Hallo/Depression und Fasten

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abelke

Hallo/Depression und Fasten

Beitrag von abelke »

Hallo, ich bin heute das erstemal überhaupt in einem chatroom..mal sehen wie's wird. zu mir: ich bin 32 jahre und habe seit meinem 16 lebensjahr 4 schwere depressive phasen mit heftigen suizidabsichten erlebt. die depression hat sich seit mai letzten jahres nach der sehr unschönen trennung einer Partnerschaft wieder angeschlichen und ist im august dann richtig akut geworden. ich war zu der zeit gottseidank schon wieder bei einer therapeutin untergekommen und habe mich dann auf sanften druck hin das erste mal in meinem leben auf eine medikamentöse behandlung der depression eingelassen. seit ende august nehme ich nun morgens eine zoloft 50mg und abends eine doxipin 50mg. das zermürbende frühaufwachen ist dadurch ganz gut in schach zu halten und ich würde sagen von september bis dezember hat sich das akute erleben wieder beruhigt; von januar bis jetzt ist es soweit stetig besser geworden das ich wieder voll im leben stehe. inklusive der medikamente und aller nebenwirkungen. OK ich bin froh und wirklich glücklich das ich auch diese kriese überlebt habe, weil ich schon wieder auch so schöne dinge erlebt habe und so gewachsen bin das es wirklich schade wäre wenn es ein ende mit meinem leben gehabt hätte. z.zt. bin ich jedoch etwas geschockt das mir "mal eben so" eine dauermedikamentation (einnahme wie oben)über mindestens 3 weitere jahre geraten wurde. nun ja da weiß ich nun nicht so recht ob ich da mitmachen möchte denn die nebenwirkungen immer so abzutun "das ist ja NIX in relation zu dem wiedergewonnen leben" finde ich auch unpassen. Was ich unter medis unangenehm finde: 1.ein libidoverlust der der marke 0,00 stark entgegen pendelt. das ist sehr ungewöhnlich für mich und es scheint sich meine ärztin nicht ganz klarzumachen das ein mensch auch ohne partner ein sexueller mensch ist bzw. merkt das er das nicht mehr ist. 2.schreckhaftigkeit ist echt heftig. wenn ein lautes türklingeln oder ne eieruhr klingelt oder im kino die musik mal kurz lauter wird, geht es mir wie strom unter die haut und ich springe fast auf. in meinem freundeskreis ist das jetzt schon unter "neuer wesenszug" verbucht. 3.appetitsteigerung und gewichtszunahme. ich war immer ein sehr dünner mensch bei mittlerer körpergröße mit einem regelmäßigen sehr guten appetit bei den mahlzeiten. ich fühl mich einfach anders seit ich 12 kilo zugenommen habe; von der therapeutin nur den kommentar gehört: "willkommen im leben". ich habe aber keine lust nun zusätzlich in ein schädliches essverhalten zu rutschen weil ich mich gerne wieder "normal", also so wie ich mich bisher wahrgenommen habe, empfinden möchte. 4. das argument das die medikamente heute ganz toll sind und keine spätfolgen im nervensystem hinterlassen beruhigt mich nicht. wer weiß schon im vorraus was erst im lanzeit feldversuch (wir alle die wir die medikamente nehmen) ans licht kommt. leider kenne ich aus der SHG einige die schäden davon getragen haben. ich hab doch sorge da könnte was nachbleiben was ich erst mit 65 merke und mir die letzten 15 jahre versaut(hey! was für eine optimistische perspektive für eine depressionspatientin...nicht schlecht ;-) OK das zu mir und nun noch eine frage: kann ich unter medikamenten, aber raus aus der akuten phase, fasten? wieso gilt fasten als körper und seele erleichternd aber nur bei "ganz gesunden"? was sagen meine neurotransmitter dazu? "auja, endlich freie bahn!" oder "na ja, wenn hier sonst nix los ist haun wir auch in' sack"? wie die medis weiter nehmen? wer hat erfahrung, wer weiß was? was sagt der fachmann? hallo, ich bin abelke, ich bin depressionspatientin und gebe weiter (die 12 schritte haben mir schon viel gegeben...deshalb) viele grüße abelke
steffi
Beiträge: 31
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von steffi »

Hallo Abelke! das mit der Gewichtszunahme scheint wohl fast jeden zu betreffen, ich lese oft hier von mind. 10 kilo, mir gehts genauso, es ist einfach ärgerlich, ich hab seit wochen mit den tabletten aufgehört, in der hoffnung, daß sich das von selber wieder einränkt, tut es aber nicht (nat. esse ich auch weniger und mach etwas sport) leider ohne erfolg, vielleicht ist das der preis, den man dafür zahlen muß, daß es einem phsychisch besser geht..keine ahnung... grüße steffi
Lilian
Beiträge: 253
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Hallo/Depression und Fasten

Beitrag von Lilian »

Hallo Abelke und Steffi, ich weiß zwar nicht, ob man mit Antidepressiva fasten darf, aber zum Fasten an sich kann ich meine positivsten Erfahrungen berichten. Ich hatte selbst ein Jahr nach der Schwangerschaft und der Geburt meines Sohnes noch gut 10 Kilo mehr drauf, die nicht weggingen. Irgendwann nach einer abendlichen Pizza machte es klick und dann habe ich 4 Tage nichts gegessen, nicht den kleinsten Krümel und vieeeeeeeel getrunken. Das war der startpunkt für das abnehmen, vielleicht weil der Stoffwechsel dann umgestellt wird!!!? Ein Jahr nach dem Fasten war ich die 10 Kilos los, aber es ging ganz langsam und dazu muß ich sagen, es ist ein Vorteil, wenn die kilos langsam purzeln, weil dann der Jojoeffekt nicht da ist. Man kann das Gewicht dann besser halten. Nie hatte ich einen Jojoeffekt. Es ging alles wie von alleine seit dem einmaligen Fasten, auch wenn es lange gedauert hat. Habt Geduld. Fasten ist schön. Liebe Grüße, Lilian
alki

Hallo/Depression und Fasten

Beitrag von alki »

Jo, das kann ich mir vorstellen. mit dem fasten. man sollte es aber unbedingt unter aufsicht und begleitung, Infos eines Arztes machen. Meine Mutter hat es mal gemacht und hat auch abgenommen. ich muss allerdings dazu sagen, dass sie das nicht für sich gemacht, sondern für die männerwelt, positive verstärkung, motivation also. fasten ist nämlich alles andere als lustig. der üble Mund und körpergeruch ist nur der anfang. ich für meinen teil, halte generell eine kostumstellung für absolut wirksam gegen alle wewehchen...denn man ist, was man i s s t... Da kann man solange darauf rumkauen wie man will...es ist so, nicht nur bei rheuma zb. weg von den Eiweiss- und Fettbomben, hin zu Gemüse-salatbar. Im zusammenhang mit salaten empehle ich dringendst eine anschaffung eines keimers. wo man quasi keimlinge von soja, radiesschen und und und züchten kann. Ihr glaubt nicht, wat das für n a t ü r l i c h e mineralstoff, vitamin und spurenelementebomben sind...und manche schmecken saujut..die radischen zb., und dann die omegas 3 nicht verjessen, in kaltwasserfischen on mass vorhanden, oder in Kapseln bei Aldi....Et gibt eine studie, die sich damit befasst hat...webseite von Karl C.Meier angucken Also da könnte ich schon wieder in die luft gehen vor begeisterung.....wenn ichs könnte. wegen einer Darmgeschichte musste ich mal 2 Monate auf eiweisse, isolierte Kohlenhydrate wie Zucker zb. völlig verzichten, damals konnte ich gar auf Bier völlig verzichten. Auch isolierte Kohlenhydrate. Es war ein erlebnis erster sahne, kann ich euch erzählen, abgenommen fit wie ein turnschuh gewesen geistig optimiert(war gut für meine Umschulung damals) Warum tue ich es nicht wieder?? 0,0 motivation(Bei salaten bin ich aber geblieben) Alkib
miramaier
Beiträge: 82
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Hallo/Depression und Fasten

Beitrag von miramaier »

Hallo alkib nice to read you und so gesund. Brav. Loretta
miramaier
Beiträge: 82
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Hallo/Depression und Fasten

Beitrag von miramaier »

Liebe Abelke, Leider kann ich dir nicht raten - ich würde mir dieselben Fragen stellen, aber du hast mir sehr geholfen, mit deinen Ausführungen über Zoloft. Ich hab sie seit einiger Zeit im Schrank, dort liegen gut, aus allen von dir genannten Gründen. Trotzdem dir alles Gute. Loretta
abelke

Hallo/Depression und Fasten

Beitrag von abelke »

Hallo an alle die mir so promt mit ihren mails weitergeholfen haben! Vielen Dank, freue mich sehr über eure post . im alltag bekommt man ja selten so direktes feedback. bzgl. fasten forsche ich weiter. wenn ich in eine testphase gehe hört ihr darüber von mir. na ja und dann der hinweis auf sport...soll ja auch so immens stabilisierend für alles was im nervensys. abläuft sein...hach ich überlegs mir. im übrigen habe ich gstern mit wachsender begeisterung die einzelnen themengebiete durchforstet. ich komme so langsam dahinter wie die sache hier aufgebaut ist. ich bin jedoch ziemlich erschrocken das es in manchen teilen doch sehr heftig zur sache ging...für mein gefühl über die grenze des für mich erträglichen hinaus. in diesem sinne ist es weiterhin überlegung wie ich es mit der anonymität halte. gibt da ja sehr verschiedene modelle hier im netz. da ich in der woche rund 9 std. am compi sitze habe ich oft abends nicht mehr den nerv nochmal die kiste (privat) anzumachen. will sagwn ich bleibe am ball weiß aber noch nicht wies sich so ergibt. hallo, ich bin Abelke, depressionspatientin und gebe weiter. viele grüsse
abelke

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Beitrag von abelke »

hallo loretta, mir ist im nachhinein noch eingefallen: gewichtszunahme bezieht sich, soweit ich weiß, nicht auf das medikament zoloft, sondern auf das doxipin das ich nehme. die weiteren geschilderten nebenwirkungen treffen sonst auch auf zoloft zu. noch ganz kurz: zoloft ist ein serotonin aufnahme hemmer und bezieht sich nur auf diesen einen neurotransmitter. doxipin ist ein trizyklisches antidepressiva d.h. es wirkt auf mehrere neurotransmitter (ähnlich wie ein breitband antibiotikum)ich kann da z.zt. nicht drauf verzichten weil ich sonst früh aufwache und dann grübel...das heizt aber wieder die depressions thematik an usw.usf. aber das gehört wohl alles eher unter die rubrik Medikamente ich geb weiter und viele grüsse von Abelke
miramaier
Beiträge: 82
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von miramaier »

Hallo Abelke, vielen Dank. Mir reicht schon das Einschalfen der Sexualität um Zoloft wegzulassen (solange es eben geht). Genau wie du's schreibst ist es. Ausserdem habe ich Angst vor "Spuren", die erst später auftreten. Allerdings soll es ja ein leichters Medikament sein. Mich würde interessieren, ob es noch softere mit ähnlicher Wirkung gibt. Gruss, Loretta
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