicht, woher das alles kommt, das ist ja das verrückte. und wann es genau angefangen hat, weiß ich auch nicht. so richtig wahrgenommen hab ich es wohl erst, als ich gemerkt hab, dass mein erstes studium den bach runter geht. weil alle erwartet haben, dass ich das schaffe. aber wurde ich depressiv, weil mein studium schief lief, oder lief das studium schief, weil ich depressiv war... gute frage. der anfang zum depressiv sein war vielleicht schon vor 12 jahren. damals war ich lange krank. leukämie. in einem alter, in dem man nicht mal begreift, was das eigentlich alles ist. und irgendwie wurde mir das auch nie gesagt. und als ich raus kam, kam ich an eine neue schule. gymnasium, obwohl ich die 4. klasse nur teilweise und in der klinik absolviert habe. tat mir anfangs extrem schwer. und dann alles neu... schule, mitschüler... und ich als kleiner, dicklicher und glatzköpfiger junge. hab mir echt viel anhören müssen. die jahre danach hab ich dann alles verdrängt. nur nicht mehr drandenken. und wenn das wort leukämie fiel, hab ich irgendwie das thema gewechselt und es ist in eiskalt den rücken runtergelaufen. dass ich über dieses thema wieder sprechen kann, ist sicher auch nicht länger als 1,5 jahre her. und an einzelheiten kann ich mich gar nicht mehr erinnern, die verdrängung hat saubere arbeit geleistet. meine krankheit hatte jedoch zur folge, dass ich erst mal auf der einen seite eingeschüchtert, zurückhaltend und still wurde (auch durch die mitschüler, die nicht alle nett waren), auf der anderen seite von meinen eltern total behütet wurde und keine selbständigkeit und verantwortung lernte. und das zog sich jahre hinweg. und ist heute wohl auch noch vorhanden, wenn ich mich jetzt so sehe. selbständigkeit? ich bin abhängiger als je zuvor. hab ja nicht mal mein leben im griff. und dann immer der gedanke, ich muss leistung bringen. die familie hat es schließlich erwartet. zwar haben sie immer gemeint, wie toll es war, dass ich das gymnasium geschafft habe nach meiner krankheit und was das für eine große leistung war, aber nachdem mein studium schief lief waren sie ganz anderer meinung. ich muss möglichst schnell was anderes finden. und dann treffe mal so eine große entscheidung, wie dein leben in zukunft weitergehen soll und was du mal werden willst, wenn du mitten in einer großen depressiven phase steckst, in der nicht mal die alltäglichen kleinigleiten gelingen... als versager der familie dazustehen hat das ganze natürlich noch verstärkt. und ich war bis dahin ganz allein. ich kenne hier keinen und hatte zu dem zeitpunkt auch keine freundin. notgedrungen hab ich dann einfach wieder das studieren angefangen. mein klagen, dass ich zu dem zeitpunkt unfähig war, etwas neues anzufangen, dass ich eine pause brauche und ich der meinung war, depressiv zu sein... das alles wurde nicht richtig wahrgenommen. ich habe wohl nur einen "kleinen durchhänger", soll mich zusammenreißen und jetzt endlich wieder was machen. ich habe mehrmals versucht klarzmachen, dass ich am boden bin und hilfe brauche. aber mehr als einmal zum hausarzt zu gehen, kam nicht raus. richtig intensive unterstützung von meinen eltern kam nicht. der hausaruz hat dannauch nicht viel gemacht und gemeint, ich soll zu einem therapeuten wenns nicht besser wird, die stehen in den gelben seiten. alleine hab ich das nur nicht geschafft und wer hätte mir denn helfen sollen? nun, 1 jahr später hab ich es doch geschafft. aber nur, weil ich am ende bin mit meiner kraft. die angst um mich ist größer als meine depression und die lähmung etwas zu tun. allerdings hab ich nur kontakt zu einem therapeuten aufnehmen können, weil die mail-adresse drin stand. am telefon hatte ich nicht die kraft, um die worte zu finden. ich hab mich sowieso abgekapselt und kontakt gemeiden. nur keine menschen um mich herum. es hat sowieso nur eine einzige person geschafft, in den letzten 2 jahren anmich heran zu kommen. und das ist meine freundin. wobei sie mir aber wie oben schon beschrieben so viel bedeutet, dass ich angst habe, sie zu verlieren, wenn ich ihr alles erzähle. ist eben doch eine menge. vor allem, weil ich wieder mal gefahr laufe, zu versagen. das letzte versagen war schon die hölle und hat mich weiter nach unten getrieben. und... es stieß bei der familie auf völliges unverständnis. depressiv bin ich ja ihrer meinung nach immer noch nicht, sondern nur faul. dass ich nacht für nacht nicht schlafen kann, dass ich tagsüber qualen habe, den alltag zu meistern, wenn ich alleine bin nur noch in weinkrämpfe verfalle und am boden liege... das alles sieht keiner. ich würde ja so gern nicht-versagen, ich wünshce mir ja nichts mehr, als endlich normal leben zu können. verstehen tut es jedoch keiner. zumindest die nicht, die nie in so einer situation wie ich waren. und wie soll ich es ihnen je erklären?? sie wollen es ja gar nicht hören, nicht wahrhaben, weil es nicht in das bild der guten familie passt, weil es mir arbeit und anstrengung verbunden wäre. weil es sich so bequemer für sie lebt, wenn sie es nicht hören. also setze ich mein grinsen auf und spiele den glücklichen. eine schöne fassade auf einem baufälligen fundament. ich hoffe, es bricht nicht zusammen, bevor es saniert wird.
I.M.
Beiträge: 890
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Fhl mich elend - Bin verzweifelt

Beitrag von I.M. »

lieber joachim, du bist doch auf dem richtigen weg. du fängst an, für dich zu sorgen. und du weißt schon eine ganze menge über dich. wahrscheinlich mehr, als manch anderer je über sich erfahren wird. ich glaube, wichtig ist, jetzt mal nciht an die familie und andere zu denken. lass sie wie sie sind. sie können deinen zustand nicht nachvollziehen. und das ärgern drüber oder nachdenken drüber raubt dir kräfte, die du für dich nützen könntest. aber vielleicht kannst du mal die fassade ein bißchen weniger pflegen. damit meine ich, grinse nicht, um den anderen das leben leichter zu machen. kümmer dich um dein fundament. du hast ja selber erkannt, dass dieses ständige überpinseln der fassade dich vom eignetlichen, nämlich erstmal die grundfesten zu stabilisieren, ablenkt. mensch joachim, eigentlich weißt du schon alles. jetzt gehts drum, etwas in die tat umzusetzen. und deine freundin? vielleicht kannst du vorsichtig anfangen und ihr ein bißchen erzählen. wahrscheinlich ahnt sie ja eh schon etwas. und vielleicht freut sie sich sogar, dass du sie ins vertrauen ziehst. aber zu anfang würde ich das mal austesten, um sie und dich nicht zu überfordern. und was du als versagen bezeichnest ... vielleicht ist es das gar nicht? vielleicht ist es sogar das gegenteil. ich weiß, das ist manchmal schwer, so zu sehen, . ich hatte auch höllische angst vor dem versagen. und meine umwelt hat mir jetzt mitgeteilt, sie hätten einen höllenrespekt gehabt vor mir, weil ich konsequent war. ich habs nicht so empfundenm, aber so kann man es auch sehen. gruß, inka
wiebke
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Fhl mich elend - Bin verzweifelt

Beitrag von wiebke »

Hey Jochen! Ich schreibe dir heute mal hier, hab gerade deine Texte angelesen und habe nur gedacht ob ich nicht die Person war die dieses geschrieben hat! Ich habe da eine Frage an dich, du mußt sie nicht beantworten wenn du nicht magst! Meinst du deine Freundin liebt dich? Ich frage dieses aus einem ganz bestimmten Grund, wenn sie dich liebt dann wird sie mit dir durchmachen was immer auch passiert. Wenn du das Gefühl hast sie versucht dich gar nicht zu verstehen und vesucht gar nicht dir irgendwie zu helfen ist sie nicht die Person die für dich bestimmt ist. Glaube mir ich spreche da aus Erfahrung. Ich habe fest damit gerechnet das mein letzter fester Freund meine Probleme versucht zu teilen, nein er tat es nicht und in diesem Moment war es für mich dann besser erst einmal allein zu sein. Du mußt mit ihr reden. Vielleicht nicht sofort aber mit der Zeit, sie muß erfahren was mit dir los ist, du wirst sehen danach geht es dir 1000 mal besser. Ich weiß, das klingt jetzt alles echt fies ung gemein und ich hoffe du sagst jetzt nicht zu mir ich will nicht mehr mit dir sprechen. Manchmal muß die Wahrheit einfach raus und mit unsere Krankheit ist es schöner wenn die Person die dir am nächsten steht irgendwann über alles bescheid weiß. Wir brauchen einfach eine Person wie auf uns ein wenig aufpasst und nicht hier im Forum, hier möchte ich gerne aufpassen aber wir sind nicht immer hier. Wenn deine Freundin dich versteht wirst du diese sicherlich nachts um 3 noch anrufen können und erhälst sofort ein wenig hilfe. Ich hoffe ich war nicht zu gemein zu dir, wenn ja entschuldige ich mich. aber vielleicht magst du ja mal darüber nachdenken. Fühl dich in den arm genommen und ganz fest gedrückt, ich wünsche dir Kraft! Cu Wiebke
jochen22
Beiträge: 15
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Fhl mich elend - Bin verzweifelt

Beitrag von jochen22 »

hallo wiebke! im ersten moment klang das echt alles etwas hart für mich. aber im endeffekt hast du ja recht. nur irgendwie bin ich wohl zu feige dazu ihr alles zu sagen. erstens kommt ja dazu, dass die meisten "gesunden" nie verstehen, was wirklich in einem vorgeht. das hat nichts mir nicht verstehen wollen zu tun, sondern sie KÖNNEN es einfach nicht verstehen, weil sie so eine erfahrung nie gemacht haben. versuch mal einem blinden zu erzählen, wie blau oder rot aussieht, er wird auch probleme haben, weil er nie so etwas gesehen hat. verstehst du mich? das ist das erste problem. zweitens hat meine freundin selbst viel durchmachen müssen in der kindheit und hat momentan immer noch viel stress. ich hab einfach angst, dass sie das alles überfordert. das will ich nicht. und drittens hab ich eigentlich auch große angst vor der mutter. da sie sowieso nicht so viel davon hält, dass wie zusammen sind.... wie schon mal geschrieben. der druck wäre einfach enorm groß, wenn die mutter wüsste, dass ich wieder mal versage. ich weiß selbst, dass das alles ängste sind, die auf spekulationen aufbauen. ich "glaube", dass es probleme geben könnte, wenn die anderen erfahren, was mit mir los ist. ob es so ist, weiß ich nicht. und jeder therapeut wird mir sagen, dass mich die angst vor den konsequenzen wohl mehr bedrückt, als die realität wirklich wäre. das dumme ist nur, dass ich einfach gelähmt bin. oder einfach nur feige? außerdem versuche ich es allen recht zu machen und auf das wohl der anderen zu schauen. wohl auch eine typische depressive haltung. das mit dem um 3 uhr anrufen würde ich mich schon deshalb nicht trauen. oder weil ich die mutter aufwecken könnte... fühl mich so lächerlich. aber ich werde mir langsam mut fassen. dauert zwar, bis sich genügend aufgebaut hat, aber so gehts nicht weiter. in bahandlung bin ich jetzt auch. hatte aber erst einen termin und der hat noch nicht wirklich viel gebracht. ich hoffe wirklich, dass alles gut ausgeht. vor allem, wenn alle die wahrheit über mich erfahren. zumindest sehe ich heute alles schon etwas positiver als noch vor 3-4 tagen. ein gutes zeichen. ciao, jochen
wiebke
Beiträge: 8
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Fhl mich elend - Bin verzweifelt

Beitrag von wiebke »

hallo Jochen Es tut mir leid das ich dir ein paar tage nicht geschrieben habe, aber ich hatte viel Streß! Besuche jetzt eine neue Schule und habe dadurch auch einen neuen Job annehmen müßen in den ich mich in den letzten Tage eingearbeitet habe. Bitte sei mir nicht böse! Ich freue mich das du alles ein wenig positiver siehst als noch am Anfang. Das mit deiner Freundin sehe ich ein, wenn sie selber Probleme hat mußt du sie nicht sofort mit allem belasten. Taste dich langsam ran. Erzähle ihr vorsichtig was mit dir los ist. Denke daran, wenn sie dich liebt wird sie es verstehen. Ich denke an dich! Kann leider nicht so lange schreiben, da meine Zeit durch die neue Situation etwas knapp ist. Tut mir leid, melde mich morgen nocheinmal! Cu Wiebke
jochen22
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Fhl mich elend - Bin verzweifelt

Beitrag von jochen22 »

hallo wiebke! ich werde jetzt allerdings auch einige tage nichts schreiben (können). erst einmal ist morgen mein 2. therapiegespräch, hab irgendwie bißchen angst davor. vor allem, weil es mir momentan wieder etwas besser geht und ich mich frage, was ich da eigentlich soll. andererseits weiß ich natürlich, dass ich hin MUSS, weil ich früher oder später wieder in der gleichen verfassung bin, wie an dem tag, als ich den eintrag begonnen habe. weiß nur nicht, ib ich jetzt, wo es mir besser geht, der therapeutin alles so gut rüberbringen kann, wie es mir an schlechten tagen geht und dass das solche lasten sind, dass ich es kaum noch ertrage und nichts mehr ausschließe. zweitens werde ich ein wenig unterwegs sein. ablenkung. und wenn ich die kraft dazu habe, werde ich mich wohl auch meinen angehörigen etwas öffnen müssen. denn mit dem druck, dass sie nichts wissen und ich den frohen und glücklichen spielen muss, lebt es sich auch verdammt schwer. weiß also nicht genau, wann ich wieder dazukomme hier was zu schreiben. hoffe, ich schaffe das jetzt irgendwie und kann endlich mal nach ewiger zeit wieder durchatmen. bis denn, jochen
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