Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

no name
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Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von no name »

Hallo otterchen,

Das könnte eventuell zutreffen, ich werde mir darüber mal Gedanken machen, bzw. in mich gehen.

Ich spüre stattdessen oftmals nichts, viel schlimmer aber ist, dass ich oft das Gefühl habe, trotzdem ich vielleicht viel geschafft habe, das dies nichts ist und andere das schließlich auch mit "Links" schaffen.

Das mit dem Selbstlob fällt mir ziemlich schwer oder gelingt mir meistens nicht.
Ich denke, ich werde es weiter üben, auch wenn es im Moment sehr schwierig ist.

Ich weiß nicht was mir fehlen würde, damit ich mich besser fühle.
Aber ich werde auch diesem versuchen nachzuspüren.
otterchen
Beiträge: 5118
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Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von otterchen »

Hi no name,

das dies nichts ist und andere das schließlich auch mit "Links" schaffen.

Ja, das kenn ich... man denkt immer, dass die anderen Menschen alle ihren Haushalt mit links wuppen. Aber das ist nicht so.
Viele lassen uns ihren Haushalt auch nur dann sehen, wenn es ihnen angenehm ist.
Wenige sind offen genug und lassen Leute in die Wohnung, wenn Chaos herrscht.
Andere investieren viel Zeit in die Wohnung, vernachlässigen dafür aber andere Sachen, die Dir und mir vielleicht wichtig sind.

Bitte vergleich Dich nicht mit anderen (ja, leicht gesagt, ich tu mich auch schwer damit). Es geht wirklich nur darum, dass Du das durchziehst, was Du willst.
Wenn Dich das Chaos nicht stört: steh dazu (solche Leute kenn ich auch).
Wenn Du es aber lieber aufgeräumt haben möchtest: dann fang mit einer Kleinigkeit an. Das wichtigste: tu es für Dich, und nur für Dich.

Und das mit dem Loben und Aufmuntern bekommst Du bestimmt auch noch hin. Es fühlt sich anfangs zwar ungewohnt an, fremd, fast "verrückt", aber wenns hilft...!
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
otterchen
Beiträge: 5118
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Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von otterchen »

Ach ja:
und achte doch mal darauf, wie Du mit Dir redest, so ganz unbewusst.
Ist es ein "ich muss noch die Spülmaschine ausräumen, ich muss bügeln, ich muss einkaufen..."?

Kannst Du das umstellen zu "ich möchte heute einkaufen, weil ich was Leckeres zu essen haben will / ich will bügeln, damit ich was schönes anzuziehen habe ..."?

Bei mir war dieses MUSS, dass ich mir selbst immer recht unbewusst vorgesagt habe, ein totaler Knackpunkt.

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LillyF
Beiträge: 92
Registriert: 2. Nov 2008, 09:36

Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von LillyF »

Hallo!

Liebe Otterchen,
in Deinen letzten 3 Postings hast Du so super und so motivierend und so zutreffend über Deine - wie ich finde - total richtige und einzig vernünftige Art berichtet, wie man sich "am eigenen Schopf aus dem Sumpf" helfen kann ... dafür möchte ich Dir ganz herzlich danken!!!

Besonders Dein Vergleich mit dem untrainierten Muskel und dem sich selbst schädigen durch zuviel Ausruhen beschreibt es sehr gut!

Ich kann wirklich alles unterschreiben und es hat mir gerade total gut getan es so klasse formuliert mir auch wieder hinter die Ohren zu schreiben.

Morgen gehe ich also "frisch ans Werk" und werde bestimmt ganz oft an Dich denken! Danke!

Liebe noname!
Du hast es aus ihr "rausgelockt" . . . also auch Dir lieben Dank und auch ganz viel Erfolg beim Ausprobieren von Otterchens Erfogsrezepten!

LG
von LillyF
no name
Beiträge: 425
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Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von no name »

Hallo otterchen,
ja, dass stimmt, das ich Aufgaben, die ich erledigen muss (siehst du schon wieder muss) immer als verpflichtend empfinde (also muss). Und wenn es mir wie zur Zeit schlecht geht, dann ist das für mich noch ein viel größerer Druck, den ich mir natürlich selber mache.
Ich hab es irgendwo bereits geschrieben, dass mir rational vieles bewußt ist, nur das Emotionale ist eine ganz andere Geschichte.
Vielleicht gelingt es mir ja doch "ich möchte" zu mir selbst zu sagen.

Das Chaos in meiner Wohnung stört mich selbst wohl am allermeisten. Mein Sohn meint ich würde mich selbst verrückt machen und wir hätten gar kein solches Chaos.
Nur das Jugendliche dafür sicher einen anderen Blick für solche Dinge haben.

Liebe otterchen, ich danke dir für deine Hilfe und bewundere dich wie groß deine Fortschritte schon sind!
Das macht mir wirklich Mut und lässt mich nicht aufgeben.
Danke!
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von otterchen »

Liebe Lilly, liebe no name,

das freut mich! Hach, das geht mir runter wie Öl... (und innen meutert wieder der ewige Kritiker "hach, du hälst dich wohl für was besseres"... ratet mal, wo/wann ich sowas oft gehört habe)

Lilly: Ich finde es toll, dass Dich meine Worte aufmuntern konnten. Morgen gehe ich also "frisch ans Werk" und werde bestimmt ganz oft an Dich denken!
Tu nicht zuviel!
Denk an die Pausen, höre tolle Musik dabei, tanz ein wenig, was weiß ich... pass gut auf Dich auf und überfordere Dich nicht.

No name: herauszufinden, was ich will, war für mich ein langer, schwieriger Prozess. Viel eher konnte ich sehen, was ich NICHT will. Durch die Therapie bin ich hingeleitet worden, dies umzudrehen; denn irgendwie sind unsere Ziele ja doch in uns verborgen, auch wenn unser eigener Willen vielleicht irgendwann mal gebrochen worden ist.

Klar war am Anfang ein "ich will kein Chaos in der Wohnung haben" (= was will ich NICHT) - aber auch ein "ich will diese Arbeit nicht tun müssen" (= was will ich NICHT).
Das ins Positive umzuwandeln und auch noch zu vereinen hat, wie gesagt, viel Zeit gebraucht.

Also gebt Euch Zeit! Alles klappt bestimmt nicht auf einmal, und es wird sicher hier und da noch hakeln. Bei mir hat's 2 Jahre gedauert (und ich lerne ja immer noch).
Und es geht bei der Depression ja nicht nur um den Haushalt; da spielen auch andere Lernprozesse, die auf andere Ebenen des Lebens einwirken, eine Rolle. Das Ganze wächst irgendwie langsam zusammen... hach, ist schwierig auszudrücken; ich hoffe, Ihr versteht in etwa, wie ich das meine.

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Joey-Cat
Beiträge: 21
Registriert: 22. Jan 2009, 19:30

Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von Joey-Cat »

und wenn es nicht geht?
Wenn trotz aller Zeit und dem Wissen was man will nichts geht? Wenn man obwohl man Dinge tun MUSS, sie einfach weiterhin nicht tut. Wenn man weiß, dass man sich verändert hat und Hilfe bräuchte, sie aber nicht sucht? Was wenn Die unerledigten Dinge so viele werden, dass sie überhand gewinnen? Was wenn niemand da ist der helfen kann?
Wann ist es krankhaft alles aufzuschieben und gibt es Faulheit überhaupt?
Joey-Cat
Beiträge: 21
Registriert: 22. Jan 2009, 19:30

Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von Joey-Cat »

hm... Redet ihr eigentlich mit euren Therapeuten über diese sogenannte Aufschieberitis? Habt ihr eigentlich noch eine Therapie?

die die am Boden liegt.
Joey
Renave
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Registriert: 5. Jan 2009, 10:36

Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von Renave »

Hallo Henk, hab mal nen Link zum Sertralin gefunden, vielleicht interessiert Dich ja das ganze wie und was es macht. Ich muss sowas immer wissen. http://www.ami-info.at/fachinformation. ... 463046&f=0

LG und an alle viel Sonnenschein
Renave
ausdemEis
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Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von ausdemEis »

Liebes Otterchen,
ich möchte Eure Diskussion nicht stören, wollte Dir nur mal einen Gruß hinterlassen!
Urmel
ausdemEis
Beiträge: 320
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Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von ausdemEis »

Liebes Otterchen,
ich möchte Eure Diskussion nicht stören, wollte Dir nur mal einen Gruß hinterlassen!
Urmel
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von otterchen »

Hallo Urmel,

schön, mal wieder von Dir zu lesen.
Wie geht's Dir - und was macht das Aufräumen?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
ausdemEis
Beiträge: 320
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Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Otterchen,

es geht mir gut. Mit manchen Dingen tue ich mich immer noch schwer, aber nicht mehr in pathologischer Hinsicht. Die Depression ist überstanden sagt mein Therapeut. Jetzt muss ich mich um mein Leben kümmern.

Wie geht es Dir? Bist Du hier noch viel aktiv? Wie ist es Dir ergangen in der Zwischenzeit? Was macht die Therapie?

Liebe Grüße
das Urmel
0815
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Registriert: 9. Jan 2009, 20:06

Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von 0815 »

Hallo renave und Alle!

Danke für die Info, habe alles durchgelesen...
Seit letzten Samstag habe ich das sertralin abgesetzt... Während der Einnahme hatte sich nix geändert und direkt auf ein anderes Präparat umsteigen, will ich auch nicht... Also ist meine Aufschieberitis und das Chaos weiterhin präsent... Nur wenn es meinem Schwiegervater (87) schlecht geht, handele ich sofort... Auch auf der Arbeit bekomme ich gerade noch so die Kurve... Mein Ehrenamt als Schwerbehindertenvertrauensperson, bin ich auch am vernachlässigen... Nur wirklich akute Fälle bearbeite ich momentan... An Öffentlichkeitsarbeit ist garnicht zu denken, also keine Info für meine Leute...
So isses halt...

Prügelt jetzt bitte nicht so sehr auf mich ein...

LG. henk
55283
otterchen
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Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von otterchen »

Hallo Urmel,

mir gehts gut - die Therapie ist vorbei, und ich komme mit dem Leben eigentlich ganz gut zurecht. Es gibt zwar noch ein paar Punkte, bei denen ich so meine Probleme habe, aber wer kann schon mit ALLEM gut umgehen?

Ich schaue nur noch gelegentlich ins Forum, lese wenig und schreibe nur bei Themen, die irgendwas in mir ansprechen.

Derzeit... WARTE ICH AUF DEN FRÜHLING, weil ich Schnee, Nässe, Kälte und Glätte nicht mehr mag!

Mir ist nach Blumen, Sonne und Vogelgezwitscher!
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ausdemEis
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Registriert: 18. Mär 2007, 22:11

Re: Aufschieberitis / Chaos im Haushalt

Beitrag von ausdemEis »

Hey

Das freut mich zu hören!!! Ist doch super! Wer hätte das gedacht, was? Als wir uns kennengelernt haben, war ich überzeugt, dass es niemals wieder hell werden würde in meinem Leben. Tag und Nacht gibt es immer, aber es ist schön zu merken, wie die Tage länger werden.

Viele liebe Grüße
Urmel
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