Innere Leere, suche nach sich selbst

EMHP
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von EMHP »

Hallo Thomas
und hallo an die anderen

Mir ist es im Moment zum Heulen.

Nicht nur weil alles so weh tut, sondern weil ihr mir so gute, wohltuende mails schreibt.
D A N K E

Liebe Grüße von nelle
Guinevere
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von Guinevere »

Liebe nelle,

Körperliche Schmerzen? Kann Dir eigentlich im Moment nur nen lieben Drücksler anbieten...

weiß nicht, was ich Dir persönlich schreiben könnte...mir gehts ähnlich Chimera @ no "Bedürfnisse"/no Impuls, Antrieb... "on fire" sein und setz im Moment wieder auf mehr Körperbewusstsein, Materie... um vielleicht nen Sinn zu finden noch in dieser zu verbleiben... und ja, dem nen Sinn geben, überhaupt geboren worden zu sein...

Von Herzen alles Liebe Dir!
manu

P.s - nicht daran gedacht hatte: es @ Bedürfnisse, nix mehr wollen, ist bei Weitem nicht mehr so schlimm, wie noch vor gut fünf Jahren . Also, keine Sorgen bitte, ich könnte nen "Blödsinn" machen!
laudine
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von laudine »

Liebe Nelle,

mir kommen deine Gefühle sehr bekannt vor. ich habe mich ähnlich unausgefüllt gefühlt als ich meine erste Therapie gemacht habe mit Mitte Zwanzig.
Natütrlich waren die Gefühle innerer Leere ein Symptom der Depressionserkrankung, aber auch eine Begleiterscheinung der Therapie. Es gab in diesem therapeutischen Prozess derartig viele Themen, Gedanken, innere Umstürze und Bewegungen, dass meine Seele es vorgezogen hat, tja ... gewissermaßen ... die Unordnung aus den Räumen zu entfernen, sozusagen reinen Tisch zu machen, erstmal alles rauszuräumen und mich in diesem leeren Raum dastehen zu lassen, um mich selbst neu zu positionieren.

Das war zunächst kein angenehmes Gefühl, aber eines, mit dem ich mich nach und nach angefreundet habe, weil es mir einen neuen, unversperrten Blick auf mich selbst gestattete.

Ich möchte damit sagen, dass diese Leere nicht unbedingt etwas ist, vor dem man sich fürchten muss.
Sie ist vielleicht eine Phase, eine Chance, sich selbst neu in den inneren Räumen aufzustellen. Diese Leere (Freiheit) anzusehen und sie als Horizont von Möglichkeiten zu begreifen, die in dir selbst liegen. Sich Zeit zu nehmen, sich zu finden. Nicht zu ungeduldig mit sich selbst zu sein. Den Vorstellungen einen freien Raum zu geben, in dem sie in Ruhe wachsen können.

Dass das manchmal schwierig ist, ist klar und auch das Scheitern bisweilen an solchen Stationen. Ich kenn das aus eigener Erfahrung, aber die empfundene Leere, die vormals Lücke bedeutet und Verlust und so weiter später als Freiheit umzudeuten und als Möglichkeit für Wachstum hat mir einfach gutgetan...

dir liebe Wünsche
Laudine
EMHP
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von EMHP »

Hallo alle zusammen

@guinevere: danke für deinen Drücksler

@ laudine: Danke für dein mail,ja das stimmt, ich habe alles was ich sonst so gemacht habe, weil andere das wollten, um anerkannt zu werden, um gut dazustehen, verbannt aus meinem Leben so gut wie es geht.
Manche Dinge kommem schon positiv bei mir an, zum Beispiel hänge ich mich bei der Arbeit nicht mehr so rein wie früher, immer der beste sein, schnell, schnell machen, 150 % sein, nein, ich habe jetzt die Ruhe weg und habe auch schon ein positives Echo von meinen Arbeitskolleginnen, die sagen sie arbeiten sehr gerne mit mir zusammen, weil ich trotz viel Arbeit, nie einen Stress mache. Dass tut mir schon gut, aber ich bin ehrlich, wenn es mal harte Tage sind, dann bin ich nur äußerlich stressfrei, in mir geht alles drunter und drüber, und nach 4/5 Tagen, bin ich fix und fertig. Aber das habe ich schon versucht zu klären, indem ich mit der Person gesprochen habe die den Dienstplan erstellt. Ich habe gesagt das mir Stress nicht gut tut und das ich max. drei Tage am Stück arbeiten kann, Bzw. meine ca. 12 Tage besser auf den Monat verteilt haben will. Ich habe mich gewundert, dass ich dazu fähig war.

Jetzt habe ich gleich meinen Termin beim Therapeuten und werde mit ihm über meine Einstellung zu mir selbst, a bißl plaudern, das wird wieder schwierig, denn ich mag mich nicht, ich kann mich mich einfach nicht akzeptieren wie ich bin, d.h. ich schäme mich für meine Vergangenheit, für all den Scheiß den ich da, gemacht habe, nicht in den Griff bekommen habe und zu feig war Konzequenzen zu ziehen.
Auch deshalb vermeide ich jeden Kontakt außerhalb von der Arbeit mit Kollegen, da ich Angst habe, sie könnten mich verachten.
Den wenn man Privat so zusammen ist, da sickert, ja doch mal was durch.

Liebe Grüße von nelle
Guinevere
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von Guinevere »

An Clown nochmals,

wenn alles nur 'in' mir ist, bin ich ganz allein mit mir

hmm, vielleicht (?) gefällt Dir ja das Modell an Bewusstsein, Dimensionen:
http://www.geistige-heilung.info/Engel/ ... imensionen

Hmm, weiß nicht, ob Du "nur" Depri bist, oder ähnlich mir (leichte bis oft stärkere Identitätsprobs hast), da wirds dann "gefährlich" zu denken das wärst alles Du, Du trägst nen Teil davon in Deinem Bewusstsein, ja, aber, das bist nicht alles Du...

Lieben Gruß Dir,
manu
HelH3
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von HelH3 »

Hmm, wäre die Diskussion über "Radikale Vergebung" nicht sogar einen eigenen Thread wert?

Es grüßt Helena, leider gerade zu abgestumpft, um das selbst zu machen...
Clown
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von Clown »

Hallo Manu,

danke für deine Mühe - leider hinterlassen deine Links nur Ratlosigkeit bei mir. Ich werde aber den ersten auf alle Fälle noch genauer durchlesen, vielleicht kapiere ich noch etwas.



Clown
"Realize deeply that the present moment is all you ever have. Make the Now the primary focus of your life."
Eckhart Tolle
Guinevere
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von Guinevere »

Hmm, wäre die Diskussion über "Radikale Vergebung" nicht sogar einen eigenen Thread wert?

Hey Helena, hmm, ich hab zwar den "Kurs in Wundern" hier im Regal stehen , der die Dualität gänzlich überwinden möchte ( Clown - 12. Dimension, 2. link), aber, das ist mir 1. zu "verkopft", zudem bin ich keine Christin, und denke, dass ich das (Schuldthema) nicht mehr wirklich in dem Ausmaß brauch, vielleicht vor meiner Krebsdiagnose, da wäre es hilfreich gewesen...da, durch den "Kurs in Wundern" hab ich dann soo ein Wurschtigkeitsgefühl, dass es für mich dann schon "gefährlich" ist (Autofahren etc.)

...und hab Colin C. Tipping´s Buch http://www.randomhouse.de/book/edition.jsp?edi=296963 in der Klinik gelesen *den Großteil meiner Bücher jetzt am Dachboden in Schachteln hab, weil ich mein Leben nicht mehr ver-lesen möchte*... und fand ihn in nem Lifechat, den ich gesehn hab echt ...hmm, authentisch und wohl *lach* echt coolest. Vielleicht auch, weil ich in vielem seiner Meinung bin, und er nicht gleich ganz raus aus der Dualität will, sondern die "Illusion", Karma transformieren möchte, die Karmaebene miteinbezieht...ja, und weil man bei ihm selber vergibt, nicht irgendein "heiliger Geist" der mich ständig ans Christentum erinnert

aaaber , so ein großer Schreibserling bin ich nicht (und ich häng grade am Hübl dran *mir auch sehr, aufs erste zugesagt hat*) , dass ich da gleich nen ganzen Thread füllen könnte...

Vielleicht mag ja Thomas ? Der kennt sich da auch besser aus.

Schönen Abend Euch, liebe Grüße
manu
Mezier
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von Mezier »

Hallo Nelle,

...Du bringst es glaub ich gut auf den Punkt. Sich nach anderen richten auf der Suche nach Anerkennung scheint mir auch mein Grundproblem zu sein. (Herzliche Grüße an meinen Therapeuten, der wär stolz auf mich:-)) Siehste, da isses schon wieder:-)
Nein im Ernst. Mir hat kürzlich jemand gesagt, das wir alle (Naturgesetz) Mutter und Vater suchen. Das heißt, das "Hab mich doch einfach lieb" übertragen wir dann auf andere...später im Leben oder wie auch immer.
Dabei könnte es echt sehr nett sein auf der Welt, wenn man sich seiner sicherer wäre (einigermaßen zumindest) und einfach mal locker und leicht vor sich hin lebt.

Schönen Abend noch
Mängelexemplar (neu hier)
chimera

Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von chimera »

Lieber Ben, liebel Bludel Thomas,

dank' Euch zunächst für Eure Antworten. Bin wegen Dauerstreß im Job gerade zu abgerockt, um etwas dazu zu schreiben – folgt aber noch, da es (4 me) fucking das Thema schlechthin ist...


Grüß' Euch alle lieb!
Chimera
ben1
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von ben1 »

Hallo

@ nelle
ich finde die Veränderung, die Du machst (in der Arbeit auch mal langsamer, Deine Bedürfnisse auch anmelden) sehr, sehr gut, richtig und wichtig! Das komische ist, das das nicht zum Zusammenbruch führt (so nach dem Motto "jetzt kann/will ich nicht mehr so, wie früher, dann wird alles katastrophal", sondern Du erlebst genau das Gegenteil - Achtung von den Kollegen/innen (die verunsichert so ein "Übermensch" eher, der alles kann und macht und immer Energie hat) - Du darfst also mehr Du selbst werden - ja es ist sogar so, das Du umso symphatischer (menschlicher, vielleicht mit Fehlern und Macken) wirst, je echter Du wirst. Und ich wiederhole mich - Du sagst über Dich selbst

Zufrieden mit sich sein: nein, das bin ich nicht, ich habe immer an mir was zu kritisieren

Einverstanden mit sich sein: auch das Fehlanzeige.

Sich wertschätzen: nein das kann ich nicht, beim besten Willen nicht


All das, was Du da schreibst, hättest Du von andern gebraucht - Wertschätzung, Einverstanden sein mit Dir, Zufrieden sein mit Dir. Wer, wenn nicht Du, kann jetzt ein grundsätzliches "Ja" zu Dir sagen? (kleiner Exkurs - alle "Jas" von außen wirken dann nämlich wie purer Hohn, wenn ich selber zu glauben "weis", wie Verachtenswert ich eigentlich bin). Zu all Deinen Stärken und Schwächen, zu all Deinen Talenten und Ängsten, zu all Deinen guten und schlechten Seiten erst mal "ja" zu sagen, ist nichts anderes, als den "Status Quo" zu akzeptieren - und darauf läßt sich sehr gut aufbauen. Thomas Beitrag zum Verzeihen bietet hier eine hervorragende Grundlage (danke an dieser Stelle). Also weiter so! Und lass Dir Zeit! Sonst läufst Du Gefahr, einen Käfig durch einen anderen zu tauschen. Schau immer eine Zeit lang, ob das, was Du gerade tust, was Du Dir gerade traust (Du betrittst Neuland) für Dich passt. Diesen Prozess mache ich seit zig Jahren und es hört nicht auf - ich kann und will nicht ankommen, sondern dieser Weg ist gleichzeitig das Ziel. Ich lerne mich immer wieder neu kennen, darf mir neue Bereiche erschliesen - das macht das Leben nicht sicherer (im herkömmlichen Sinn - dann müßte ich wieder zurück in den Käfig), sondern spannender und interessanter.

@ Thomas
ich wink mal zurück und gratuliere zu dem hervorragenden Posting!

Ben
EMHP
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von EMHP »

Hallo Ben,

es ist so , jedes "Ja" zu mir als Person, kann ich nicht annehmen, weil ich das einfach nicht glauben kann, ich denke dann immer, wenn die wüssten wie ich wirklich bin, wenn sie meine Vergangenheit kennenlernen würden, würden sie so nicht von mir denken. Dann würden sie mich verachten und meiden.
Auch Lob oder ähnliches kann ich sehr schwer annehmen, sehe immer irgendeinen Hintergedanken, denn der andere erreichen will, das liegt daran, weil ich früher nie gelobt wurde, sondern in allem was ich Tat wurde zuerst kritisiert, was Verbesserungsfähig ist, um beim nächstenmal, bessere Leistung zu erbringen.

Mein Therapeut hat zu mir gesagt, dass ich alles was mir mein Vater früher gesagt hat, jetzt übernommen habe und mich in der selben Art und Weise kritisiere, Herrunter mache, nicht Wertschätze obwohl ich darunter so gelitten habe. Aber es hat sich so in mir reingefressen und eingebrannt.

Thomas Beitrag zum Verzeihen finde ich auch echt gut.
Ja, ich glaub, ich muß jetzt zuerst mal lernen zu mir selbst "Ja" zu sagen, mit all meinen Fehlern und Schwächen.

Jetzt habe ich schon so viel gelesen, das ich bald nicht mehr weiß, wie und was ich in Angriff nehmen soll, wäre es vielleicht gut, wenn ich mir einen Plan mache, wo ich mir wichtige Punkte rausschreibe, kleinere Ziele benenne und wie ich versuchen möchte dies zu erreichen oder würde mich das doch noch mehr belasten, wenn ich es doch nicht schaffe.

Jetzt habe ich doch noch eine Frage an Dich und an Thomas, wie lange habt ihr gebraucht, um euer Leben so wie es jetzt ist, in den Griff zu bekommen. Muss ich mich da auf viele Jahre einstellen?

@ Mängelexemplar Hallo

Ja, so locker und leicht einfach zu Leben wäre gut. Mein Mann sagt immer, Mensch das ist doch so einfach, ich bin selber schuld wenn ich mich nur mit Depressionen befasse und jetzt auch noch mit Gleichgesinnten unterhalte/ schreibe. Er versteht das einfach nicht, das das halt nicht so einfach geht.

"Das hab mich doch einfach lieb", auf andere Personen übertragen, und im gleichen Trott weitermachen, wie früher bei den Eltern, dass ist bei mir auch ein großes Problem, nur jetzt bin ich älter und wenn ich dieses Verhalten dann wieder bei mir erkenne, dann ärgere ich mich so über mich und mir ist das sowas von peinlich und unangenehm.
Jhr könnt jetzt alle lachen aber mir passiert das auch bei meinem Therapeuten, der ist immer sehr nett zu mir und mir tut das echt gut, wenn ich dann irgendetwas falsches sage und ich meine ich habe ihn damit verärgert, dann benehme ich mich wie früher, wie ein Kind das wieder geliebt werden will, ich entschuldige mich dauernd, versuche alles wieder klar zu stellen, kann nicht schlafen, rufe oft am nächsten Tag noch mal an.
Dabei ist ihm das meist gar nicht aufgefallen, dass ich was schlimmes gesagt haben sollte, das spielt sich alles in meinem Kopf ab.
Manchmal glaube ich, ich bin verrückt und drehe bald durch.

Liebe Grüße an alle
von nelle
Guinevere
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von Guinevere »

Hey nelle ,
ich lach nicht, oder besser doch , kenn das von mir recht gut, aber seh das nicht so schlimm, mir fällt kein Stein aus der Krone mich auch mal zu entschuldigen, und find das an andern auch ab und an recht süss , solange diesen nicht das Schuldgefühl heftig plagt...

Ja, so locker und leicht einfach zu Leben wäre gut. Mein Mann sagt immer, Mensch das ist doch so einfach, ich bin selber schuld wenn ich mich nur mit Depressionen befasse und jetzt auch noch mit Gleichgesinnten unterhalte/ schreibe. Er versteht das einfach nicht, das das halt nicht so einfach geht.

Mein damaliger Partner meinte auch mit fester Überzeugung es gäbe keine "schwarzen Löcher", sie würden nur in meiner Einbildung existieren. Ich hab dann mal probiert einfach so zu tun, als gäbe es diese nicht, es kam dann Tage verzögert und war umso tiefer.
Das ganze entsprang irgendwie einem mir in der Kindheit angeeigneten Glaubenssatz, ich hätte Glück nicht verdient. Und so hatte ich schon Angst vorm glücklich sein, weil ich wusste, mir würde die Rechnung bestimmt präsentiert.
Dazu kam, dass dieser Partner (den ich mir wohl deshalb auch ausgesucht hab ) u.a. "eifersüchtig" war, wenn ich mal so richtig glücklich war. Es zwar nicht direkt angesprochen hat und ich wollte das auch nicht so recht realisieren, weil ich mit sowas schlecht klarkomm, aber doch immer irgendwelche herabsetzenden Bemerkungen machte...

Liebe Grüße Dir,
manu
ben1
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von ben1 »

Hallo Nelle

"Wenn die wüßten, wie ich wirklich bin ..."

Die dürfen das wissen. Das ist kein Problem. Du bist eben nicht nur fleissig, bemüht, nett, sozial sondern auch faul, wütend, bequem, egoistisch - weil Du ein Mensch bist. Und keine Angst, Du mutierst ja nicht ins Gegenteil dessen, was Du jetzt bist - die Anteile jetzt bleiben ja auch erhalten, es kommen nur lange verdrängte Anteile dazu (der Schatten, wie Jung ihn nennt) - aber genau das ist Aufgabe der Individuation - wieder Ganz werden. Du fragst besorgt, wie lange das dauern wird - nun ich denke rückblickend, das Leben muss nochmal neu gelernt werden - mit eigenen Spielregeln versehen, die sich immer wieder an der Realität prüfen, die immer wieder auf dem Prüfstand stehen und auch immer wieder verändert werden können. Möge das Spiel beginnen ...

Ben
EMHP
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von EMHP »

Hallo manu,

bei mir ist das auch so, wenn ich mal besser drauf bin und gute Laune habe, da bekomm ich doch tatsächlich ein schlechtes Gewissen, weil ich meine ich habe kein Recht um Glücklich zu sein. Das läuft bei mir schon im Unterbewusstsein ab, das kann ich ganz schlecht von außen lenken.

Meinem Mann und Kindern zuliebe Spiele ich auch manchmal die gut gelaunte vor, ich tue so wie ich in keinem Tief drin bin und alles in Ordnung wäre. Lange halte ich das auch nicht, es ist nämlich furchbar anstrengend und bereitet mir Stress, da Stress für mich "tödlich" ist, bin ich dann auch meist in einem noch tieferen Loch wie zuvor, daher habe ich auch meinem Mann schon gesagt, dass ich das nicht mehr mache, man muß mich jetzt so nehmen wie ich bin.
Bei meinem Mann habe ich auch schon gemerkt, wenn es mir besser geht, hat er meist miese Stimmung, redet mich blöd an, oder sagt was verletzendes. Da habe ich mir auch schon meine Gedanken gemacht, da er ja eigentlich froh sein müsste wenn es mir gut geht. Bei mir kommt die Vermutung auf, wenn mein Mann merkt, dass es mir gut geht, dann kann er mal entspannen, kann locker sein und sich von meiner schlechten Phase erholen, denn wenn ich im Tief bin, ist ja die ganze Familie angespannt. Wahrscheinlich braucht er dann einfach eine Erholung und die sieht bei ihm , halt dann so aus. Vermute ich mal.



Ganz liebe Grüße an alle
von nelle
Guinevere
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von Guinevere »

Liebe nelle,

Meinem Mann und Kindern zuliebe Spiele ich auch manchmal die gut gelaunte vor, ich tue so wie ich in keinem Tief drin bin und alles in Ordnung wäre. Lange halte ich das auch nicht, es ist nämlich furchbar anstrengend und bereitet mir Stress, da Stress für mich "tödlich" ist, bin ich dann auch meist in einem noch tieferen Loch wie zuvor, daher habe ich auch meinem Mann schon gesagt, dass ich das nicht mehr mache, man muß mich jetzt so nehmen wie ich bin.

finde ich gut von Dir, wie Du das handhabst, ich denke dazu gehört schon Mut und zu sich selber stehen können!

Hmm, mir hats wieder Stress bereitet, wenn z.B. Kinder gesehn haben, dass es mir nicht so gut geht, und irgendwie bin ich mir in meiner "Nacktheit" noch verletzlicher vorgekommen.. hmm, aber es fördert die Zwiespältigkeit, nicht mit sich eins sein...

Mein Partner hatte aus "Angst" seinerseits, auf meine Bitte um "Hilfe", dass ich mir Hilfe von nem Psychiater holen wollte ziemlich abweisend reagiert, dass ich mir dachte, ich komm da wohl alleine besser mit klar...

Er musste da irgendwie sehen, wie er mit seiner "Geschichte" klarkommt...und ja , irgendwie "bewunder" ich ihn ein wenig, dass er seine Kindheit so "normal" (falls es sowas überhaupt gibt ) überstanden hat. Naja, mein Schwager war aufgrund einiger S-Versuche öfters in der Geschlossenen, und meine Schwägerin hatte sich kurz vorher das Leben genommen, und er hatte da besonders bei diesem Thema ne für mich spürbare "Mauer" errichtet, was mich eigentlich am Meisten schmerzte...

Lieben Gruß Dir!
manu
ben1
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Re: Innere Leere, suche nach sich selbst

Beitrag von ben1 »

Hallo Nelle

ich denke, wir müssen hier nicht alles wissen, gerade wenn es um ein so zentrales Problem geht (wie von Dir angedeutet) - vielleicht kannst Du das mit Deinem Therapeuten besprechen, das ist vielleicht die bessere Lösung. Danke für alles, was Du uns und mir bisher erzählt hast.

Viel Glück und pass gut auf Dich auf

Ben
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