Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Cookie
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Registriert: 26. Jun 2006, 17:55

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von Cookie »

Hi Flocke,
gut gemacht! Ich bin stolz auf dich;)
Grüße
Luna
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Danke Kartoffelsalat und Luna, ja fühlt sich auch recht gut an, so irgendwie zumindest. Hab was getan...

Lt. Cable, ein Stipendium müste man nicht zurückzahlen, sowei ich weiß. Mittlerweile habe ich es aber denke ich eh geschafft die Leistungen auf ein, wenn überhaupt noch mittelgradiges Niveau zu bringen. Innerhalb eines Semesters!

Ich mag nichts haben was mir nicht zusteht, also gut, die Befreiung der Gebühren habe ich angenommen, abr irgendwie ist Geld bekommen was anderes. Ausserdem wärs denke ich eh nichts geworden, so extrem sozial engagiert bin ich ja nun nicht, parteilich eingebunden auch nicht...

Bin froh dass der Zug abgefahren ist, brauch ich mir deshalb keine Gedanken machen.


Cool, also ich weiß nicht wie du es machst. Meine Vorgehensweise ist etwas umständlich.

Es gibt ein Ideal - eines dass ICH eh nie erreichen werde... aber son Bild davon hab ich im Kopf...
Von dem Bild gibt es dann Abstuffungen, so wie:

Ok, für meine Mutter
Ok, für Besuch jederzeit
Ok, für angekündigten Besuch
Ok, für mich wenns mir gut geht
Ok, für mich wenns mir mittelgradig geht
ok, für schlechte Zeiten

Ich strebe gerade die vorletzte Stufe an...

Zu jeder habe ich son inneres Bild, teilweise ganz blöd detailliert (wie viele Teller sind in der SPüle ok) teilweise eher schwammig

Dann kommt der aktuelle Lagebericht Und der Versuch der Versöhnung gelich hintendran... denn es bringt mir leider nicht viel wenn ich mich für total bescheuert un faul und sonst was halte... oder ich alles ganz schrecklich finde...

Also, Realitätsabgleich....


Dann ne Liste mit den Dingen die eben gemacht werden müssen um die STufe zu erreichen, noch unsortiert.

Die dann sortieren, nach verschiedenene Kriterien. Was ist zu erst wichtig/sinnvoll, in welcher Reihenfolge muss mit was kann ich wann kombiniert werden.

Ist die Liste zulang. Mir sind manchmal mehr als drei Sachen am Tag echt zu viuel... entweder Punkte zusammen fassen, oder aussortieren....

Dann Zeitplan... schon auch mit Zeiten, Wecker stellen und so... aber innerlich schon noch so bleiben dass man sich nicht stresst... Pausen machen usw...


Klar das klingt jetzt voll durchgeknallt und als käme ich im Leben nicht zurecht und so... aber das brauche ich ja nicht immer... normalerweise ist spülen kein Staatsakt und so weiter aber manchmal halt schon

Flocke
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kormoran
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Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von kormoran »

liebe flocke,

ich möcht dir einfach nur gute wünsche dalassen ... und meinen ganz großen respekt. du machst das so toll, seit ich hier im forum von dir lese. und du wirst es auch schaffen! jetzt unterstützung zu kriegen, und das studium abzuschließen. du kannst jetzt schon sehr, sehr stolz auf dich sein, und aus dem bisher geschafften heraus auf dich vertrauen, dass dir auch die nächsten abschnitte deines weges gelingen.

wünschte, ich könnte dir konkret was an last abnehmen oder an stärkung zukommen lassen ...

liebe grüße
kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
flocke
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Gespräche mit meiner Mutter gehören zu den Dingen die ich nicht unbedingt tun sollte. Zumindest nicht wenn ich ne "Mutter" brauche

Man, was wäre denn so schlimm an einem "WIR schaffen das schon", oder "das bekommen WIR schon hin" ???

Irgendwas, das mir das Gefühl gibt dass sie irgendwie hilft, unterstützt, da ist. Nichts. Nur Schweigen, wenn ich erzähle was sich ändern wird, wenn ich 25 bin. Ach ja und ein, warum antwortest du nicht auf meine Gästebucheinträge in wer kennt wen? Ja, werde ich nun tun, damit meine Mutter sich beachtet fühlt.

Sie kennt mich, sie weiß ich regele alles allein, seit Jahren hat sie mit mir finanzielle nichts mehr zu tun und auch organisatorisch erledige ich alles alleine seit ich ausgezogen bin und da war ich 16 Jahre alt. Ja, ich schaff das schon, habe ich immer schon.
Ach man, sie kennt mich garnicht, sie weiß nicht dass ich zu Panik neige und dazu immer gleich zu denken ich lande auf der Strasse mit nichts. Sie weiß nicht dass ich Struktur brauche und dass es hilft wenn jemand einfach mal sagt, dass er hilft wenn was ist. Meist brauche ich die Hilfe ja dann garnicht, oder frage nur mal was. Aber Schweigen?

Es geht nicht ums Geld, wobei ich halt schon sagen muss dass sie einzig weil ich noch studiere Zuschläge bekommt ohne mich in irgendeiner Form zu unterstützen. Es geht mir um das Gefühl eine Mutter zu haben. Eine die stolz ist, oder irgendwie sowas in der Art und nicht jedes Jahr genervt fragt wann ich endlich fertig bin weil sie die vier Seiten (von denen sie zwei jedesmal nur durchstreichen muss) von dem Bafögantrag ausfüllen muss.


Meistens reicht mir was ich an ihr habe und so eine Freundin-Mutter ist ja auch nicht schlecht. Ach was jammer ich eigentlich rum. Ich will doch immer so Erwachsen sein, also... kein Grund zu jammern...


Immerhin gibt es auch schönes in meinem Leben, ja sehr schönes sogar.... Ein paar sehr liebe Menschen, einen ganz besonderen

Ja, die schönen Dinge am Schluss, so verliert das Negative an Bedeutung.

Flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
flocke
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Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von flocke »

Ach ja, moment.

DANKE Kormoranin, hatte das garnicht gelesen.

Ja, wird schon werden, wird immer irgendwie.Wenn es doch sich nur gut anfühlen würde, das wäre was. Es fühlt sich aber nicht gut an, es fühlt sich einsam an, allein gelassen.

Ach man, gehört ja eigentlich nicht mal hierher... ist was altes. Alte Sachen tun weh, obwohl sie doch längst abgeheilt sein sollten. Bin ja schon ewig allein, mit mir und den Dingen die so zu machen sind. Nein, das heißt da gabs die Insel. Die Zeit in der ich ne Betreuung hatte und meine Thera. Einfach zweimal pro Woche jeweils eine Stunden lang einfach reden können, erzählen - ja auch mal hören dass man was gut macht (schäm)


Sich einsam fühlen tut weh und ich ärgere mich gerade darüber das in der Therapie gelernt zu haben. Ich ärgere mich Menschen an mich rangelassen zu haben und Gefühle....


Ausser vielleicht jetzt, vielleicht sind Gefühle ja doch nicht so schlecht. Ach ich weiß auch nicht, es geht doch sowieso schlecht aus.
Je schöner sich was anfühlt, desto mehr tuts weh, wenn es nicht mehr da ist. Es ist bestimmt nicht immer so wie bei meiner Thera oder Betreuerin dass da noch Kontakt bleibt und so.



Ich bin einsam, das alleine ist nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Einsam sein ist ne Endstufe, weniger geht nicht. Es anders zu kennen und sich an das andere zu erinnern ist das schlimme.

Ich will in mein Bett. Vielleicht schaffe ich es ja, dass das Studium den Bach runter geht, ich von unserem sozialsystem aufgefangen werde und den Rest meines Lebens einfach einsam im Bett liege, hin und wieder aufstehe und Erwartunegn erfülle und dann wieder ins Bett gehe....
Diese Aussicht ist garnicht mal so schlecht. Oder nen Putzjob, irgendwo, ohne viel Kontakt zu jemand. Irgendwas das reicht um die Miete zu bezahlen....


Ach man, ich sitze hier und heule. Wenn das weiter geht breche ich alle Rekorde.

Was hab ich denn in der Therapie schon gelernt?!
Dass Dinge wehgetan haben und dass Dinge wehtun und dass sei wehtun werden....


Flocke
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kartoffelsalat
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Registriert: 9. Jan 2009, 04:53

Re: Es geht abwärts, wird Zeit was zu tun!

Beitrag von kartoffelsalat »

Liebe Flocke,

am liebsten würde ich dich grad mal ganz einfach in den Arm nehmen.

Komme gerade von der Therapie und einem aanschließenden Spaziergang bei Sonnenschein, (den ich wahrnehmen konnte)und lese jetzt hier bei dir etwas worüber ich mir die ganze Zeit Gedanken gemacht habe.



"Meistens reicht mir was ich an ihr habe und so eine Freundin-Mutter ist ja auch nicht schlecht. Ach was jammer ich eigentlich rum. Ich will doch immer so Erwachsen sein, also... kein Grund zu jammern..."

Flocke, ich glaube persönlich, das es wichtig ist eine Mutter zu haben, die die Mutterrolle einnehmen kann und einen Vater der die Vaterrolle einnehmen kann. Ich glaube, dass du das "Recht" hast zu sagen du vermisst da etwas, du wünschst dir, das da jemand sagt wir schaffen das. Das ist kein Jammern. Ich glaube, das ist trauern und ich glaube auch das eine Freundin-Mama eben nur manchmal reicht. Du bist da in deinem Gefühl richtig.

Du bist achtsam, wenn du sagst, dass du von deiner Mutter nicht das bekommst, was du brauchst. Ich hoffe, es gibt irgendjemanden der dir ab und zu diese Wärme und Stütze sein kann nach der du dich sehnst, denn höchstwahrscheinlich wirst DU deine Mutter nicht mehr ändern. Aber verurteile nicht deine Gefühle meine kleine Flocke. Mensch Meier du hast recht. Lass dich was dein Studium angeht nicht unter Druck setzen. Sofern dir das möglich ist schütze dich.

Vielleicht kannst du ihr ja irgendwann sogar sagen, das es dich verletzt wenn sie sich beim ausfüllen der Bafögunterlagen so anstellt, dass du dir mehr Unterstützung erhoffst. Aber wahrscheinlich ist das leichter gesagt als getan.

Es sind auch Fronten an denen ich kämpfe, deshalb spricht mich das auch an.

Flocke du bist stark und schon weit gegangen und es ist verständlich, dass dich das anstrengt. Ich wünsche dir alle Kraft der Welt. Überanstrenge dich nicht und denke an die Pausen und vielleicht kannst du ja heute ne halbe Sunde das schöne Wetter geniessen.

Ich schick dir mal eine bisschen was von der positiven Kraft, die ich heute (oh Wunder) mal habe.

Von Herzen Kartoffelsalat
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