Erfahrung mit Mirtazapin

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yz
Beiträge: 28
Registriert: 5. Mai 2009, 20:08

Erfahrung mit Mirtazapin

Beitrag von yz »

Hallo, ich nehme fast seit 2 1/2 Jahren mit einer kleinen Pause Anfang 2008 Mirtazapin,erst 15,30 und dann 45 mg, Nun wieder 30 mg.Habe das Gefühl, daß mir das überhaupt nichts bringt.Schlafe erst nach Stunden ein, wache dann auf und sofort der Gedanke "Warum?"Fühle mich am Tag wie gerädert,mit unheimlichen Stimmungsschwankungen.Mal himmelhoch jauchzend und dann wieder am Boden zerstört, daß ich nicht ein noch aus weiß.Werde mit der Situation, daß mein Mann mich wieder verlassen hat, nicht fertig. Es ist wie ein alptraum und ich will es nicht akzeptieren und annehmen. Wer kann mir einen Rat geben um über diese schlimme Zeit hinwegzukommen,Gruß
laudine
Beiträge: 237
Registriert: 9. Mär 2009, 20:12

Re: Erfahrung mit Mirtazapin

Beitrag von laudine »

Liebe Gerda Maria,

ich sehe, dass du wirklich sehr verzweifelt bist. Habe selbst letzten Herbst eine Trennung gehabt und fühle mit dir. Diese Trennung und diverse andere Kümmernisse leiteten bei mir eine schwere depressive Episode ein.

Ich habe anfangs Mirtazapin verschrieben bekommen, es aber nicht vertragen und da das Allgemeinempfinden mit den Wochen immerhin ein klein wenig besser wurde, bin ich auf Johanniskraut umgestiegen.

Allerdings glaube ich, da ich immer wieder depressive Episoden in meinem Leben durchmache, dass mir nur eine erneute Psychotherapie auf Dauer helfen wird. Ich habe bereits 1 1/2 Therapien hinter mir und nun folgt die nächste. Ich glaube, dass allein die Medikamente mir nicht helfen werden.

Du hast gar nicht geschrieben, ob du Therapie machst... daher hier diese Frage? Oder ob du dauerhaft bei einer Fachärztin/einem Facharzt in Behandlung bist... ?
Wer hat dir denn das Mirtazapin ursprünglich verschrieben? Und wer verschreibt es dir jetzt?

Ich denke, du solltest versuchen, eine Psychotherapie zu machen. So eine Trennung, das ist zmindest meine Erfahrung, bringt Dinge wieder an die Oberfläche, von denen man gedacht hat, sie seien ein für alle mal bearbeitet.

Ach Mensch ... ich weiß, was du jetzt durchmachst... glaub mir... es wird besser, aber es dauert ... und das Mirtazapin allein wird dir nicht helfen.

Für nun und heute Abend erst mal ganz liebe Grüße ...
laudine
yz
Beiträge: 28
Registriert: 5. Mai 2009, 20:08

Re: Erfahrung mit Mirtazapin

Beitrag von yz »

Vielen Dank für die liebe Mail, es geht mir eteas besser, so etwas liebes zu lesen.Ich war 4 Wochen in einer psychosomatischen Klinik und bin jetzt weiter in ambulanter Behandlung.Diesen zweiten Trennungsschmerz von meinem Mann verkrafte ich nicht, Manchmal denke ich, daß ich diesen Schmerz nicht mehr aushalten kann.Manchmal ist er auch zu ertragen, aber es tut alles so schrecklich weh, was mein Mann mir angetan hat. nochmal danke, für die lieben Worte, Gruß
morgen-grau
Beiträge: 9
Registriert: 7. Mai 2009, 15:32

Re: Erfahrung mit Mirtazapin

Beitrag von morgen-grau »

hallo gerda maria,

ich kann deine trauer so gut nachvollziehen.
die ersten tage und wochen sind wirklich sehr hart.aber glaube mir in dem satz "zeit heilt alle wunden" ist wirklich etwas wahres.ich weiß,dass du das jetzt gar nicht hören kannst.

ich habe auch solch eine erfahrung wie du gemacht.mein partner hat mich auch nicht nur einmal verlassen. aber bitte mach dir selber keine vorwürfe, ich weiß das ist nicht so leicht.

mach dir bitte keine sorgen, dass deine jetzigen medikamente nicht die erwünschte linderung bringen.

ich nehme nun seit 2jahren regelmäßig AD´s. und in der zeit habe ich auch schon zwei verschiedene ausprobiert.

das werden auch nicht die letzten gewesen sein, denn das krankheitsbild eines jeden einzeln von uns ist einzigartig und deshalb ist es nicht ganz so einfach das passende AD´s zu finden.

mein problem ist zur zeit, dass ich weiß, dass ich langfristig ohne meinen derzeitigen partner besser dran wäre.aber ich schaffe es einfach nicht von ihm loszukommen. ich bin deshalb so wütend auf mich.

ich weiß einfach nicht wie ich mich von ihm lösen kann.er hat mich so oft enttäuscht.einmal habe ich es wirklich hinbekommen und die beziehung beendet,aber dann kam er wieder an und hat mir seine liebe beteuert.eigentlich sollte es mich glücklich machen,aber das tut es ganz und gar nicht.

lg
morgen-grau
... Bewahre das Glück was du hast und jage nicht noch mehr hinter her, denn diese Jagd ist das was Unglück bringt!
Germany
Beiträge: 34
Registriert: 25. Mär 2009, 06:50

Re: Erfahrung mit Mirtazapin

Beitrag von Germany »

Hallo Gerda Maria,

den Trennungsschmerz kann ich gut verstehen, wurde auch im letzten Herbst nach 21 Jahren verlassen. Auch ich habe wie Laudine mehrere Monate Remergil bzw. Mirtazapin eingenommen und bin nun vor mehr als einem Monat bei Johanniskraut geladet. Das bekommt mir besser !! Ich bin mit dem Johanniskraut sehr zufrieden da es bei mir keine Nebenwirkungen zeigt und ich auch nicht mehr in ganz so tiefe 'Löcher' falle, ein Wundermittel ist es halt auch nicht, aber es hilft mir.

Wie Du an der Uhrzeit meinens Beitrages sehen kannst, hapert es noch mit dem Schlafen

Nun hoffe ich wie so viele hier im Forum, irgendwann die 21 Jahre mit meiner Frau ganz nüchtern als Lebensabschnitt zu sehen.....ich weiss, alles leichter gesagt als getan, ..aber wir werden es schaffen, auch Du !!!!

Mir hat das Forum bisher sehr geholfen und Mut gemacht. Ich fühle mit Dir, alles liebe !!

herzlichst, German
laudine
Beiträge: 237
Registriert: 9. Mär 2009, 20:12

Re: Erfahrung mit Mirtazapin

Beitrag von laudine »

Und noch mal ich.... Hallo Gerda Maria,

ich wollt mich auch noch mal fix melden und hoffe, du hattest eine einigermaßen ruhige, entspannte Nacht.

Gut, dass du in therapeutischer Behandlung bist. Wie du siehst, bist du mit der Trennungstrauer nicht allein, obwohl sie für jeden Menschen ein individuell wirklich einzigartiger Schmerz ist.

Die ganz ganz hohen Schmerzwellen werden sich in den nächsten Wochen hoffentlich etwas beruhigen.

Wann war deine Trennung?

Ich nehme an, dass die Depressionserkrankung dich schon etwas länger begleitet und die Trennung hinzugekommen ist? Oder habe ich das falsch verstanden?

Entschuldige. Ich hab gerade etwas Mühe aus den unterschiedlichen Threads die Informationen zusammenzubringen.

Schön, dass du ins Forum gefunden hast.



Ich wünsche dir einen ruhigen und einigermaßen gelassenen Tag.
Übrigens solltest du vielleicht doch noch einmal deine verschreibende Ärztin oder den Arzt fragen, ob sie oder er es für sinnvoll erachten würde, auf ein anderes Medikament umzusteigen.
Wie Morgen-grau schon sagte, es gibt sehr verschiedene und manchmal ist ein Wechsel angesagt.

Ich wünsche dir und euch anderen hier auch einen guten und friedlichen Tag und @german auch einen nicht allzu müden Tag...

Ganz liebe Grüße
laudine
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