Wie fange ich an?

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Joey-Cat
Beiträge: 21
Registriert: 22. Jan 2009, 19:30

Wie fange ich an?

Beitrag von Joey-Cat »

Hallo!
Hatte jetzt eine gaaaaanz schwere Stunde und mich nun wieder aufgerappelt.
Ich will ja unbedingt eine Therapie machen, will zu nem Arzt gehn, aber soll ich euch was sagen. Ich bräuchte jemand der mich mal bei der Hand nimmt und mir alles erklärt.
Wo muss ich zuerst hin und was erzähle ich diesem ersten?
Also geh ich zum Hausarzt und sag dem ich hab Herzrasen und Kopfbrummen und bin immer Müde.... damit dieser mich zu allen erdenklichen Ärzten schickt und wenn bei denen raus kommt, dass alles in Ordnung ist... dann erst zum Psych?
Oder müsste ich ihm sagen, dass ich denke eine Depression zu haben? Das ist nämlich echt was, was ich nicht kann. Ich kanns meinem Hausarzt nicht sagen. Echt... das geht nicht... ich kanns nicht. Ich geh gut alle zwei Wochen mit meinem Mann dort hin, weil der Bluttests gemacht bekommt... ich kanns einfach nicht. Hm...
Ich kann aber so auch nicht mehr.
Und wie gehts dann weiter? Wie komm ich an einen Psychologen uns was wenn es eine Wartezeit gibt?
Was zahlt die Krankenkasse? Bin bei meinem Mann mitversichert - Hausfrau, bzw. Minijobber.
Wie gesagt, ich hab so viele Fragen und weiß nicht wen ich fragen soll - wer hilft mir? Wer kann mir helfen, diese vielen Fragen zu beantworten?

Danke eure Joey
BeAk

Re: Wie fange ich an?

Beitrag von BeAk »

Liebe Joey,

rufe Deine Krankenkasse an und laß die eine möglichst lange Liste mit Psychotherapeuten zuschicken, die telefoniertest Du ab.

Der Hacken ist, Psychotherapeuten haben oft sehr lange Wartelisten von einigen Wochen, bis zu 2 Jahren Wartezeit.

Du kannst eine Psychotherapie auch in einem Ausbildungsinstitut machen. Dort bekommt man innerhalb von 2 Wochen einen Therapieplatz angeboten. Hier ein Link, geh auf Ausbildungsinstitute.

http://www.verhaltenstherapie.de

Deinen Hausarzt musst Du garnicht um Rat fragen. Du kannst einen Psychotherapeuten einfach so aufsuchen, ohne Überweisung. Dann musst Du halt 10,- € Praxisgebür bezahlen.

Hier ein Link der das Verfahren erklärt.

http://www.palverlag.de/Psychotherapie-Information.html
Joey-Cat
Beiträge: 21
Registriert: 22. Jan 2009, 19:30

Re: Wie fange ich an?

Beitrag von Joey-Cat »

Hallo Bea!
Vielen Dank, die Tipps sind Goldwert. Danke, danke, danke.

Ich konnte bereits über die Seite genügend Therapeuten in meiner Stadt finden und habe auch gleich schon 4 eMail-Anfragen wegen Terminen gestellt.

Genau diese Seite von palverlag, ist das was ich gesucht habe... aber geb sowas mal in eine Suchmaschine ein.
Nochmals danke.

Joey
mom
Beiträge: 59
Registriert: 27. Nov 2008, 13:59

Re: Wie fange ich an?

Beitrag von mom »

Hallo Joey-Cat,

du kannst bis zu 5 Therapeuten aufsuchen und dich erst dann entscheiden, wo du eine Therapie machen möchtest. Bei der Terminvereinbarung für das erste Gespräch, sage daß du einen Termin für ein Vorgespräch haben möchtest. Wenn dir ein Therapeut komisch vorkommt oder du ein ungutes Gefühl hast, suche dir besser einen anderen Therapeuten. Bedenke, daß du mit ihm/ihr viel sehr private Dinge besprechen mußt, über einen meist längeren Zeitraum. Da ist es wichtig, daß ihr gut miteinander harmoniert.

Laß dir auf keinen Fall erzählen, daß du nach der ersten Stunde schon einen Vertrag unterschreiben mußt und diese Stunde sonst Privat bezahlen müßtest (ist mir passiert), dem ist auf keinen Fall so (es sei denn, es ist von vorneherein klar, das der Therapeut nur Privatpatienten nimmt).

Ich würde dir Vorschlagen, dich zu überwinden und trotzdem mit deinem Hausarzt über deine Probleme zu sprechen.
Manchmal kann es nämlich auch Gesundheitliche Ursachen haben (z.B. Schilddrüse, Wechseljahre, Hirnerkrankungen usw.), das sollte erst abgeklärt werden.

Außerdem könnte es sein, daß dein Thera dir Vorschlägt Antidepressiva zu nehmen und dann mußt du ihn sowieso einweihen.

Er hat Schweigepflicht und hat bestimmt öfters mit diesem Thema zu tun, wie du dir vorstellen kannst. Für ihn ist das genau so, als wenn du mit einer Grippe zu ihm kommst.

Kopf hoch, es wird schon wieder

Viele Grüße
Pretty w.


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Eine Kleinigkeit tröstet uns, weil eine Kleinigkeit uns betrübt.
Joey-Cat
Beiträge: 21
Registriert: 22. Jan 2009, 19:30

Re: Wie fange ich an?

Beitrag von Joey-Cat »

Hi Pretty Women,

ich glaub ich hab das schon tausende male versucht zu erklären und irgendwie gelingt es mir bei keinem.
Es geht mir nicht darum ob mein Arzt Schweigepflicht hat oder ob er das schon öfter gesehen hat oder nicht.
Ich gehe zu meinem Hausarzt seit etwa 20 Jahren. Der sollte mich in und auswendig kennen... sollte man meinen. Ja, der weiß meine Weh-Wehchen, wie zu niedriger Blutdruck und mal vom Dackel gebissen. Meine Allergien und welche Medis ich so nehme... Ich seh ihn so etwa alle 2 Wochen und er hatte vor 15 Jahren mal wegen meiner damaligen Herzbeschwerden angeboten mich zu einem Psychologen zu schicken, weil bei den Untersuchungen nichts heraus kam. Damals hätte ich vielleicht gehn sollen, habe aber das ausgeschlagen, weil ich das als unmöglich erachtete. Heute denk ich, wär ich damals gegangen hätte ich die Probleme heute vielleicht nicht. Aber wer kann schon in die Zukunft sehn.
Ich wüsste gar nicht wie ich dem erklären sollte, warum ich seit Jahren zu ihm komme, wegen Routineuntersuchungen (Blutabnehmen etc.) und nie mal über Kopfweh oder Unwohlsein oder sonst was geklagt hab.

Ich weiß auch, dass es möglicherweise andere Ursachen haben kann, aber ehrlich gesagt, glaub ich das nicht. Ich habe so viele Dinge erlebt und erlitten, dass ich einfach denke, dass nun der Punkt erreicht ist, an dem ich das nicht mehr länger alles so locker wegstecke. Vieles belastet mich seit Jahren und ständig kommt neues Belastendes dazu. Da ist wohl das Fass einfach voll gewesen.

Dennoch. ich danke Dir für Deine Antwort. Ich habe ein oder zwei gute Tage gehabt, vielleicht hab ich morgen noch einen und dann ruf ich endlich mal diesen Thera an, der mir per Mail schon geantwortet hat.

LG
Joey
CJ43
Beiträge: 466
Registriert: 12. Okt 2007, 10:38

Re: Wie fange ich an?

Beitrag von CJ43 »

Hallo Joey-Cat!
Also, mal ein paar ganz frische Erfahrungen in die Runde geworfen: Ich bin vorige Woche zum ersten Mal bei meinem neuen Psychologen gewesen. Hatte dort im November angerufen und nach einigen Wochen Wartezeit den Termin bekommen.
Ich war ohne Überweisung dort, habe 10 Euro Praxisgebühr gezahlt und eine Rücküberweisung zum Hausarzt bekommen, falls ich in diesem Quartal noch dorthin muss. Nun muss ich schauen, ob es passt.

Für die Übernahme der Kosten durch die Kasse benötigt er dann einen Arztbericht. bei mir kann das meine Psychiaterin machen, aber der Hausarzt könnte das auch.

Nun ist dein Hausarzt ja gar nicht "eigeweiht", aber vielleicht wäre es für dich leichter, das Thema mit Rückendeckung durch einen Psychologen anzuschneiden?
Mir fällt es übrigens auch sehr, sehr schwer, meinem Hausarzt mit Psychozeug zu kommen! Ich hätte vielleicht dort nie etwas erzählt, wenn ich nicht, quasi von selbst, dort in Tränen zerflossen wäre. Ist mir zwar peinlich gewesen, aber - na ja.

Ich wünsche dir einen guten Tag mit viel Mut, dich beim Psychologen zu melden!!!

Liebe Grüße, Constanze!
no name
Beiträge: 425
Registriert: 29. Okt 2008, 11:09

Re: Wie fange ich an?

Beitrag von no name »

Hallo Joey-Cat,
da kann ich zwar nicht mitreden, dieses Problem hatte ich nie, da mein Hausarzt der Erste war, der mich mit der Depression konfrontiert und mich weiter überwiesen hat.
Allerdings hab ich parallel dazu wichtige Ausschlussuntersuchungen machen lassen.

Ich denke, und da kann ich Constanze nur zustimmen, du solltest zuerst einen Psychologen aufsuchen (wie ich gelsen habe bist du ja bereits auf der Suche) und mit dessen Rückendeckung kannst du dann sicher ohne Probleme mit deinem Hausarzt darüber sprechen.

Dir alles Gute für die weiteren Schritte,

viele Grüße

no name
Twinsmam00
Beiträge: 16
Registriert: 24. Jan 2009, 15:59

Re: Wie fange ich an?

Beitrag von Twinsmam00 »

Hallo Joey,

ich denke auch wenn du schon selber denkst das du depressiv bist,bleib an der Sache dran.

Bei mir war es leider so das auf die Idee keiner kam.Ich selbst auch nicht!
Bin nach einem gut zweijährigen Ärztemarathon-jeder hat eine andere körperliche Diagnose gestellt- bei meinem heutigen Hausarzt gelandet.Da war ich schon total am Ende und hatte jegliches Vertrauen zu Ärzten verloren.Mußte mir sogar den Spruch anhören:" Wenn die anderen Kollegen nicht wissen welche Erkrankung dei Ihnen vorliegt und wie man Sie behandeln soll,brauch ich das auch nicht wissen!"

Kein Wort das es vielleicht ein psychisches Problem sein könnte!

Der Hausarzt war der Erste der mich überhaupt mal aussprechen ließ.Obwohl er mich nicht kannte.
Er überwieß mich direkt in die Psychatrie. Wofür ich ihm noch heute dankbar bin.Auch wenn es schwer war,es war die einzige ,notwendige und richtige Endscheidung.

Bleib am Ball bevor garnichts mehr geht.
Vielleicht hast du im Familien,- oder Freundeskreis jemanden der dir dabei hilft.

Ich wünsche dir viel Erfolg

lg Twinsmam
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