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Niawen
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Beitrag von Niawen »

Hallo zusammen.

Nun lese ich hier schon ein paar Tage mit und habe mich endlich dazu überwunden mich anzumelden.

Ich möchte euch von mir erzählen; vielleicht habt ihr ja ein paar Tipps für mich.

Ich bin jetzt fast 24. Seit gut 2 Jahren lebe ich in einer Großstadt; eigentlich komme ich aus einer ländlichen Gegend im Norden. Hierher gezogen bin ich wegen der Liebe - ich lebe jetzt mit meinem Verlobten zusammen. Die Fernbeziehung konnte ich nicht mehr aushalten. Nun ist es aber auch schwer so weit weg von meiner Heimat, meiner Mutter und meinem Bruder.

Wenn ich so zurückliege hatte ich sicherlich auch schon früher Formen einer Depression. Seit ich hier in der Stadt lebe, ist es aber schlimmer geworden.
Ich leider unter Panikattacken, bekomme kaum noch was alleine hin. Einkaufen? Unmöglich. Häufig nichtmal in Beisein meines Verlobten.
Soziale Kontakte habe ich schon lange (auch vor meinem Umzug) nur noch über ein Online-Spiel. Vorher war es nicht so tragisch, da ich meine Familie noch bei mir hatte - bin halt eher eigenbrödlerisch. Jetzt nur noch der telefonische Kontakt zu ihnen..
Selbst von Online-Kontakten ziehe ich mich zurück, vor allem, sobald es enger wird. Auf der einen Seite will ich Kontakt, aber dann igel ich mich wieder ein und will niemanden hören oder sehen oder lesen...

Ich sitze eigentlich den ganzen Tag vorm PC / Fernseher und kann mich zu nichts aufraffen. Essen machen, putzen, rausgehen - das alles fällt mir so unglaublich schwer.
Mein Schatz ist super, versteht das, und hilft mir sehr. Doch ich selber bin natürlich unzufrieden mit meinem Leben.

Ich kann eine abgebrochene Ausbildung und ein abgebrochenes Studium aufweisen. Nun komme ich ins zweite Semester eines neuen Studiums, welches online stattfindet (man muss nur für einige Präsenzen zur FH, welche in der Nähe meiner Familie liegt). Am Anfang des 1. Semesters war ich noch hoch motiviert, dann ging nichts mehr. Obwohl ich das Studium an sich trotzdem noch toll finde und es schon das richtige für mich ist.

Das 2. Semester fängt bald an und ich will was schaffen, trau es mir auf der anderen Seite aber auch nicht zu...

In den letzten Tagen geht es mir wieder sehr schlecht. Ich bin sehr depressiv, hoffnungslos, weine viel...

Im November konnte ich mich aufraffen, bin zum Hausarzt gegangen und der hat mich mit Depressionen/Panikattacken zur Psychotherapie überwiesen.

Vier Mal war ich bei der Psychologin. Danach habe ich abgebrochen. Sie war mir unsympathisch, in der 4. Sitzung sind ihr fast die Augen zugefallen(!!) - sowas muss ich mir nicht antun.
Abgesehen von der Person bin ich auch zu der Ansicht gekommen, dass so eine Psychotherapie mir allgemein nicht weiterhilft. Diese sehr rationale Auseinandersetzung mit meinen Problemen hilft mir nicht weiter; ich kann mich selber ziemlich gut einschätzen, bin mir über fast alles im Klaren was die Gründe meines Zustands angeht. Ich wüsste sogar was ich anderen an meiner Stelle raten würde, um es da raus zu schaffen. Doch für mich selber schaffe ich es nicht, die Motivation fehlt, ich kann mich zu nichts aufraffen.

Ich bin nun sehr verzweifelt und hoffnungslos, weil ich nicht weiß, was ich jetzt noch tun kann, wo es Hilfe für mich gibt und was das richtige für mich ist. Und selbst wenn ich es wüsste - es ist so schwer nochmal rauszugehen und nochmal was neues anzufangen..

Dann die ständige Angst, dass mir das dann auch nicht hilft, dass die Suche weitergeht...

Ich würde aber auch so gerne mal eine richtige Diagnose haben. Was habe ich eigentlich? Dann könnte ich mich genauer über das Krankheitsbild informieren..

Ich könnte noch so viel mehr schreiben.. vielleicht später.
Das war jetzt doch sehr anstrengend.

Danke fürs Lesen!
BeAk

Re: Noch eine neue

Beitrag von BeAk »

Liebe Fay,

was sind denn für Dich richtige Diagnosen?

Hier findest Du alle RICHTIGEN Diagnosen wie sie die WHO festgelegt hat und wie sie abgerechnet werden:

http://www.dimdi.de/static/de/klassi/di ... /index.htm

Und hier Deine Diagnose Depression:

http://www.dimdi.de/static/de/klassi/di ... ndex.htm#V

Und hier Deine Diagnose Panikattacken:

http://www.dimdi.de/static/de/klassi/di ... 30-f39.htm

Liebe Fay, eine Therapeutin die einschläft ist wohl kaum die trichtige für Dich, eigendlich für niemanden. Du hast gut daran getan abzubrechen.
Und eine Therapie die nüchtern ist, in der es nicht um das Fühlen geht, ist absolut wirkungslos.
Suche Dir eine kompetente Therapeutin und versuche an Deine Gefühle herran zu kommen in der Psychotherapie.
Niawen
Beiträge: 7
Registriert: 2. Feb 2009, 19:44

Re: Noch eine neue

Beitrag von Niawen »

Hallo Bea,

danke für die Links.

Nun, eine richtige Diagnose habe ich halt noch nicht bekommen. Nur weil der Hausarzt das nach 5 Minuten Gespräch auf die Überweisung geschrieben hat, heißt das noch lange nicht, dass das auch so ist, oder? Zumal ich ihm genau diese Begriffe (Panikstörung, Depression) auch genannt habe..

Es gibt da noch so viele einzelne Stufen und Abwandlungen. Auch würde ich gerne wissen, ob auf mich eine Soziale Phobie zutrifft usw.

Ich bin ein Mensch, der Fakten braucht, genaue Einordnungen, fast schon zwanghaft. Ich will die genauen Begriffe von dem was ich habe, eine Einstufung..
Die kann ich leider kaum selber treffen, ich kann nur vermuten in welche Richtungen es geht, aber genau wissen kann ich es nicht ohne fachliche Auskunft..

LG, Fay

PS: Beim Durchsehen der ICD-10-GM fällt mir gerade auf, dass auf der Überweisung auch "F32.1" stand - also Mittelgradige depressive Episode. Woher weiß der HA das nach 5 Min.? Ich würde mich eins weiter einordnen - Schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome. Denn ich bekomme alltägliche Dinge eben nicht mehr hin.
Selbst Körperhygiene fällt mir oft schwer, so peinlich mir das auch ist...
PS2: Sorry, ich habe es gerade vertauscht - er schrieb F32.0 (Leichte depr), ich würde mich bei 1 (Mittelgradige depr) einordnen. Nun hab ich's.
BeAk

Re: Noch eine neue

Beitrag von BeAk »

Liebe Fay,

ok Du willst die Meinung eine kompetenen Arztes, dann suche einen Psychiater auf. Das ist der Facharzt für diese Störungen.

Aber ein guter Psychotherapeut ist genauso gut in der Lage richtig zu diagnostizieren, denn er muß ja schließlich Gutachten anfertigen um die Psychotherapie genemigt zu bekommen.

Welche Psychotherapiemethode sagt Dir am meisten zu?
BeAk

Re: Noch eine neue

Beitrag von BeAk »

Liebe Fay,

die Rechtschreibung stimmt bei Dir aber noch, also kannst Du Dich noch konzentrieren.

Ein guter Arzt hat ein Auge für eine Depression und ob der Grad nun stimmt oder später noch mal angepsst werden muss, ist beim Erstkontakt wohl nicht so wichtig.
Niawen
Beiträge: 7
Registriert: 2. Feb 2009, 19:44

Re: Noch eine neue

Beitrag von Niawen »

Wie ich schon schrieb - ich war 4 Mal bei einer Psychologin (Psychotherapie) und es war schrecklich. Ich habe da auch keine Diagnose erhalten.

Und was mir zusagt - tja, das ist genau das, was mich die letzten Tage noch mehr runterzieht. Ich bin verzweifelt, weil ich nicht weiß, was ich tun soll, wohin ich mich wenden soll, was gut für mich ist, was mir helfen könnte..
Ich habe kaum Kraft überhaupt etwas zu tun, und ich will nicht, dass es wieder so endet wie jetzt bei der Psychotherapie.
Ich habe mir erst gesagt, dass ich es wenigstens versucht habe, und dass es schon gut für mich war, diesen Schritt zu machen zum Arzt zu gehen und um Hilfe zu bitten.

Doch nun geht's mir noch schlimmer als zuvor und ich habe gerade nicht viel Hoffnung für eine Besserung. Ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Ich hätte gerne jemanden, der mir genau sagt, was ich tun soll, was die Lösung ist, mich an die Hand nimmt und mit mir dahin geht. Ich schaff einfach nichts mehr, ich kann nicht mehr.. Ich heule schon bei den winzigsten Dingen, mir macht alles so zu schaffen, ich habe jetzt shcon Panik vor Dingen, die noch Monate in der Ferne liegen...

Ich werde dann jetzt mal ins Bett gehen und hoffe, dass ich ein wenig schlafen kann.. Ich fühl mich so kaputt.

PS:
>> die Rechtschreibung stimmt bei Dir aber noch, also kannst Du Dich noch konzentrieren.

Nun muss ich doch noch schmunzeln. Ja, die stimmt bei mir immer - da bin ich sehr penibel. Ich habe es immer gerne ordentlich, ich denke, dass ich in einigen Dingen sehr zwanghaft sein kann. Perfektionistin? Ich stelle zu hohe Ansprüche an mich, das ist schonmal klar.

Nun bin ich aber weg. Danke dir, bis morgen..
BeAk

Re: Noch eine neue

Beitrag von BeAk »

Liebe Fay,

es ist schon klar, das Du eine Psychotherapie begonnen hattest und keine Ergotherapie.

Es gibt auf der Startseite des Kompetenznetz Depression die Beschreibung der Behandlung der Depression.
Die Depression sollte mit Antidepressiva behandelt werden. Wenn sich der Hausarzt nicht so gut damit auskennt, dann ist der Psychiater der richtige Ansprechpartner für diese Behandlung.

Gleichzeitig sollte man eine Psychotherapie machen. Die Krankenkasse finanziert 3 Methoden, Verhaltenstherapie und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherpie/analytische Psychotherapie

Hier ein beschreibender Link.
In einer Verhaltenstherapie wirst Du an die Hand genommen.

http://www.palverlag.de/Kognit.-Verhaltenstherapie.html

Und hier die Beschreibung der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie und der analytischen Psychotherapie
http://www.thorwart-online.de/Seite_Leistungen.htm
Niawen
Beiträge: 7
Registriert: 2. Feb 2009, 19:44

Re: Noch eine neue

Beitrag von Niawen »

Huhu!

Fühle mich heute nicht dazu in der Lage hier etwas zu schreiben. Morgen habe ich Geburtstag (das auch noch!), also lest ihr frühestens Donnerstag wieder von mir.

Wollte nur kurz Bescheid sagen, damit man sich keine Sorgen macht oder denkt, dass ich mich hier verpieselt habe.

LG, Fay
BeAk

Re: Noch eine neue

Beitrag von BeAk »

Liebe Fay,

herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Noch eine neue

Beitrag von kormoran »

liebe fay,

auch von mir: alles gute zum geburtstag!
es kann nur besser werden im neuen lebensjahr

viel wichtiger, meine ich, als eine exakte diagnose (was ist schon eine richtige diagnose?) ist, dass dir konkret geholfen wird, dass du professionell begleitet wirst. und dabei muss, wie du ja erfahren hast, auch schlicht die person und die chemie stimmen. auf, auf, zur suche nach einer/m neuen therapeuten/in!!

mein persönlicher zugang zum thema therapie-methode, das bea anspricht: am wichtigsten ist die therapeutische beziehung! ich würde also jedenfalls offen herangehen und nicht unbedingt die eine oder andere "methode" ausschließen.

den wunsch, an der hand genommen zu werden, dass einer gesagt wird, was man tun muss damit es besser wird, kenne ich so gut! ich würde meinen, es ist sozusagen ein symptom deines jetzigen zustands - erschöpft, voller ängste, allein. du spürst deine eigenen ressourcen nicht. sobald du mit einer geeigneten therapie beginnst und auch nach und nach stärkendes für dich tust (allein oder mit partner), wird diese bedürftigkeit langsam abnehmen und du wirst wieder in der lage sein, selbst zu handeln, und in der therapie "aktiv" zu sein. verlang nicht zu viel von dir, am anfang steht wohl einmal das anerkennen deines zustands - aber sei dir bewusst, dass es grundsätzlich an dir liegt! das ist ja positiv - du kannst dein leben gestalten, und du kannst darauf vertrauen, dass du wieder stärker wirst und das dann auch schaffen wirst!

aus deiner beschreibung geht hervor, dass du wohl sehr viel allein bist - und das in einer neuen umgebung (du studierst zuhause und machst euren haushalt, hast außer deinem freund noch keine kontakte?)

der vorteil einer großstadt ist, dass es sicherlich nicht schwer ist, eine selbsthilfegruppe zu finden. das könnte ein erster schritt hinaus sein. du findest menschen, denen es ähnlich geht, wo du dich nicht verstellen musst, findest austausch und kannst dich auch mal anlehnen.

alles gute!
kormoranin
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*** zurück ins leben!
tomroerich
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Re: Noch eine neue

Beitrag von tomroerich »

Hallo Fay,

ja, Happy Birthday!

Also zunächst mal: Ich glaube, dir gehts ziemlich schlecht von dem her, was du beschreibst. Wenn dir selbst Körperhygiene schwer fällt, du Panitattacken hast und bereits die Hoffnung aufgibst, dass es wieder besser wird, kann man nicht von einer leichten Episode sprechen. Das hört sich eher nach mittelgradig bis schwer an. Und da ist es einfach sehr wichtig, ein AD zu nehmen. Ich verstehe nicht recht, wieso dein Hausarzt bzw. die Therapeutin die Schwere deiner Symptome nicht erkennen und zu einem AD raten. Hast du deinen Zustand so geschildert, wie du es uns hier schilderst? Oft liegt da ja der Hase im Pfeffer, dass die Depression so schüchtern und gehemmt macht, dass der Arzt sie als zu harmlos einstuft.

Abgesehen von der Person bin ich auch zu der Ansicht gekommen, dass so eine Psychotherapie mir allgemein nicht weiterhilft. Diese sehr rationale Auseinandersetzung mit meinen Problemen hilft mir nicht weiter; ich kann mich selber ziemlich gut einschätzen, bin mir über fast alles im Klaren was die Gründe meines Zustands angeht. Ich wüsste sogar was ich anderen an meiner Stelle raten würde, um es da raus zu schaffen. Doch für mich selber schaffe ich es nicht, die Motivation fehlt, ich kann mich zu nichts aufraffen.

Eben - du brauchst Hilfe auch auf einer körperlichen Schiene. Sonst läuft eine Psychothera evtl. ins Leere.

Ich glaube dir sofort, dass du dich selbst gut einschätzen kannst und gute rationale Erklärungen für deine Problematik hast. Aber rationale Erklärungen über sich selbst zu haben, heißt nicht, sich zu kennen. Im Gegenteil kann das bedeuten, dass du Gefühle mit Erklärungen abwehrst und dann glaubst, etwas zu verstehen. Je mehr man ein Bild von sich selbst im Kopf hat, nach dem man sich richtet, umso mehr ist möglicherweise der direkte, lebendige Zugang zu sich selbst vernagelt, ohne dass man dies überhaupt bemerkt.

Das mit dem Thera muss halt passen. Ne Schlafmütze brauchst du freilich nicht. Ich würde an deiner Stelle unbedingt weiterhin eine Therapie ins Auge fassen. Lass dich nicht von dem Gedanken verführen, du wüsstest bereits alles über dich und bräuchtest deshalb sowas nicht. Aber wie gesagt, ein AD muss dir erst einmal helfen, körperlich und seelisch auf ein Funktionsniveau zu kommen, das man als angemessen betrachten kann und mit dem du wieder sagst: So gehts jetzt wieder.

Lass all deine Hoffnung auf eine genaue Diagnose fahren Ein Beinbruch ist genau zu diagnostizieren - im seelisch/körperlichen Bereich gibt es diese Genauigkeit einfach nicht. Es gibt keine Möglichkeit, durch eine Messung irgendwelcher Parameter genau zu bestimmen, was dir fehlt. Es hängt sehr viel davon ab, dass du gegenüber Ärzten und Therapeuten viel kommunizierst. Ein erfahrener Psychiater bildet sich so am allerbesten aus dem Schatz seiner Erfahrungen mit seinen Patienten ein eher intuitives Bild, das er mit seinem medizinischen Wissen kombiniert und findet so eine wirksame Medikation. Er ist ohne deine Beschreibungen dazu viel weniger in der Lage. Deshalb beherzige Beas Rat und suche einen Psychiater auf mit dem festen Entschluss, die Schwere deiner Symptome und deine Verzweiflung auch auszusprechen. Du kannst gut kommunizieren, entnehme ich aus deinem Schreibstil. Falls du Angst davor hast, druckst du deine Postings aus, die gut beschreiben, wie es dir geht, und gibst sie ihm.

Aber zögere nicht länger. Bitte ggfs. deinen Freund, einen möglichst schnellen Termin bei einem Psychiater zu vereinbaren, obwohl es besser wäre, du machst es selbst.

Dir kann geholfen werden, das ist keine aussichtslose Sache, im Gegenteil stehen die Aussichten gut. Aber es kann dauern und du wirst wahrscheinlich Geduld und Durchhaltevermögen brauchen.


Machs gut

Thomas
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Re: Noch eine neue

Beitrag von tomroerich »

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Re: Noch eine neue

Beitrag von kormoran »

wie gut, dass da mehrere augenpaare lesen und mitdenken - ich habe da wohl einen wichtigen aspekt außer acht gelassen.

zustimmung, liebe fay, auch von mir, zu beas und thomas' anraten, zum psychiater zu gehen. es braucht beide schienen und du bist offenbar auf beiden unversorgt. der schritt hinaus ist schwer, aber du hast einen partner, der dich unterstützt, und du darfst mit deiner problematik nicht alleine zuhause sitzen bleiben!

lieber gruß
kormoranin

thomas!
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Re: Noch eine neue

Beitrag von Niawen »

Hallo ihr lieben, danke für eure Beiträge und Glückwünsche!

Gestern ging es mir wider erwarten sehr gut. Ich habe sehr viele Gratulationen bekommen und hatte richtig gute Laune. Nach diesem Hoch konnte es nur wieder bergab gehen und so geht es mir heute wieder schlechter - aber nicht so schlecht wie die Tage davor.

Ich habe mir Infomaterial im Internet bestellt, Broschüren und 2 DVDs. Außerdem 2 Bücher zum Thema Depressionen. Dort kann auch mein Partner reinschauen und erfährt so einiges mehr über die Krankheit.

Ihr habt recht, ich brauche unbedingt professionelle Hilfe. Nächste Woche fahren wir erstmal für knappe 2 Wochen hoch zu meiner Familie. Da wird es mir wieder sehr gut gehen, alle meine Lieben um mich herum, Adrenalinschub die Heimat wiederzusehen.. Wenn ich dann wieder hier bin, werde ich mich nochmal zum Hausarzt begegeben. Als ich damals bei ihm war, sagte er mir meine Meinung zu AD - dass sie im Laufe der therap. Behandlung sicherlich helfen können und sinnvoll sind, ich und der Therapeut uns aber erstmal besser kennenlernen sollten. Damit hat er ja auch nicht ganz unrecht.
Ich werde ihm aber erzählen, dass ich mich im Moment sehr viel informiere und ihn bitten, mir etwas zu verschreiben oder mich zum Psychologen zu überweisen. Damit ich überhaupt den Schritt in den nächsten Therapieversuch schaffen kann und bis die Thera Früchte trägt einigermaßen im Alltag zurechtkomme, benötige ich einfach ein paar Stimmungsaufheller. Da ich ihm vertraue, gehe ich erstmal zu ihm und danach zum Psychiater - ich möchte einfach nochmal mit ihm darüber sprechen und seine Meinung hören; und auch ihm von der unmöglichen Therapeutin berichten, er hatte sie mir immerhin empfohlen.

Ich glaube, dass noch die Frage aufkam, ob ich hier sonst niemanden habe - Nein. Nur meinen Partner und seine Eltern. Denen habe ich zwar von meinen Problemen erzählt und das Verhältnis zwischen uns ist auch gut, aber nicht so, dass ich ihnen mein Herz ausschütten könnte. Und mein Partner kann schließlich auch nicht alles allein tragen - er sagt immer, er kommt damit zurecht und das wird wieder alles.. Aber es belastet ihn ja sicherlich auch, er gibt es nur nicht zu. Allein schon für ihn möchte ich, dass es mir besser geht.

Eine Gruppentherapie / Selbsthilfegruppe wäre sicherlich was für mich. Man kann sich austauschen, fühlt sich nicht allein und vllt. entstehen dadurch sogar Kontakte? Darauf werde ich den Arzt mal ansprechen.

Danke für eure Hilfe. Ich weiß das wirklich zu schätzen und es tut unheimlich gut..

Fay
BeAk

Re: Noch eine neue

Beitrag von BeAk »

Liebe Fay,

Du machst Dir genau die richtigen Gedanken, Super. Du wirst Deinen Weg finden!

Auch Deine Entschluss Dich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, ist absolut richtig.
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