Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

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Lebenskünstler
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Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von Lebenskünstler »

Stehe wie so viele Depris gerade zwischen Baum und Borke. Naja, meine Lebensumstände sind auch nicht grad die tollsten. Meine Partnerin ist vor 4 Jahren mit unserer Tochter von mir weggezogen, nach Ihrer Aussage ging es ihr nicht gut (Trennung von Geschwistern, kein Anschluß an meine Familie, kein Job). Ich wäre nicht der Grund meinte sie.
Somit haben wir uns auf eine Distanzbeziehung geeinigt, welche sich so darstellt, dass ich jedes WE 8 Std. Autofahrt in Kauf nehme um sie zu sehen.
Dazu ist mir meine Arbeit auch recht wichtig und gibt mir Bestätigung. Aber dazwischen gibt es keinerlei Platz für Entspannung und die immer wiederkehrende Trennung schmerzt.
Jetzt in meiner depressiven Phase meine ich mich für oder gegen das eine oder andere stellen zu müssen.
Würdet Ihr diesen Konflikt eher in einer Verhaltenstherapie oder konkret mit Eurer Partnerin erörtern ???

Gruß
KOPF HOCH AUCH WENN DER HALS DRECKIG IST
Cookie
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von Cookie »

Hallo Pentaxmen,
ich würde sagen: beides!
Viele Grüße
Luna
Moro
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Registriert: 25. Feb 2009, 14:24

Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von Moro »

Ich schließe mich Lunas Meinung an.Mach beides,ich denke,das ist sehr wichtig für Dich.
Der Weg ist das Ziel!
horcars
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von horcars »

Hallo Pentaxmen,
vielleicht versuchst Du hier im Forum einmal Dir klar zu werden, was Dich mehr belastet und auf wen oder was Du eher verzichten könntest?

Wie geht es Dir die Woche über? Hast Du nach oder neben der Arbeit Interessen oder Hobbys?

Wie ist denn Dein Verhältnis zu Deiner Partnerin? Ist sie nur noch Mutter Deines Kindes oder mehr?

Hast Du daran gedacht, Dich beruflich zu verändern um mehr in die Nähe Deines Kindes zu ziehen?

Ich finde, wenn man so vor seinem Bildschirm sitzt, gehen einem Antworten auf solche Fragen leichter von der Hand und man vergibt sich ja noch nichts.
Wozu es Dir auch immer ist, tue es
Emotio
Das einzig Unveränderliche in unserem Leben ist die Veränderung, sagt schon Laotse
Lebenskünstler
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von Lebenskünstler »

Hallo Emotio,

das kuriose ist, dass es mich die letzten 4 Jahre nicht belastet hat. Jetzt nachdem die Depri mich wieder hat denke ich erst über meine Lebensumstände nach.
Meinen Job derzeit auszuüben scheint mir unmöglich, weil ich keine Konzentration geschweigedenn Gedächtnis habe.
Und ich weiß nicht ob meine Beziehung der Mehrbelastung die evtl. durch diese Phase entsteht (Teilnahmslosigkeit/mangelndes Interesse am anderen etc.) gewachsen ist.
Ein Teufelskreis oder doch nicht, ich weiß es nicht.
Mein Leben scheint seit 8 Wochen in Scherben zu liegen. Dazu kommt die Ungewissheit im neuen Umfeld wieder Fuß fassen zu können. Wenn ich mein gewohntes Selbstbewußtsein hätte wäre vieles einfacher. Bin ja derzeit schon stolz es geschafft zu haben mir was zu essen zu bereiten und nen freudlosen Spaziergang gemacht zu haben. Aber wem sag ich das.
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Lebenskünstler
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von Lebenskünstler »

Außerdem fällt mir soeben auf dass mir beide Seiten Kraft gegeben haben. Außerdem kenne ich aus der Berufswelt nur diese Kollegen, die mir ans Herz gewachsen sind. Ich kann aber durch die jetzige Gefühllosigkeit nicht sagen wer mir emotional mehr bedeutet.
Da ich aber derzeit gegenüber meinen Kindern am verzweifesten bin schätze ich dass sie mir am wichtigsten sind.

> Stehe wie so viele Depris gerade zwischen Baum und Borke. Naja, meine Lebensumstände sind auch nicht grad die tollsten. Meine Partnerin ist vor 4 Jahren mit unserer Tochter von mir weggezogen, nach Ihrer Aussage ging es ihr nicht gut (Trennung von Geschwistern, kein Anschluß an meine Familie, kein Job). Ich wäre nicht der Grund meinte sie.
> Somit haben wir uns auf eine Distanzbeziehung geeinigt, welche sich so darstellt, dass ich jedes WE 8 Std. Autofahrt in Kauf nehme um sie zu sehen.
> Dazu ist mir meine Arbeit auch recht wichtig und gibt mir Bestätigung. Aber dazwischen gibt es keinerlei Platz für Entspannung und die immer wiederkehrende Trennung schmerzt.
> Jetzt in meiner depressiven Phase meine ich mich für oder gegen das eine oder andere stellen zu müssen.
> Würdet Ihr diesen Konflikt eher in einer Verhaltenstherapie oder konkret mit Eurer Partnerin erörtern ???
>
> Gruß
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horcars
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von horcars »

Hallo Pentaxmen,
auch wenn Du Deinen Spaziergang ohne Freude gemacht hast, Du hast ihn gemacht und das allein ist wichtig.
Du fährst also jedes WE nach Hause. Wie geht es Dir denn dann, wenn Du ankommst, und wie geht es Dir wenn du wieder wegfährst?

Was meinst Du mit Selbstbewusstsein?
Was ist denn nun seit 8 Wochen? Bist Du krank, oder gehst Du arbeiten? Wirst Du therapeutisch und medikamentös betreut und wenn nein, warum nicht?

Du weisst sicher, dass Depression eine Krankheit ist, die allein mit Rückzug und Selbstmitleid nicht zu heilen ist.

Auch ich habe aus beruflichen Gründen vor Jahren eine Wochenendbeziehung aufgenommen. Allerdings war die Distanz nur 150 km. Drei Jahre ging alles gut. Ich habe mir eine kleine Wohnung nett eingerichtet, fing kochen und backen an, ging ins Theater und verzichtete ganz bewusst auf einen Fernseher. Dann ging es plötzlich nicht mehr, ich kaufte zur Ablenkung einen Fernseher und orientierte mich beruflich wieder in Richtung Heimat.
In dieser Phase war ich auch bei einem Therapeuten.
Emotio
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kartoffelsalat
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von kartoffelsalat »

Hallo Pentaxmen,

ich kann mir deine Situation gut vorstellen.

Du schreibst "Würdet Ihr diesen Konflikt eher in einer Verhaltenstherapie oder konkret mit Eurer Partnerin erörtern ???"

Ich habe gestern darüber nachgedacht, dass ich in der Depri meinen Emotionen nicht trauen kann. Weil sie sich zwar intensiv und in dem Augnblick richtig anfühlen, aber morgen auch schon wieder nicht mehr stimmen müssen.

Ich habe in akuten Phasen immer das Gefühl mich von meinem Partner trennen zu müssen, aber auch das Gefühl meinen Job wechseln zu müssen...es fühlt sich unerträglich an. Für mich habe ich festgestellt, dass es nicht gut ist in der akuten Phase mit meinem Partner zu sprechen oder schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Da ich aber die Intensität des Moments nicht verlieren möchte, um später wenn es mir etwas besser geht mein Leiden an bestimmten Situationen nicht komplett zu relativieren, bin ich dazu über gegangen, alles genau aufzuschreiben. Die Wut, die Kraftlosigkeit, die Trauer... so ungefiltert wie möglich, so ehrlich und unzensiert und gnadenlos wie sich die Emotionen in der Depri darstellen.

Dann bespreche ich das ganze in der VT und wenn es mir dann stabiler geht, lese ich die Sachen nochmal um dann ein Gespräch zu führen und zu überprüfen.

Vielleicht kannst du ja mit dieser "Taktik" etwas anfangen.

Liebe Grüße
Kartoffelsalat
Lebenskünstler
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von Lebenskünstler »

Emotio,

vor 8 Wochen kam der depressive Schub von einen auf den anderen Tag. Hab mich dann noch 3 Wochen zur Arbeit geschleppt ohne den Antrieb und die Lust die ich sonst hatte. Konnte kaum den Arbeiten gerecht werden. Da ich im Verkauf arbeite war jedes Telefonat eine Qual. Das Miteinander mit den Kollegen war auch nicht mehr so ungezwungen wie sonst. Ich war bisher immer der der sich nicht vor Arbeit gescheut hat. Eine Woche nach dem Depri-Schub war ich dann bei meiner Neurologin die mir Citalopram verordnet hat. Wir haben die Dosis gesteigert doch es bessert sich bis heute nichts.
Die Fahrten zu meinen Kindern waren bis dato auch kein Problem. Hab mir immer alles schön geredet. Mehr Geld durch Mitfahrer, Entlastung am Abend in der Woche. Doch die Abschiede taten doch sehr weh.
Erschwehrend kommt hinzu dass meine Frau nicht wegziehen möchte, da sie ihr familiäres Umfeld sonst vermissen würde. Da mir ja eine endogene Depression (erblich vorbelastet) bescheinigt wurde, bin ich mir jetzt nicht mal sicher ob meine Lebensumstände damit zu tun haben. Diese Angst jetzt etwas falsch zu machen ist lähmend.
KOPF HOCH AUCH WENN DER HALS DRECKIG IST
Lebenskünstler
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von Lebenskünstler »

@Kartoffelsalat

Über eine Art Tagebuch habe ich auch schon nachgedacht. Aber was nützt es denn, wenn man in Phasen wo es einem gut geht nichts an seiner Situation ändert ???
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horcars
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von horcars »

Hallo Pentaxmen,
jetzt wird mir einiges klarer. Fangen wir mit der endogenen Depression an, willkommen im Club. Ich und meine Therapeutin sind der Meinung, dass die Depression mit den Lebensumständen nicht unbedingt in Zusammenhang gebracht werden muss. Klar ist aber, dass alles, was uns belastet, dann zur Qual wird, wenn die Episoden kommen.
Ich habe lange gebraucht, bis mir klar wurde, dass ich ohne Medikament nicht leben sollte. Auch meine jetzige Episode hätte ich verhindern können, wäre ich, wenn auch leicht dosiert- bei meinen Medikamenten geblieben. Ob Citralopram auf Dauer das Richtige ist, weiss ich im Moment nicht, weil es auch noch nicht so richtig angeschlagen ist, aber am 18.2. wieder begonnen, ist es vielleicht noch zu früh. Aber auch dafür ist dann mein Psychiater da, um für Alternativen zu sorgen.
Da sind also Deine Kinder ( wieviel und wie alt sind sie denn) und da ist Deine Frau. Du hast demnach aus beruflichen Gründen umziehen müssen und Deine Frau will nicht umziehen, was man ja auch verstehen kann. Ich habe viele Jahre als Unternehmensberater gearbeitet und immer wieder erlebt dass , wenn es um den Umzug ging, Frauen Angst vor der Veränderung, und Angst vor dem Verlust ihres gewohnten Umfeldes haben. Dass sie nicht will, muss also wirklich nichts mit Deiner Krankheit zu tun haben. Du sagst ja selbst, dass, wenn es Dir gut geht, Du auch besser damit klarkommst. Also geht es jetzt erst einmal um eine Stabilisierung Deines Gemütszustandes. Lass mal den Gedanken an die Kinder und die Frau aussen vor und frage Dich, was Du - Du ganz allein - für Dich tun kannst, damit es Dir wieder besser geht. Sicher im Moment gar nichts, also musst Du sehen, ob Du Dich erst einmal medikamentös besser einstellen lassen kannst. Hast Du denn dort, wo Du arbeitest, einen Arzt oder Therapeuten? Beides wäre sicherlich sinnvoll. Und wie sieht es mit Deinen Kollegen aus? Ist da vielleicht einer, mit dem du reden kannst. Sprich dann nicht von Depressionen, sondern von einem leichten burnout ( das beinhaltet meistesn eine Depression), das klingt sehr wichtig. Da gab es doch mal einen Politiker aus dem Osten, der SPD-Vorsitzender werden sollte und zusammen geklappt ist.Da sprach keiner von Depressionen, sondern von einer Überlastung,einem burnout eben, und schon war es wieder schick und ale hatten ihn lieb. Ich denke, Du kannst auch erzählen, dass es Dir manchmal noch schwer fällt, die Woche über ohne Familie zu sein. Das ist doch legitim und für normal denkende Menschen verständlich.
Also nochmal, was kannst Du ganz alleine für Dich tun, damit der Klammergriff der Depression sich ein wenig löst.
Dem Grunde nach sind wir unschlagbar.
Emotio
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Lebenskünstler
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von Lebenskünstler »

Erstaunlich, aber ich habe genau das getan was du mir rätst. Bin zu meinem Chef und habe ihm vom Burnout erzählt. Und das ich meinem Arbeitspensum wegen Unkonzentriertheit und Streßsymptomen nicht mehr gewachsen bin.
Die Krankschreibung geht jetzt 2 Wochen und ich versuche einen halbwegs strukturierten Tagesablauf zu leben, will heißen nicht bis Mittag im Bett zu bleiben und kleine Dinge zu erledigen (Friseurtermin/Solarium/Wohnung aufräumen) für die ich sonst durch Arbeit und Belastung des Fahrens kaum Zeit hatte. Und ich hoffe das die Medis die gewünschte Arbeitsfähigkeit wieder herstellen.
Was kann ich sonst noch tun ???
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Lebenskünstler
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von Lebenskünstler »

Und meiner Frau kann ich keinen Vorwurf machen, da sie schon einmal den Schritt gegangen ist und alles aufgegeben hat um mit mir zusammenzuleben. 1 1/2 Jahre waren wir nicht räumlich getrennt aber dann konnte Sie nicht mehr von Ihrer Heimatstadt getrennt sein. Ich bin also derjenige der etwas tun sollte zur Familienzusammenführung.
Meine Kids sind 4 und 6 Jahre alt und es kam schon vor dass ich am Ende eines WEs hart mit mir kämpfen mußte um Ihnen die Situation zu erklären.
KOPF HOCH AUCH WENN DER HALS DRECKIG IST
horcars
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von horcars »

das klinkt doch schon alles sehr vernünftig. Wie ist es mit einem Therapeuten? Und was ist mit Kollegen? Gut, was Du über Deine Frau schreibst, das klingt doch alles völlig normal. Da fällt mir noch was ein. Als ich die drei Jahre über die Woche auch weg war, habe ich mit meiner Frau vereinbart, dass sie ihren Haushalt bis Freitagabend im Griff hat und das Wochenende nur für die Familie da ist. Als ich meinen Sohn nach einem halben Jahr fragte, wie er denn damit klar käme, sagte er, früher hätte ich nie Zeit gehabt, jetzt käme ich am Freitag und wäre bis Sonntagabend ansprechbar. Das fand er cool.
Könnt Ihr am Wochenende die Kinder mal zu Oma und Opa bringen? Um mal wieder etwas nur für Euch zu machen. Kino, Theater oder auch mal Essen gehen. Damit der Freundeskreis nicht vor die Hunde ging, habe ich es meiner Frau überlassen, auf Einladungen zu reagieren oder selbst einzuladen
Heute folge ich dem Rat meines Sohnes und gebe mir am Morgen - gerade wenns mir nicht so gut geht - immer sehr viel Mühe im Bad.
Im Moment renoviere ich, sonst gehe ich dreimal die Woche am Vormittag ins Fittnesstudio. Ich bin im Vorruhestand. Ich erlaube mir aber auch nichts zu tun. Nur da muss ich aufpassen, dass es ganz bewusst geschieht und ich die Zeit nicht überziehe.

Wie hast Du denn die Zeit verbracht, als es Dir noch gut ging?
Nicht grübeln, sondern sich etwas ausdenken und dann handeln.
Emotio
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kartoffelsalat
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Re: Die räumliche Trennung von Beruf und Kindern belastet mich

Beitrag von kartoffelsalat »

Hallo Pentaxmen,

ich glaube, ich meine hier nicht wirklich daß, was du Tagebuch nennst. Also nicht was zum ins Regal legen für früher.

Es ist eher so eine Sammlung von Briefen oder Bearbeitungen von Themen die in der Depression besonders heftig erscheinen. Wenn du all das was du mit deiner Frau besprechen willst, erstmal aufschreibst, und 14 Tage später nochmal liest, oder in dem Moment zu rate ziehst, wenn du wirklich die Kraft oder die Ruhe hast das Gespräch zu führen, dann hast du vielleicht auch die Entschlossenheit, etwas zu ändern obwohl es dir besser geht, weil du nochmal liest wie sehr es dich schmerzen kann wenn es dir schlecht geht. Aber die Dramatik und die Ohnmacht werden irgendwie aus der Situation genommen.

Ich kann das irgendwie nicht klarer ausdrücken, aber ich glaube es hilft konkreter und weniger hilflos zu handeln.


Grüße Kartoffelsalat

P.S. Ich schreibe auch Wutbriefe an meinen Chef, wenn ich mich über sein Handeln ärgere. Die kriegt er nie zu sehen, aber wenn ich ein wichtiges Gespräch mit ihm zu führen haben, schaue ich vorher nochmal auf den entsprechenden Brief. Das hilft mir mich nicht einlullen zu lassen, aber in der Situation nicht das Falsche zu sagen.
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