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miramaier
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Beitrag von miramaier »

jameibolek gibts dich noch ! Wie gehts mit der Tockenlegung des Bolekufers ? Versandung ? Oder immer noch Brandung ? Rippchen: ist ja wirklich ein lustiger Name :-) Was du erlebt hast, zeigt mal wieder, dass Angst eng mit dem zu tun hat, was Sartre: "die Hölle sind die anderen" nennt. - Ja, es ist ein Ansatz, zu sagen, dass man Angst hat, es reicht nur nicht immer und manchmal trifft man auch auf ignorante Deppen. Da hattest du mal Glück mit der Frau die menschlich reagiert hat. Das würde viel ändern, wenns das öfter gäbe. Hallo Leila, ich hab ganz vergessen, dass wir im Forum sind, es war so schon ruhig ... Wie gehts dir heute ? Hab nun ein Langzeit-EkG hinter mir und da hiess es (typisch für mich): eigentlich eher normal - aber könnte auch so'n bisserl krank sein - klar dass ich Beschwerden hätte, denn es sind auch Aussetzer und Extraschläge drin ... usw. - vielleicht so ne ganz zarte, verkappte, subtile Autoimmunerkrankung ... - also weiter im Organischen Labyrinth suchen ... heissa, da lacht die Angst und wirft die Locken. Grüsse, Loretta
Rippchen
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Beitrag von Rippchen »

Hallo Bolek, hats geschmeckt?*grins Gruß Rippchen.
alki

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Beitrag von alki »

Ja, mira einsam bin ich und allein. Der Alk wird mir den Rest geben, dieses Schwein!!! Grüsse Bolek
alki

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Beitrag von alki »

Aber ja Rippchen! Dein Name allein versetzt mich in eine Stimmung.. Also der Pawlowsche Hund war wohl mein Vorgänger. Dat is der, der bei der Klingel gleich Hunger bekam.. Seltsam, ich glaub ich muss jetzt mal zum Schweinemörderjonny hin und hol mir welche zum grillen. Asta la wista Bolek
Rippchen
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Beitrag von Rippchen »

Hallo Loretta, kann mir gut vorstellen daß das ganze dich sehr unsicher macht...nix woran man sich orientieren kann.Gibts leider nur eins...weiter... ich schicke dir mal ein dickes Päckchen Durchhaltevermögen -> |_| Bolek: Wünsche dir guten Hunger;-). Grüße,Rippchen.
miramaier
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Beitrag von miramaier »

Danke, Rippchen ... (kicher). Ja Bolek, ich war ja gleich dagegen, dass du so alleinsam bist gelle ! Mit dem Rapsfeld und so. Also. Lass dich trockenlegen und raus in die Welt - es wird !! Loretta
Lilian
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Beitrag von Lilian »

Hallo ihr süßen Rippchen und Lorettalöckchen, Rippchen, deine Angst-Erzählung gefällt mir sehr und auf jeden Fall ist das ein Lösungsansatz! Gerade heraus sagen, wenn man Angst bekommt und wenn man so ein Glück hat wie du in dem Moment, dann findet man sich jemandem gegenüber, der das dann auf so nette Art auffangen kann. Sehr postives Erlebnis! das ewige Verheimlichen und vertuschen von Ängsten und dergleichen kostet meines Erachtens viel zu viel Kraft, die wir uns für andere wichtigere Dinge aufsparen können, gelle?!!! Loretta, du fragstest, wie es mir heute geht: Viel besser. Morgens ist es zwar immer noch schlimm. Nervosität, frühes Aufwachen ab 5 oder 6h, Herzklopfen, innere Unruhe. Ich möchte dir erzählen, daß ich heute in dieses tiefe schwarze Loch unter der Obhut meiner Therapeutin hineingegangen bin!!! Es war die Erleuchtung... Ich habe zwar Rotz und Wasser geheult, so viele Taschentücher verbraucht, daß ich schon gar nicht mehr mit Naseputzen und Tränen wegwischen hinterherkam. Aber diese Sehnsucht nach diesem schwarzen Loch war so groß und ich fühlte mich so sicher mit meiner Therapeutin dabei. Ich ging hinein, ich fühlte unendliche Traurigkeit, die Traurigkeit meines "inneren Kindes". Dann dieser Schmerz, der das Herz droht zu sprengen. Aber seltsamerweise habe ich mich dort wohl gefühlt! Als hätte ich endlich mit einen Teil von mir, den ich lange nicht annehmen konnte (vielleicht noch nie so richtig) Frieden geschlossen. Ich fühlte inneren Frieden. Es war ein großes nebliges Nichts. Ich erfand ein Seil, an dem ich mich festhalten konnte. Es gab keinen Boden, nur weiche neblige Wolken. Endlich konnte ich dort verweilen und all diesen Schmerz herauslassen aus mir! Und dieser Schmerz und die Traurigkeit sind Teil meines "inneren Kindes", das wir ja bekanntermaßen alle haben. Ich hatte es nur noch nie so annehmen können. Es war ein großer Trost. Eine Erleichterung. Ich wollte aus diesem schwarzen Loch gar nicht mehr weg, fing wieder an zu weinen, als meine Therapeutin mich zum Abschiednehmen aufforderte, sagte ich: Ich habe Angst, daß das innere Kind sich allein gelassen und einsam fühlt, wenn ich gehe. Darum habe ich mich verabredet, daß ich bald wieder kommen werde. Ich habe ein grünes seidenes Tuch mit meinem Bild draufgedruckt hinterlassen, damit es sich nicht alleine fühlt. Ich bin gegangen mit der Absicht, nächstes Mal dieses Loch einzurichten mit Kissen und Bildern und einer kuscheligen decke und mit einem Kühlschrank voller leckerer Sachen. Dann kann ich es mir nächstes Mal richtig gut gehen lassen mit meiner Traurigkeit und meinem Schmerz... Bitte macht euch keine Sorgen, ich bin jetzt nicht komplett verrückt geworden, es ist ja nur ein Bild, das mir hilft. Und das es mir erlaubt, diese Gefühle aus meiner Kindheit zuzulassen, um mit mir besser klarzukommen, wenn sie mich so überrollen wie am Wochenende. Bitte seht es mir nach, daß ich das alles hier aufgeschrieben habe, aber das hilft mir immer, um wichtige Dinge zu verfestigen in meinem Hirn. Mir geht es jetzt besser. Ach ja, Loretta, das Schielen ist seit meinem Rückfall tatsächlich wieder stärker geworden... Doch psychosomatisch?? Vielleicht auch nur, weil die Augen vom ewigen Heulen so angestrengt sind? Liebe Loretta, ich nehm dich und deine Tochter mit zum Badesee, dort im Wasser ist es angenehm kühl, wenn du wegen der Hitze wieder Beklemmungen bekommst. Ich spring schon mal ins kühle Naß, kommst du auch gleich? (das Spiel haben wir doch schon mal gespielt...) Herzliche Grüße von Lilian (und dem "inneren Kind")
Rippchen
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Beitrag von Rippchen »

Hallo Lilian, schööööne Vorstellung mit dem innerem Kind...*heul ...
miramaier
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Beitrag von miramaier »

Liebe Lilian, dein Bild ist sehr schön - ich kann mirs gut vorstellen. So weit bin ich noch lange nicht! Ich halt mich immernoch am Rand fest und hab keine Ahnung wer mich morgens in der Dusche abheulen lässt. Ja, nimm mich bitte mit zum Badesee. (In der bösen "Realität" hab ich wieder einiges vor mir ... davon vielleicht später). Gruss, Loretta
Lilian
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Beitrag von Lilian »

Liebe Loretta, viel Glück in der "bösen Realität"...und bis vielleicht später
miramaier
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Beitrag von miramaier »

Hallo Leila, meine Stimmung ist in den letzten Tagen auf dem Nullpunkt ... ich merke, dass ich es ohne meine Eltern nicht schaffe, den Alltag meiner Tochter zu organisieren - sie hat auch jeden Tag einen Termin ... ich finde das so ungut für Kinder (...keine festen Sachen, hat sich nur so getroffen.) Ich hab einfach dies Gefühl, ich will eigentlich nicht mehr leben. (ganz neu, aber intensiv) Ich weiss zwar, dass das Leben Sinn hat, schaffe es aber nicht, meine Ideale auf die Welt zu bringen. Bin einfach zu müde und 37 Jährchen reicht doch eingentlich. Was will man eigentlich noch von mir ? Die krankheit/ Müdigkeit hat auch eine Schutzfunktion, ich spüre, wenn sie weg wäre, müsste ich wieder in dieser bösen Welt funktionnieren. Kann das Leben wirklich auch Spass machen ? Meistens fühle ich mich körperlich schlecht. Wenn ich meine Kleine zum Singen bringen, sind da Mütter, die ich tausendmal gesehn hab, die schaffen es nicht zu grüssen, auch wenn man sie freundlich angrinst, die kucken haarscharf an dir vorbei. Ich geh echt auf andere zu, aber hier in diesem schnöden Vorort kann 10 Jahre man warten, bis mal ein positives feedback kommt. Deutschland ist unfreundlich. Punkt. Beruflich seh ich keine Chance, ausser ein Buch zu schreiben, aber dazu sollte man nicht zu "depri" sein ... - Beziehungen: pures Chaos, kein Land in Sicht. Mein Therapeuth ist nett, sehr klug - aber zum Teufel: ich schaff es nicht mal allein da hinzufahen (7 Minuten) ... ausserdem: zuletzt muss i c h ja in meinem Leben leben. Meine Tochter ist süss, sehr hübsch, voller Ideen ... gesund ... aber unendlich anstrendend: wir sind ganz verschieden. Ich bin einfach zu sanft für sie - sie muss alles ausfechten, immer gewinnen, alles bestimmen ... als alleinerziehende ist es ein ewiger Kampf mit ihr. Dann werd ich gereizt, so wie ich mich nicht mag. Aber sie muss das haben, immer wieder fordert sie alles ... muss immer den Bogen minimal überspannen. Jaul und jaul ... (tut mir leid) - danke für dein virutelles Ohr. bis bald ... Loretta
Ingrid
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Beitrag von Ingrid »

Loretta, Du meinst zwar, Du jaulst... , aber in Wirklichkeit klingst Du total gut - so konkret.. Sorry, wenn ich mich hier eingemischt habe. Ich wollte Dir nur ein ganz kleines, ausnahmsweise freundliches deutsches Feedback 'rüberschicken ! Ingrid, die NUSS
Ingrid
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Beitrag von Ingrid »

Hallo Lilian - Tut mir Leid, dass ich nicht ebenso konkret sein kann wie Loretta. Es ist mir nicht gegeben. Liebe Grüße an Dich von der NUSS
miramaier
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Beitrag von miramaier »

danke Ingrid, wie gehts dir denn so in letzter Zeit ? Ich kann hier nicht alle Beiträge lesen sonst werd ich arm und irre. Grins .... "konkret" :-) meist wird mir ja Abgehobenheit und fehlende Bodenhaftung vorgeworfen ... übrigens wurde ich gerade Lügen gestraft, im Freibad stürzte sich der Bademeister auf mich: nette Begrüssung: ein ehemaliger Klassenkammerad mit grosser Freundlichkeit und allen Neuigkeit der letzten 30 Jahre ... Gruss, Loretta
Ingrid
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Beitrag von Ingrid »

Hallo Loretta - mir oller Schwerenöterin geht's .... na ja.. eben so. Also, so tolle Erlebnisse wie Du hatte ich heute jedenfalls nicht ... grins.... ich meine draußen, im richtigen Leben... Pass' gut auf Dich auf und grüß die Leila, falls die hier wieder 'mal vorbeischaut, ok ? Die NUSS
Lilian
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Beitrag von Lilian »

Hallo ihr Lieben, Loretta und Ingrid, ich konnte gestern nicht an den Computer und hatte auch kaum Zeit. Vorbereitungen für den Urlaub beginnen, zitter bibber!!! Ich muß da jetzt wohl durch... Liebe Loretta, du hast noch nie so traurig und verzweifelt geklungen, ich hoffe ich habe dich nicht angesteckt mit meinem Absturz kürzlich! Ich verstehe sehr gut, daß es alles sehr schwer und anstrengend für dich ist, auch mit deiner lebendigen Tochter. Loretta, du bist eine kluge Frau! Erzähl doch noch mehr von deiner Beziehung. Warum pures Chaos? In Sachen Überforderung mit dem eigenen Kind kann ich dich gut verstehen. Wenn es mir dreckig geht, habe ich auch solche Probleme mit dem Druck funktionieren zu müssen. Haben hier sicherlich alle Mütter im Forum... Ich glaube, deine Therapie wird dich weiterbringen, es geht nur leider nicht so ruckizucki! Hast du die Therapie gerade erst begonnen? Dann ist es nämlich völlig normal, daß es einem ersteinmal schlechter geht, weil so vieles auf einmal hochkommt (Aktualisierungsphase oderso nennt man das) Gut, daß du deinen Therapeuten magst und als klug beschreibst, du hast Respekt vor ihm und wirst seine Worte dadurch auch besser verinnerlichen können. Welche therapie machst du? Halte dich an die Therapie! Sei geduldig mit dir selbst! Und was deine Tocher betrifft, bin ich mir sicher, auch wenn dir vieles mit ihr so viel Mühe macht, so wirst du ihr sicherlich trotzdem das wichtigste geben, Liebe. So lange sie nicht mit zerschlissener Kleidung, abgefaulten Zähnen, 4 Tage mit der gleichen Unterhose, unterernährt oder mit verfilzten Haaren durch die Gegend läuft, wird schon alles irgendwie OK sein. Sie scheint sehr temperamentvoll zu sein, sie scheint stark zu sein, voller Lebenskraft...mach dir nicht so viele Sorgen, ich weiß, wie schwer das ist, aber trotzdem!!! Schreib dir hier doch einfach mal ein bißchen mehr von der seele... Alles Gute für dich und bis später... Lilian
miramaier
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Beitrag von miramaier »

Liebe Lilian, vielen Dank für deine Ermunterung, angesteckt hast du mich sicher nicht - ist ja die Mattscheibe dazwischen ... anpusten ausgeschlossen :-) nee - mir gehst ähnlich wie dir: die Urlaubsvorbereitungen stehen an ... gru-sel !! Ich bin seit 1/2 Jahr nicht mehr Strassenbahn gefahren und um immer brav um 11 Uhr aufgestanden. Nun steht mir bevor: um 6 raus (oder früher ??) - Taxi, Strassenbahn, gut 1 Stunde Zug, Einchecken, 6 Std. Flug, 2 1/2 Std. Auto. Dafür komme ich dann an einem Ort an, wo es letztes Jahr, bevor das Dilemma losging, schön war. Ein Land der Bären, mit sehr defizitärer medizinischer Versorgung. Alleine unter Kojoten, mitten im Wald - mit meinem Freund und 2 Bekannten - paddeln usw. ... nur: schaff ich das noch ? Mit Hängen und Würgen ... während die anderen ihren Spass haben ?!? Hilfe ein Windstoss ... klopf weiter armes Herz !! bum ... Ich hab aber auch keine Lust, abzusagen. Erstens wäre mein Freund brüskiert - eine Wocher vorher - ich hatte ja Zeit, es mir zu überlegen. Und: wenn ich mich das nicht mehr traue, werde ich noch depressiver, denn es war so positiv besetzt. Wie du sag ich mir also: da muss ich jetzt durch. Meine Tochter fliegt nicht mit ... auch so ein Punkt, aber in den letzten 2 Jahren war es genau so - ich hatte Angst vorm Fliegen und sie nicht zu sehn - und dann war alles super. Mir gings im Flieger gut. Nur da hatte ich eben noch nicht diese Zustände. Meine Thearpie hat gerade erst angefangen, ist aber zeitlich noch nicht sehr intensiv. Ich glaube die Verschlechterung kommt eher von der Urlaubsangst und zugleich der Ohnmacht: dann kommt wieder der öde Winter und es bewegt sich so minimal ... manchmal möchte ich den Stier bei den Hörnern packen ... und dann merke ich, wie wenig sich dieser verdammte Körperzustand beeinflussen lässt. Dann kommt mir vor: Ich tue alles, nichts bewegt sich. Pure Ohnmacht. Das mit dem Chaos vielleicht später oder ein andermal, sonst wirds zu viel. Welche fröhlichen, frisch dahingleitenden Verkehrsmittel darfst du denn benützen ? Ach: Schön ist es, aus dem Fenster zu kucken. Die glücklichen Wolken, wie sie schweben ... die lieben Kühe, die auf der Wiese kleben ... ach ja. Schreib doch mal, was für sich besonders schlimm ist am Reisen, - und was nicht. Interessiert mich. Mein Freund meint ja: Bin Laden bucht nicht Charter - andererseits: dann hätt ichs hinter mir ... - voll depri ;-) Gruss, Loretta
Lilian
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Beitrag von Lilian »

Liebe loretta, war über`s Wochenende nicht im Internet, du warst wahrscheinlich auch mit deinem "Macker" beschäftigt... also, dein Urlaub klingt richtig toll nach Abenteuer mit Paddeln und so, wo geht es denn hin? Ich will auch mit... Kann ich nicht bei dir mitfahren? Kleiner Scherz. Zumindest in Gedanken werde ich mit dir mitreisen. Geht es bei dir auch am nächsten WOE los? Wie lange bist du weg? Wir fahren nach Schweden mit Auto und Fähre in ein Häuschen mit freunden. Die Gruppensituation macht mir Probleme, habe ja Soziale Phobie. Außerdem bin ich die einzige Frau in der Gruppe, sonst nur 2 andere Männer mit ihren Kindern. Ist irgendwie komisch... Du hast so recht, man muß das angehen, überwinden, einfach Augen zu und durch. Wenn wir da jetzt nicht hinfahren, werden wir eventuell bei der nächsten Gelegenheit noch mehr Angst aufgebaut haben!! Das wollen wir doch nicht! Ich habe Angst vor einem Rückfall im Urlaub, wegen der Abgeschiedenheit, Angst vor dem Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefertseins, wenn alle Notanker so weit weg sind: Therapeutin, Forum, Freunde, Familie, zu Hause!!! Das gibt mir in so schlimmen Momenten so viel Halt. Wenn das nicht da ist, und ich abrutsche, muß ich Selbsthilfe betreiben, habe da auch theoretisch so meine Vorstellungen, wie ich es meistern könnte, aber nur theoretisch, wie ist es dann in der praxis?! Die Einöde und Einsamkeit der Landschaft macht mir auch ein wenig Angst, denn das kann schön sein, kann aber auch einen mächtig runterziehen, je nachdem, wie man gerade innerlich gebaut ist. Ich glaube wir haben da ähnliches zu überwinden, oder? Vielleicht wird auch einfach alles gut... Liebe Grüße von Lilian
miramaier
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Beitrag von miramaier »

Liebe Lilian, bei mir gehts erst am nächsten Mittwoch los, um 6 uhr ... jaul ... ich übe, von halb 12 bin ich nun bei neu bzw. 10 Uhr, ist doch super ... Immer wieder hab ich grausame Ängste ... ich kenn das aber: Schwellenangst - immer vorher ist es am Schlimmsten. Habe ganz ähnliche Bedenken wie du - Gefangen zu sein und ohnmächtig in einer Situation. Z.B. ist dort diese hohe Luftfeuchtigkeit, die hat mir bisher nix ausgemacht. Jetzt schnürt mich drückendes Wetter ein. Dann werd ich müde, wie die Fliege im Honigglas. Gestern war ich aber wieder mutig - und stellte fest: es geht mir besser, wenn ich mal in die Welt geh. Es geht nach Kanada - ja, du darfst mit, ich kann dir meinen Sitzplatz im Flugzeug anbieten ;-) wie wärs ? Möchtest du am Fenster sitzen, mit Blick auf die Eisberge (die sehn lustig aus von oben: türkis) oder lieber den Platz im Mittelgang neben Bin Landes Neffe ? ... die Landschaft soll ganz ähnlich sein wie in Skandinavien. War schon 2 x dort - damals aber gesund ! Ich hab schon mal eine Tonne Bücher eingepackt als "Übergangsobjekte" - u.a. sogar die Bibel, die ich jetzt langsam lesen kann, es stehen echt interessante Geschichten drin. Ich fragte meinen Freund, ob er nicht ein Päckchen Valium oder Saroten mitnehmen kann (als Arzt) - er meinte er sei besser als Saroten. (stimmt - und: zeigt, dass er nicht weiss, was Angst ist) Nein im Ernst, in letzter Zeit denk ich über AD's nach ... erstmals ernsthaft. Kennst du eigentlich Dr. Volker Faust? Er hat viele Sachen veröffentlich und scheint mir gut zu sein. Steht auch viel im Internet von ihm - jedenfalls ich hab mir mal einen Termin bei ihm geben lassen, das hilft mir schon im Voraus. Ein Spezialist sollte mal draufkucken, schon zu lange wir hier an mir rumgedoktort. Übrigens soziale Phobien habe ich gar nicht - (eher die Angst, in meinem Körper eingesperrt zu sein und da ganz alleine zu verrecken - unerreichbar geworden für andere) - in diesem Punkt würde ich dich am liebsten in die Arme nehmen und sagen: schau mal, da ist nichts Schlimmes! Das sind alles nur Menschen, die haben genauso ihre Sorgen, ihre Gewohnheiten und interessieren sich am meisten für sich selbst. Und die brauchen Liebe. Lächeln - passiert dir nix !! Der Gedanke, der mich tröstet, ist, dass immernoch paar Leute da sind - egal wer. Bei meinen (wenigen) Panikattacken hätte ich mich dem nächstbesten Passanten an den Hals werfen können: "Bitte retten Sie mich" ... leider hab ichs mirs verkniffen. (Vielleicht wären wir sonst verheiratet :-) Liebe Grüsse Loretta
Rippchen
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Beitrag von Rippchen »

Gute Idee Loretta,sollte ich vielleicht mal ausprobieren mit dem "bitte retten sie mich"...*kicher Leider wird da eher ein "wie bitte?ich bin so verwirrt im Moment" und ein Blackout draus ,wenn ich Panik hab :-(. Gruß Rippchen.
maggy
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Beitrag von maggy »

Liebe Loretta, wie wär's, wenn Du Deine Angst einfach mit in Urlaub (und speziell mit ins Flugzeug) nimmst. Auch auf die Gefahr hin diejenigen, die mein besonderes Flugerlebnis schon kennen, zu nerven, hier ist sie nochmal extra für Dich. Alles Liebe von Maggy Vor 3 Jahren mußte ich mit einem unserer Mitarbeiter von München nach Hannover zur Messe fliegen. Wenn ich nicht alleine fliegen mußte ging das zum damaligen Zeitpunkt irgendwie: in München noch einmal tief Luft geholt und in Hannover wieder ausgeatmet. Am Abend vor unserem Abflug starb der Schwiegervater unseres Mitarbeiters. Also, es war klar ich fliege alleine. Ich bin hier fast Amok gelaufen und habe Gott und die Welt verrückt gemacht: Ich muß ALLEINE nach Hannover fliegen. Bis ein Freund am Telefon zu mir sagte: Maggy, das stimmt doch gar nicht, du fliegst nicht alleine, du fliegst mit deiner Angst. Komisch von dem Moment an wurde ich ganz ruhig und ein Gefühl von falls ich umkippe wird mich schon jemand aufklauben machte sich breit. Unser Sohn brachte mich am nächsten Tag zum Flughafen. Fast wäre ich in der Maschine nach Berlin gelandet, wenn der Stewardess beim einchecken nicht aufgefallen wäre, dass mein Ticket nach Hannover ausgestellt war. Ganz mutig hatte ich mir zum ersten mal einen Fensterplatz ausgesucht, neben mir der Platz war frei (da wäre ja unser Mitarbeiter gesessen) und am Gangplatz saß ein geschäftiger Manager, der gleich seinen Laptop raus zog, auf den leeren Sitz in der Mitte schaute und sagte: Ach, ich warte noch, bis der kommt, der in der Mitte sitzt, sonst muß ich meinen Laptop beim aufstehen wieder zuklappen. Ich sagte: Ach, sie können ruhig anfangen, der Platz ist schon besetzt. Sie müssen wissen, ich fliege nämlich nicht alleine, sondern mit meiner Angst, und für die habe ich reserviert. Er schaute mich an, nahm seinen Laptop, schaute mich noch mal an (und dann für den Rest des Fluges überhaupt nicht mehr) so mit dem fragenden Blick, ob das vielleicht ansteckend sein könnte. Ich hatte einen wunderbaren Flug, die Angst war nicht in sondern neben mir, es war der erste Flug den ich wirklich genossen habe. In Hannover angekommen holte mich mein Mann (der schon seit einigen Tagen mit unseren anderen Mitarbeitern auf der Messe war) am Flughafen ab. Ich mußte etwas länger auf mein Gepäck warten und später erzählte er mir was er während des Wartens erlebt hatte. Eine Frau wankte kreidebleich auf ihren Mann zu und sagte: Es war ein schrecklicher Flug, lauter Luftlöcher und Turbulenzen, so was habe ich noch nie erlebt. Mein Mann überlegte sich, dass man mich jetzt wahrscheinlich auf einer Trage rausbringen würde und er fragte sich, welches Krankenhaus in Hannover wohl das beste für mich wäre. Als ich ihm dann energiegeladen, wie ich war, meine Reisetasche entgegen warf und ihm voll glücklich um den Hals fiel, verstand er die Welt nicht mehr. Als er mir dann erzählte, was die Frau gesagt hatte verstand ich die Welt nicht mehr; denn Luftlöcher und Turbulenzen hatte ich nicht wahrgenommen. Ja, und seit der Zeit habe ich meine Angst sozusagen als Bodyguard immer bei mir und das Vertrauen in mich und die Existenz, die mich immer das erleben läßt was ich brauche, wird immer größer.
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miramaier
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Beitrag von miramaier »

vielen Dank - ist echt super Loretta
Lilian
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Beitrag von Lilian »

Ach Maggy, deine Super-Angst-lovestory habe ich schon in mein Reisegepäck integriert. Sie ist so hilfreich!!! Schön dich zu lesen. Lilian
Lilian
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Beitrag von Lilian »

Liebe Loretta, dein Mut macht mir echt Mut!!! Das ist ansteckend, du hast selber solche Ängste vorm Urlaub und machst genau das richtige: Da durch gehen, komme was wolle. Meine Therapeutin hat mir diesen Urlaub sozusagen als Angstüberwindungsübung verordnet. Ich solle mich nicht drücken!!! Loretta, wir gehen da durch, OK?! Ich werde verdammt an dich denken. Bei deinem Flug vor allem werde ich in Gedanken neben dir sitzen. Sag mir doch nochmal die Abflugzeit am Mittwoch, dann drücke ich dir die Daumen von Schweden aus!!! Wie wäre das? Ich war auch schon früher in Schweden und Norwegen und habe mir immer vorgestellt, so ähnlich nur noch viel wilder und urwüchsiger muß es wohl in Kanada sein. Wahrscheinlich bist du 2 Wochen weg? Wenn ich mir so vorstelle, daß wir fast gleichzeitig im Urlaub sind, hilft es mir, wir werden einfach aneinander denken und uns mutmachende Gedanken gegenseitig schicken, ja?? Mir würde das irgendwie tröstlich sein... Und eins müssen wir uns immer wieder selbst sagen, wie du schon geschrieben hast, die Schwellenangst, also die Erwartungsangst ist meist die schlimmste! Dein Termin bei dem Dr. F., den ich zwar nicht kenne, aber daß du dies so angehst hört sich vernünftig und gut an. AD`s müßtest du ja nicht ewig nehmen. Man kann es ja auch als Übergangskrücke sehen. Ich nehme mir das Tavor von meinem Neurologen mit, das sind kleine Tabletten, die man auf der Zunge zergehen läßt und die wirken innerhalb von Minuten gegen Angst, sagte er. (Vorher hatte ich nur die normalen Tavor-Tabletten, die ich aber auch bisher kaum genommen habe.) Ich finde es richtig schnuckelig von deinem Freund, daß er sagt, du brauchst nur ihn und keine Tabletten...von meinem Mann würde ich mir das auch wünschen, daß er sowas sagt. Finde ich echt süß... Danke für das in die Arme nehmen wegen meiner sozialen Phobie, kannst du das gleich nochmal machen...? Hat gut getan. Du hast ja recht, die Leute, die mitfahren, sind ja auch nur Menschen, und sie sind ja auch nett und keine dumpfen Holzköpfe oderso. Ich werde versuchen, mich wegen meiner eventuell aufkommenden "Unpäßlichkeiten" nicht auch noch zu schämen. Ich möchte gerne zu mir stehen! bis bald und halt die Ohren steif Lilian
maggy
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Beitrag von maggy »

Liebe Lilian, Du kannst mich gerne mit in Deinen Urlaub nehmen. Ich liebe die Nordländer, war aber erst einmal in Dänemark, da es von Bayern aus praktischer ist in den Süden zu fahren und mein Mann, obwohl seine Vorfahren aus Schweden sind mit den Nordländern nichts am Hut hat (vielleicht deswegen?). Hier habe ich noch eine Extra-Urlaubsgeschichte für Dich: Nach 12 Jahren kein Urlaub (bedingt durch meine Panikattacken und Depressionen und die unrealistischen Existenzängste meines Mannes, dass er die Firma nicht alleine lassen kann) fuhren wir zum ersten Mal in Urlaub ins Burgenland, dann wurde ich mutiger und es ging nach Frankreich an die Atlantikküste. Ja und dann, fuhren wir nach Kalabrien und da unser großer Sohn in der Schule gerade über Vulkane sprach, wollten wir natürlich auch nach Sizilien und ihm den Ätna "präsentieren". In meinen ganzen Urlauben hatte ich immer, so als Krückstock, eine Flasche Valium-Tropfen dabei, damit ich, falls es für mich nicht mehr zum aushalten gewesen wäre, nicht irgendeinem Arzt, und das auf italienisch, meine Lebensgeschichte erzählen müßte. Ich hätte mich dann mit Tropfen zugedröhnt und wir wären nach Hause gefahren. Hatte ich bis dahin aber nie gebraucht. Also, am 4. Urlaubstag fuhren wir für 2 Tage nach Sizilien. Und weil es so wunderschön war auch noch bis in den südlichsten Zipfel. An einem einsamen Strand wurde unser Auto aufgebrochen und alles gestohlen, was drin war (bis auf die Kasperl-Puppen von unserem Jüngsten und die Game-Boys und Walkmens der Kinder). Unsere Kleider, die wir für 2 Tage dabei hatten, meine Handtasche mit 2.800 DM, alle Scheckkarten, bis auf die Eurocard, tja... und natürlich meine Valium-Tropfen. Allein bei dem Gedanken diesen Krückstock nicht mehr zu haben, wäre ich früher ausgerastet, zusammengebrochen oder sonst irgendwas. Alles was gestohlen wurde interessierte mich überhaupt nicht, meine Gedanken waren bei: noch 12 Tage Urlaub und ohne Krückstock. Mein Mann, der früher in solchen Situationen "Gott und die Welt" verurteilt hätte, regte sich nur darüber auf, dass die Diebe uns auch noch einen Reifen zerstochen hatten, damit wir sie nicht verfolgen konnten. Später überlegte er sich sogar, dass ein Reifen ja eigentlich sehr human war, sie hätten auch alle vier zerstechen können. Mein Mann dachte irgendwann auch nur noch an meine Valium-Tropfen und wurde der liebevollste Ehemann, den ich mir je hätte vorstellen können. Er fand es dann zwar ein bisschen übertrieben, dass ich mich gedanklich immer wieder bei den Dieben bedankte, dass sie uns beklaut hatten, aber irgendwann konnten wir dann gemeinsam drüber lachen. Wir hatten diesen Diebstahl gebraucht. Ich, damit ich einen wunderbaren Urlaub ohne Krückstock erleben konnte und mein Mann, damit er seine ständigen Verurteilungen in positives Verständnis umwandeln konnte. Seit der Zeit fahre ich nur noch ohne irgendwelche Tropfen oder sonstige Krückstöcke in Urlaub; denn irgendwer wird mich schon aufklauben, falls ich zusammenbreche und was ich dann erleben werde ist ganau das, was ich brauche. Einen Wunder-vollen Urlaub und alles Liebe schickt Dir Maggy
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