Nichts gelernt

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Nienor
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Nichts gelernt

Beitrag von Nienor »

Im Moment geht es mir wieder schlecht, das Edronax wirkt nicht mehr, der Versuch mit Venlafaxin ist fehlgeschlagen und da ich mir im Moment Fahruntüchtigkeit nicht leisten kann, muss auch ein neuer Versuch mit anderen Medis noch ein paar Wochen warten.

Und weil es so nett ist, passieren auch von außen noch ganz viele Sachen, die mich so richtig schön runterziehen.
Langer Rede kurzer Sinn: Mir geht es ungefähr so, wie vor der ganzen Behandlung, also mies.

Und die Dinge aus der VT passen entweder nicht zu dem, wie es mir gerade geht (die passen eher auf andere Arten von Verzweiflung, aber nicht diese hier, kann ich schlecht erklären) oder aber, noch schlimmer, sie sind in einem Teil meines Hirns abgelegt, der für Wissen, aber nicht für Gefühle und Handlungen zuständig ist.
Zusammen mit Infos über Maos langen Marsch oder Wimperntusche.
Also Dingen, die mit mir nichts zu tun haben, die in mir keine Reaktion und kein Gefühl hervorrufen.

Ich kann mich sogar erinnern, dass ich in einer guten Phase zu der Erkenntnis gelangt war, dass ich es auch meine Entscheidung ist, ob ich es zulasse, dass es mir schlecht geht. Ruft in mir bestenfalls ein Gefühl von bitterer Ironie hervor.

Gedanken stoppen? Ha ha, lässt mein Hirn sich nicht drauf ein.

Dummerweise scheint das alles nur zu gelten, so lange es mir gut geht.

Wenn aber die Einschläge kommen, dann geht es so schnell und steil abwärts, dass ich da gar nicht mehr drauf zurückgreifen kann.

Warum ist das so?
freebird
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von freebird »

Hallo Nienor,

Dein Posting berührt mich und spricht mich. Leider bin ich auf dem Sprung. Vielleicht schaffe ich es heute abend, oder morgen im Laufe des Tages zu schreiben.

(damit mir nicht wieder ein Vorwurf gemacht wird und Schuldgefühle eingeredet werden )

Gruß
Corinna
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Frage nicht danach, warum du lebst. Akzeptiere einfach, dass du existierst.
Tine
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Tine »

@ Nienor,

dein Beitrag könnte genauso gut von mir kommen. Immer wieder gerate ich in den Abwärtsstrudel und kann das Gelernte nicht mehr anwenden. Ich weiß zwar theoretisch was zu tun/denken wäre, aber es funzt nicht.
Warum das so ist?
Ich denke, dass sich in der Seele uralte Pfade eingegraben haben, ungefähr so, wie wenn man am Meeresufer so kleine Kanäle gegraben hat, das Wasser, das ankommt, läuft immer in die vorgegebenen Rinnen. In der Therapie lernt man neue Wasserrinnen zu bauen, aber wenn das Wasser zu schnell und machtvoll kommt, gehen diese neuen Pfade wieder verschüttet und schwupps läuft alles wieder in alten Bahnen. Das ist jedenfalls das Bild, das ich dazu im Kopf habe.

Und dazu kommt dann das schlechte Gewissen, weil man ja schließlich auch gelernt hat, dass man seine Gedanken und Gefühle beeinflussen kann udn dann doch feststellt, dass es nicht funktioniert.
Man braucht wohl einfach unendlich viel Geduld.

Liebe Grüße
Tine
freebird
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von freebird »

Hallo Nienor,

Auch ich habe mich in deinen Worten wiedergefunden und es liegt noch gar nicht so lange zurück, als ich mich genauso fühlte.

Ich hatte alles in der Therapie gelernt und auf einmal kam es mir so vor, als ob ich wie der Ochs vor dem Berge, einer neuen Krankheit gegenüber stehe.

Ich kann da Tine nur zustimmen. Was du jetzt am meisten brauchst ist Geduld. Ich weiß, ich weiß. Das sagt sich so leicht. Diese Tugend gehört auch nicht zu meinen Stärken, das kannst du mir glauben und es war eine harte Prüfungszeit für mich.

Vor allen Dingen bin ich aber, als ich merkte, dass es immer weiter bergab ging und ich mir langsam schon nicht mehr selbst so recht über den Weg traute, zu meinem Doc gegangen. Er hatte wie immer mal wieder keine Zeit und hörte nur mit nem Viertel Ohr zu, aber ich habe mich nicht abwimmeln lassen und habe die Hilfe, die ich brauchte eingefordert und auch bekommen. Ein neues Medikament, das alte wurde erhöht. Natürlich dauerte es ein paar Tage, bis sie ihre Wirkung zeigten, aber ich fühlte mich schon besser nur weil ich mir professionelle Hilfe gesucht und auch bekommen habe.

Ich habe auch gleich wieder einen Termin bei meiner Thera gemacht. Ich war zwei Jahre ohne sie klar gekommen und bis zu meinem letzten Absturz war auch so ziemlich alles im Lack. Doch ich habe mich nicht gescheut, mich auch hilfesuchend an sie zu wenden.

Viele Grüße
Corinna
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Nienor
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Nienor »

Hallo Tina,

ja, das Bild könnte hinkommen.
Kommt die Flut sanft und wenig, funzt das mit den neuen Wegen, oder dem Zulegen der alten, aber wehe, es ist zu doll.
Und ich habe wohl Jahrzehnte falscher Wege hinter mir....
Ich dachte, ich hätte schon viel erreicht, befände mich auf dem rechten Weg etc.
Und dann sitze ich wieder hier, fühle mich mies, gereizt, kann mich nur zum nötigsten aufraffen und denke trübe Gedanken.
So wie früher, nur mit 2 Unterschieden: ich erlebe das ganze nun bewusster...und fühle mich noch dazu schuldig, dass ich nichts stoppen kann, dass ich es nicht schaffe, an mir zu arbeiten etc.

Am PC abhängen ist noch das einzige, was wirklich die Gedanken für eine Zeit stoppt, leider bleibt das blöde Gefühl erhalten. Und die Gedanken gehen nach dem Datteln gleich wieder weiter. Aber bei allen anderen Tätigkeiten findet mein Hirn immer Gelegenheit, trübe zu denken.
Und erzähl mir keiner, ich möge meine Aufmerksamkeit ganz und gar irgendeiner Tätigkeit widmen. Ich habe ADS, das klappt schon im normalen Leben nicht, und ganz gewiss nicht, wenn mein Hirn andere Pläne hat.

Und Geduld...äh, das ist für mich ein absolutes Fremdwort. Impulsivität ist mir das wesentlich vertrauter....

Aber wenigstens bin ich nicht die einzige, der es so geht, das ist wenigstens ein wenig tröstlich.

Viele Grüße

Nienor
Nienor
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Nienor »

Hallo Corinna,

Termin bei der Psychiaterin (die übrigens zuhört) habe ich ja wieder, hätte ich eh gehabt.
Neues Medikament war auch geplant, aber der Schuss ging nach hinten los http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1246105101.
Da ich in der nächsten Woche zweimal eine lange Autofahrt vor mir habe (Heimatbesuch), gingen einfach keine Experimente mehr davor, und ich ahnte auch nicht, dass ich so derbe abstürzen würde.
Ich habe natürlich jetzt auch noch Angst, dass es wieder heftige/für mich untragbare NW gibt, aber so lange sie zeitlich begrenzt sind, geht es organisatorisch in 4 Wochen wieder, aber nicht jetzt. Und Termin vorziehen geht nicht, weil die Psychiaterin dann Urlaub hat, wenn ich wieder da bin.
Passt natürlich alles, ebenso wie der Umstand, dass die Psychotherapeutin jetzt Urlaub hat.
Bin ja noch lange nicht fertig mit Therapie, aber es ging mir schon so viel besser, hatte etliches erreicht.
Und nun geht das ganz fix wieder den Bach runter.
Verbunden mit der Angst, doch ein hoffnungsloser Fall zu sein, ein Schönwetter-Therapie-Erfolg, aber doch nicht lebenstüchtig.
Selbst meine Sch....Pickel sind wieder da und nett entzündet (und natürlich aufgekratzt, wie ich das mache, seit ich 9 bin). Sie waren fast weg, nur noch so ein bisschen, aber nicht störend.
Nu sind sie wieder so nett, dass ich mich nicht zum Friseur traue *jammer*

Na ja, und Geduld...schrieb ich ja schon eben an Tina.

Viele Grüße

Nienor
Tine
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Tine »

@ Nienor,

ja, genauso wie du es beschreibst, so nehme ich es auch wahr.
Früher war mir nicht so klar, was mit mir los ist. Irgendwann erhalten die Dinge dann einen Namen, man versucht daran zu arbeiten und denkt dann irgendwann man habe es geschafft. Bis eben zum nächsten Absturz.

Ich habe beispielsweise ein großes Problem damit, Dinge, die nicht so sind, wie ich sie gerne hätte, anzunehmen. Der einfache Satz - Es ist wie es ist - bleibt bei mir auf halben Wege stecken.
Im vergangenen Jahr war ich aufgrund von Krankheit in meiner Mobilität sehr eingeschränkt, zuerst haderte ich unglaublich damit und irgendwann konnte ich den Zustand einfach annehmen. Es ging mir gut, weil ich nicht gegen etwas ankämpfte, was sich nicht ändern ließ.
Damals dachte ich, ich hätte etwas Grundsätzliches gelernt.
Vergiss es. Mein Kopf weiß zwar noch, dass es mir damals gelang, aber ich kann die entsprechenden inneren Vorgänge, die nötig waren, nicht mehr abrufen. Es ist, als hätte ich diese Fähigkeit nie gehabt.

Und dann kommt das Schuldgefühl, weil ich es nicht schaffe, nachhaltig zu gesunden.

Und ja, die Geduld, sie hängt mir zum Halse raus und eigentlich habe ich auch gar keine. Aber irgendwo habe ich auch keine andere Wahl. Ich versuche weiter zu lernen, indem ich mir meine inneren Vorgänge bewusst mache.
Aber wie behält man die Lust am Lernen, wenn die Lernerfolge so kurz sind oder gar ausbleiben?

Was du über die Ablenkung am PC schreibst, kann ich auch nur unterschreiben. Hier stapelt sich die Arbeit, aber meine Konzentrationsfähigkeit geht gegen Null, sobald ich den Kopf für irgendwas bemühe, beginnt das Gedankenkarussell.
Also versuche ich die Zeit, in der es beim Zocken abgestellt ist, einfach ungeniert zu genießen.

LG
ROM0303
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von ROM0303 »

Hallo Nienor,

über den folgenden Gedanken von Dir habe ich extrem viel nachgedacht:

"Ich kann mich sogar erinnern, dass ich in einer guten Phase zu der Erkenntnis gelangt war, dass es auch meine Entscheidung ist, ob ich es zulasse, dass es mir schlecht geht."

Das das funktioniert, kann ich mir nur schwer vorstellen.

Ich jedenfalls bin sehr abhängig von äußeren Einflüssen. Auch ich bin gerade wieder in einer sehr schwierigen Situation, die von außen kommt und von mir nicht beeinflussbar ist. Es geht mir augenblicklich sehr schlecht, deshalb halte ich mich auch viel im Forum auf.

Mein psychischer Zustand ist abhängig davon, was an Negativem an mich herangetragen wird bzw. was an Positivem ausbleibt.

In Zeiten, da ich aber Unterstützung erhielt, die mir gut tat, hatte ich den Katastrophen etwas Ausgleichendes entgegen zu setzen und bin regelrecht aufgeblüht.

Ich bin der Meinung, das Wohlbefinden aller Menschen ist davon abhängig, dass es ab und zu etwas Glück gibt im Leben und ein stützendes soziales Umfeld.

Luise Rinser schrieb in ihrem Roman "Mirjam" sinngemäß in etwa folgendes: "Nur in der Gestalt des Menschen kann der Gott dem Menschen helfen".

In Zeiten des absoluten Absturzes hätte ich es auf keinen Fall geschafft, alleine durch meine Gedanken da wieder heraus zu kommen. Da habe ich aktuelle Begleitung durch einen Menschen überlebensnotwendig gebraucht.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Liebe Grüße

Sina-Maria
freebird
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von freebird »

Liebe/r Nienor

ein Unglück kommt ja bekanntlich selten allein . Psychaterin, wie Thera im Urlaub ... na prima

Ich hatte vor einigen Wochen, als es mir wieder so dreckig ging und ich sogar wieder Todessehnsüchte bekam , sogar meine Tasche mit dem Nötigsten gepackt. Für den Fall, dasss keiner von beiden (Thera und Doc) kein offenes Ohr für mich gehabt hätten, oder nicht erreichbar gewesen wären. Ich wäre dann, wenn auch ungern, in die Notfallambulanz des UKE gefahren.

Wäre das vielleicht auch eine Option für dich?

Viele Grüße
Corinna
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Nienor
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Nienor »

Hallo Tina,

äh, wir sind nicht zufällig Schwestern? Nicht, dass ich überhaupt eine Schwester hätte, aber es ist alles ziemlich gleich.

Fast schon unheimlich, vor allem, wenn ich bedenke, dass normalerweise alle anderen Leute anders funktionieren als ich *g*.

Viele Grüße

Nienor
Nienor
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Nienor »

Hallo Maria,

ja, wenn das Leben das wüsste mit dem Gleichgewicht.
Im Moment habe ich eher das Gefühl, das Leben mag mich nicht, hat aus lauter Spaß mich Morgenluft schnuppern lassen und findet es um so netter, mich nun wieder mit kleinen und großen Katastrophen zu überziehen und zuzusehen, wie alles wieder kaputtgeht, was ich erreicht zu haben glaubte.

Nun noch mit dem zusätzlichen Spaß, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, weil ich nicht gesunde und lieber rumjammere.
Nienor
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Nienor »

Hallo Corinna,

S-Absichten habe ich zum Glück nicht. Dafür habe ich Gedanken/Bilder zu SVV....das hatte ich früher überhaupt nicht. Aber noch ohne Zwang zur Ausführung, aber komisch ist das schon.

Und ins UKE will ich auch nicht, auch wenn wir schon zum Hamburger Umland zählen, auch nicht in die Psychiatrie vor Ort.
Ich habe Kinder, und da macht sich ein Aufenthalt in der Psychiatrie nicht so gut.

Im Moment hoffe ich einfach, dass es mit einem neuen Medikament wieder besser wird. Aber ohne....kann ich mir alles abschminken, ohne diese Unterstützung wird es keinen Therapiefortschritt geben.

Viele Grüße die Elbe hoch

Nienor
freebird
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von freebird »

Hallo Nienor,

was in aller Welt ist den SVV?

Ich kann deine Skepsis wegen der Psychatrie sehr gut verstehen. Aber es wir sind nicht mehr im 19. Jahrhundert und es läuft schon lange nicht mehr so wie bei "Einer folg über das Kuckucknest" .

Ich war vor einigen Jahren in Rickling (Kreis Segeberg oder Neumünster *mitdenachseln zuck* und hatte auch noch diese Bilder von festgeschnallten Patienten, Zwangsjacke und so in Erinnerung. Nichts von dem war da und die Zwangsjacke ist außerdem verboten .

Liebe Grüße
Corinna
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Nienor
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Nienor »

SVV = selbstverletzendes Verhalten.

Und nein, diese Bilder habe ich nicht vor Augen, wenn ich an Psychiatrie denke, aber es ist dennoch ein Makel und kann einem schnell schlechte Karten, auch im Umgang mit Ämtern, verschaffen.
Wäre für mich nur allerletzte Option, eben bevor man sich was antut.
Aber ich hoffe dafür auf eine Reha-Kur, das wäre eher was für mich.
Tine
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Tine »

Das mit der Stigmatisierung durch einen Aufenthalt in der Psychiatrie sehe ich genauso. Unsere Gesellschaft ist da leider nicht so tolerant wie man sich wünschen würde.
Die Frage inwiefern man selber für die Stimmung, in der man sich befindet, verantwortlich ist, beschäftigt mich auch.
Die Einflussnahme auf meine Gedanken, meine Wahrnehmung, will mir nicht recht gelingen und wenn ich das zugeben, höre ich direkt im Inneren Vorwürfe, dass ich mir nicht genug Mühe gebe. Das macht es dann nicht einfacher.
Auch im Gespräch mit realen Personen hört man ja gelegentlich Äußerungen wie:
* du willst, dass es dir schlecht geht
* du willst nicht, dass es dir gut geht
* dir ging es eben noch nicht schlecht genug, sonst würdest du was ändern. (hahaha)
* dann hör doch auf dich in alles reinzusteigern, dann gehts dir besser
etcpp
Da bin ich dann auch besonders anfällig und kann solche Bemerkungen nicht ausfiltern, sondern sehe sie als Beweis für meine Unzulänglichkeit.
Doof das alles. Zumal es mir im Moment gerade total mies geht und ich den Ausstieg nicht schaffe.

LG in die Runde
Babi
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Babi »

Hallo Nienor,
ich kenne das alles auch sehr gut, auch das selbstverletzende Verhalten.
Diese Phase, die du da beschreibst, habe ich zwischendurch immer wieder.
Es gibt mehrere Möglichkeiten, was da hilft, je nach Situation oder Verfassung bei mir : Entweder, wenns ganz heftig ist, ziehe ich mich zurück und schirme mich von den meisten äußeren Einflüssen ab, um einfach nur Ruhe zu haben. Oder, und das ist die andere Möglichkeit, die meist noch besser hilft, ich gehe - wenn auch nur für 15 oder 20 min. dorthin, wo eine Veranstaltung ist bzw. viele Leute sind und lenke mich da ab, indem ich da was esse oder so. Da fühl ich mich dann nicht so allein und es geht mir besser. Das wirkt bei mir eigentlich meistens, ich halte es dann allerdings nie länger wie eine halbe Stunde dort aus, das reicht dann schon und ich muß da dann wieder raus.
Man sieht nur mit dem Herzen gut, das wesentliche ist für das Auge unsichtbar
(Exupery)
:) ;)
Nienor
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Nienor »

Hallo Babi,

vor den SVV-Visionen habe ich erst mal wieder Ruhe, aber ein ungutes Zeichen ist es schon, dass sie überhaupt aufgetreten sind.
Ich ziehe mich eh schon ziemlich viel zurück, und gerade dann kann ich so schon denken: zur Zeit leider eher in die falsche Richtung.
Und unter Leute: ich bin eh ein Einzelgänger, und hier in der Kleinstadt ist auch nichts los, wo ich hin gehen könnte. Und ich fürchte, da ich mich bei solchen Sachen immer so furchtbar unzugehörig fühle, würde das die Lage eher verschlimmern als verbessern.

Morgen ist wenigstens wieder die Psychotherapeutin da. Große Begeisterung, ihr zu erzählen, dass über ein halbes Jahr VT nicht wirklich was gebracht hat.
Nico Niedermeier
Moderator
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Re: Nichts gelernt

Beitrag von Nico Niedermeier »

Bitte keine Anmerkungen zu SVV, sie gehören explizit nicht zu Depressionen..
Dr. Niedermeier
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