Eine etwas andere Therapie

Antworten
marta motte
Beiträge: 23
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Eine etwas andere Therapie

Beitrag von marta motte »

Hallo Michaela, ja, Meditationsübungen habe ich vor de Beginn meiner Depression sehr intensiv gemacht. Die Übungen waren so intensiv, dass ich manchmal wie weggetreten war und es kamen auch ab und zu mal Tränen, die ich aber als sehr angenehm und lösend empfand. Ich fange jetzt wieder mit leichten Mediationsübungen an. Ich will auch meine Traurigkeit, die mich manchmal ganz plötzlich überfällt einfach zulassen, annehmen. In unserer Gesellschaft muß man immer nur powern, gut drauf sein. Aber wir sind nun mal keine Roboter, sondern Menschen mit sehr unterschiedlichen Gefühlen. Oft denke ich über das Problem mit den Antidepressiva nach. Die decken viele Probleme einfach zu ohne direkt an die Wurzeln zu gehen. (Aber vielleicht ist das ja in unserer heutigen Gesellschaft auch erwünscht). Ich denke wenn ständig Trubel um uns herum ist kommen wir gar nicht mehr zu uns selbst (oder wollen wir das auch gar nicht?). Am meisten bin ich wirklich bei mir, wenn ich male. Das ist ein jahrelanges Hobby von mir und ich könnte ohne dies nicht mehr sein. Ich habe eine Freundin, die muß auch immer ständig irgendetwas unternehmen, wenn sie es nicht tut, bekommt sie Angst. Es ist wahrscheinlich die Angst auf sich selber zurückgeworfen zu sein. ich bin wie gesagt ganz gerne mal alleine, gerade um mich dann zu spüren. Ich wünsche Dir noch eine gute Woche. Liebe Grüße Bini (Marta) es gibt nämlich noch eine andere Bini.
Michaela
Beiträge: 435
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Eine etwas andere Therapie

Beitrag von Michaela »

Liebe Bini (Marta), das klingt wirklich guuuut, wie Du die Medidationsübungen beschreibst. Mir ist das Gefühl auch bekannt, zeitweise dabei wirklich abzuschalten. Selten zwar, aber dafür richtig erholsam und erleichternd. Mit dem Trubel hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich will nicht zu mir selbst. Weiß auch gar nicht wer ich wirklich bin. Natürlich möchte ich daran etwas ändern. Es fällt halt so schwer, wenn der innere Wächter (habe ich hier schon öfter gelesen; den Ausdruck finde ich passend) immer gleich wieder einen Riegel vorschiebt. Kaum habe ich eine Einsicht in irgend einer Richtung, habe ich sie im nächsten Moment wieder vergessen (verdrängt?) Trotzdem möchte ich so nicht weiterleben und mache mich immer wieder auf die Suche um Möglichkeiten hier rauszukommen. Noch bin ich mir total unsicher, in welche Richtung ich dabei gehen soll. Hast Du auch eine Therapie gemacht, Bini? Oder hast Du selbst Deinen Weg gefunden? Finde ich auf jeden Fall gut und zum ausprobieren. Danke dafür! Nun noch eine gute Nacht für Dich. Herzliche Grüße, Michaela
marta motte
Beiträge: 23
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Eine etwas andere Therapie

Beitrag von marta motte »

Hallo Michaela, danke für Deine Antwort. Puh, momentan leide ich ganz schön unter Schlafstörungen. Das Trimipramin, das mir mein Arzt für abends verschrieben hat neben Seroxat macht, wenn ich im Bett liege und einschlafen will so komische Nervenzuckungen und ausserdem Ohrgeräusche verstärkt. Ich leide seit zig Jahren unter Tinnitus habe mich aber mit ihm "arrangiert". Heute erst um 6 h früh ein paar Stunden Schlaf gefunden. Ätzend!!! Zu Deiner Frage bezüglich der Therapie. Ja, ich gehe immer noch regelmäßig alle 6 Wochen zu einer Psychologin. Sie konnte mir einige Denkansätze vermitteln, aber machen und den Weg finden muß ich schon alleine. Tröste Dich, obwohl ich schon 47 Jahre bin habe ich meinen Weg auch noch nicht ganz gefunden. Ich sage mir immer : Reif ist Fallobst!!!! Das mit dem Verdrängen ist eine gemeine Sache. ich will nicht mehr verdrängen, weil es mich nicht weiterbringt. Will zu meinen Stärken und auch Schwächen stehen. Ganz gut hilft mir da seit gut 2 Jahren mein Tagebuchschreiben. Alles was mich belastet etc. wird da reingeschrieben. Das Buch ist so mein stummer Therapeut. Auch kann ich nachlesen und dadurch abschätzen, ob ich mit mir selbst Fortschritte mache oder auf der Stelle trete. Ich wünsche Dir ein sonniges Wochenende. Herzliche Grüße Marta (Bini)
Michaela
Beiträge: 435
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Eine etwas andere Therapie

Beitrag von Michaela »

Liebe Marta (Bini), ojeee, da hast Du ja momentan eine tolle Kombination um zu wenig Schlaf zu kommen. Ich hoffe, daß es Dir heute Nacht besser gegangen ist und wünsche Dir einen guten Morgen. Seit Montag nehme ich auch Seroxat. Mein Arzt meinte:" Damit Sie auch schlafen können, nehmen Sie es halt abends." Hat vergessen mir zu sagen, daß es die ersten zwei Wochen u. a. zu Schlafstörungen kommen kann. Und ich dachte schon, ich will es ihm gar nicht mehr sagen, weil ich nicht weiß, was er mir dann als nächstes verschreiben wird. Obwohl ich mich ein bißchen als Vesuchskaninchen bei ihm fühle, muß ich doch sagen, daß er auf meine Lebenssituation eingeht. Er weiß, daß ich Autofahren muß (Arbeitsstelle, Kinder), daß für mein Leben meine Arbeit sehr wichtig ist (zu Hause würde ich mich nur zurückziehen) und berücksichtigt das bei den Medikamenten. Ich weiß nicht, ob das ein Neurologe auch tun würde. Ich tue ihm sicher unrecht mit dem Versuchskaninchen. Habe gerade den Sinn des Tagebuchschreibens bemerkt. Ich kann meinen Widerstand gegen meine Deprission und alles was in das Paket dazugehört spüren. Und damit, wie ich es dem Arzt und mir schwermache, was dagegen zu tun. Muß mich bessern! Deinen Spruch "Reif ist Fallobst" finde ich suuuper! :-) Na dann geh´n wir halt die Wege, die da noch auf uns zukommen, mal stolpernd, mal aufrecht. Auch Dir ein sonniges, erholsames Wochenende. Herzliche Grüße, Michaela
marta motte
Beiträge: 23
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Eine etwas andere Therapie

Beitrag von marta motte »

Hallo Michaela, das Seroxat (paroxat) ist aber ein AD, das stimmungsaufhellend ist. Mein Neurologe sagte, dass man es nur morgens nehmen soll (möglichst früh), damit sich die Wirkung über den Tag verteilen kann. In punkto ADs gehe ich nur zum Neurologen, da die sich am besten damit auskennen. Allgemeinärzte sind meistens nicht so gut informiert. Es freut mich für Dich, daß Dein Arzt auf Deine Lebenssituation eingeht, aber das reicht wohl nicht, denke ich. Machst Du eine Therapie? Hier scheint heute keine Sonne, bedeckter Himmel, aber warm. Werde nachher noch einen Waldspaziergang machen, die Bäume sind meine "Freunde". Ich habe mal ein Buch gelesen, das heißt "Heilung durch die Energie der Bäume". Es ist sehr interessant geschrieben. Jeder Baumart wird eine bestimmte Energie zugeschrieben. Ich wünsche Dir noch einen schönen Sonntag. Herzliche Grüße Bini (Marta)
Michaela
Beiträge: 435
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Eine etwas andere Therapie

Beitrag von Michaela »

Hallo Bini (Marta), ja, ich habe diese Information von Dr. Niedermeier schon erhalten. Das klingt sehr logisch, wie Du das beschreibst. Bin Dir dafür sehr dankbar. Ich bin mir sicher, daß es genau so ist, aber ich kann erst in einer Woche wieder mit meinem Arzt sprechen. Einfach selbst etwas ändern traue ich mich nicht. Am liebsten würde ich es einfach sein lassen. Ich war 10 mal zur Therapie bei einem Psychologen. Wir haben da mit Wachtraumsitzungen gearbeitet. Der hatte es aber sehr schwer mit mir. Obwohl man dort ohnehin nicht viel zu reden braucht, hatte ich für das wenige, was ich sagen sollte, auch nicht die Kraft (den Mut) dazu. Ich hätte viel mehr davon profitieren können, wenn ich mich mehr öffnen könnte. Mach dem letzten Rückfall bin ich wieder bei ihm. Bekomme diesmal aber "nur" eine Bioresonanz-Therapie und Heilmusik (das letzte mal welche die Delta Wellen erzeugt, wie im Tiefschlaf) bei ihm. Bei meinem Hausarzt würde es mir genau so gehen, wenn ich mich nicht vorher schon auf meinen Termin vorbereiten würde und mir im Rahmen einer Meditation erlauben würde, mich zu öffnen. Es geht dann etwas besser. Was Deine Freunde, die Bäume betrifft, die mag ich auch sehr. Waltraut hat im tread "Beziehungen im Forum" so schön über ihre Beziehung zu Bäumen geschrieben, daß ich momentan nicht wüßte, was ich dazu noch sagen soll. Vielleicht hast Du es auch schon gelesen. Wenn nicht, ´s ist sehr zu empfehlen. So H E R Z Z E R B R E C H E R I S C H S C H Ö N, daß es weh tut!!!! Übrigens, bei meinem Psychologen habe ich eine Übung gelernt, die heißt "Baumübung". Sie kann man in fast allen Situationen anwenden. Sie hilft unsere Gefühle zu stabilisieren. Das Problem ist, wenn ich ganz unten bin, kann ich mich auch dazu nicht aufraffen. Wenn ich´s dann angehe hilft sie wirklich. Wenn Du willst, kann ich sie Dir mailen. Nun wünsche ich Dir noch einen schönen Spaziergang und grüß´mir Deine Freunde, die Bäume, schön. Es grüßt Dich herzlich Michaela
Antworten