Frage an Dr. Niedermeier

Tina
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Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von Tina »

Lieber Herr Dr. Niedermeier, ich habe im mail an charlotte schon beschrieben, was mein problem ist, sie hatten auch geantwortet. jetzt ist es so, dass ich mich einigermassen dabei bin zu stabilisieren, weil ich im moment mit meiner tochter bei meinen eltern bin, meine täglichen aufgaben kann ich einigermassen bewältigen, z.b. tochter vom schulbus abholen etc. allerdings kann ich nicht alleine sein, es geht so weit dass ich den bereich von haus und garten gar nicht verlassen will und auch nicht muss. ich kann nicht in meine wohnung, ich habe den horror davor.ich kann nicht mal alleine auto fahren. jetzt will mein freund (wir haben eine fernbeziehung) 2 wochen kommen, er hat sich urlaub genommen, seit ich es weiss geht es mir wieder so schlecht. ich habe solche angst, mit ihm und meiner tochter alleine in der wohnung zu sein, ich bin total überfordert und weiss nicht wie ich das schaffen soll. etwas, was vor 6 wochen noch alltag war. was soll ich nur machen. bitte antworten sie mir. soll ich ihm absagen oder soll ich mich "reinstürzen"? ich kann den anforderungen nicht gerecht werden. mir wird wieder bewusst wie fertig ich bin, gerade hatte ich mich mit der situation einigermassen arrangiert, oder es probiert, und jetzt wird mir meine unfähigkeit wieder so vor augen geführt. bitte antworten sie mir. vielen dank, karina
sandra
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Beitrag von sandra »

Hallo Karina, mir ging es vor ein paar Wochen noch genauso wie dir.Ich hab mich fast nicht mehr aus dem Haus getraut,und hatte vor allem Angst.Von Antidepressiva wollte ich gar nichts wissen,aber irgentwann hab ich mich dann doch dafür entschieden.Ich nehme seit 6 Wochen Paroxetin, das ist ein AD das Angstlösend wirkt.Angefangen habe ich mit 10mg, klar kann es sein, das du am Anfang NW bemerkst, aber die gehen mit der Zeit wieder weg.Ich bin bei 30 mg, und meine Angst ist fast weg,ich konnte es selber erst nicht glauben,aber AD´s helfen wirklich.Du solltest mit deinem Arzt darüber reden,er wird dir sagen können, welches AD für dich richtig wäre.Du wirst sehen, wenn sie mal wirken, geht es dir wieder richtig gut!!!Bei meinem habe ich schon nach einer Woche eine Besserung gemerkt,aber richtig wirken tun sie erst nach ca.3-4 Wochen.Die Zeit vergeht aber auch,Kopf hoch, und Gute Besserung!!!! Lieben Gruß, Sandra
Tina
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Beitrag von Tina »

Hi sandra, danke für deine antwort. ich hab schon mehrere AD's probiert, vor 1 jahr noch. jetzt hatte ich mit remergil angefangen, aber ich wurde zu müde davon, und es hat bei mir - ich nehme an, dass es bei anderen bestimmt besser wirkt - dazu beigetragen, dass es mir eher schlechter ging. ich glaube, ich sperre mich auch gegen die medikamente, ich hab früher so viele genommen. ich probiere jetzt pflanzliche beruhigungsmittel..mal sehen. ich bin auch am überlegen, ob an johanniskraut was dran ist, habe gehört, dass es anscheinend helfen soll..weisst du was darüber? viele grüsse, karina
Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Liebe Karina, es gibt eine grosse Menge unterschiedlicher ADs und man muss oft verschiedene ausprobieren, bis eins hilft...also nicht die Flinte ins Korn werfen 2. Ich finde es gut, dass Sie zu Ihren Eltern fahren wenn Sie sich dort sicher fühlen und sich stabilisieren können. Zu den weiteren Fragen kann man aus der Ferne nichts vernünftiges Sagen...Hintergrund: Leidet man vorrangig unter einer Panikstörung mit agoraphoben Komponenten, ist es sinnvoll (mit Hilfe eines Therapeuten) über diese Ängste hinweg zu gehen..also z.B. das Haus immer weiter zu verlassen trotz aller Ängste..das kann auch bei leichteren Depressionen sehr sinnvoll sein...aber bei schwereren Depressionen ziemlich kontraproduktiv...Sie sehen, dieses Problem ist von hier nicht zu beantworten.. wenn es darum geht, dass Ihr Bekannter Sie besuchen will und Sie sich damit überfordert fühlen, hätte man spontan das Gefühl zu sagen:" Ja dann lass es doch und mach nichts was Dir nicht gut tut"...aber das ist kein ärztlicher oder therapeutischer Rat, den kann man von hier diesbezüglich nicht geben herzliche Grüsse Dr. Niedermeier
sandra
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Beitrag von sandra »

Hallo Karina, ich habe 5 Monate JK genommen (1750 mg).JK kann schon bei leichten Depressionen helfen,aber bei Panikstörungen helfen sie nicht.Meine Angst ist davon überhaupt nicht besser geworden.Ich denke auch wie Herr Dr.Niedermeier schon geschrieben hat,das eine Therapie sehr sinnvoll ist.Ich mache jetzt auch seit ca. 8 Wochen Therapie,und habe auch schon sehr viel über meine Ängste erfahren...gelernt...mhhh..ich weiß gar nicht wie ich das schreiben soll.Versuch es doch einfach mal.Und überlege dir das gut mit den AD`s,du findest bestimmt noch das richtige für dich.Mit Pflanzlichen Mitteln wirst du bei Panikstörungen nicht weit kommen. Viel Glück und liebe Grüße,Sandra
Michaela
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Beitrag von Michaela »

Lieber Herr Dr. Niedermeier, ich weiß im Moment nicht, was ich tun soll und bitte Sie deshalb um Rat. Mein Hausarzt hat vor ca. 2 Monaten Depressionen diagnostiziert. Er verschrieb mir Jarsin als Beruhigungs- u. Schlafmittel. Da das mit dem Schlafen noch immer nicht funktioniert (seit Jahren Ein- und Durchschlafstörungen), hat er vor 4 Tagen Seroxat verordnet, 1 x abends. Ich kann zwar trotzdem nicht richtig schlafen, dafür bin ich tagsüber total müde. Meine Konzentrationsfähigkeit sinkt gegen Null. Auch in der Arbeit, wo ich normalerweise meistens wirklich von meinen Problemen abschalten kann. Da kann ich mich zum Glück noch auf die Hitze rausreden. Auch bei kurzen Autofahrten glaube ich, ich brauche Zahnstocher für meine Augen, damit ich nicht einschlafe. Außerdem spüre ich oft ein starkes inneres Zittern und leichtes Verkrampfen am ganzen Körper, hauptsächlich im Schulter-, Nacken- und Kopfbereich. Und das alles wegen dem Schlaf? Das Nichschlafenkönnen hat mir viel weniger Probleme bereitet. Bitte sagen Sie mir, ob Sie das sinnvoll finden, wenn ja, ob das auch wieder vergeht. Danke, Michaela
sandra
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Beitrag von sandra »

Hallo Michaela, Entschuldige das ich dir schreibe,aber ich finde das irgendwie komisch. Jarsin hab ich auch schon genommen, aber das ist doch Johanniskraut,wie soll dir das denn zum Beruhigen und Einschlafen helfen? Und Seroxat nehme ich auch gerade, das ist ein AD mit dem Wirkstoff Paroxetin,und wirkt Angstlösend. Am Anfang hatte ich auch auf das Medi Zittern und war auch sehr müde, aber das sind NW die wieder vergehen.Aber wenn du Hauptsächlich an Schlafstörungen leidest, da frag ich mich,ob du den richtigen "Arzt" hast,sorry aber diese Medikamente glaube ich sind doch dann gar nicht das richtige oder ??? Vielleicht kann das Herr Dr. Niedermeier beantworten ????? Lieben Gruß,Sandra
Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Seroxat ist ein Antidepressivum das eher antriebssteigernd wirkt..eine häufige Nebenwirkung sind vor allem am Anfang Schlafstörungen..und mann nimmt es so früh wie möglich am Tag, also am besten morgens... gegen Schlafstörungen ohne Depression ist es nicht wirklich gut geeignet...sollten die Schlafstörungen im Rahmen einer Depression auftreten, so kann Seroxat ein gutes Medikament sein, aber frühestens nach 14 Tagen; aber Sie sollten mit Ihrem Hausarzt besprechen ob es nicht besser wäre das Medikament am Morgen einzunehmen..und während der ersten 14 Tage könnten Sie vieleicht ein wirklich beruhigendes, schlafanstossendes Medikament zusätzlich einnehmen...steht übrigens auch alles Im Beripackzettel des Medikamentes!! Besprechen Sie es einfach mal mit Ihrem Hausarzt Grüsse Dr. Niedermeier
Michaela
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Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von Michaela »

Danke, Dr. Niedermeier für Ihre Mühe. Ja, die Schlafstörungen treten im Rahmen einer Depression auf, was ich immer wieder mal vergesse zu erwähnen, vielleicht weil mein Arzt auch den "Schlaf" in den Vordergrund stellt. Beipackzettel war keiner dabei, habe ein Ärztemuster bekommen. Ist entweder mir abhanden gekommen, oder liegt beim Arzt. Weiß ich nicht. Werde versuchen, es mit meinem Arzt zu besprechen. Vielen Dank noch mal! Gruß, Michaela Liebe Sandra, auch Dir Danke für Deine Antwort. Es ist sehr hilfreich, über Erfahrungen von anderen zu hören (lesen). Wir könnten uns in einem anderen thread austauschen, wenn Du willst. Würde mich freuen. Liebe Grüße, Michaela
june
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Beitrag von june »

Lieber Herr Dr. Niedermeier, seit April nehme ich Remergil 30mg. Anfangs war ich überrascht wie schnell das Medikament gewirkt hat. Innerhalb einer Woche bin ich wieder zur Arbeit gegangen und konnte gleich am ersten Tag wieder durchschlafen. Leider fühle ich mich seit ungefähr vier Wochen sehr ängstlich. Mein Arzt meint eine Dosiserhöhung bringe nichts. Wie ist Ihre Erfahrung. Liebe Grüße Juliane
coke
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Beitrag von coke »

Hallo Juliane, auch ich habe ähnliche Erfahrungen mit Remergil gemacht....ich bekam Ende November gleich 30mg ohne Einschleichen verschrieben und es wirkte bei mir recht rasch, wenn auch nicht 100% richtig. Immerhin wurde ich dadurch wieder einigermaßen lebenstauglich...aber nicht lange, nach 2 1/2 Wochen kam wieder der Absturz mit Angst und Suizidgedanken - also kaum besser als vor der Einnahme. Prompt wurde die Dosis auf 45mg erhöht, nach wenigen Tagen verspürte ich bereits wieder eine Erleichterung - wenn auch nicht so gut wie mit 30mg - und zwei Wochen später ging's wieder bergab mit mir. Ich durchlebte also mit Remergil immer einen kurzen Höhenflug und saß kurze Zeit später -rums- wieder im schwarzen Loch - es ist als ob das Remergil sich bei mir erschöpfen würde. Ich denke mal daß der Wirkungsmechanismus von Remergil (indirekte Stimulierung der Serotonin- und Noradrenalinausschüttung) bei mir falsch angebracht war und mein Problem vielmehr bei den Rezeptoren liegt, d.h. die Botenstoffe werden zu schnell zurücktransportiert und das wäre für mich eine plausible Erklärung warum ich so gut und dauerhaft auf einen Wiederaufnahmehemmer anspreche wie z.B. Zoloft (blockiert die Rezeptoren und so verbleiben je nach AD Serotonin und Noradrenalin länger im synaptischen Spalt). Zumindestens so meine Theorie - kann sein daß ich damit falsch liege, ich habe jedoch die pharmazeutische Wirkung der Antidepressiva gründlich studiert ;-)). Vielleicht brauchst Du für die dauerhafte Behandlung auch ein anderes AD mit einem anderen Wirkungsmechanismus, wenn Remergil sich bei Dir erschöpft...am besten, Du fragst mal Deinen Arzt danach. Vielleicht vermutet Dein Arzt auch daß Remergil bei einer Dosiserhöhung nicht dauerhaft wirken wird, deshalb die Ablehnung Deines Arztes in Bezug auf die Dosiserhöhung. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen: ich habe mich viel zu lange an Remergil festgeklammert in der Hoffnung, die positive Wirkung möge wiederkommen...ganze drei Monate lang! Heute bin ich so froh daß ich die Medikamentenumstellung gewagt habe! Seit März nehme ich Zoloft (nach Aponal, war auch nichts) und bin bis heute stabil :-)))! Komischerweise lese ich immer wieder Beiträge von Leuten, die nach einigen Wochen Stabilität mittels Remergil wieder abstürzen...scheint also doch nicht soooo selten vorzukommen...... Viele Grüße Coke
Roxanne
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Beitrag von Roxanne »

Hallo Dr. Niedermeier, wenn Sie mitlesen, wissen Sie dass ich ganz neu hier bin. Jetzt hatte ich (als Mobbingfall) meinen ersten Besuch bei einer FÄ und bin ziemlich verwirrt. Sie wollte kaum wissen, wie ich mich bei den Attacken innerlich fühle, wer mir hilft oder der private Background oder so. Stattdessen sollte ich den ganzen Hergang im Job erzählen, was ich dann auch tat. Resultat: ich sollte zum Rechtsanwalt, bräuchte eher ihr Coaching (gegen Bar) und was mich vollends zu Boden brachte war die Feststellung: ich schreib sie aber nur eine Woche krank, aber dann müssen sie sich wieder im Griff haben, seinen Sie freundlich im Büro, gehen Sie allen aus dem Weg. Meine verzweifelten Hilfsappelle vergeblich... Die Krönung ist, dass ich jetzt Montag wiederkommen soll, da sie mir erst dann die Krankschreibung geben will. Wieso versteht keiner meine Situation als gemobbte Mitarbeierin ? Muss man erst einen Selbstmordversuch hinter sich haben, oder nur noch verwirrt daherplappern. Bin ich etwa zu früh dran mit meinem Besuch bei der FÄ ? Tut mir leid - ich meckere, doch ich bin sehr enttäuscht. Gibts ein paar Tipps für den nächsten Besuch? Vielen Dank für Ihre Antwort. Roxanne
caroline

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Beitrag von caroline »

Hallo Juliane, hallo Coke Nicht dass ich eine Lanze für Remergil brechen will, aber ich glaube nicht, dass statistisch gesehen, mehr solcher Abstürze unter Remergil vorkommen sollen als unter anderen ADs. Coke, kuck mal , du bist jetzt super eingestellt mit Zoloft, wieviele haben hier schon negative Erfahrungen damit gemacht? Ich möchte nur sagen, jedes AD hat seine Vor- und Nachteile. Aber es wirkt eben auch bei jedem anders. Von daher ist es in meinen Augen schwierig, wenn nicht gar unmöglich, sich in diesem Rahmen, der doch irgendwie theoretisch bleibt, für oder gegen ein bestimmtes AD auszusprechen. Juliane, gib die Hoffnung nicht auf, aber besprich eine eventuelle Änderung deiner Medis am besten mit deinem Arzt, der deinen Fall ja letztendlich am besten kennt. Es gibt noch soviele Möglichkeiten mit anderen Medis,aber das muss der Fachmann vor Ort entscheiden. Und es kann leider auch passieren, dass du nicht beim ersten Anlauf, und nicht beim zweiten, sondern erst viel später "dein" AD findest, bzw du zusammen mit dem Arzt. Das verlangt allerdings einen Arzt mit grosser Kompetenz, mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Aber auf diese Qualitätskriterien hast du ein Recht, es steht dir zu, das von deinem Arzt zu verlangen! Ein schönes Wochenende Caroline
Tina
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Beitrag von Tina »

Lieber Herr Dr. Niedermeier, bei mir hat sich der Verdacht auf BPS bestätigt. Jetzt warte ich auf einen Therapieplatz (DBT), stationär oder ambulant, daß weiß ich noch nicht genau. Allerdings habe ich für beides eine Wartezeit von ca. 6 Monaten. 6 Monate sind für mich eine ziemlich lange Zeit und ich habe Angst, daß ich noch mehr abrutsche, da ich mich momentan nicht in der Lage fühle meine Uni weiter zu machen, auf der anderen Seite aber genau weiß, daß ich ohne eine gewisse Struktur - geordneten Tagesablauf - ganz in meine Lethargie versinke. Ich kann mit mir alleine einfach nicht viel anfangen. Jetzt meine Frage an sie: gibt es irgendeine Einrichtung, die mir für diese Zeit eine Struktur bieten könnte? Ich denke da an irgendwas, wo man vielleicht ähnlich einer Schule, etwas lernt oder handwerklich was arbeitet? Eine Übergangslösung? Am besten im Raum Nürnberg. Ich danke ihnen im Voraus. Liebe Grüße, Tina
marta motte
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Beitrag von marta motte »

Lieber Herr Dr. Niedermeier, ich nehme seit 2 Jahren Seroxat (Paroxat). In den letzten Monaten 1/2 Tablette. Leider habe ich seit Wochen massive Einschlafstörungen. Mein Arzt hat mir nun für den abend Trimipramin 25 zusätzlich verschrieben. Schlafe seitdem aber trotzdem sehr spät ein (4h morgens) und habe immer so ein ständiges Nervenzucken (kann dadurch nicht einschlafen) und auch dazu noch vermehrte Ohrgeräusche.Leide seit Jahren unter Tinnitus. Was kann man ausser dieses Trimipramin vor dem Schlafen einnehmen (keine reinen Schlafmittel)? Für Ihre Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar. Viele Grüße Marta (Bini)
coke
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Beitrag von coke »

Hallo Caro, ich möchte die Wirksamkeit von Remergil nicht negieren - im Gegenteil: ich halte es allgemein für ein superverträgliches AD. Gewiss, manche Leute erleben dagegen einen wahrhaften Horrortrip mit Zoloft...generell muss man sagen: es gibt nicht DAS Antidepressivum überhaupt, d.h. alle AD sind gleich gut wirksam und nur die individuellen körperlichen Gegebenheiten des Patienten entscheiden, welches AD anschlägt bzw. vertragen wird. Worum es mir hier nur geht ist die Tatsache, dass Remergil bei einigen Leuten für kurze Zeit wirkt ehe sie -rums- wieder abstürzen. Ich kenne selber persönlich auch jemanden dem es genauso erging (Absturz innerhalb wenigen Wochen) und in meiner akuten Krankheitsphase war ich in diversen Foren und las immer wieder daß die Wirkung von Remergil sehr schnell nachzulassen scheint. Ich habe es ja auch persönlich erlebt... Was andere für die jeweilige Person nutzlosen AD betrifft: sie wirken meist gar nicht oder die Nebenwirkungen sind so unerträglich daß man eine Umstellung vornehmen lassen muß (z.B. bei mir das Doxepin...kein kurzer Höhenflug wie bei Remergil, einfach nichts)... Die Störungen sind individuell - bei dem einen werden zuwenig Botenstoffe produziert und freigesetzt, bei dem anderen sind die 5HT-Transporter zu empfindlich/vermehrt und transportieren die Botenstoffe zu schnell zurück blabla...jede Depression zeigt ihr individuelles Gesicht und auch die Neurotransmitterbalance kann sich innerhalb einer Depression verändern so daß man unter Umständen wieder ein neues AD braucht. Was mir einfach nur auffällt ist, daß Remergil eben bei einigen Personen gut wirkt, jedoch nach kürzester Zeit wieder an Wirksamkeit nachzulassen scheint - es würde mir zeigen daß diese Personen zwar auf vermehrtes Serotonin/Noradrenalin im synaptischen Spalt anspricht, aber auf Dauer vielleicht ein anderes AD mit einem anderen Wirkungsmechanismus benötigen (entweder Serotonin und/oder Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI, NARI, SNRI, TZA) oder Monoaminoxidasehemmer oder Remergil kombiniert mit SSRI bzw. NARI) Letztendlich muß Juliane das mit ihrem Arzt besprechen, ich wünsche ihr viel Glück und gutes Durchhaltevermögen! Liebe Grüße Coke
caroline

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Beitrag von caroline »

Liebe Coke Grüss mir meine Patenkindchen!! Liebe Grüsse Caroline
june
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Beitrag von june »

Liebe Coke, danke für deine lieben Worte. Es macht mir zumindest Mut, dass ich noch nicht ganz verloren bin, sondern evtl. nur ein anderes Medikament brauche. Leider habe ich nicht unbedingt viel Geduld, weil die Angst mich doch sehr einschränkt. Ich möchte nach den Ferien wieder arbeiten können. Hoffentlich habe ich bis dahin ein dauerhaftes AD gefunden. Meinen Arzt mag ich nicht besonders gerne, weiß aber nicht wo ich einen guten finde. Wo kann ich darüber Auskunft bekommen? Liebe Grüße Juliane
Dr. Nico Niedermeier

Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Also...liebe Juliane..Coke und Caroline haben schon alles gesagt....perfekt, nichts mehr anzufügen.. Liebe Roxanne...vieleicht eine 2. fachärztliche Meinung einholen...wäre irgendwie sinnvoll denke ich.. Liebe Marta, diese Kombination spricht dafür, dass Ihr Arzt Experte ist...besprechen Sie die Problematik einfach mit Ihm, macht weit mehr Sinn Grüsse Dr. Niedermeier
marta motte
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Beitrag von marta motte »

Hallo Dr. Niedermeier, danke für die Einschätzung, werde ich tun. Gruß Marta
yasmin
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Beitrag von yasmin »

sehr geehrter dr. niedermeier, ich habe auch eine frage an sie: wäre es möglich mal mit ihnen persönlich zu sprechen (telefon oä.)? falls nicht, könnten sie mir dann einen guten therapeuten (oder neurologen) im raum schleswig - holstein empfehlen oder mir schreiben, was sie zu meinen beiträgen meinen? ich wäre ihnen sehr dankbar! mit freundlichen grüßen - Yassi
pascale
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Beitrag von pascale »

guten abend, herr dr. niedermeier, es mag ja sein, daß ich hier was verpaßt habe, aber könnten sie mir sagen was mit hexe ist? ist ihr nun der zugang verwehrt? ich mach mir langsam sorgen. gruß, pascale
Uta
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Beitrag von Uta »

Lieber Doc, stimmt es,dass man die Leberwerte kontrollieren sollte,wenn man längere Zeit Antidepressiva nimmt? Wenn ja,welche Werte sind wichtig? Würde mich über Antwort freuen. Liebe Grüsse Uta
Dr. Nico Niedermeier

Frage an Dr. Niedermeier

Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Ja stimmt, Got, Gpt, gamma Gt Gruss Dr. Niedermeier
david
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Beitrag von david »

Lieber Dr. Niedermeier! Ich bin gerade in der ausbildung zu staatlich anerkannten Erzieherin... Ich habe angst zu einer Therapie zu gehen, weil ich von mehreren gehört habe dass man diesen Beruf nicht mehr ausüben darf wenn man einmal in Psychischer behandlung war.. Stimmt das..und was sagen sie?
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