Gefühl,Sichtweise und Vernunft

HANRIKA
Beiträge: 97
Registriert: 5. Jul 2009, 10:21

Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von HANRIKA »

Hallo zusammen
Ich habe in meiner Krankheit mit diesen 3 Stichworten meine Probleme und mich interessiert eure Meinung dazu.
Wer oder was beeinflusst meine Gefühle in der Depression ?
Sehe ich nur schwarz oder ist das garnicht so ?
Kann ich mit Vernunft in meiner Krise etwas ändern?
LG
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von flocke »

Genau das wurde in einem anderen (leider mittlerweile seeeeehr langen Thread) mitangesprochen. (http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1247772614 z.B. um 10:00 Uhr der Doc und so weiter... auch vorher taucht es schon auf)

Die Depri beeinflsst das Gefühl, ABER man selber kann da gegensteuern.

Ich sage dazu "kopf einschalten", oder auch "Realitätsabgleich".

Flocke

Edit: Damit will ich deinen Thread nicht abwürgen und nerven will ich auch nicht schon wieder... ich dachte nur da kannst du schon mal nachlesen wenn du willst
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
freebird
Beiträge: 1137
Registriert: 15. Dez 2003, 13:58

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von freebird »



Unsere Gefühle sind das Resümee unserer Erfahrungen. Wenn uns ständig Angst eingeflösst wurde z.B. durch Misshandlungen, Folter, Vergewaltigung, Missbrauch, Flugzeugentführungen etc. Dann wird unsere Gefühlswelt stark davon beieinflusst, was wiederrum Wirkung auf unser Denken und Handeln hat.

Umgekehrt kann natürlich auch unser Denken und Handeln Einfluss auf unsere Gefühle haben.

Alles bildet eine Einheit und nichts kann von sich allein betrachtet werden.

Das ist meine Erfahrung aus 10 Jahre Therapie und psychatrischer Behandlung.

Viele Grüße
Corinna
----------------------------------------------------------

Frage nicht danach, warum du lebst. Akzeptiere einfach, dass du existierst.
HANRIKA
Beiträge: 97
Registriert: 5. Jul 2009, 10:21

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von HANRIKA »

Wenn jemand also meist im Leben positiv geprägt ist, ist das Risiko an einer Depression zu erkranken eher gering oder garnicht da ?
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von flocke »

Im Grunde, ja.

Zumindest chronische Depris sind dann wohl eher unwahrscheinlich.

"Garnicht" würde ich nicht sagen...

Thomas hat dazu (auch in einem der Threads) einen tollen Beitrag geschrieben, zumindest meine ich mich an einen zu erinnern.

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
rajo1
Beiträge: 950
Registriert: 3. Okt 2006, 16:29
Kontaktdaten:

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von rajo1 »

Hallo Hans-Richard,

nur eine ganz kurze Antwort.

Ja, das Risiko ist dann geringer.

Was heißt geprägt?

Veranlagung? Kindheitserfahrung?

Ich habe keine schlechten Kindheitserfahrung gemacht. Meine Mutter hat mich gut erzogen, gut für mich gesorgt, es gab keine Schläge, keine Probleme. Sie hat ihr Bestes für ihre zwei Kinder gegeben. Mein Vater ist verstorben als ich 7 Jahre alt war.
Anderseits habe ich aber einige destruktive Denkweisen, Verhaltensweisen von ihr übernommen ohne es zu erahnen und auch ohne Absicht meiner Mutter. Es wusste damals keiner besser.
Unbewußt habe ich wohl schon im Mutterleib etwas von Ängsten oder Abwehr gespürt. Meine Mutter war schwanger, als sie von heute auf morgen, nur mit einem Handwagen, ihr Heim und Gut zurücklassen mussten.
Es gibt auch darüber und über die Vererbung der Veranlagung die verschiedensten Theorien.


rajo
HANRIKA
Beiträge: 97
Registriert: 5. Jul 2009, 10:21

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von HANRIKA »

Hallo,
ich habe gelesen, dass Depressionen eine Störung im Stoffwechsel im Gehirn sein sollen und eher ein Fall für den Biologen als für den Psychiater.Dann wäre doch meine eigene Krankheit von mir nicht so stark zu beeinflussen - oder?
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen,

ich denke, etwas Veranlagung ist wohl schon dabei.
Meine Schwester hat die Eltern besser "verkraftet" als ich.

Da spielen also die Begriffe Vulnerabilität und Resilienz hinein?

Hier mal (ungelesen) 2 Links dazu:
http://www1.tu-darmstadt.de/fb/fb3/psy/ ... /E12_P.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Vulnerabilit%C3%A4t
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von flocke »

Das ist aber nur eine Seite.... Das hat was von dem Henne-Ei-Problem. Was resuliert aua was?

Mhm, vergleich es mal mit jemand der aufgrund von Übergewicht Diabetes oder Bluthochdruck behkommt... dieser jemand hat wahrscheinlich schona ls Kind falsches Essverhalten gelernt... welches DANN dazu führte dass der stoffwechsel (Diabetes) vermurkst war.

Der Prozentsatz derer, die trotz Medis, Therapie und so weiter nicht aus der Depri rauskommen, sie sich nicht mal bessert ist sehr gering und auch da würde ich nicht schwarzmalerisch rangehen und sagen dann sollen sie sich halt umbringe, es hat ja eh keinen Zweck...

Kennst du Youtube?

Dieses Video (und die dazugehörigen Folgenden - wenn du nicht weißt wie es geht, sags einfach dann kopiere ich die einzelnen Links hierher) finde ich gut. Es gibt noch zwei andere "Wege aus der Depression" und "Ich machr Schluss"

Kannst es dir ja mal anseheh, wenn du magst.

http://www.youtube.com/watch?v=pyTKK8Y_lt0


Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
HANRIKA
Beiträge: 97
Registriert: 5. Jul 2009, 10:21

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von HANRIKA »

Hallo
Es lohnt sich immer zu kämpfen und sei die persönliche Lage noch so schwierig.Aufgeben
und Schluß machen ändert nichts, sondern ist nur Flucht und man sollte auch einmal an Die denken, die übrig bleiben.
Meine Frage war:welche Gefühle habe ich ?
Sehe ich klar ? Bin ich vernünftig, wenn es darum geht gegen die Krankheit zu kämpfen ?
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von otterchen »

mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
cool
Beiträge: 2797
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von cool »

Hallo Hans-Richard,

du fragst :
"Sehe ich klar ? Bin ich vernünftig, wenn es darum geht gegen die Krankheit zu kämpfen ?"

Auch wenn Dein Denken in anderen Bereichen depressiv gefärbt sein sollte. Bei diesem Thema/dieser Frage siehst Du absolut klar.

Natürlich ist es vernünftig der Krankheit etwas entgegenzusetzen, mit dem Ziel sie zu besiegen oder sie zumindest in Schach zu halten, sie abzumildern !
Du hast eine Krankheit, die Krankheit bist nicht Du.
Hättest Du ein gebrochenes Bein, würdest Du Dich sicher in Behandlung begeben und das Ding eingibsen oder operieren lassen. Wenn es ein komplizierter Bruch war und Einschränkungen zurückbleiben, würdest Du wahrscheinlich Krankengymnastik machen. Vielleicht würdest Du auch eine stationäre Reha-Maßnahme machen.
Und wenn sich mit der Zeit raustellen würde, das eine neue Operation notwendig ist, würdest Du wieder stationär ins Krankenhaus gehen, wenn man das nicht ambulant operieren kann.

Ich denke Dreh- und Angelpunkt ist, daß Dir jemand (in welchem Zusammenhang auch immer) gesagt hat, Du wärst AUSTHERAPIERT.

Das macht jetzt überhaupt keinen Unterschied, ob Du nun bi- oder unipolar erkrankt bist. Es gibt eben psychische Erkrankungen, die einen schwereren Verlauf nehmen und da ist eben eine lange oder sogar lebenslange Behandlung notwendig.
Und es gibt eben engagierte Behandler, die sich auch fortbilden und die Ihre Patienten begleiten und unterstützen.

Du mußt Dich in Behandlung begeben und mitarbeiten. Du mußt das aber nicht alleine schaffen.

Vielleicht kann zum Thema "austherapiert" noch jemand anderes etwas sagen. Vielleicht auch die Moderation. Ich finde einfach, daß das Wort "austherapiert" ein Unwort in der modernen Medizin ist.

Viele Grüße Cool
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von Emily »

Hallo alle,

>>> Vielleicht kann zum Thema "austherapiert" noch jemand anderes etwas sagen. Vielleicht auch die Moderation. Ich finde einfach, daß das Wort "austherapiert" ein Unwort in der modernen Medizin ist.

Dieser Aussage kann ich nur vollstens zustimmen, Cool. Dieses Wort ist in der Tat ein Unwort (der Begriff passt sehr gut), suggeriert es doch dem Betroffenen, es gäbe definitiv und endgültig keine weiteren, anderen Therapiemöglichkeiten mehr für ihn. Das ist eine Behauptung, die ich für vermessen halte. Denn kein Therapeut kann wirklich zu 100% wissen, ob es nicht in anderen Kliniken etc. evtl. doch weitere, ganz anders aufgebaute und strukturierte Therapiemöglichkeiten gibt.
Viel besser würde ich es finden, wenn Therapeuten stattdessen sagen würden: "Tut mir leid, aber ICH kann Ihnen derzeit leider nicht weiterhelfen. Ich kann Ihnen daher nur empfehlen, es deshalb an anderer Stelle weiter zu versuchen."
Ein kompetenter Therapeut wird dies tun. Es gibt aber leider auch Therapeuten, die es nicht schaffen, hier über ihren Schatten zu springen, sondern stattdessen dieses unselige Wort vom "austherapiert sein" benutzen.

Hanrika, dieses Wort kannst du getrost in die Tonne treten. Austherapiert ist man, wenn man in der Kiste liegt. Vorher niemals. Versuche es weiter!

Gruß,
Emily
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von Babi »

Sicher ist es vernünftig, gegen die Krankheit zu kämpfen. Ich tue das auch immer wieder. Nur wenn man gegen die Krankheit kämpft, kann man irgendwann vielleicht ein ausgefülltes Leben haben.
Ich habe mich auch lange dagegen gewehrt, diese Krankheit bei mir selber zu akzeptieren und dagegen zu kämpfen.
Bei mir ist sie übrigens erblich veranlagt, mein Vater hatte das auch schon.
Jetzt nehm ich seit kurzem AD und habe eine Therapie angefangen.
Die Krankheit verstärkt die negativen Gefühle in einem und man muß lernen dagegen anzugehen, das ist das wichtigste. Ich z.B. habe früher was Positives gedreht und gewendet bis es negativ war. Mittlerweile gehe ich dagegen an, das zu tun, und es ist nicht immer leicht.
Ich habe gelernt, daß man nur eine Chance im Leben hat, wenn man lernt mit der Krankheit umzugehen und gegen sie zu kämpfen. Tut man das nicht, ist die Lebensqualität sehr eingeschränkt, die Erfahrung habe ich gemacht. Ich bin froh, daß ich jetzt dagegen angehe.
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
BeAk

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von BeAk »

Liebe Babi,

wogegen geht Du an?
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von Babi »

Hi Bea,

ich gehe gegen die negativen Gefühle in mir an. Durch meine Depressionen habe ich immer das Gefühl, jede Reaktion mir gegenüber von meinem Mitmenschen ist negativ gemeint. Und je mehr ich einen Menschen mag, desto mehr achte ich darauf was er tut und sagt und desto negativer deute ich manches, was gar nicht negativ von diesem Menschen gemeint ist.
Ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, in dem ich nicht richtig geliebt wurde, meine Schwester wurde immer bevorzugt. Deswegen bin ich oft der Meinung, man kann mich nicht liebhaben, schon gar nicht mit dieser Krankheit und daß alle nur gegen mich sind. Dagegen muß ich angehen, denn es ist nicht so, ich empfinde das nur oft so.
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
BeAk

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von BeAk »

Liebe Babi,

es stimmt, Deine Wahrnehmung ist gestört. Aber das hat nicht mit einer Depression zu tun.

Dein spezielle Wahrnehmung hat was mit Deiner Persönlichkeit zutun, denn die wurde durch Deine Kindheitserlebnisse geprägt.

Liebe Babi, bei Dir steht deine gestörte Persönlichkeit im Vordergrund und keine Depression.
Babi
Beiträge: 1972
Registriert: 23. Jul 2009, 17:07

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von Babi »

Liebe Bea,

ja da gebe ich dir recht, daß ich durch meine Kindheitserlebnisse eine gestörte Persönlichkeit habe.
Aber gerade diese gestörte Persönlichkeit, die ich habe, führt bei mir immer wieder zu Depressionen, die ich zweifelsohne mal stärker, aber auch mal schwächer habe. Das hängt alles zusammen.

Gruß Babi
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
BeAk

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von BeAk »

Das stimmt, liebe Babi,

es hängt alles zusammen. Du hast dann depressive Stimmungen mal mehr, oder weniger stark.

Aber Dein eigendlichen Problem ist ein Beziehungsproblem mit anderen Mensch,
- weil du meist glaubst, andere wollen Dir schlechtes,
- dann hast Du negative Gefühle,
- dann wirst Du aggressiv gegen über den Menschen die Dich lieben,
- Du verletzt Dich selber,
- und du kannst nicht gut alleine sein,
- hast innerliche Hochspannung,
- und Schwierigkeiten Deine Gefühle warzunehmen,

das alles hast Du hier in verschieden Texten berichtet und das alles hat rein garnichts mit der Krankheit/Störung Depression zutun.

Deine Störung ist eine andere, auch wenn Du depressive Stimmungen hast. Deine Persönlichkeitsentwicklung wurde in deiner Kindheit gestört. Deshalb verhälst Du Dich wie oben aufgezählt.

Ich stelle Dir mal Links rein. Diese Links beschreiben Menschen die sich so verhalten, wie Du es von Dir schildest.

Schau mal hier rein:

http://www.blumenwiesen.org/borderline.html

http://www.borderline-projekt.de/
HANRIKA
Beiträge: 97
Registriert: 5. Jul 2009, 10:21

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von HANRIKA »

Das stimmt, liebe Babi,

es hängt alles zusammen. Du hast dann depressive Stimmungen mal mehr, oder weniger stark.

Aber Dein eigendlichen Problem ist ein Beziehungsproblem mit anderen Mensch,
- weil du meist glaubst, andere wollen Dir schlechtes,
- dann hast Du negative Gefühle,
- dann wirst Du aggressiv gegen über den Menschen die Dich lieben,
- Du verletzt Dich selber,
- und du kannst nicht gut alleine sein,
- hast innerliche Hochspannung,
- und Schwierigkeiten Deine Gefühle warzunehmen,

das alles hast Du hier in verschieden Texten berichtet und das alles hat rein garnichts mit der Krankheit/Störung Depression zutun.

Hallo??
Ich denke, was du hier als gestörte Persönlichkeit ausführst ist genau in jedem Ratgeber für Depressionen als Auswirkung der Krankheit beschrieben.
BeAk

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von BeAk »

Lieber Hans-Richard

hier die typischen Symptome der Depression
und die der Borderlinestörung:

http://de.wikipedia.org/wiki/Depression

- Die Krankheit Depression (depressive Episode nach ICD-10) ist charakterisiert durch die Symptomverbindung von

* Stimmungseinengung (Verlust der Fähigkeit zu Freude oder Trauer; Verlust der affektiven Resonanz, d. h. der Patient ist durch Zuspruch nicht aufhellbar),
* Antriebshemmung, zu der auch eine Denkhemmung gehört,
* innere Unruhe,
* Schlafstörungen. Diese Schlafstörungen sind Ausdruck eines gestörten 24-Stundenrhythmus. Häufig geht es dem Kranken in den frühen Morgenstunden so schlecht, dass er nicht mehr weiter schlafen kann. Liegt diese Form des gestörten chronobiologischen Rhythmus vor, fühlt sich der Patient am späten Nachmittag und Abend jeweils besser, bis dann einige Stunden nach Mitternacht die depressive Symptomatik in voller Stärke wieder einsetzt.


http://de.wikipedia.org/wiki/Borderline ... %C3%B6rung

- Im DSM-IV, dem Klassifikationssystem der American Psychiatric Association, wird die Borderline-Persönlichkeitsstörung wie folgt definiert:

Ein tiefgreifendes Muster von Instabilität in den zwischenmenschlichen Beziehungen, im Selbstbild und in den Affekten sowie deutliche Impulsivität. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter bzw. in der Pubertät und manifestiert sich in verschiedenen Lebensbereichen.

Mindestens fünf der folgenden Kriterien müssen erfüllt sein, wenn von einer solchen Störung gesprochen wird:

1. Starkes Bemühen, tatsächliches oder vermutetes Verlassenwerden zu vermeiden. Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
2. Ein Muster instabiler, aber intensiver zwischenmenschlicher Beziehungen, das durch einen Wechsel zwischen den Extremen der Idealisierung und Entwertung gekennzeichnet ist.
3. Identitätsstörung: ausgeprägte und andauernde Instabilität des Selbstbildes oder der Selbstwahrnehmung.
4. Impulsivität in mindestens zwei potenziell selbstschädigenden Bereichen (z. B. Geldausgeben, Sexualität, Substanzmissbrauch, rücksichtsloses Fahren). Beachte: Hier werden keine suizidalen oder selbstverletzenden Handlungen berücksichtigt, die in Kriterium 5 enthalten sind.
5. Wiederholte suizidale Handlungen, Selbstmordandeutungen oder -drohungen oder Selbstverletzungsverhalten.
6. Affektive Instabilität infolge einer ausgeprägten Reaktivität der Stimmung (z. B. hochgradige episodische Dysphorie, Reizbarkeit oder Angst, wobei diese Verstimmungen gewöhnlich einige Stunden und nur selten mehr als einige Tage andauern).
7. Chronische Gefühle von Leere.
8. Unangemessene, heftige Wut oder Schwierigkeiten, die Wut zu kontrollieren, (z. B. häufige Wutausbrüche, andauernde Wut, wiederholte körperliche Auseinandersetzungen).
9. Vorübergehende, durch Belastungen ausgelöste paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.
HANRIKA
Beiträge: 97
Registriert: 5. Jul 2009, 10:21

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von HANRIKA »

Hallo Bea
Ich glaube du hast mich da missverstanden.
Bei einer länger andauernden Depression gibt
es sicher auch Störungen der Persönlichkeit - oder? Was mir im Magen liegt ist: das Du die Persönlichkeitsstörung
vor die Depression stellst.Ich denke, das gehört doch ziemlich stark zusammen.
LG
himmelskörper
Beiträge: 778
Registriert: 10. Jul 2009, 14:13

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von himmelskörper »

Hallo Bea,

danke für den Link, für Borderline Betroffene, ist sehr interessant.

Ich hab diese Diagnose, erst vor ein paar Wochen noch zusätzlich zu meiner Depression gestellt bekommen.
Das heißt ich hab auch beides, das geht schon, meine Persönlichkeitsstörung hat sich unter der Depression versteckt, daher so spät entdeckt. Aber es kann sich beides gleichzeitig entwickeln in der Kindheit, das eine oder andere mehr oder weniger stark.

liebe Grüße sedna


BeAk

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von BeAk »

Lieber Hans-Richard,

wer Depressiv ist, entwickelt deshalb aber nicht eine Psychopathie=Persönlichkeitsstörung wie die er der Borderlinestörung. Die BorderineStörung ist in der Regel die Folge schwerster Traumatisierung oder Emotionaler Vernachlässigung, meist in der Kindheit.

Die Störung wiegt viel schwerer, als eine reine Depression. Und sie kommt bei Comorbidität, wenn beide Störungsbilder bestehen Borderline und Depressoin, nach abklingen der Depression deutlich wieder zum Vorschein und bleibt bestehen, da sie Teil der Persönlichkeit ist.


Ja, liebe Sedna,
eine Depression kann eine BPS überlagern, dann besteht Comorbidität.
HANRIKA
Beiträge: 97
Registriert: 5. Jul 2009, 10:21

Re: Gefühl,Sichtweise und Vernunft

Beitrag von HANRIKA »

Hallo Bea
danke dir auch für den Link, für Borderline Betroffene, ist sehr interessant.Bei Wikipedia gibt es auch andere interessante
Infos.
LG
Antworten