Das werdet Ihr nicht glauben.....

HS
Beiträge: 327
Registriert: 27. Okt 2003, 14:33

Re: Das werdet Ihr nicht glauben.....

Beitrag von HS »

Liebe Klara,

Du hast mich gefragt, ob ich mich (zwischen den Tief`s) auch ganz gesund fühle - NEIN
Ich glaube ich weiß gar nicht mehr, wie sich "normal" anfühlt.

Eine gewisses Grad an Dauererschöpfung und Schwere ist durchgehend da (seit mehr als 12 Jahren).

Wie ist es bei Dir? - Bist Du langanhaltend stabil bzw. beschwerdefrei????

Es grüßt Dich
Heidi
yz
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Registriert: 5. Mai 2009, 20:08

Re: Das werdet Ihr nicht glauben.....

Beitrag von yz »

Ich bin ganz Deiner Meinung,habe dieselbe Erfahrung mit Atosil(Beruhigungsmittel)gemacht.Bei mir hat das andere Medikament überhaupt nicht gewirkt.Gott sei Dank habe ich einen tollen Arzt, der mir Original Atosil verschreibt.
dolittle909
Beiträge: 296
Registriert: 14. Sep 2008, 18:00

Re: Das werdet Ihr nicht glauben.....

Beitrag von dolittle909 »

Hallo,

habe erst jetzt den Thread mal ganz durchgesehen und bin hin- und hergerissen.

Denn ich bin im Juni auf eigenen Wunsch von Trevilor (c) auf ein Generikum umgestellt worden. Als Privatversicherter hätte ich zwar weiter das Original bekommen (und hätte nicht die Probleme wie Heidi gehabt), aber ich wollte mithelfen beim Sparen. Schließlich muss auch in der Privaten die Kohle für die Originale irgendwo herkommen - und das tut sie über Beiträge.

Ich machte mit meiner Ärztin aus, wir probieren es, notfalls würde ich einfach wieder zu Trevilor (c) umschwenken. So schluckte ich eines Morgens das Generikum. Kaum vollbracht, fing um mich herum alles zum Schwanken an. Wenige Minuten vorher noch guter Laune, stürzte ich nun wie mit dem Fahrstuhl nach unten und Panik stieg in mir auf. Noch jetzt wird mir ganz schummrig, wenn ich daran denke.

Zum Glück sagte in mir jemand: Halt! Stopp! Du hast doch erst vor zwei Minuten eine Tablette geschluckt! Du hast vor 24 Stunden 300 mg Trevilor (c) geschluckt. Du bist weder auf Venlafaxin-Entzug, noch ist irgendetwas zwei Minuten nach dem Schlucken von dem Generikum im Körper absorbiert worden, das hat den Magen noch nicht mal richtig erreicht. Also: Keine Panik! Du kannst frühestens morgen oder übermorgen sagen, was wie wirkt. Ruhe ist erste Bürgerpflicht! Dann marschierte ich total wackelig, ängstlich und hypernervös los zu meiner Selbsthilfegruppe. Da wurde ich ganz gut abgelenkt, schlief die Nacht zwar unruhig, aber ich schlief. Und zwei Tage später war es kein Problem mehr, das Generikum zu nehmen.

Es war meiner Ansicht nach die Angst. Die Angst vor der Angst, die sich verselbständigt hatte. Und die mich auch hätte runterreißen können.

Ich denke, wir überschätzen die positive Wirkung von ADs, so sinnvoll ihre Einnahme auch ist. Je positver wir die Wirkung einschätzen, desto negativer reagieren wir auf Veränderungen. Entsprechend hypersensibel sind wir, wenn wir etwas anderes nehmen müssen. Wahrscheinlich bekämen einige auch schon Probleme, wenn das Original plötzlich eine andere Verpackung und die Tabletten eine andere Farbe und Form haben.

Damit möchte ich gar nicht behaupten "alles Einbildung", sondern es ist Ausdruck einer psychischen Verletztlichkeit, auf die Arzt und Krankenkassen einerseits Rücksicht nehmen sollten. Andererseits sollte man im Interesse aller Versicherten nicht aufhören, die Einsparpotentiale von Generika zu nutzen. Die eingesparten Kosten stehen entweder für andere Behandlungsarten zur Verfügung - oder für neue Medikamente, die erneut hohe Kosten verursachen.

Trevilor kostet im Original pro Monat etwa das Zehnfache wie ein klassisches Antidepressivum. Ob das gerechtfertigt ist, lasse ich mal dahingestellt. Ob es zumindest besser wirkt als andere ADs lasse ich ebenfalls dahingestellt. Aber die Versichertengemeinschaft darf solche Differenzen nicht ignorieren.

Deshalb meine Meinung: Die Umstellung auf ein bestimmtes Generikum soll durchaus versucht werden, bei vielen (auch bei mir) klappt es ja. Bei der Zulassung eine Generikums wird ja geprüft, ob es die gleichen medizinischen Wirkungen hat. Bewährt sich ein Generikum, dann sollte es dabei bleiben. Klappt es nicht und sind die (egal ob pysischen oder psychischen) Auswirkungen für den Betroffenen einfach nicht zumutbar, muss der Arzt - ggf. mit entsprechender Begründung gegenüber der Krankenkasse - das Original verschreiben dürfen.

Das Problem ist ja auch, dass den Ärzten die Medikamente vom "Budget" abgezogen werden und dass sie sogar Lohnabzüge von den Kassen bekommen, wenn sie zu viele teure Medikamente verschreiben.

Wohl auch so ein Thema, an dem die neugegründete Deutsche Depressionsliga dranbleiben sollte!

d.
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